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Zell unter Aichelberg (kurz: Zell u. A.) ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg am Fuße der Schwäbischen Alb. Zwischen Stuttgart und Ulm, am westlichen Rand des Landkreises Göppingen, liegt die Gemeinde Zell unter Aichelberg 384 m ü. NN in unmittelbarer Nähe zur Schwäbischen Alb umgeben von den noch zahlreich vorhandenen Streuobstwiesen. Die Nachbargemeinden sind: Hattenhofen, Göppingen-Bezgenriet, Bad Boll, Aichelberg, Ohmden und Holzmaden. Zell liegt, wie seine Nachbargemeinden, auf einer aus Posidonienschiefer bestehenden Schicht, die erdgeschichtlich dem Schwarzjura (Lias) zugeordnet wird.

Der Teilort Pliensbach ist namensgebend für eine Unterschicht des Lias, dem sog. Pliensbachium. Fossilienfunde aus dem Schwarzjura können im Urweltmuseum in Holzmaden besichtigt werden. Die Gemeinde ist Teil des 1979 gebildeten Grabungsschutzgebiet Holzmaden.

Nördlich des Teilorts Pliensbach fließt der namensgebende Pliensbach, der sich mit dem Butzbach vereint. Obwohl der Pliensbach der größere der beiden Bäche ist, wird entgegen der Konvention, der weitere Bach Butzbach genannt. Dieser fließt bei Uhingen in die Fils. Weitere, kleinere Fließgewässer, sind der Giesbach und der Zeller Bach.

Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort Zell und dem Teilort Pliensbach (ca. 130 Einwohner).

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B. Heilenmann Weilheim

Geschichte
* 1108: Erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Castellum Cella (umstritten). Andere Quellen nennen als Ersterwähnung den Eintrag des Ortes Cella bei Kirchheim in einem Schenkungsbuch aus dem Jahre 1140 des Klosters Reichenbach im Schwarzwald.
* 1334: Durch den Verkauf des Besitzes der Grafen von Aichelberg gelangt Zell zu dem Hause Württemberg unter Graf Ulrich III.
* 1452: Pliensbach wird württembergisch.

* 1466: Zell fällt an Göppingen und kam damit vorübergehend in den Besitz der Herzöge von Bayern.
* 1475: Zell wird wieder württembergisch.
* 15. Jahrhundert: Entstehung des Zeller Stabs, einer Verwaltungsgemeinschaft mit niederer Gerichtsbarkeit der Orte Zell, Pliensbach, Aichelberg und Eckwälden.
* September 1519: In den Auseinandersetzungen zwischen Herzog Ulrich und dem Schwäbischen Bund wurde der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen. Truppen des Schwäbischen Bundes verwüsteten in Zell 57 und in Pliensbach 14 Gebäude. Drei Bürger in Zell wurden erstochen.

* 1628: Die Pest erreicht den Zeller Stab: 200 Tote in Zell, Pliensbach, Aichelberg und Eckwälden.
* 1810: Neugliederung. Zell wird dem Oberamt Kirchheim unter Teck zugeteilt.
* Juli 1878: Abtrennung von Aichelberg
* 1. April 1933: Eckwälden wird abgetrennt und mit der Gemeinde Boll vereinigt.
* 1938: Zell fällt an den Landkreis Göppingen.
* Im Jahr 2008 wird Zell sein 900-jähriges Bestehen feiern.

Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt ein Schultheißenamtssiegel, das ohne Schild den Buchstaben Z über zwei schräggekreuzten Laubzweigen enthält. Das Z ist noch im Jahre 1930 in einem Dienstsiegel verwendet worden. Im Jahre 1931 wurde das heutige Wappen in das Dienstsiegel aufgenommen. Der Linksarm, bei dem das Schwert zur Vereinfachung weggelassen wurde, steht für den Ortsadel, den Herren von Zell. Die Hirschstange steht für die württembergische Zugehörigkeit des Ortes seit dem 14. Jahrhundert. Da von dem Ortsadelswappen keine Farben überliefert sind, wurden sie im Jahre 1949 frei gewählt. Wappen und Flagge wurden am 19. Februar 1959 durch das Innenministerium verliehen. Die Flaggenfarben des Ortes sind Gelb-Rot.

Seit 1997 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Friedersdorf aus Sachsen-Anhalt.

Alle öffentlichen Einrichtungen wie Kindergarten, Gemeindehalle, das Feuerwehrhaus, die Grund- und Hauptschule und der Friedhof liegen zentral in der Ortsmitte.

An das überörtliche Straßennetz ist die Gemeinde durch die Landesstraße 1214/1215 und die Kreisstraße 1421 angeschlossen. Der Autobahnanschluss Aichelberg an der Bundesautobahn 8 liegt nur 3 km von dem Ortszentrum entfernt.

Die von Margarete Ostheimer gegründete Holzspielzeugfabrik Ostheimer stellt handgefertigte Holzfiguren und -Tiere her, die weltweit verkauft werden.

In der Ortsmitte befindet sich die Martinskirche mit Fresken aus dem Jahre 1400. Namensgeber der Kirche ist Martin von Tours. Die heutige Kirche stammt in ihren wesentlichen Teilen aus dem Jahre 1386. Durch einen Blitzeinschlag im Jahre 1667 erhielt die Martinskirche ihr charakteristisches Dach.

Durch zahlreiche Anstrengungen der Kommune und der Bevölkerung konnte die Gemeinde beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahr 1994 den 1. Platz auf Bezirksebene erzielen.

Ein Jahr später erhielt die Gemeinde die Goldmedaille auf Landesebene. Mit ausschlaggebend für diese Erfolge war sicherlich die Ortskernsanierung, bei der das Erscheinungsbild der Kommune liebevoll gestaltet wurde. Ein daraus entstandenes Wahrzeichen neueren Datums ist der Schäferbrunnen, der sich in der Ortsmitte gegenüber dem Rathaus befindet.

Südwestlich der Gemeinde befindet sich parallel zur Landstraße L1214 der Mostbirnenlehrpfad. Der ca. 500 m lange Pfad wurde in den Jahren 1998 bis 2003 errichtet und zeigt verschiedene Mostbirnensorten.

Zu den bedeutendsten Festen zählt das im Ortsteil Pliensbach stattfindende Fischerfest am Vatertag und das im Juli stattfindende Brunnenfest.


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Das Foto basiert auf dem Bild " Martinskirche in Zell u. A." aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und wurde unter den Bedingungen der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen Deutschland“-Lizenz (abgekürzt „cc-by-sa“) in der Version 2.0 veröffentlicht. Der Urheber des Bildes ist Achim Güth.