Andreas Lüttig 

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Drackenstein ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg. Mit rund 420 Einwohnern ist es die kleinste Gemeinde in der Region Stuttgart.

Geographische Lage

Drackenstein liegt am Hang zwischen dem Gosbachtal und der Hochfläche der Schwäbischen Alb, etwa 25 km von der Kreisstadt Göppingen entfernt. Von Unterdrackenstein stürzt ein Wasserfall in das Tal der Gos. In der Nähe des Wasserfalls liegt die Mariengrotte, eine mehrere Meter tiefe Höhle. Auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb, einem Karstgebirge, war in früherer Zeit Wasser ein kostbares Gut. Daher gab es in Unterdrackenstein einen hydraulischen Widder, der Wasser nach Oberdrackenstein pumpte. Durch den Anschluss an die Bodensee-Wasserversorgung im 20. Jahrhundert gehören diese Probleme der Vergangenheit an.

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Am gegenüberliegenden Drackensteiner Hang verläuft die Fahrbahn der Bundesautobahn 8 in Richtung Stuttgart. Dort befand sich das Drachenloch, eine Höhle, die beim Bau der Autobahn zugeschüttet wurde. Es wird vermutet, dass der Name der Gemeinde auf eine Legende um das Drachenloch zurückgeht.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Bad Ditzenbach, im Südosten an Merklingen im Alb-Donau-Kreis, im Südwesten an Hohenstadt und im Westen an die Stadt Wiesensteig und Mühlhausen im Täle.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören das Dorf Oberdrackenstein, der Weiler Unterdrackenstein und das Gehöft Kölleshof.

Geschichte

Drackenstein wurde erstmals urkundlich in einer Chronik des Klosters Zwiefalten aus dem Jahr 1137 erwähnt.

Politik

Zusammen mit Gruibingen, Hohenstadt, Mühlhausen im Täle und der Stadt Wiesensteig bildet die Gemeinde seit 1972 den Gemeindeverwaltungsverband Oberes Filstal.

Bürgermeister

Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde 2007 Klaus-Dieter Apelt (parteilos) gewählt, der bis 2010 auch Bürgermeister der Stadt Wiesensteig war. Da die Gemeinde weniger als 500 Einwohner zählt, steht ihr kein hauptamtlicher Bürgermeister zu. Sein Vorgänger Herbert Gerber (CDU), der das Amt ebenfalls gleichzeitig in Wiesensteig und Drackenstein bekleidete, war mit einer Amtszeit von 42 Jahren der dienstälteste Bürgermeister in Baden-Württemberg.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens von Drackenstein lautet: In Gold auf grünem Dreiberg ein feuerspeiender roter Drache.

Dieses redende Ortswappen wurde im Jahre 1959 von der Archivdirektion in Stuttgart vorgeschlagen und zusammen mit der rot-gelben Flagge am 15. Dezember gleichen Jahres vom Innenministerium verliehen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die beiden Ortsteile Ober- und Unterdrackenstein sind durch eine Kreisstraße verbunden. Von der Gemeinde führen mehrere Kreisstraßen zu den Nachbargemeinden Gosbach, Hohenstadt, Merklingen und Machtolsheim. Außerdem gibt es kleine Gemeindeverbindungsstraßen nach Wiesensteig und in den Geislinger Stadtteil Aufhausen. Die alte Straße von Gosbach über den Großmannshof nach Oberdrackenstein ist ebenfalls für den Durchgangsverkehr befahrbar. Die Autobahn A8 ist über die Anschlussstellen Mühlhausen und Merklingen in ca. 7 km bzw. 9 km Entfernung zu erreichen. Die Behelfsausfahrt Hohenstadt ist nur etwa 4 km von Drackenstein entfernt.

Aufgrund der geringen Einwohnerzahl ist der öffentliche Nahverkehr nur schwach ausgebaut. Durch die Gemeinde verläuft die Buslinie 35 Deggingen-Hohenstadt. Die Fahrzeiten sind größtenteils auf die Schulen in Bad Ditzenbach und Deggingen abgestimmt. Teilweise besteht in Bad Ditzenbach oder Deggingen Anschluss an die Busse nach Göppingen und Geislingen. In den Abendstunden und am Wochenende verkehrt lediglich ein Rufbus.

Bildung

Drackenstein verfügt über keine eigene Schule mehr. Das ehemalige Schulhaus steht in Unterdrackenstein neben der Kirche und dem Friedhof. Die Drackensteiner Kinder besuchen heute die Grundschule in Bad Ditzenbach, die Hauptschule mit Werkrealschule oder Realschule in Deggingen oder die Gymnasien in Geislingen. In Oberdrackenstein gibt es einen Kindergarten für Kinder von 2 bis 6 Jahren.

Unternehmen

An der Straße nach Wiesensteig befindet sich ein Steinbruch.

Religion

In Unterdrackenstein steht die katholische St. Michaelskirche mit dem Friedhof. In Oberdrackenstein befindet sich eine ebenfalls katholische Kapelle. Da bis in die Neuzeit nur wenige Protestanten in Drackenstein lebten, gibt es kein evangelisches Gotteshaus.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Drackenstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Dem Artikel Schwäbische Alb aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Blick von Oberdrackenstein über Unterdrackenstein zum Drackensteiner Hang" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Dr. Eugen Lehle.