Hahn + Keller Immobilien Wohnbau Uhingen 

 ANZEIGE

Bad Boll (bis 31. Mai 2007: Boll) ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg.

Geographie

Bad Boll liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb rund zehn Kilometer südlich von Göppingen zwischen den Gemeinden Aichelberg, Dürnau, Gruibingen und Zell u. A. Im Südosten von Bad Boll liegt der zur Gemarkung Gruibingen gehörende Kornberg (779 m ü. NN). Mit Gruibingen teilt die Gemeinde das südlich liegende ca. 122 ha große Naturschutzgebiet Teufelsloch-Kaltenwang. Südlich der Gemeinde liegt die Höhenwiese Boller Heide, ein beliebtes Ausflugsziel.

BSW Auto-Technik 

Andreas Lüttig Grabmale, Natursteine Andreas Lüttig

Am Fuße der Schwäbischen Alb liegt Bad Boll im Bereich des schwarzen Juras, speziell dem Posidonienschiefer. Die Gegend zwischen Holzmaden und Boll bildet eines der fossilienreichsten Gebiete dieser Schicht des Juras. So wurde z. B. der erste Fischsaurier 1749 dort gefunden. Viele Fossilien, die in Bad Boll entdeckt wurden, tragen den Zusatz bollensis. Beispiele davon sind z. B. im Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden oder im Museum am Löwentor in Stuttgart zu sehen. Die Gemeinde ist Teil des 1979 gebildeten Grabungsschutzgebiets Holzmaden. Höher gelegene Gebiete des Gemarkungsgebiets liegen im Bereich des Unteren Braunen Juras.

Im Bereich des Ortsteils Bad Boll befinden sich gesundheitsfördernde Schwefelthermalquellen.

Schmuck Göppingen 

Gemeindegliederung

Bad Boll besteht aus den beiden Ortsteilen Boll mit Bad Boll und Eckwälden. Letzterer Ort wurde 1933 eingemeindet. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich verbunden nachgestellt der Name der Ortsteile. Gelegentlich wird noch der mit dem Hauptort verschmolzene, nicht offizielle Ortsteil Sehningen unterschieden. Die Gesamtgemeinde trug bis 31. Mai 2007 den Namen Boll. Nach Zustimmung des baden-württembergischen Ministerrates führt die Gemeinde seit dem 1. Juni 2007 offiziell die Bezeichnung "Bad Boll".

Zusammen mit den Gemeinden Aichelberg, Dürnau, Gammelshausen, Hattenhofen und Zell u. A. bildet Bad Boll seit 1970 den Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung: 1155 (Erwähnung der Stiftskirche durch Friedrich Barbarossa).

Die ersten menschlichen Spuren stammen aus der Zeit keltischer Besiedelung (ca. 700–200 v. Chr.) in Form einer Anlage (vermutlich einer Fliehburg) im Bereich Bertaburg auf dem Kornberg. Spuren römischer Besiedelung in Form eines Gutes wurden durch Scherbenfunde im Bereich des Ortsteils Bad Boll nachgewiesen. Nach dem Fall des Limes im dritten Jahrhundert wurde die Gegend durch Alemannen besiedelt und der heutige Ortsteil Sehningen gegründet.

Vermutlich um 800 n. Chr. wurde eine erste Kirche gebaut, deren Spuren in Form der Krypta der heutigen Stiftskirche zu finden sind. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde dann die Stiftskirche St. Cyriakus vermutlich durch Berta von Boll auf der vorigen Kirche erbaut. Diese wurde zum ersten Mal 1155 urkundlich erwähnt.

1595 wurden die Schwefel- und Thermalquellen im Bereich des Ortsteils Bad Boll gefunden. 1596 wurde das heutige Kurhaus in seiner ersten Form von Heinrich Schickhardt erbaut. 1823–1825 wurde das Kurhaus in seine heutige Form umgebaut.

1945 wurde als erste kirchliche Akademie in Deutschland die Evangelische Akademie Bad Boll gegründet.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung zwischen 1837 und 2005.

Poltik

Bad Boll ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands Raum Bad Boll.

Bürgermeister

Bad Boll gilt als Hochburg der Grünen, jedoch konnten sie noch keinen Bürgermeister stellen. Der amtierende Bürgermeister ist derzeit Hans-Rudi Bührle, (parteilos bzw. FWV).

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens von Bad Boll lautet: In Grün ein mit einer liegenden schwarzen Hirschstange belegtes silbernes Brunnenbecken mit aufsteigenden silbernen Wasserstrahlen.

Der Brunnen im Ortswappen weist auf das Schwefelbad des Ortes hin. Darunter weist die Hirschstange auf die württembergische Zugehörigkeit hin. Das Wappen wurde am 25. Januar 1961 vom Innenministerium verliehen. Die Farben des Ortes sind Weiß-Grün.

Gemeindepartnerschaften

Es besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Herrnhut in Sachsen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die sich im Ortskern befindliche Stiftskirche St. Cyriakus ist eine sehenswerte, typisch romanische Kirche, die Teil der Straße der Staufer ist. In ihr wurde 1902 der Komponist Max Reger mit Elsa von Bercken getraut.

Während der Grabungen nach den Thermalquellen wurden auch in Bad Boll Fossilien gefunden. Diese befinden sich zum Teil in öffentlichen Gebäuden wie dem Rathaus, der Rehaklinik (Kurhaus) oder der Schule in Bad Boll. Außerhalb Bad Bolls sind Boller Fossilien auch im Urwelt-Museum Hauff in Holzmaden und dem Museum am Löwentor in Stuttgart zu finden.

Infrastruktur und Einrichtungen

Im Ortsteil Bad Boll befindet sich die Evangelische Akademie Bad Boll, die erste ihrer Art in Deutschland, mit einem Tagungszentrum. Ein weiteres großes Tagungszentrum ist das Seminaris Hotel Bad Boll.

Weiterhin gibt es eine Kur- und Rehaklinik, die die Thermalquellen nutzt. Am südlichen Ende der Gemeinde befindet sich in Hanglage ein Freibad mit drei Becken und Kinderrutsche.

Bahnhof Boll

Am 30. Mai 1926 wurde der Bahnhof Boll mit einem Volksfest eröffnet. Bis Ende der 1980er Jahre war Boll Endstation der Voralbbahn, auf der stündlich Züge zum Bahnhof Göppingen und zurück fuhren. Der Betrieb wurde aus Rentabilitätsgründen eingestellt. Im ehemaligen Empfangsgebäude (48° 38′ 35″ N, 9° 37′ 4″ O), einem traufständigen zweigeschossigen Bau mit Walmdach, befindet sich heute ein Hotel. Umfangreiche Gleisanlagen sowie ein Güterschuppen und eine Fahrzeugwaage sind erhalten. Eine Interessensgemeinschaft bemüht sich um die Wiederaufnahme des Verkehrs.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bad Boll aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike" verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild "Die Boller Ortsmitte mit der Kirche St. Cyriakus und der alten Schule" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Sig11.