ANZEIGE 

 

 ANZEIGE

Gröbenzell ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck und liegt etwa 16 Kilometer nordwestlich des Münchener Stadtzentrums am Rande des Graßlfinger/Dachauer Mooses. Der südliche Ortsrand geht nahtlos in den Nachbarort Puchheim über. Der östliche Ortsrand grenzt direkt an den Münchner Stadtteil Lochhausen. Gröbenzell sieht sich gerne als Gartenstadt, was besonders in Immobilienanzeigen hervorgehoben wird ("Schöner wohnen in der Gartenstadt Gröbenzell."). Gröbenzell gehört zu den am dichtesten besiedelten Gemeinden Deutschlands.

Gröbenzell wurde 1952 als politische Gemeinde gegründet. Dabei wurden (eher ärmere) Ortsteile von München, Puchheim, Olching und Geiselbullach zu einem Ort um den Bahnhaltepunkt Gröbenzell zusammengelegt. Gröbenzell gehört zu den "grünen Umlandgemeinden" Münchens, mit vielen Einfamilienhäusern, drei Grundschulen, einer Hauptschule, einem Gymnasium und einer Waldorfschule. Im Gewerbegebiet sind sowohl Einzelhandel als auch produzierendes Gewerbe angesiedelt.

ANZEIGE 

 

 ANZEIGE

Um 1560 ließ Herzog Albrecht V. das "Gröbenhüterhaus" errichten, das bis Anfang des 19. Jahrhunderts als landesherrliche Zollstelle diente. Die erste urkundliche Erwähnung von Gröbenzell geht auf das Jahr 1725 zurück. Dieser zufolge leitet sich der Name "Gröbenzell" vom Zöllner vom Gröbenbach ("Gröbenzoll") ab. Es handelte sich um ein Einzelhaus am Gröbenbach, von dem aus der Neubau einer Straße zwischen Lochhausen und Olching überwacht werden sollte.

Das Foto basiert auf dem Bild Musiklokal Die Hexe aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Richard Huber.
Alte Bahnhofswirtschaft,
Urheber: Richard Huber

 

Das Gemeindewappen zeigt deshalb auch eine Zollschranke über einen Bach. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten privaten Wohnhäuser. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von München nach Augsburg 1840 war ein Aufschwung der Torfstecher verbunden, die nun der Königlich Bayerischen Staatsbahn ihr Produkt verkaufen konnten und so wurde in November 1898 sogar ein Haltepunkt eingerichtet. Bis zum Zweiten Weltkrieg war Gröbenzell vorwiegend eine Torfstechersiedlung. Dann kam eine Reihe von (inzwischen weitgehend abgerissenen) Umsiedler- und Flüchtlingshäusern dazu. Als politische Gemeinde konstituierte sich Gröbenzell erst am 1. August 1952 durch Abtretung von Gemeindeteilen der Landeshauptstadt München und der Gemeinden Geiselbullach, Olching und Puchheim. Das sog. moderne Gröbenzell entstand in den 60er/70er Jahren mit der ehemaligen EIWO-(heute beschönigend »Alpenland«-)Siedlung, die ca. 250 Reihenhäuser umfasst. Diese und folgende Siedlungen machten Gröbenzell zu einer Schlafstadt für München.

Am 3. April 2011 entschieden die Wahlberechtigten in einem Bürgerentscheid darüber, ob Gröbenzell, ähnlich wie die Nachbargemeinden Olching und Puchheim den Stadtstatus anstreben soll. Mit einer Wahlbeteiligung von fast 52 Prozent entschieden sich die Bürger mehrheitlich dafür, weiterhin eine Gemeinde zu bleiben.

ANZEIGE 

Wappen und Flagge

Das Gröbenzeller Wappen wurde 1962 durch Gemeinderatsbeschluss eingeführt. Es zeigt die historisch abgeleitete weiß-blaue Zollschranke. Dahinter ein blaues Wellenband, das den Gröbenbach symbolisiert. Die beiden roten heraldischen Rosen links und rechts am oberen Wappenrand verweisen auf Gröbenzells Charakter als Gartenstadt. Gleichzeitig mit dem Wappen entschied der Gemeinderat über das Aussehen der Gemeindeflagge. Das Banner ist längs weiß-grün geteilt mit dem mittig angeordneten Gemeindewappen.

Nachbarstädte und Nachbargemeinden

  • Olching: 4 km
  • Markt Indersdorf: 24 km
  • Dachau: 11 km
  • Fürstenfeldbruck: 11 km
  • Karlsfeld: 11 km
  • Eichenau: 6 km
  • Germering: 11 km
  • München: 16 km

 ANZEIGE

Wirtschaft und Gewerbe

Im östlichen Ortsteil, an der Hauptverbindungsstraße nach Lochhausen entstand das Gröbenzeller Gewerbegebiet. Neben den üblichen Supermärkten und Discountern finden sich dort verschiedene Handwerks- und Kleinindustriebetriebe.

Im Ortszentrum um die Kirchen- und Bahnhofsstraße finden sich neben einem Super- und verschiedenen Drogeriemärkten mehrere Bäckereien bzw. Konditoreien. Unter anderem vervollständigen Apotheken, Optiker, Obst- und Gemüsehändler das ortsmittige Angebot an Waren und Dienstleistungen.

Der gut frequentierte freitägliche Wochenmarkt in der Rathausstraße mit einem breit gefächerten Angebot an Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren sowie an Obst, Gemüse, Blumen, Käse, Brot und anderem ergänzt das alltägliche Warenangebot.

ANZEIGE 

Sehenswürdigkeiten

  • Das Heimat- und Torfmuseum in Trägerschaft des Vereins "Gröbenhüter", befindet sich in zentraler Lage gegenüber dem Rathaus im Dachgeschoss des Restaurants "Alte Schule".
  • Katholische Kirche St. Johann Baptist, Gröbenzells Wahrzeichen (erbaut 1925)
  • Evangelische Zachäuskirche aus dem Jahr 1955
  • Neuapostolische Kirche im Gröbenzeller Norden (Finkenstraße)
  • Die "Russenbrücke" mit Jugendstildekor am nordöstlichen Ortsrand.(Zillerhofstraße, nähe Eschenrieder Straße) Sie wurde 1916 von französischen und russischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs aus dem Lager Puchheim (Lagerstraße) erbaut. Das Internierungslager bestand von 1914 bis 1920 und war nach Grafenwöhr die zweitgrößte Einrichtung dieser Art in Bayern.
  • Gerhart-Hauptmann-Denkmal, Ecke Puchheimer Straße und Gerhart-Hauptmann-Platz, gestaltet vom Bildhauer Herbert Thomas
  • Seit 1993 erinnert vor dem Postamt eine aus Eisen geschmiedete Skulptur an 260 Häftlinge, die während des Zweiten Weltkrieges hier Zwangsarbeit verrichten mussten, ebenso wie die hier eingesetzten 80 italienischen Militärinternierten. Alljährlich wird am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, vor der Skulptur um 15:00 Uhr ein Kranz niedergelegt.
  • Nahe der nördlichen bzw. nordwestlichen Ortsgrenze liegen zwei Badeseen auf dem Gebiete der Gemeinde Olching. Das Areal erfreut sich ganzjährig großer Beliebtheit bei Radfahrern, Joggern und Spaziergängern. Das südliche der Bahnstrecke München-Augsburg gelegene Gewässer wird als Kleiner See oder Gröbenzeller See bezeichnet. Es ist unbewirtschaftet und wird im Sommer an der Ostseite als FKK-Gelände genutzt. Nördlich der Bahnstrecke liegt der Olchinger See. Er verfügt über eine Wasserwachtstation und wird im Sommer von zwei gastronomischen Betrieben bewirtschaftet. Außerdem befindet an dessen Ostseite eine Minigolfanlage.
  • Im Weiherweg steht die Villa Zierer des Schriftsteller Otto Zierer (1909 -1983). Die Villa wurde 1956 von dem Architekten Hans von Peschke im mediterranen Stil errichtet. Die Villa Zierer ist zudem seit Jahren beliebtes Motiv für Film- und TV-Produktionen. Hier drehten u.a. Martina Gedeck, Eva Pflug, Katharina Böhm, Bully Herbig, Dietmar Schönherr, Peter Vogel und die TATORT Kommissare Udo Wachtveitel und Miro Nemec.

 ANZEIGE

  • Die 1924 erbaute Alte Schule gegenüber dem Rathaus. Sie nahm 1925 mit 115 Schülern den Betrieb auf. Erst 1964 wurde der Lehrbetrieb eingestellt. Von 1965 bis 1992 war in dem Gebäude eine Filiale der Deutschen Bundespost untergebracht. Seit 1998 wird, nach etlichen Umbauten, in den Räumen ein gutbürgerliches Restaurant betrieben.
  • Am 22. März 2012 verlegte der Künstler Gunter Demnig einen seiner Stolpersteine in der Bahnhofsstraße 3. Das quaderförmige Betonobjekt von etwa zehn Zentimetern Kantenlänge trägt auf der Oberseite eine Messingplatte und wurde ebenerdig in den Gehsteig vor dem ehemaligen Wohnsitz des Gröbenzeller NS-Opfers Kurt Schroeters eingelassen. Der Elektroingenieur, Konzertmeister und Violinlehrer lebte hier mit seiner Frau und zwei Töchtern. Die Gravur auf Metallplatte zeigt neben dem Namen auch die Lebensdaten des Verstorbenen, der von 1923 bis zu seinem Berufsverbot 1937 hier wohnte und 1944 in Auschwitz starb.

Gröbenzell ist über die Anschlussstellen Dachau/ Fürstenfeldbruck oder Lochhausen/ Langwied mit der Bundesautobahn 8, sowie über Anschlussstelle München-Lochhausen/ Gröbenzell mit der A 99 verbunden. Im öffentlichen Nahverkehr ist Gröbenzell mit eigener Haltestelle der Linie S3 (Mammendorf - Holzkirchen) an das S-Bahnnetz des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes angeschlossen. Die Münchner Innenstadt ist damit in rund 20 Minuten zu erreichen. Darüber hinaus besteht eine Busverbindung nach Lochhausen und Puchheim über den BUS-Logo-blau.svgRegionalbus 830, der die S-Bahnhaltestellen in beiden Orten miteinander verbindet, sowie eine Nachtlinie über den Nachtbus N80/N81 vom Pasinger Marienplatz.

ANZEIGE 

Die Bahntrasse in Richtung Augsburg durchschneidet Gröbenzell von Südosten nach Nordwesten in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Bis Anfang der 1970er Jahre waren beide Ortsteile über einen beschrankten Bahnübergang in Verlängerung der Kirchen- zur Bahnhofstraße für den allgemeinen Straßenverkehr verknüpft. Bis dahin verfügte der Ort auch über einen Güterbahnhof. Im Rahmen der Neugestaltung der S-Bahnhaltestelle erfolgte eine Verlagerung der Verbindungsstraße zwischen dem Nord- und dem Südteil in Richtung München in Form einer Unterführung in der Freyastraße. Die Kirchenstraße wurde zur in ihrer vollständigen Länge daraufhin zur Einbahnstraße und die Bahnhofstraße in ihrem Südteil zur Sackgasse.

Staatliche Schulen

  • Ährenfeldschule, Grundschule
  • Grundschule an der Bernhard-Rößner-Straße
  • Gymnasium Gröbenzell
  • Gröbenbachschule Gröbenzell, Grund- und Hauptschule mit rund 280 Schülern (Bezeichnung bis 2000: Grund- und Hauptschule an der Hans-Kerle-Straße, davor bis 1995 Hans-Kerle-Schule). Benannt wurde die Schule ursprünglich nach dem Stifter des Schulgrundstückes. Als die parteipolitischen Verwicklungen von Hans Kerle während der Zeit des Nationalsozialismus in den 1990er Jahren bekannt wurden erfolgte die Umbenennung der Schule. Der Straßenname blieb erhalten.

Private Schulen

  • Rudolf-Steiner-Schule Gröbenzell (Waldorfschule), die als Filiale der Münchner Rudolf-Steiner-Schule an der Leopoldstraße gegründet wurde.

 ANZEIGE

Weitere Schulen

  • Musikschule Gröbenzell
  • Hundeschule Gröbenzell
  • VHS Gröbenzell

Sport

  • 1. SC Gröbenzell e. V.
  • FC Grün-Weiß Gröbenzell e. V.
  • HCD Gröbenzell (Handballverein für Damen und Mädchen, ehem. HC Dambach)
  • Fechtclub Gröbenzell e. V. SSV Almrausch Gröbenzell e. V. (Schützenverein)
  • TC Edelweiß e. V.
  • Hundesportverein Gröbenzell e. V.
   

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gröbenzell aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild Gröbenzell Markplatz-Panorama aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Richard Huber.

Das Foto basiert auf dem Bild Musiklokal Die Hexe aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Richard Huber.