Fürstenfeldbruck ist eine Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis und befindet sich 25 Kilometer westlich der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie ist zudem Teil der Metropolregion München. Fürstenfeldbruck liegt ca. 25 km nordwestlich von München und ca. 40 km südöstlich von Augsburg im westlichen Oberbayern an der Grenze zum Regierungsbezirk Schwaben. Die Stadt wird von der Amper durchflossen.
Die Große Kreisstadt Fürstenfeldbruck befindet sich im Herzen des Landkreises Fürstenfeldbruck. Die Entfernungsangaben beschreiben die Luftlinie zum Ortsmittelpunkt des Nachbarorts und sind auf ganze Kilometer kaufmännisch gerundet:
Zu Fürstenfeldbruck gehören die Orte Aich, Bruck, Buchenau, Fürstenfeld, Gelbenholzen, Hasenheide, Kreuth, Lindach, Neu-Lindach, Pfaffing, Puch, Rothschwaig und Weiherhaus. Klima Fürstenfeldbruck kann – wie praktisch ganz Bayern (ausgenommen Hochgebirgslagen) – dem mitteleuropäischen Übergangsklima zugerechnet werden. So treten zwar Wetterextreme des Kontinentalklimas eher selten auf, doch ist zu beobachten, dass gerade die Winter oft strenger sind als im Westen Deutschlands. Auch fällt meist mehr Schnee als in vielen anderen deutschen Gegenden. Ein Grund hierfür ist die Höhenlage von mehr als 500 Metern über NN. Im Sommer wiederum kann es oft heißer werden als z.B. an der Nordseeküste, da der kühlende Effekt einer großen Wassermasse fehlt. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheiden. Durch diese Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der Föhn bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung unregelmäßig warme, trockene Luftströmungen nach Fürstenfeldbruck. Das Kleinklima der Stadt wird von der Amper mitbestimmt. Geschichte Der Name Fürstenfeldbruck ist die Anreihung der Namen "Fürstenfeld" und "Bruck".
Der Namensteil "Fürstenfeld" (Feld des Fürsten) sagt aus, dass diese Flur ehemals zum Besitz der Wittelsbacher gehörte. Dort wurde im Jahre 1263 das gleichnamige Zisterzienserkloster Fürstenfeld gegründet. siehe auch Burgstall Engelsberg, Burgstall Gegenpoint Die Siedlung "Bruck" war in direkter Nachbarschaft des Klosters schon vorher am dortigen Amper-Übergang entstanden. Für die Überquerung dieser Brücke, die zu der – damals sehr bedeutenden – Salzstraße gehörte, erhob die Familie der Gegenpointer im Auftrag der Welfen Zoll. Um diese Zollstation und eine dort gegründete Poststation wuchs eine Siedlung, die erstmals 1306 als Markt bezeichnet wurde. 1340 erwarb das Kloster Grundherrschaft und Dorfgericht über den Markt. 1425 gingen auch die letzten Besitzrechte von den Gegenpointern an das Kloster über. 1440 konnte die Leonhardskirche in Bruck geweiht werden. 1569 wurde erstmals die Brucker Poststation genannt. Ende des 17. Jahrhundert wurde das Kloster Fürstenfeld im Barockstil neu erbaut. 1803 wurde das Kloster säkularisiert und ganz langsam entwickelte sich eine bürgerliche Selbstverwaltung. Seit 1873 ist Bruck mit der Bahn zu erreichen (Anschluss an die Bahnstrecke München-Lindau). Gerade auch die bessere Erreichbarkeit für die Münchner führte zu einem Aufschwung Brucks als Ausflugsziel. Beliebt waren hierbei das (Heil-)Bad in der Amper, Naturgenuss rings um den Markt (besonders seien hierbei auch jene Künstler hervorgehoben, die die Umgebung malend erkundeten) sowie das Schlittenfahren im Winter. Unter dem Elektropionier und Vater des Deutschen Museums Oskar von Miller (dessen Vater, der Erzgießer Ferdinand von Miller aus Bruck gebürtig war) ging 1892 das erste gemeindliche Elektrizitätswerk Bayerns ans Netz. Unterschiedliche Schreibweisen des Marktes Bruck durch verschiedene Behörden zwangen die Regierung, eine einheitliche Bezeichnung festzulegen: Sie lautet seit dem 6. August 1908 "Fürstenfeldbruck". Erst am 30. September 1935 wurde der "Markt" zur Stadt erhoben. 1936 wurde der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck für die Luftwaffe des Dritten Reichs fertiggestellt. Im April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die Stadt.
Mit der Anbindung an das Nahverkehrsnetz von München (S-Bahn) 1972 gewann Fürstenfeldbruck weiter an Bedeutung und die Bevölkerungszahlen nahmen rasch zu. Im gleichen Jahr – während der Olympischen Spiele – missglückte die Befreiung israelischer Olympiateilnehmer aus der Gewalt palästinensischer Terroristen auf dem Gelände des Fliegerhorsts (siehe dazu Geiselnahme von München). Seit 1978 gehören im Zuge der Gebietsreform in Bayern auch Aich, Hasenheide, Lindach, Neulindach, Pfaffing und Puch zu Fürstenfeldbruck. Der Landkreis hat mittlerweile über 180.000 Einwohner und die östlichen Bereiche des Landkreises sind teilweise schon sehr nah an die Landeshauptstadt München herangewachsen. Die Große Kreisstadt Germering bei München, die zum selben Landkreis gehört, hat inzwischen mehr Einwohner als Fürstenfeldbruck. Am 1. Januar 2006 wurde Fürstenfeldbruck ebenfalls zur Großen Kreisstadt erhoben.
Ein wichtiges Diskussionsthema der Stadtentwicklung schon im 20. Jahrhundert und dann im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends war die Entwicklung der "Guten Stube" von Bruck (von der Amper bis zum Neuen Rathaus) in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des Straßenverkehrs - führt doch die Bundesstraße B2 direkt über Amperbrücke und Hauptstraße. Nach langer Diskussion fand eine Fokussierung auf die sogenannte "Deichenstegtrasse" statt, auf der der Durchgangsverkehr das betroffene Gebiet östlich und mit einer neuen Amperquerung umfahren sollte. Nachdem ein Referendum gegen die Deichenstegtrasse zuvor gescheitert war, stimmten die Bürger in einem Entscheid vom 27. September 2009 jedoch mehrheitlich gegen die Umgehung. Verkehrspolitisch ebenfalls von Bedeutung ist die Taktung der S4, die trotz hoher Auslastung im Unterschied zu anderen Linien nur im 20-Minuten-Takt fährt. Gegen die Verknüpfung substantieller Verbesserungen mit der (unsicheren) Realisierung der 2. S-Bahn-Stammstrecke regt sich in der Region Widerstand aus Politik und Zivilgesellschaft.
Wappen Wegen der langen Abhängigkeit vom Kloster Fürstenfeld entstand ein eigenständiges Brucker Wappen erst relativ spät. Die erste Wappenverleihung erfolgte 1813. Das heutige Wappen zeigt im Schildhaupt die berühmten bayerischen Rauten, darunter vor rotem Grund eine Brücke, die mit einem goldenen Kreuz geschmückt ist. So vereint das Wappen die christliche (klösterliche) Tradition des Ortes mit der merkantil-bürgerlichen Tradition der Brücke an der Fernhandelsstraße. Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdikeiten Theater
Literatur Die Nachkriegsatmosphäre in Fürstenfeldbruck ist Thema des umstrittenen Romans "Trümmerkind" des in Fürstenfeldbruck geborenen Autors Bernd Späth. Veranstaltungen und Tagungen
Weitere Veranstaltungen sind:
Museen Das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck, angesiedelt auf dem Areal des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld, befasst sich mit Heimatkunde und Geschichte der Kreisstadt und deren Umgebung. Die Schwerpunkte der Dauerausstellung sind hierbei die Epoche der römischen Herrschaft im Umkreis der heutigen Stadt, die Geschichte des Klosters sowie das bürgerliche Leben in Bruck zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende. Ergänzt wird das Angebot durch zeitlich begrenzte Ausstellungen zu verschiedenen, die Region betreffenden Themen. Am Bahnhof befindet sich das Feldbahnmuseum des Modelleisenbahnclubs Fürstenfeldbruck e.V. Das Energiemuseum der Stadtwerke ist im Kraftwerk der ehemaligen Klosterökonomie Fürstenfeld untergebracht. Kernstück der Ausstellung ist die Maschinenhalle mit einer Francis-Turbine. Eine Lehrsammlung befasst sich mit der Stromerzeugung und -verteilung sowie mit den berühmten Persönlichkeiten aus dem Elektrizitätswesen. "Von der Kerze bis zur Halogenlampe" und "Vom Kraftwerk bis zur Steckdose" reicht das Informationsangebot der Ausstellung. Das Bauernhofmuseum Jexhof liegt im südlichen Teil des Landkreises Fürstenfeldbruck, etwas abseits der Verbindungsstraße Schöngeising - Mauern, als Einöde in einer Geländemulde an den westlichen Ausläufern des Naturschutzgebietes Wildmoos. Musik Das neue Veranstaltungsforum Fürstenfeld zieht beständig Musiker der näheren und weiteren Umgebung an, manchmal treten gar deutschlandweit bekannte Sänger im Stadtsaal vor zahlreichem Publikum auf. Insgesamt waren so im Lauf der letzten Jahre schon die verschiedensten Musikrichtungen in Fürstenfeldbruck zu Gast. Aber auch ein lokales Musikwesen ist in Fürstenfeldbruck in Form zahlreicher Musik- und Gesangsvereine vorhanden:
Bauwerke
Parks Der schönste Park von Fürstenfeldbruck liegt östlich der Hauptstraße. Mit seinem alten Baumbestand ist er ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Durch ein geplantes Verkehrsobjekt ("Deichenstegtrasse") wäre er einer nachhaltigen Änderung unterzogen worden. Das Projekt wurde jedoch in einem Bürgerentscheid 2009 abgelehnt. Der Fürstenfeldbrucker Stadtpark befindet sich südlich der Altstadt zwischen der Hauptpost und den Stadtwerken. Die kleinste Parkanlage befindet sich beim Zusammentreffen von Augsburgerstraße (Hauptstraße) und Maisacherstraße. Ein kleiner Park besteht auch rund um das Stadterhebungsdenkmal nördlich des Hallenbads. Der Waldfriedhof im Fürstenfeldbrucker Westen ist in parkähnlichem Charakter angelegt. Naturdenkmäler Bekannt ist die uralte Edignalinde im Stadtteil Puch. Sport Im Internetauftritt der Stadt genannt werden (im November 2009) 61 Sportvereine. Einige bekannte Beispiele sind:
Kulinarische Spezialitäten Die traditionelle Küche bzw. Bewirtung orientiert sich an den Münchner und altbairischen Spezialitäten: Die Münchner Weißwurst, der Leberkäs bzw. die Leberkässemmel, die Brezn, die Ausgezogene (ein rundes Schmalzgebäck) und die bayerischen Biere. In der Stadt befindet sich der Hauptsitz der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg (Produkte sind z.B. König Ludwig Weissbier Hell und König Ludwig Dunkel). |
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