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Eichenau ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck.

1863 begann die Besiedlung des Starzeltales westlich von München mit einem Blockhaus in der Nähe der heutigen S-Bahn-Haltestelle. Die Lage an der Bahn war ausschlaggebend für die Entwicklung der Siedlung und von Anfang an war die Mehrzahl der Bewohner Pendler mit Arbeitsplätzen in München. Mit der Eröffnung des Haltepunktes Roggenstein an der Bahnlinie Pasing-Buchloe (1905) waren die Voraussetzungen für eine stärkere Besiedlung gegeben. Der Münchner Buchdrucker und Immobilienhändler Hieronymus Russ begann ab 1910 die feuchten Wiesen im Allinger Moos im großen Stil aufzukaufen. Er ließ sich 1912 einen Baulinienplan für eine Kolonie von Heimgartensiedlern genehmigen und begann Grundstücke zu verkaufen. Der erste Versuch einer "Baugenossenschaft Eichenau" durch 24 Münchner Bürger ist durch den Auflösungsbeschluss von 1913 nachgewiesen. Am 7. Januar 1907 gab Prinzregent Luitpold der Siedlung offiziell ihren Namen. Damals lebten 48 Einwohner in Eichenau.

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Nach der Begradigung des Starzelbaches ließen ab 1915 Regierungsrat Josef Nibler und sein Bezirksbaumeister Georg Popp den ersten Baulinienplan aufstellen (rechtskräftig 1918). Noch in den letzten Kriegswochen gründete er zusammen mit dem Direktor der Münchner Mülldeponie in Puchheim, dem Fürstenfeldbrucker Sparkassendirektor und dem Fürstenfeldbrucker Notar die "Baugenossenschaft Eichenau und Umgebung", die heute noch aktiv ist.

Das Foto basiert auf dem Bild "Eichenau kath. Pfarrkirche" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Richard Huber.
Katholische Pfarrkirche Zu den Heiligen Schutzengeln
Urheber: Richard Huber

 

Sie wurde der größte Grundstücksbesitzer in der späteren Gemeinde und bestimmte entscheidend die ganze Ortsentwicklung. Laut Satzung war bis nach dem Zweiten Weltkrieg der Bezirksamtsdirektor im Bezirksamt Fürstenfeldbruck Vorstand der Baugenossenschaft. Nach dem Tod von Josef Nibler 1921 rückte der Architekt und Bezirksbaumeister Georg Popp auch in den Vorstand der Baugenossenschaft auf und beeinflusste sie bis 1933. Die Spannungen mit der Muttergemeinde Alling erreichten ihren Höhepunkt 1925, als die mehrheitlich Eichenauer Gemeinderäte die Verlegung der Gemeindeverwaltung nach Eichenau beschlossen.

Nach Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1921 wurde 1925 das erste Feuerwehrhaus gebaut, 1926 wurde die neubarocke Schutzengelkirche durch Kardinal Michael von Faulhaber eingeweiht. Im Oktober 1937 wurde die heutige Friesen-Halle als Turnhalle in Betrieb genommen. Sie wurde nach Friedrich Friesen benannt.

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Nach 1945 erhöhte sich die Bevölkerung durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen. Am 1. April 1957 wurde Eichenau durch Ausgliederung aus Alling eine selbständige Gemeinde. 1967 zog die Gemeindeverwaltung in das neu gebaute Rathaus. 1969 wurde das dritte Schulgebäude eingeweiht. Die Evangelische Friedenskirche entstand 1970, der zweite Schulkomplex an der Parkstraße 1972. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre entstand das Sport- und Freizeitzentrum mit der Budrio-Halle und wurde 2007 um weitere 2 Fußballplätze erweitert. Der FC Eichenau bekam ein eigenes Vereinsheim im Sport- und Freizeitgebiet. Dort befinden sich auch die 10 Plätze des 1967 gegründeten Tennisvereins TCE. Die "Gartenstadt" Eichenau ist wegen des großzügigen Grüncharakters und der guten Infrastruktur ein Ort von hoher Wohnqualität und entspricht heute weitgehend den ab 1915 entworfenen Vorstellungen.

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Nachbarstädte und Nachbargemeinden

Die Entfernungsangaben beschreiben die Luftlinie zum Ortsmittelpunkt des Nachbarorts und sind auf ganze Kilometer kaufmännisch gerundet.

  • Emmering: 4 km
  • Olching: 4km
  • Gröbenzell: 4km
  • Fürstenfeldbruck: 5km
  • Puchheim Bahnhof: 3km
  • Alling: 3km
  • Geisenbrunn: 7km
  • Germering: 6km

Wirtschaft

Von 1918 bis 1958 hatte der Anbau von Pfefferminze große wirtschaftliche Bedeutung. Davon zeugt heute noch das einzige Pfefferminzmuseum Deutschlands. Seit 1972 ist Eichenau Standort des ersten großen Verteilungslagers und Sitz der Stiftungen von ALDI Süd (Siepmann Familienstiftung, Oertl-Stiftung, vormals Maria-Albrecht-Stiftung und Elisen-Stiftung). Die Elisen-Stiftung hat in den Jahren 1997 und 2000 zweimal das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck mit kleineren Beträgen für eine Barock-Ausstellung und eine Ausstellung über Kaiser Ludwig den Bayern bedacht. Der größte Steuerzahler ALDI SÜD kündigte 2010 an, innerhalb von 5 Jahren das Verteillager nach Gilching an die Autobahn zu verlegen. In den drei Ausbaustufen des Gewerbegebietes im Süden der Gemeinde sind über hundert Unternehmen unterschiedlichster Branchen vom Steinmetz über metallverarbeitende Betriebe bis hin zu international bekannten Tonstudios vertreten.

Eichenau ist eine Pendlergemeinde mit relativ wenig sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen. Seit 1999 nahm ihre Zahl bis 2009 von 1114 auf 1535 langsam aber stetig zu. Nur 350 Beschäftigte arbeiten am Wohnort. Den 1185 Einpendlern (2009) standen 3391 Auspendler gegenüber, davon 1891 nach München. Von den 11.893 Einwohnern (2009) sind nur 3741 (2009) sozialversicherungspflichtig beschäftigt, d.h. ein großer Teil der Einwohner sind Selbständige und Beamte.

Infrastruktur

Der Ort wird durch Einzelhäuser (2799), Doppelhäuser (680) und Reihenhäuser dominiert. Die Anzahl der Wohngebäude nahm von 1999 bis 2009 von 3060 auf 3382 zu. Darin befanden sich (2009) 5316 Haushalte. Die Wohnungsbelegung beträgt 2,3 E/W mit leicht fallender Tendenz.

Sehenswürdigkeiten

  • Die 1927 vom Münchner Architekt Franz Xaver Huf im Ortszentrum errichtete katholische Pfarrkirche Zu den Heiligen Schutzengeln. Das im neubarocken Stil gehaltene Gebäude zeigt die typische dörfliche-oberbayerische Bauart mit einem Zwiebelturm. Der Sakralbau wurde 1966/67 und zum 50 jährigen Bestehen 1976 renoviert.
  • Die Evangelisch-Lutherische Friedenskirche für die Gemeinden Eichenau und Alling wurde 1970 erbaut. Beachtenswert ist die Orgel des Eichenauer Orgelbaumeisters Christof Kaps.
  • Die am Ortsrand auf einem bewaldeten Hügel versteckt liegende St. Georgskapelle. Sie befindet sich zwar auf dem Gemeindegebiet der Nachbargemeinde Emmering gehört aber zum Eichenauer Kirchensprengel. Eine erste urkundliche Erwähnung des Sakralbaus ist auf das Jahr 1524 datiert. Er enthält einen 1911 freigelegten Zyklus gotischer Wandgemälde, der zu den bedeutendsten in Oberbayern zählen. Die Kapelle wurde auf dem Burgstall Roggenstein errichtet.
  • Das Pfefferminzmuseum in der ehemaligen Gemeindebibliothek, neben der Grund- und Teilhauptschule Süd erinnert an die Zeit bis in die 1950er Jahre in der Eichenau ein Anbaugebiet für diese Heilpflanze war. Heute wird nur noch Pfefferminze für den Museumsbedarf in der Gemeinde angebaut. Daneben finden wechselnde Sonderausstellungen zur Ortsgeschichte statt.

Baudenkmäler

  • Kath. Pfarrkirche zu den Hl.Schutzengeln, neubarock, 1926 von Franz Huf (München); mit älteren Ausstattungsstücken des 18. und 19. Jhs.
  • Hauptstraße 2. Kath. Pfarrhaus, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und stehenden Gauben, 1926 von Franz Huf (München).
  • Roggensteiner Allee 64. Villa Scholl, zweigeschossig, Zierfachwerk am Obergeschoss, Krüppelwalmdach, um 1920/30.

Schulen

  • Josef-Dering-Grundschule, Schulstraße, Schulhort im alten Schulgebäude, dort auch Mittagsbetreuung durch die AWO Eichenau; kommunales Angebot der Intensivförderung, entwickelt aus der ehemaligen Familien- und Schülerhilfe FSE; seit 2011 mit eigenem Förderverein
  • Starzelbachschule Grundschule Eichenau, Gemeindlicher Hort Schmetterlingshöhle Süd in der Schule integriert, AWO-Schüler-Mittagsbetreuung in der Schule integriert, mit eigenem Förderverein Starzelbachschule Eichenau e.V., Angebot der Gemeindlichen Intensivförderung
  • Starzelbachschule Mittelschule Eichenau, mit eigenem Förderverein Starzelbachschule Eichenau e.V., im Mittelschulverbund mit Gröbenzell, Puchheim und Olching.

Gemeindepartnerschaften

Eichenau unterhält Partnerschaften mit dem ukrainischen Wyschhorod (Wischgorod)(ab 1992), mit dem italienischen Budrio(ab 1991) sowie mit dem sächsischen Scharfenstein.

Sport

In Eichenau besteht ein großes Angebot von Freizeitaktivitäten. Es gibt ein Badegelände mit Liegewiese, Beachvolleyballplatz, Wasserwacht und einem Skatepark, welcher aus einer Halfpipe, Quarterpipe, Trickbox und Rail besteht. Ein weiteres Freizeitgelände befindet sich an der Budrioallee, hier gibt es neben 2 weiteren Beachvolleyballplätzen einen Streetbasketballplatz, einen kleinen Bolzplatz, eine große Tennisanlage mit Hallenplätzen und freien Plätzen, eine Mehrfachturnhalle und mehrere große Fußballplätze.

Der Eichenauer Sportverein e.V. wurde 1926 gegründet und hat (Stand 2011) 1.400 Mitglieder in 9 Abteilungen. Die Fußballer sind mit eigenem Vereinsheim im FC Eichenau organisiert. In der Schule-Süd befindet sich ein Schützenverein mit dem Namen "Immergrün Eichenau", der erste Verein in Eichenau. Der Eichenauer See ist ca 1 ha groß. Dort sind Sportflächen und eine Sommerstockbahn des Eichenauer Sportvereins.

   

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eichenau aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Eichenauer Rathaus" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Richard Huber.

Das Foto basiert auf dem Bild "Eichenau kath. Pfarrkirche" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Richard Huber.