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Althegnenberg ist eine Gemeinde im oberbayrischen Landkreis Fürstenfeldbruck und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf. Sie liegt rund 14 km westlich von Fürstenfeldbruck und 40 km westlich von München.

Zur Gemeinde Althegnenberg gehören die Gemeindeteile Althegnenberg und Hörbach sowie das Naturschutzgebiet Haspelmoor.

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Geschichte

Die urkundliche Erstnennung von Althegnenberg erfolgte 1096 als Haginiberc, was so viel wie "umhegte Siedlung am Berg" bedeutet. Hörbach wird erstmals 1127 als Huruuuinin in der Bedeutung "Siedlung am sumpfigen Bach" (von dem mittelhochdeutschen Wort hurwin für "sumpfig") erwähnt. Am südöstlichen Rand des Ortes befindet sich der Burgberg – eine künstlich aufgeschüttete Motte, die von einem Wassergraben umschlossen war. Auf dem Burgberg stand im 12. und 13. Jahrhundert die kleine Burg der Hegnenberger, der Burgstall Althegnenberg.

Die Hegnenberger waren ein Ministerialen-Geschlecht der mächtigen Welfen. Engelschalk und Hermann von Hegnenberg wurden erstmals 1192 genannt; sie kamen von Oberschwaben (Schmalegg bei Ravensburg) und hatten das welfische Kloster Altomünster zu beschützen. Zu ihrer Zeit waren sie gefragte Ratgeber und Vertraute der Mächtigen. Sie waren Zeugen bei Königskrönungen, Klostergründungen (Fürstenfeld), und bei Rechtsgeschäften der Kirche, des Landesherren und des Hochadels. Mit dem Tod Welf VI. 1191 ging der ganze Lechrain an die Staufer über. Unter diesen stiegen die Hegnenberger zu Reichsministerialen auf. Erst nach dem tragischen Ende des jungen Königs Konradin (1268) gingen die Besitzungen der Staufer im Lechrain an die Wittelsbacher über und kamen damit zu Bayern.

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Auch den Wittelsbachern waren die Hegnenberger treue Diener und Ratgeber. Sie hatten umfangreiche Besitzungen in Bayern und Schwaben. Um 1300 verließen sie ihren angestammten Sitz und errichteten 4 km weiter westlich ihre neue Burg Hofhegnenberg. Aus Hegnenberg wurde nun Althegnenberg. In dieser Zeit entstand die geschlossene Hofmark Hegnenberg, ein Rechtsgebilde aus 7 Dörfern, nämlich Hofhegnenberg, Althegnenberg, Hörbach, Hausen, Steindorf, Tegernbach und zeitweise noch Steinach. Die Hofmarksherren waren von 1540 bis 1848 die Grafen von Hegnenberg-Dux. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde aus den Ortsteilen Althegnenberg und Lindenhof. Die im gleichen Jahr gegründete eigenständige Gemeinde Hörbach kam am 1. Juli 1972 im Zuge der Gemeindegebietsreform als Ortsteil zu Althegnenberg.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Schräg geteilt von Silber und Blau; oben eine schräg gestellte rote Schafschere, unten ein wachsender silberner Pferdekopf mit goldener Mähne.

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab 2006 108 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und insgesamt 591 am Wohnort. Neben verschiedenen Gewerbebetrieben bestanden im Jahr 1999 17 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 478 ha. Davon waren 391 ha Ackerfläche und 87 ha Dauergrünfläche.

Seit Oktober 2006 besteht in der Gemeinde eine 11 ha große Photovoltaikanlage. Sie hat eine Spitzenleistung von 2,2 Megawatt und kann damit ca. 700 Haushalte mit Solarstrom versorgen.

Durch Althegnenberg führt die Bundesstraße 2. Der Ort liegt an der Bahnstrecke München–Augsburg mit einer Haltestelle für Regionalzüge.

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten (2005): 90 Kindergartenplätze mit 74 Kindern
  • Grundschule (2003): 1 mit 8 Klassen, 12 Lehrern und 162 Schülern
  • Gemeindebücherei mit mehr als 6000 Medien

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Johannes d. Täufer in Althegnenberg. In der Mitte des Ortes steht die stattliche Pfarrkirche. Sie wurde 1938 von Thomas Wechs erbaut. Die barocken Altäre wurden von der Vorgängerkirche übernommen. Zuvor stand hier eine romanische Kirche. Von ihr zeugen ein Weihestein und ein sehr seltener Memorienstein, beide aus der Mitte des 11. Jahrhunderts.

Bergkapelle in Althegnenberg (Burgstall Althegnenberg). Auf dem ehemals von einem Wassergraben umgebenen künstlich aufgeschütteten Burgberg, auf dem einst die Burg der Hegnenberger stand, ließ Friedrich Peter Freiherr von und zu Hegnenberg-Dux 1676 eine Marienkapelle errichten. Die "Bergkapelle" wie sie im Volksmund genannt wird, wurde von dem Bregenzer Baumeister Jobst Mospruckher als achteckiger Zentralbau der der Altöttinger Gnadenkapelle nachempfunden ist, errichtet. Zu dieser Marienkapelle entwickelte sich eine regional bedeutsame Wallfahrt, sodass 1762/63 die Kapelle um ein Langhaus erweitert werden musste. 1883 erhielt der Innenraum dann eine farbenfrohe, dekorative Fassung im sinne der Zeit. Heute gehört die Bergkapelle der Gemeinde Althegnenberg und wird von der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde als Gotteshaus genutzt.

Pfarrkirche St. Andreas in Hörbach. Langhaus aus der Romanik (typischer Rundbogenfries an der Südseite), der Chor aus der Spätgotik und der westliche Anbau von 1909. Innenausstattung barock, mit Plastiken des Landsberger Barockbildhauers Lorenz Luidl. Herausragendes lebensgroßes Renaissance-Kruzifix aus der Zeit um 1500. Im Eingang zur Kirche ist ein Fragment eines römischen Grabsteins eingemauert, das bei der Kirchenerweiterung 1909 im Fundament der Kirche aufgefunden worden ist.

Täuferbrunnen Hörbach. Auf einem kleinen Platz neben der Kirche befindet sich der Täuferbrunnen. Er soll an die Hinrichtung von vier Hörbacher Täufer (auch Wiedertäufer genannt) von 1527 erinnern.

Das Dorf Hörbach erhielt 2000 beim Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft für Oberbayern eine Goldmedaille und im Jahr darauf im Bayernwettbewerb eine Silbermedaille.

Seit 1975 besteht in Hörbach die älteste Kleinkunstbühne Oberbayerns, das Hörbacher Montagsbrettl

   

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Althegnenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Dorfplatz Althegnenberg Alte Schmiede" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Tonidrexler aus der deutschsprachigen Wikipedia.