Dornstetten ist eine Kleinstadt im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg (Deutschland), rund sieben Kilometer östlich der Kreisstadt Freudenstadt. Geographische Lage Dornstetten liegt im nördlichen Schwarzwald. Der Ort liegt auf einer Höhe von 600–715 m ü. NN. Im Stadtteil Aach entsteht die Glatt als Zusammenfluss der Quellbäche Ettenbach, Stockerbach und Kübelbach. Stadtgliederung Die Stadt Dornstetten besteht aus der früheren Stadt Dornstetten und den ehemaligen Gemeinden Aach und Hallwangen. Zur ehemaligen Gemeinde Aach gehören das Dorf Aach, das Gehöft Benzinger Hof und die Häuser Glattal. Zur früheren Stadt Dornstetten gehören die Stadt Dornstetten und das Gehöft Lattenberg. Zur ehemaligen Gemeinde Hallwangen gehört das Dorf Hallwangen. Im Gebiet der früheren Stadt Dornstetten liegen die Wüstungen Brennenweiler, Bühlerhof und Diffenthal oder Niedertall.
Geschichte Die erste urkundliche Erwähnung Dornstettens erfolgte bereits im Jahre 767 im Lorscher Codex, zu dieser Zeit existierte auf dem heutigen Gemeindegebiet das Waldgeding im Quellgebiet des oberen Glattales. Zwischen 1267 und 1276 wurde der Ort zur Stadt erhoben. Dornstetten gehörte damals den Grafen von Urach-Fürstenberg. Über die Grafen von Hohenberg kam die Stadt 1320 an Württemberg. 1461 wird erstmals eine Schule in der Stadt erwähnt. 1755 wird Dornstetten Sitz des gleichnamigen Oberamts, das aber schon 1807 aufgelöst und in das Oberamt Freudenstadt eingegliedert wird. Am 1. Januar 1975 vereinigte sich Dornstetten mit Aach und Hallwangen zur neuen Stadt Dornstetten. Religionen Seit der Reformation ist Dornstetten evangelisch geprägt. In Dornstetten gibt es eine Römisch-Katholische Kirche – die römisch-katholische Einwohnerschaft wird jedoch von der Kirchengemeinde Freudenstadt betreut. Daneben gibt es eine neuapostolische und eine evangelisch-methodistische Gemeinde in der Stadt.
Wappen Die Blasonierung des Wappens lautet: "In Gold unter einer liegenden fünfendigen schwarzen Hirschstange ein schwarzer Dornstrauch." Städtepartnerschaften Dornstetten unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Scey-sur-Saône-et-Saint-Albin in der Region Haute Saône in Frankreich, mit der das Gymnasium Dornstetten alljährlich einen Schüleraustausch durchführt. Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Bildungseinrichtungen Kultur und Sehenswürdigkeiten Museen
Gebäude Freizeiteinrichtungen Eine weitere Attraktion ist der Barfußpark im Ortsteil Hallwangen. Auf diesem 2,4 km langen Rundweg mit vielen Erlebnis-, Kneipp- und Spielstationen wird abwechslungsreiches Naturerlebnis für Jung und Alt geboten, aber auch das Barfußlaufen gezielt als Naturheilmittel gegen Venenleiden eingesetzt. Lorscher Codex Der Lorscher Codex (lateinisch Codex Laureshamensis) ist ein ungefähr zwischen den Jahren 1167 und 1190 in der Reichsabtei Lorsch angelegtes handschriftliches Buch. Es enthält eine umfangreiche Klostergeschichte, ein Kopialbuch von über 3800 Urkunden sowie einige Urbare. Der besondere Wert vor allem des Kopialbuches liegt darin, dass die darin enthaltenen Abschriften die einzige erhaltene Überlieferung der vollständig verloren gegangenen Originalurkunden darstellen, die sich einst im Archiv der bedeutenden Reichsabtei befunden hatten. Heute wird der Codex im Staatsarchiv Würzburg (Bayerisches Staatsarchiv mit dem Regierungsbezirk Unterfranken als Zuständigkeitsbereich) aufbewahrt.
Inhalte des Lorscher Kodex Der Codex wurde erstellt, um die Rechte und Besitztümer des Klosters Lorsch zu dokumentieren und damit der Abtei langfristig zu sichern. Der Codex wurde im 12. Jahrhundert, als die Lorscher Macht bereits zurückging, zusammengestellt. Er besteht aus 3836 urkundlichen Eintragungen (Traditionsnotizen) eines Rechtsvorgangs (zum Beispiel Kauf, Schenkung) mit den dazugehörigen zitierten Urkunden (von Königen, Päpsten und anderen). Diese Urkunden wurden stark verkürzt wiedergegeben.
Die ältesten Rechtsgeschäfte sind ab dem Jahr 764 beschrieben und registriert. Weiterhin enthält der Codex zwei Gönnerverzeichnisse und eine Äbtechronik. Diese Äbtechronik dient vor allem als Quelle für die Baugeschichte und die Entwicklung des Kirchenschatzes. Lediglich der Initialbuchstabe der ersten Seite ist illuminiert. Der Text des Codex ist in karolingischer Minuskel geschrieben. Da der Lorscher Codex die Ersterwähnung vieler Gemeinden enthält, – über 1.000 Orte werden in ihm genannt – wird er von einigen heimatgeschichtlich Interessierten anachronistisch als Grundbuch bezeichnet. Der Lorscher Codex ist die älteste geschriebene Geschichtsquelle für Hunderte von Orten. Im Codex Laureshamensis verzeichneten die Mönche des Lorscher Klosters neben Kauf- und Tauschverträgen die dem Kloster gemachten Schenkungen von Dörfern, Gehöften, Ländereien und allerlei sonstigen schätzenswerten Dingen nach den ihnen vorliegenden Originalurkunden. In diesem Buch werden zuerst die Schenkungen von Kaisern und Fürsten genannt und dann die aus dem Volke, letztere geordnet nach Gauen, dem Wormsgau (wo das Kloster etwa 1.180 Güter besaß), dem Speyergau, Lobdengau, Rheingau, Maingau, Neckargau, Kraichgau und weiteren. Die unter dem pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor in Mannheim gegründete Pfälzische Akademie der Wissenschaften gab in den Jahren 1768–1770 das Werk erstmals im Druck heraus. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dornstetten aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Lorscher Codex aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Dornstetten" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Enzyklofant. |