Baiersbronn ist eine Gemeinde im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg und nach Fläche hinter der Landeshauptstadt Stuttgart die zweitgrößte Kommune des Landes.
Das etwa fünf Kilometer nordwestlich von Freudenstadt gelegene Schwarzwalddorf ist ein Fremdenverkehrsort und bekannt für seine Spitzengastronomie. Daher ist oftmals auch vom "Sternedorf" Baiersbronn die Rede. Geographische Lage Das Gemeindegebiet von Baiersbronn erstreckt sich vom Murgtal in 450 Meter über NN bis zum Dreifürstenstein östlich der Hornisgrinde in 1.153 Meter Höhe, der zugleich den höchsten Punkt in Württemberg darstellt. Gemeindegliederung Die Gemeinde Baiersbronn besteht aus den Ortsteilen Baiersbronn-Dorf mit Friedrichstal, Huzenbach, Klosterreichenbach mit Reichenbacher Höfe und Heselbach, Mitteltal, Obertal mit Buhlbach, Röt-Schönegründ, Tonbach und Schwarzenberg mit Schönmünzach und Schönmünz mit insgesamt 115 Dörfern, Weilern, Zinken, Höfen und Häusern.
Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt in der Form "Baiersbronn - …". In den Ortsteilen Klosterreichenbach, Röt und Huzenbach sowie den beiden Ortsteilen Schwarzenberg und Schönmünz zusammen sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung eingerichtet mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzende. Für die Wahl des Ortschaftsrats in der Ortschaft Schönmünz wird die Unechte Teilortswahl entsprechend angewandt und das Wahlgebiet in drei Wohnbezirke unterteilt. In den übrigen Ortsteilen werden Gemeindebezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Bezirksbeirat eingerichtet.
Im Gebiet Gemeinde Baiersbronn in den Grenzen von 1970 liegen die Wüstungen Strubenhart, Talbechenhalde, Bruderhaus, Dietersbronnen, Diebelsbach und Kannenwald. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schwarzenberg liegen die Wüstungen Grasegenouwa, Schrampach oder Vortpach und Bubabenhütte. Geschichte Baiersbronn, das seit 1320 zu Württemberg gehört, wird 1292 erstmals urkundlich erwähnt. Eine erste Schule wird 1627 nachgewiesen. Über die Menschen im Oberamtsbezirk Freudenstadt und insbesondere den Baiersbronnern wird in einer zeitgenössischen Abhandlung des Königlich Statistisch-Topographischen Bureaus von 1858 geschrieben:
Aufgrund der sozialen Situation (Missernten, allgemeine Armut) wanderten ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele Baiersbronner nach Nord-Amerika aus. Durch den Anschluss an die Murgtalbahn 1901 kommt es dann zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Baiersbronn wird zum Luftkurort und Wintersportplatz. Das obere Murgtal wurde durch Einzelgehöfte besiedelt. So entstanden nach und nach kleine Weiler und Siedlungen, Parzellen genannt. Erst im Dritten Reich werden 1935 in der Altgemeinde Baiersbronn Straßennamen eingeführt. Die übrigen Ortschaften Klosterreichenbach, Heselbach, Röt, Huzenbach und Schwarzenberg entstanden als geschlossene Ortschaften. Sowohl Buhlbach als auch Schönmünzach entstanden durch Gründungen von Glashütten im ausgehenden 18. Jahrhundert. Der Langenbach und nach der Vereinigung die Schönmünz stellt eine uralte Grenze dar. So ist dieser Bach seit dem Jahre 496 Stammesgrenze zwischen Alemannen (Schwaben) und Franken und noch heute Mundartgrenze. Viele Jahrhunderte war sie auch Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg. Seit 1934 gehört Baiersbronn zum Landkreis Freudenstadt und kommt mit diesem nach dem Zweiten Weltkrieg zum Land Württemberg-Hohenzollern und nach der Neugliederung 1952 zum Bundesland Baden-Württemberg. Am 1. September 1971 wird die Gemeinde Röt eingemeindet. Am 1. Januar 1974 erfolgt die Eingemeindungen von Huzenbach, Klosterreichenbach und Schwarzenberg. Religionen Baiersbronn erhält 1430 seine erste Kirche. Seither darf man mit der Existenz einer "Marienpflege" rechnen. 1492 wird es eigenständiges Pfarramt, nachdem es zuvor kirchlich zu Dornstetten gehört hat. Seit der Reformation in Württemberg ist Baiersbronn evangelisch-pietistisch geprägt. Das Kloster Reichenbach führte erst 1595 den neuen Glauben ein. Neben den heutigen sechs evangelischen Kirchengemeinden in der Gesamtgemeinde gibt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine römisch-katholische Gemeinde die zum Dekanat Freudenstadt gehört. Inzwischen wurden auch eine evangelisch-methodistische, sieben neuapostolische und die freikirchliche Christus-Gemeinde gegründet. Einwohner Vor allem wegen der geographisch abgeschiedenen Lage wurde über Jahrhunderte 'im Tal' geheiratet. Dies hat zur Folge, dass die Familiennamen Braun, Finkbeiner (über 150x), Frey, Gaiser (über 170x), Haist, Klumpp (über 100x) und Züfle überproportional vertreten sind. Zu den weiteren alteingesessenen Sippen zählen auch die Beilharz, Eberhardt, Ehmann, Fahrner, Faißt, Glaser, Günt(h)er, Keck, Mast, Möhrle, Morlok, Pfau, Rapp, Rothfuß, Schmelzle, Seidt, Trück, Wein, Würth und Wurster. Durch die schon erwähnten geographischen Gegebenheiten entwickelte sich in der Altgemeinde Baiersbronn eine Sondermundart innerhalb des schwäbischen Mundartraumes, die die Baiersbronner sprachlich von den Bewohnern der angrenzenden Gemeinden scheidet.
Die Bewohner des Murgtals waren hauptsächlich in der Land- und Holzwirtschaft beschäftigt. Nicht erst der Waldbrand von 1800 ließ das Murgtal verarmen, sondern die fast vollständige Abholzung der Waldungen durch die Holzcompagnien führten dazu. Erst mit der Zunahme des Tourismus nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Baiersbronn einen wirtschaftlichen Aufschwung. Räumliche Entwicklung des Gemeindegebietes Zur Großgemeinde Baiersbronn gehören folgende früher selbständige Gemeinden
Teilorte Baiersbronn-Dorf mit Friedrichstal Huzenbach Klosterreichenbach mit Heselbach und Reichenbacher Höfe Mitteltal Obertal mit Buhlbach Röt-Schönegründ Röt Schwarzenberg mit Schönmünzach und Schönmünz Tonbach Gemeindepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur Die Gemeinde liegt an der 1901 von Freudenstadt bis Klosterreichenbach eröffneten Murgtalbahn. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten die Bahnhofsgebäude von Friedrichstal, Baiersbronn und Klosterreichenbach als Einheitsbahnhöfe vom Typ IIa, IIIa beziehungsweise IIIb. Aufgrund des steilen Streckenverlaufs wurde die Bahn bis 1924 stellenweise als Zahnradbahn betrieben. Die Linien S31 und S41 der Stadtbahn Karlsruhe verbinden Baiersbronn mit Karlsruhe und Freudenstadt. Durch Anschlüsse in Freudenstadt Hbf sind über die dort beginnende Kinzigtalbahn und die Gäubahn weitere Ziele im Schwarzwald erreichbar. Baiersbronn gehört der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt an. Die Bundesstraße B462 von Rastatt nach Rottweil schließt Baiersbronn an das überregionale Straßennetz an. Die B500 (Schwarzwaldhochstraße) läuft im Westen größtenteils entlang der Gemeindegrenze, die früher auch Landesgrenze zwischen Württemberg und Baden war. Die kurvenreiche Verbindungsstraße zwischen Baiersbronn-Obertal und dem Ruhestein wurde am 21. Juli 1946 einmalig für eine Bergrenn-Veranstaltung, das Bergrennen Obertal-Ruhestein, genutzt. Bildung In Baiersbronn gibt es neben dem Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium mit der Johannes-Gaiser-Schule im Hauptort eine Real- und Hauptschule mit Werkrealschule, die Grund- und Hauptschulen mit jeweiligiger Werkrealschule in Klosterreichenbach und Mitteltal sowie mit der Wilhelm-Münster-Schule im Hauptort, der Friedrich-Rupps-Schule in Schönmünzach und den Grundschulen Obertal und Röt vier reine Grundschulen. Kultur und Sehenswürdigkeiten Musik Theater Bauwerke Denkmäler Kulinarische Spezialitäten Baiersbronn ist die einzige deutsche Stadt mit zwei 3-Sterne-Restaurants nach dem Guide Michelin:
Einen weiteren Michelin-Stern weist das Restaurant Schloßberg des Hotels Sackmann in Schwarzenberg auf. Mit Koch Jörg Sackmann gibt es insgesamt sieben Michelin-Sterne in Baiersbronn – auf dem engen Raum einmalig in Deutschland. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Baiersbronn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Baiersbronn" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist A.Lehr. |