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Zülpich ist eine kreisangehörige Stadt des Kreises Euskirchen mit 19.995 Einwohnern, die sich auf die Kernstadt und 24 Orte verteilen. Die "Römerstadt" Zülpich mit dem lateinischen Namen Tolbiacum existiert seit dem 1. Jahrhundert v. Chr.

Die Schlacht von Zülpich vom Jahre 496 n. Chr. ist ein stehender Begriff in der europäischen Geschichtsschreibung. Zülpich birgt eine Vielzahl historischer Kulturdenkmäler, zu denen auch das einzige deutsche "Museum der Badekultur" gehört.

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Zülpich liegt in der Jülich-Zülpicher Börde und ist Teil des Rheinischen Braunkohlereviers (Braunkohleförderung im Tagebau Zülpich von 1953 bis 1967). Dies spiegelt sich noch heute in den beiden Baggerseen wider: dem Wassersportsee Zülpich und dem Naturschutzsee Füssenich.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1969 wurden die ehemaligen Gemeinden Bessenich, Dürscheven, Enzen, Langendorf, Linzenich-Lövenich, Merzenich, Nemmenich, Oberelvenich, Rövenich, Sinzenich, Ülpenich, Weiler in der Ebene und Wichterich in die Stadt Zülpich eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Bürvenich, Füssenich und Schwerfen (Ortsteil von Veytal) hinzu.

Flora und Fauna

Als Besonderheit kann angesehen werden, dass im Zülpicher Stadtgebiet der geschützte Feldhamster heimisch ist.

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Bildergalerie

Geschichte

Bei Ausschachtarbeiten im Baugebiet "Seegärten" wurden im November 2009 Fundstücke zu Tage gefördert, die aus der Jungsteinzeit stammen.


Urheber Jörg Bussmann,
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Es sind Überreste von Gerätschaften, die Siedler im 4. Jahrtausend vor Christus benutzt haben. Bisher war man davon ausgegangen, dass die "Römerstadt" auf eine nur 2000-jährige Geschichte zurückblicken könne. Man geht davon aus, dass sich bereits 5500 v. Chr. erstmals Nomaden im Rheinland niederließen, um dort sesshaft zu werden.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. bestand Zülpich vermutlich schon als kleine Siedlung. Um die Zeitenwende wurde Zülpich, das römische Tolbiacum, zu einer römischen Kleinstadt (vicus). In der Stadt trafen sich wichtige römische Fernstraßen zu folgenden Städten:

  • Reims Durocortorum Remorum
  • Trier Augusta Treverorum (Römerstraße Trier–Köln)
  • Xanten Colonia Ulpia Traiana (über Neuss Novaesium)
  • Bonn Castra Bonnensia (über Euskirchen-Billig Belgica Vicus)
  • Köln Oppidum Ubiorum / Colonia Claudia Ara Agrippinensium
  • Jülich Iuliacum Vicus (Regionalverbindung)

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Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH .

 


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Die Straßenverbindungen von Reims und Trier trafen sich im Bereich des heutigen Stadtteils Hoven und liefen zusammen durch die Siedlung weiter in Richtung Köln.

Die Wegstrecke von Xanten könnte, zusammen mit der Straße von Jülich, nach einem schräg am Hang verlaufenden Anstieg auf den Zülpicher Horst ebenfalls am Ortsrand von Hoven zu der Trier/Reims-Kölner Straße gestoßen sein. Die aus Osten von Bonn kommende Straße traf nach Grabungsbefunden im Bereich des heutigen Geriatrischen Zentrums die Köln-Trierer Straße südlich der Brabenderstraße. Viele dieser Straßen sind heute noch im Wegenetz oder der Feldflur erkennbar.

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Im 2. Jahrhundert wurde eine römische Thermenanlage erbaut und im 4. Jahrhundert ein Mauerring um die Kernstadt errichtet. 496 wurden bei Zülpich in der Schlacht von Zülpich die Alemannen vom Frankenkönig Chlodwig I. geschlagen.

Nach der Schlacht trat Chlodwig zum christlichen Glauben über und begründete das merowingische Frankenreich. Der Zülpicher Königshof war seit der Karolingerzeit auch das Zentrum des Zülpichgaus, der bis ins 11. Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Ezzonen gehörte.

Die Kirche St. Peter findet 848 ihre erste urkundliche Erwähnung. 881 zerstörten die Normannen Zülpich. Im Jahr 925 wurde Zülpich durch Heinrich I., König des Ostfrankenreichs, erobert. Nach dieser Schlacht unterwarf sich Herzog Giselbert von Lothringen Heinrich, damit fiel Lotharingen an die Ostfranken.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurden die Stadtrechte erteilt. Zwischen den Jahren 1278 und 1285 wurde die Stadt durch den Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg befestigt. Im Jahre 1288 wurde die Stadt durch den Grafen Walram von Jülich zerstört. Unter kurkölnischer Herrschaft (endgültig seit 1368) wurde die Stadt im Jahre 1395 wieder aufgebaut, die bis heute zu einem großen Teil erhalten ist. Anfang des 15. Jahrhunderts kam es zur Vollendung der Burg, der Stadtmauer und der Toranlagen in ihrer heutiger Erscheinung.

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1635 gründeten die Kapuziner in Zülpich eine Ordensniederlassung mit einem Gymnasium, später wurde hieraus ein Krankenhaus. Dieses besteht noch heute als Geriatrisches Zentrum. 1798, in der Franzosenzeit, wurde Zülpich Hauptort eines französischen Kantons, nachdem das Rheinland an Frankreich gefallen war.

1864 erreichte die Bördebahn die Stadt. In den 1930er Jahren entdeckten Archäologen die sehr gut erhaltene römische Thermenanlage.

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Am 24. Dezember 1944 wurde Zülpich von den Alliierten bombardiert und große Teile der Kernstadt zerstört.

1952 wurde das neue Rathaus eingeweiht und der Grundstein für den Neuaufbau der Kirche St. Peter gelegt. Von 1953 bis 1967 wurde im Tagebau Zülpich Braunkohle gefördert.

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2007 bewarb sich Zülpich um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010 in Nordrhein-Westfalen, die jedoch an die Stadt Hemer vergeben wurde. Mit dem abgewandelten Konzept "Zülpicher Jahrtausendgärten – Von der Römerzeit bis ins 21. Jahrhundert" bewarb sich Zülpich erneut um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2014 und setzte sich gegen den einzigen Mitbewerber Hamm durch.

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Städtepartnerschaften

Offizielle Städtepartnerschaften

  • Blaye (Frankreich)
  • Kangasala (Finnland)
  • Elst (Gemeinde Overbetuwe) (Niederlande)

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Nicht offizielle Städtepartnerschaften

  • Leiwen (Mosel)
  • Tàrrega (Spanien), Partnerstadt von Blaye

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Blasonierung: "In Silber ein durchgehendes geschliffenes schwarzes Balkenkreuz, belegt mit einem Herzschild, darin in Rot zwei schräggekreuzte goldene Schlüssel."

Beschreibung: Das schwarze Balkenkreuz in Silber ist das Wappen Kurkölns, zu dem Zülpich seit 1278/1368 bis 1798 gehörte, die goldenen Schlüssel in Rot verweisen auf den Apostel Petrus und sein Patrozinium über die 848 erstmals erwähnte Kirche St. Peter.

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Beschreibung der Flagge: "In Weiß ein schwarzes Kreuz, belegt mit einem, zwei gekreuzte gelbe Schlüssel, tragenden roten Schild."

Die Hauptsatzung gibt keine Auskunft über eine Flagge. Laut Auskunft der Gemeindeverwaltung wird aber eine Wappenflagge geführt.

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Verkehr

Der Bahnhof Zülpich wurde 1864 von der Rheinischen-Eisenbahn-Gesellschaft errichtet und hatte neben dem Bahnhof für die Bördebahn auch ab 1908 Anschlüsse der Dürener und Euskirchener Kreisbahnen, denn dort befand sich zwischen 1908 und 1962 der Übergabebahnhof. 1959 stellte die EKB ihren Betrieb in Zülpich ein, 1963 folgte die DKB. Der Personenverkehr wurde zum 27. Mai 1983 mit der Stilllegung der Bördebahn eingestellt.

Nachdem 1962 die Anschlussgleise für die Güteranschließer eingerichtet waren, entfiel die Übergabemöglichkeit für die Dürener und Euskirchener Kreisbahn im Bahnhof Zülpich.

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Die Übergabeanlagen wurden demontiert bzw. umfunktioniert. Von 1976 bis 1995 wurden die Transporte von der Zülpicher Industriebahn übernommen. Diese verfügte zwischen 1987 und 1995 sogar über zwei eigene Lokomotiven. Ansonsten wurde der Verkehr mit den Loks der Deutschen Bundesbahn durchgeführt.

1995 stellten die Zülpicher Stadtwerke den Betrieb der Industriebahn ein. Von 1996 bis 2002 wurde der Betrieb ausschließlich durch die Bahn AG durchgeführt, danach betrieb die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (EBM) bis 2006 den Güterverkehr von Zülpich bis Euskirchen. Zusätzlich wird seit 2003 die Papierfabrik Smurfit Kappa Zülpich von der Rurtalbahn GmbH mit Braunkohle beliefert.

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Dieser Auftrag zur Kohlebelieferung bringt einen Jahresumfang von 38.000 Tonnen Braunkohle auf die Gleise zwischen Düren und Zülpich. Für den Betrieb der Firma Kappa mussten deshalb neue Weichenverbindungen angelegt werden. Es gab noch Industrieanschlüsse zur Zülpicher Brikettfabrik, zur Papierfabrik Sieger (später Zülpich Papier, heute Smurfit Kappa Zülpich Papier), zur Firma Mundt, zu den Zülpicher Steinzeugwerken sowie zu den Firmen Liquipack, Cerestar GmbH (Weizenprodukte) und Albis-Plastic GmbH.

Nach der Einstellung des Personenverkehrs wurde es auch im Bahnhof Zülpich ruhig. Das Bahnhofsgebäude ist neben dem vermieteten Lagerschuppen noch erhalten. Das Stellwerk Zf wurde renoviert und wird seit 2007 von der IG Rurtalbahn genutzt. Es halten seit 2006 wieder am Wochenende Züge der Bürgerbahn vom Bördeexpress am Bahnhof Zülpich, an dem zwischenzeitlich der Bahnsteig erneuert wurde.

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Tourismus

Zülpich wird der Tourismusregion Eifel zugeordnet. Die leicht hügelige Landschaft bietet mit ihren Bachauen, dem Naturschutz- und Wassersportsee gute Freizeitmöglichkeiten für Reiter, Radfahrer und Wanderer. Zülpich ist an eine Reihe von Radwanderwegen angeschlossen.

Die 524 km lange Wasserburgen-Route verbindet mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der Kölner Bucht. Das 265 km lange Radwegenetz der Tälerroute erschließt touristisch interessante Orte in Nordrhein-Westfalen auf familienfreundlicher Strecke. Die 480 km lange Kaiser-Route verläuft von Aachen nach Paderborn. Sie ist nach Kaiser Karl dem Großen benannt, der in Aachen residierte. Der Routenverlauf orientiert sich an der mutmaßlichen Route, die das kaiserliche Heer in Jahr 775 auf seinem Kreuzzug in das Gebiet der Sachsen nahm.

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Landesgartenschau 2014

Vom 16. April bis zum 12. Oktober 2014 wird in Zülpich die nordrhein-westfälische Landesgartenschau 2014 ausgerichtet.

Baudenkmäler

Die Kirche St. Peter

Die Kirche wurde im Jahre 848 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahre wurde sie verschiedentlich umgebaut und erweitert. Beim alliierten Bombenangriff am 24. Dezember 1944 wurde sie vollständig zerstört. Die Grundsteinlegung zum Wiederaufbau erfolgte im Jahre 1953. Besonders erwähnenswert sind die Antwerpener Schreinaltäre, die neugotischen Beichtstühle und natürlich die romanische Krypta, die sich linksseitig vom Altarraum befindet.

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Die Landesburg aus dem 14. Jahrhundert

Die erste Burg an diesem Platz wurde von den Jülicher Pfalzgrafen widerrechtlich errichtet. Vom Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden wurde das Jülicher Schloss abgerissen und an dessen Stelle die heutige Burg Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut.

Die für das Mittelalter untypische Lage der Burg auf relativ ebenem, lediglich nach Norden abfallenden Gelände erklärt sich daraus, dass die Burg auf den Grundmauern des ehemaligen römischen Kastells und nachfolgender Befestigungsanlagen erbaut wurde. Die Vorgängerburg wurde während der Normanneneinfälle im 9. Jahrhundert zerstört.

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Während des Dreißigjährigen Krieges und der Raubkriege Ludwig XIV. erlitt die Burg schwere Beschädigungen. Nach ihrem Wiederaufbau verfiel sie in den folgenden Jahrhunderten. 1741 gelangte sie in Privatbesitz. Ab 1870 beheimatete sie eine Schnapsbrennerei, bis sie 1944 bei Bombenangriffen erneut schwer beschädigt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die mittelalterlichen Außenmauern und die Fabrik im Innenhof wieder aufgebaut.

Ende der 1970er Jahre wurde die Brennerei an die Maywerke verkauft und die Produktion in Zülpich eingestellt, die Burg begann erneut zu verfallen. Erst Anfang des 21. Jh. konnte die Burg an private Investoren verkauft werden. Diese richteten nach Renovierung Privatwohnungen und gewerblich nutzbare Räume ein. Einen Teil belegt seit 2009 der Zülpicher Geschichtsverein mit einer Geschichtswerkstatt. In dieser gibt es für Touristen und Interessierte einen Infopunkt, außerdem führt der Verein am ersten Adventwochenende im Burginneren einen kleinen Weihnachtsmarkt durch.

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Die Stadtmauer

Zülpich hat eine noch fast komplette Stadtmauer, wie es sie im Rheinland nur noch wenige gibt. Sie umgibt den Stadtkern. Diese mittelalterliche Ringmauer steht zum Teil auf den Resten einer römischen Mauer. Sie wurde im 14. Jh. zusammen mit den vier Stadttoren errichtet. An der Stadtmauer – am Frankengraben – ist ein 1979 in Mechernich-Breitenbenden freigelegtes und danach in Zülpich aufgestelltes Stück der römischen Wasserleitung zu sehen, die aus der Eifel nach Köln führte.

Das Kölntor

Im Zuge der Stadtbefestigung Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Osttor der Stadt am Ende der gleichnamigen Straße nach Köln als sogenanntes Doppeltor errichtet, das heißt, durch das erste Tor (eckiger Vortorbau mit Zinnen) gelangte man in einen Hof (Zwinger), um durch das zweite, höhere Haupttor (Innentor) in die Stadt zu gelangen. Damit sollte dem Feind das Eindringen erschwert werden. 1886 wurde es vergrößert, der Torbogen wurde höher gelegt.

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Aber der Verkehr nahm immer mehr zu, und die an das Tor angebaute Stadtmauer musste daraufhin durchbrochen werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kölntor mit Panzersperren aus Beton versehen, die heute noch sichtbar sind. Die Kriegsschäden waren hier sehr hoch, und so wurden die Mauern zwischen 1949 und 1953 ausgebessert. Eine ausgiebige Restaurierung wurde von der Karnevalsgesellschaft Blaue Funken vorgenommen. Sie richtete in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landeskonservator im Tor eine Wachstube ein.

Das Bachtor

Erbaut wurde es im Jahre 1393, ebenfalls als Doppeltoranlage am Ende der Bachstraße im Norden in Richtung Bergheim und Niederlande. Hier wurde das Vortor, auf einem Stich von 1746 als Zinnenvortor ohne Rundtürme (ähnlich Kölntor) dargestellt, wegen des zunehmenden Verkehrs um 1900 entfernt. Die Stadtmauer reichte bis an das Tor heran. Später wurde sie, wieder wegen des Verkehrs, durchbrochen. Heute läuft die Straßenführung der nach dem Tor benannten Bachstraße (K 82) westlich am Tor vorbei.

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Das Weiertor

Das allgemein als "schönstes der Zülpicher Tore" bezeichnete westliche Stadttor nach Düren wurde ebenfalls Ende des 14. Jh. als Doppeltor erbaut. Bei Bombenangriffen wurde es zum Großteil zerstört. Das eigentliche Haupttor, rechteckiger Torturmbau mit Zinnenkranz ähnlich dem Bachtor, steht nicht mehr, nur der linke runde Vorderturm überstand den Krieg. Der rechte Turm wurde erst im Jahre 1974 wieder aufgebaut.

Das Münstertor

Das Münstertor wurde im Jahre 1357 als erstes der Stadttore am südlichen Ende der gleichnamigen Straße errichtet und führte auf die Landstraße nach Bad Münstereifel. Es ist vermutlich deshalb das einzige Tor, das nicht als Doppeltoranlage geplant und gebaut wurde.

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Auf dem Stich von 1746 (Das mittelalterliche Stadtbild Zülpichs auf einer Zeichnung der Frühen Neuzeit) ist das Münstertor mit ähnlichem Vortor wie das Bachtor einschließlich der zwei runden Flankentürme dargestellt. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens musste die Stadtmauer am Tor entfernt werden. Auch das Münstertor wurde im Krieg sehr stark zerstört.

Die zinnengekrönten Eckwarte, die es als einziges Tor hatte, wurden erst 1976 wiederhergestellt. Wie das Kölntor beheimatet das Münstertor eine Karnevalsgesellschaft, die Prinzengarde. Problem beim Ausbau zur Wachstube war der Treppenaufgang. Man einigte sich bald auf die Variante einer Stahlkonstruktion neben dem Turm, so wie sie heute sichtbar ist.

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Das Rathaus

Das mittelalterliche Rathaus wurde bis auf den Rathausturm zerstört. Die Grundsteinlegung zum neuen Rathaus fand im Jahre 1950 statt, jedoch nicht an der alten Stelle, sondern links neben dem Postgebäude, mittig auf dem Marktplatz. Die Stadtbediensteten konnten 1952 die Arbeit im neuen Haus aufnehmen. Aber im Laufe der Zeit wurde es zu klein, und so wurde das moderne Rathaus 1982 an das bestehende angebaut.

Der Rathausturm

Der spätgotische Turm wurde wahrscheinlich zwischen 1722 und 1725 errichtet. Jeder Ratsherr musste im Jahre 1726 auf eigene Kosten ein Glasfenster "stiften", wofür er vom Bürgermeister mit 1/4 Wein "entlohnt" wurde. Seit einigen Jahren befindet sich im Rathausturm ein italienisches Restaurant.

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Die Martinskirche

Die Kirche befand sich im 12. Jh. an der heutigen Römerallee, nahe dem Friedhof. Der Erzbischof Siegfried von Westerburg ließ sie abreißen und an der heutigen Stelle 1279 wieder aufbauen. Seit der Säkularisierung im Jahre 1802 wurde sie verschiedentlich als Lagerhalle und Wohnstätte genutzt. 1952 brannte die Kirche völlig aus. 1997 wurde der Umbau der Kirche in eine Bürgerbegegnungsstätte abgeschlossen.

Römerthermen

Auf dem Mühlenberg, in unmittelbarer Nähe der Kirche St. Peter, befinden sich römerzeitliche Thermen aus dem 2. Jahrhundert. Sie gelten als besterhaltene Ruinen dieser Art nördlich der Alpen. Sie sind heute in ein Museum der Badekultur integriert.

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Haus Spitz

Haus Spitz ist ein repräsentatives Landhaus mit großem Landschaftspark. Es war das Wohnhaus des Papierfabrikanten Heinrich Xaver Sieger.

Museum der Badekultur

Über den römerzeitlichen Thermen am Mühlenberg wurde ab 2004 nach Plänen des Zülpicher Architekten Markus Ernst das Museum für Badekultur erbaut und im September 2008 eröffnet.

Frauenbildungshaus Zülpich

1979 wurde mit dem Frauenbildungshaus Zülpich im Ortsteil Lövenich das deutschlandweit erste ausschließlich der Frauenbildung gewidmete Tagungszentrum eröffnet.

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Wissenswertes

  • Nach Zülpich (frz.: Tolbiac) sind in Paris die Straße Rue de Tolbiac, sowie die Brücke Pont de Tolbiac benannt. Zudem gibt es hauptsächlich im Rheinland einige weitere, nach Zülpich benannte Straßen und Plätze, darunter in Köln, Bonn, Düsseldorf und Düren.
  • Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde am Neffelbach auch in Zülpich Weinbau betrieben.
  • In Zülpich gab es einen jüdischen Friedhof, dessen Tote 1958 nach Köln-Ehrenfeld umgebettet wurden.

 

Jülich-Zülpicher Börde

Die Jülich-Zülpicher Börde ist eine Landschaft im Rheinland in Nordrhein-Westfalen am Nordrand der Eifel. Sie bildet den westlichen, linksrheinischen Teil der Niederrheinischen Bucht ohne die eigentliche Kölner Bucht, von der sie sich durch den Höhenzug der Ville abgrenzt.

Sie teilt sich in die Jülicher Börde um Jülich im Norden und die Zülpicher Börde um Zülpich im Süden, die durch das Waldgebiet der Bürge voneinander getrennt werden und beide naturräumliche Haupteinheiten der Niederrheinischen Bucht darstellen.

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Die Jülich-Zülpicher Börde umfasst Gebiete der Kreise Euskirchen, Düren, Rhein-Erft-Kreis und Teile des Rhein-Sieg-Kreises, des Kreises Heinsberg und der Städteregion Aachen. Die beiden Börden werden auch als Rheinische Bördenzone bezeichnet.

Der Norden der Jülicher Börde um Erkelenz wird lokal auch Erkelenzer Börde genannt.

Geologie

Die Niederrheinische Bucht ist als Ganzes bei der Hebung der Mittelgebirge zurückgeblieben und in einzelne gekippte Schollen zerfallen, deren Bruchlinien parallel südost-nordwest verlaufend mit den oft an ihnen entlang laufenden Gewässern, die Landschaft gliederrn. Eine Börden-Landschaft ist durch fruchtbare Böden – häufig auf Löss – gekennzeichnet.

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Besonders in der Zülpicher Börde wurde Löss als äolisches Sediment während der letzten Kaltzeit (Weichsel-Eiszeit) am Nordrand der Eifel beziehungsweise zwischen Eifel und Ville flächenhaft abgelagert (Lössebene).

Dieser Löss ist zusammengesetzt aus den Bestandteilen Ton, Quarz und vor allem Kalk. In der nachfolgenden Warmzeit entstanden tiefgründige fruchtbare Braunerden und Para-Braunerden, die in Verbindung mit günstigen klimatischen Bedingungen heute sehr ertragreiche agrarische Nutzungen erlauben.

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Klima

Bei den vorherrschenden Westwinden liegt die Börde im Lee der Eifel und ist deshalb trockener und wärmer als zu erwarten. Die Niederschläge betragen nur etwa 550–600 mm pro Jahr. Bei einer Höhenlagen von circa 120–160 m ü. NN wird eine Jahresdurchschnittstemperatur von 9–11 °C gemessen. Die mittlere Temperatur während der 170–190 Tage andauernden Vegetationszeit liegt bei 15–17 °C.

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Vegetation

Trotz der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung schon seit der Römerzeit hatte die Lössebene der Börden in der Vergangenheit nicht den Charakter einer flachen, weiträumigen und monotonen Ackerlandschaft, der sie heute kennzeichnet. Durch das milde, noch von der Nordsee beeinflusste Seeklima, mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 750 Millimetern, entstand in dieser Gegend ein dichter Eichen- Hainbuchen- Wald.

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Zu Beginn unserer heutigen Zeitrechnung war die Börde von einem dichten Wald bedeckt, bis der Mensch durch Rodungen über zwei Jahrtausende hinweg das Landschaftsbild schuf, welches wir heute kennen. Im 19. Jahrhundert war das Gebiet noch von Gehölzen und kleineren Wäldern durchsetzt, von denen heute noch viele Flurnamen Zeugnis geben.

Heute bestimmen meist monotone Agrarflächen das Landschaftsbild. Nur selten haben sich Reste der alten Gehölze oder kleine Waldstücke in Senken und geologischen Verwerfungen (Bruch genannt) erhalten. Im Raum Erkelenz ist beispielsweise nur der Wahnenbusch als kleines Waldstück übrig geblieben. Einige dieser Waldinseln und Bruchlandschaften wurden mit den Kerpener Naturschutzgebieten unter Schutz gestellt. 

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Gewässer

Da der bis zu 15 m mächtige Lössboden ein sehr guter Wasserspeicher ist, gibt es in der Börde nur wenige Fließgewässer. Die ständig wasserführenden Flüsse und Bäche entspringen nahezu alle am Rand der Eifel und durchqueren die Börde auf ihrem Weg zum Rhein oder zur Maas.

Wegen der Schrägstellung der Bruchschollen werden die Fließgewässer gegen Osten abgedrängt und unterschneiden die östlichen Hänge, die daher steil ausgebildet sind, während die Westhänge asymmetrisch flach ausgeprägt sind. Die bedeutendsten Fließgewässer sind:

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  • Erft
  • Rur
  • Inde
  • Wurm
  • Ellebach
  • Merzbach
  • Neffelbach
  • Rotbach
  • Bleibach

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Andere Bäche, wie zum Beispiel der Malefinkbach, sowie die sogenannten Fließe, führen meist nur als Folge von stärkeren Regenfällen, wenn der Lössboden gesättigt ist, Wasser. Da jedoch einige kommunale Kläranlagen ihre gereinigten Abwässer in diese Gewässer einleiten, sind manche davon mittlerweile immer wasserführend. So zum Beispiel das Settericher Fließ, in das die Abwässer der Stadt Baesweiler geleitet werden.

Seen bildeten sich als Folge des Braunkohlenabbaus in den Tagebaurestlöchern. Besonders die Villeseen im Naturpark Rheinland sind zu erwähnen.

Heutige Nutzung

Neben dem Getreideanbau hat der Anbau von Zuckerrüben und bei weniger Lössbedeckung von Kartoffeln in der Börde eine große Bedeutung. Die lokale Weiterverarbeitung durch zahlreiche Zuckerfabriken verlor aufgrund von Konzentrations- und Marktbereinigungsprozessen an Bedeutung.

Neben der agrarischen Nutzung hat der Braunkohle­tagebau im 20. Jahrhundert hier zum Teil erhebliche landschaftliche Veränderungen bewirkt. So fällt dem Tagebau Hambach derzeit das letzte große Waldgebiet der Börde, der Hambacher Forst, zum Opfer. Weithin sichtbar ist die Abraumhalde des Tagebaus Sophienhöhe. Unterhalb von Nörvenich lagern im Isweiler Feld (Erp/Irresheim) noch 1,396 Milliarden m³ Braunkohle, die bisher noch nicht erschlossen wurden.

Seit den 1990er Jahren entstanden mehrere Windparks zum Zweck einer umweltfreundlicheren, ressourcenschonenden Stromgewinnung.

Die Nähe zu den Ballungsräumen Köln/Bonn, Aachen, Neuss/Düsseldorf und Mönchengladbach führt zu einer zunehmenden Zersiedlung der Bördelandschaft. Dazu kommt, dass die wegen des Tagebaus abgerissenen Ortschaften an anderer Stelle in der Börde neu errichtet wurden. Insbesondere die Siedlungsgebiete um Bergheim, Kerpen, Erftstadt und Jülich sind in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Ein Teil der Naturlandschaft zwischen diesen Städten wurde im Naturpark Rheinland zusammengefasst und als Erholungsraum für die nahen Ballungsgebiete touristisch erschlossen.

Geschichte

Steinzeit

Gegen 5300 v. Chr. ließen sich die ersten jungsteinzeitlichen Bauern in der Jülich-Zülpicher Börde nieder (sog. Bandkeramische Kultur). Sie begannen den Wald zu roden, um Platz für ihre Siedlungen und Äcker zu schaffen, auf denen sie die Spelzweizensorten Emmer, Dinkel und Einkorn anbauten. Die bei Ausgrabungen gefundenen und untersuchten jungsteinzeitlichen Abfallgruben, enthielten neben den Überresten von Getreide, Erbsen und Linsen auch solche der Ölfrüchte Lein und Mohn. Zur Nahrungsergänzung sammelten die Siedler Wildfrüchte, die ihnen die Natur bot. Des Weiteren hielten sie sich Rinder, Schafe und Schweine.

Im Juli 2011 teilte der Landschaftsverband Rheinland mit, dass der im Jahre 2006 im Vorfeld des Braunkohletagebaus Hambach bei Merzenich-Morschenich lokalisierte Brunnen aus der Zeit der Bandkeramiker 2011 bis in 15 Meter Tiefe ergraben wurde. Die ab 13 Metern Tiefe durch das Grundwasser erhaltenen Eichenbohlen des 7.100 Jahre alten Brunnens wurden zusammen mit dem unteren Boden des Brunnens in einer Blockbergung gehoben, sodass eine intensive Untersuchung des Inhalts erfolgen kann, ohne von den Baggern des Tagebaus angetrieben zu werden.

Wurde schon seit der Bandkeramikzeit Feuerstein bergmännisch in offenen Gruben gewonnen, so setzte ab etwa 4400 v. Chr. eine umfangreiche Rohmaterialgewinnung im Tiefbau und Tagebau ein.

Viele der gefundenen Werkzeuge aus dieser Zeit stammen beispielsweise aus dem Bergwerk (Tagebau) auf dem Lousberg am nördlichen Aachener Stadtrand. Zu der damaligen Zeit wurde ein reger Handel mit Lousberg-Feuerstein betrieben.

Kelten

2000 Jahre später waren in diesem Gebiet die Kelten ansässig. Bedrängt von ihren östlichen Nachbarn, den Germanen, mussten diese immer weiter nach Westen zurückweichen. Dabei bildete der Rhein lange Zeit die Ostgrenze und gleichzeitig einen Schutz vor den germanischen Stämmen.

Als "Germanen" bezeichneten die Kelten die nichtkeltischen Nachbarn, die sich durch ihre Sprache, ihre Religion sowie ihre Sitten und Gebräuche von ihnen unterschieden.

Die Kelten, besonders die hier ansässigen Eburonen, waren kulturell und technisch hochentwickelt. Man kannte schon die Töpferscheibe und den vierrädrigen Wagen. Sie prägten Münzen und führten im Kampf das Langschwert.

Römer

Im Jahr 54 v. Chr. hatten die Römer eine gewaltige Streitmacht aufgeboten, um die Eburonen zu vernichten. Doch das sollte ihnen nicht so einfach gelingen. Sie fühlten sich nicht wohl in dem urwaldähnlichen Dickicht dieser Gegend und wurden zurückgeschlagen. Vom Gebiet der Maas her, zur damaligen Zeit ein waldloses Gebiet, führte Julius Caesar im Jahre 51 v. Chr. erneut seine Legionen gegen die Eburonen und besiegte diese in einer erbitterten Schlacht.

Unter dem Schutz der römischen Militärherrschaft blühte der Handel. Die beiden von Köln ausgehenden römischen Hauptstrassen nach Boulogne über Jülich, die Via Belgica und nach Trier über Zülpich, die Agrippastraße Köln-Trier, durchqueren die Börde. Teile ihrer Trassenführungen sind noch heute in Gebrauch. Römische Niederlassungen und Stationen wurden gegründet, zahlreiche Bauernhöfe (Villa rustica) wurden auf dem fruchtbaren Land errichtet. Zur weiteren Erschließung des Gebiets wurden zahlreiche Nebenstraßen gebaut.

Bis zum 2. Jahrhundert n. Chr. stieg die Anzahl römischer Siedlungen in diesem Gebiet auf mindestens 300 an. Von der damaligen Dichte der Besiedlung zeugen die zahlreichen archäologischen Funde.

Am Ende der Antike begann die Christianisierung der Region. Für den Jülicher Raum wird die Christianisierung auf den etwa im 4. Jahrhundert lebenden Einsiedler Irmund von Mündt zurückgeführt.

Franken

Nach dem Jahr 464 wurde das Gebiet des linken Niederrheins von den Franken beherrscht. Zwischen den Mitgliedern der Königsfamilie walteten stets wüste Fehden. Chlodwig I., Gebieter der Salfranken (481–511), räumte alle seine königlichen Stammesvettern aus dem Weg und einigte die Franken. Die Landnahme der Franken erfolgte nicht in geschlossenen Stämmen.

Sie kamen als Familien und Gruppen, um sich hier niederzulassen. Sie mieden in der Regel die vorgefundenen römischen Siedlungen, die, soweit sie noch nicht zerstört waren, allmählich verfielen. Sie bauten sich Holzhütten, bestehend aus einem Wohnhaus und mehreren Wirtschaftsgebäuden.

Sie trieben Ackerbau und Viehzucht. Dieser Bereich wurde umzäunt und als "gefriedeter Bezirk" ausgewiesen und galt als Sondereigentum des "freien Franken". Um diese noch weit verstreuten Höfe bildeten sich kleine Ansammlungen von kleineren Häusern, deren Besitzer in einem Arbeitsverhältnis zum Hofeigentümer standen. Der Wald dagegen wurde von allen Nachbarn gleichermaßen benutzt, "Allmende" später Gemeinde genannt.

Als Nachbarn galten die freien Franken, welche in der gleichen Gemarkung Grund und Boden besaßen. Die Franken begannen auch damit, in größerem Ausmaß den Wald zu roden und das Land zu kultivieren. Aus dieser Zeit stammen die Ortsnamen mit der Endung -rath. Wie zum Beispiel Immerath, Mennekrath, Wockerath, Granterath, um nur einige zu nennen.

König Chlodwig teilte das Frankenreich in Gaue ein, wobei unser Gebiet zum Rurgau gehörte. An der Spitze eines Gaus stand der Graf. Er wurde vom Volk in Versammlungen gewählt und später vom König bestellt. Diese Gaue wurden in Hundertschaften unterteilt, deren Vorsteher der "Schultheiß" oder "Schulze" war. Alle Freien konnten zu den Versammlungen kommen und mitentscheiden.

Mittelalter

Zur Zeit Karls des Großen entstand der Titel "Herzog". Der Herzog war ein begünstigter "Freier", dem der König ein Gut zu lebenslanger Nutzung zukommen ließ. Für diese Gunst musste sich dieser "Lehnsmann" bei ihm zum Kriegsdienst verpflichten. Dieses Lehen vererbte sich jeweils auf die männlichen Nachkommen weiter. Solch ein Herzog regierte in späteren Jahren auch in Jülich. (847 wurde die Grafschaft Jülich unter dem Namen "Jülichgau" zum ersten Mal erwähnt) Karl der Große war es auch, der die Zehntpflicht gegenüber der Kirche anerkannte.

Um das 11. Jahrhundert regierten im alten Jülichgau die Grafen von Jülich. Sie waren zu dieser Zeit noch Lehnsmannen des Kölner Erzbischofs. Die Erzbischöfe von Köln hatten am Ende des 12. Jahrhunderts eine bedeutende Macht- und Vorrangstellung unter den rheinischen Territorialherren erreicht. Durch die jahrelangen Kämpfe zwischen den deutschen Königen und den Päpsten um geistliche und weltliche Vorherrschaft hatten die Bischöfe und Erzbischöfe ihre Macht und ihren Einfluss ausgebaut.

Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg war bemüht, das Kölner Erzstift noch weiter auszubauen. Dieses Bestreben führte natürlich zum Streit mit den Nachbarn. Die Nachbarn waren rheinische Gaugrafen, die auch ständig versuchten, ihren Machtbereich weiter auszudehnen. Gleichzeitig zielten ihre Bestrebungen sowohl auf die Entlassung aus der Oberheit der Kölner Erzbischöfe als auch auf die Erhebung ihrer Grafschaft zum Herzogtum. Zu nennen sind hier: Berg, Jülich, Kleve und Geldern.

1359 hatten die Jülicher Grafen die Ernennung zum Herzog durch den Kaiser endlich erreicht. Das änderte jedoch nichts an den territorialen Grenzen der Region, welche seit der Schlacht von Worringen 1288 bis zur französischen Besetzung 1794 annähernd gleich blieben, auch wenn das Jülicher Herzogsgeschlecht ausstarb und später die Grafschaft zum Pfälzischen Gebiet gehörte.

Der überwiegende Teil der Jülicher Börde gehörte zum Herzogtum Jülich, kleinere Enklaven zum Territorium des Erzbistums Köln oder sogar zu den Niederlanden.

Neuzeit

Auch wenn die Jülicher Herzöge der Reformation zunächst recht aufgeschlossen gegenüberstanden, machten die kaiserlichen Truppen vor den Mauern Jülichs dem Herzog deutlich, dass er von einer Reformation in seinem Territorium Abstand nehmen solle. So wurden die evangelischen Gemeinden zwar geduldet, jedoch nicht gefördert.

Der Dreißigjährige Krieg überzog auch die Börde mit dem Durchzug von Truppen, jedoch nicht in dem Maße, wie es in anderen Landstrichen Deutschlands vorkam. Die Börde war eher Durchzugsgebiet als Schlachtfeld.

Von 1794 an fiel das linksrheinische Rheinland unter französische Herrschaft. Die Franzosen machten Jülich zur Kantonshauptstadt und begannen, umfangreiche Befestigungsanlagen um die Stadt zu errichten.

Die französische Gesetzgebung und die späteren preußischen Reformen von 1810 brachte als Fortschritt u. a. die Aufhebung des Mühlenbanns, so dass als Folge im 19. Jahrhundert zahlreiche neu errichtete Windmühlen das Bild der Bördenlandschaft prägten.

Nach dem Abzug der Franzosen 1813 fiel das Herzogtum Jülich an Preußen, welche nach dem Wiener Kongress 1815 aus dem Rheinland ihre Rheinprovinz machten.

Die preußische Zeit brachte zunächst einmal große Verbesserungen in der Infrastruktur: Fernstraßen wurden gebaut, so zum Beispiel die Verbindungen von Aachen über Jülich nach Düsseldorf und Köln, von Aachen über Erkelenz nach Mönchengladbach oder von Köln nach Euskirchen. Dem Straßenbau folgte bald darauf die Eisenbahn.

Die drei Hauptstrecken Köln–Düren–Aachen, Düsseldorf–Mönchengladbach–Aachen und Köln–Euskirchen–Trier wurden durch einige Neben- und Kreisbahnen ergänzt und verbunden. Um 1910 überzog ein dichtes Netz von Eisenbahnstrecken die Börde.

Zwei weitere Faktoren, die bis heute die Börde mit prägen, treten ebenfalls Mitte des 19. Jahrhunderts in Erscheinung: Die Braunkohle und die Zuckerrübe.

Gegen 1820 entstanden am Rand der Börde bei Eschweiler, Liblar und Zülpich die ersten Braunkohlegruben. Doch erst mit der Entwicklung der Maschinentechnik gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die großflächige Umgestaltung der Landschaft im Rheinischen Braunkohlerevier.

Die erste Zuckerfabrik des Rheinlands wurde 1859 in Köln-Ossendorf eröffnet. Der fruchtbare Lössboden und das milde Klima begünstigten den Anbau der Zuckerrübe. In kurzer Zeit entstanden weitere Fabriken, so zum Beispiel in Düren, Ameln, Bedburg, Elsdorf, Euskirchen und Bergheim.

Die Ausweitung der Ackerflächen und der zunehmende Holzbedarf der Bergwerke im Aachener Steinkohlenrevier führten zu einer großflächigen Abholzung der Waldgebiete in der Börde. Nur der Hambacher Forst und die Wälder entlang der Erft blieben davon vorerst verschont.

Der Zweite Weltkrieg führte in der Börde zu schlimmen Zerstörungen. Mehrere Monate lang, vom November 1944 bis zum Februar 1945, bildete die Rur die Frontlinie. Düren und Jülich gehörten zu den am stärksten zerstörten Städten Deutschlands.

Zahlreiche Kirch- und Wassertürme wurden gesprengt, weil sie in der flachen Bördelandschaft als gute Landmarken und Aussichtspunkte dienten. Bis heute erfordert jedes Neubauvorhaben zunächst einmal die gründliche Untersuchung des Bodens durch den Kampfmittelräumdienst, der immer noch Granaten, Minen und ähnliches findet.

Die Nachkriegszeit wurde wieder von großen Umgestaltungen der Landschaft geprägt. Die großen Tagebaue des rheinischen Braunkohlereviers führten zu Umsiedlungen ganzer Dörfer, die Nähe zu den Ballungsgebieten am Rhein brachte einen weiteren Bevölkerungszuwachs mit sich.

Auch die Verkehrsstruktur änderte sich: Viele Nebenstrecken der Eisenbahn wurden stillgelegt, dafür wurden die Hauptstrecken ausgebaut. Mehrere Autobahnen durchschneiden die Börde: Köln–Aachen (A4), Düsseldorf–Heinsberg (A46), Köln–Euskirchen–Blankenheim (A1), Mönchengladbach–Aachen (A44) und Venlo–Bergheim–Koblenz (A61).

Sehenswürdigkeiten

Wegkreuze – Prozessions- oder Hagelkreuze gehören zu den wenigen Landmarken in der Bördenlandschaft. So steht zwischen Baal, Lövenich und Körrenzig das Körrenziger Kreuz an einem alten Pilgerweg und Schnittpunkt von fünf Feldwegen unter drei Linden. Es wurde etwa 1775 errichtet, an dem Standpunkt ist aber bereits für 1549 ein Vorgängerkreuz nachgewiesen.

Windmühlen – Vereinzelt haben sich historische Windmühlen erhalten, wie die Turmhaubenmühle in Immerath, die Grottenhertener Mühle von 1831 oder die Düppelsmühle bei Titz, eine Bockwindmühle von 1820.

Wasserburgen – Das fruchtbare Land war über Jahrhunderte zwischen dem Erzbistum Köln, dem Herzogtum Jülich, dem Herzogtum Brabant und einigen kleineren Herrschaften umstritten. Zum Schutz der Orte und als Grenzbefestigungen wurden mehrere Hundert Burgen errichtet. da es in der Börde keine Erhebungen gibt, wurden die Burgen nahezu alle als Wasserburgen errichtet. Viele der noch erhaltenen Burgen sind heute durch eine Fahrradroute, die Wasserburgen-Route, verbunden.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Aufnahme der Zülpicher Landesburg aus westlicher Richtung, im Hintergrund die Kirche St. Peter" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Christoph Gülden.