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Pfungstadt ist eine Stadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg im Regierungsbezirk Darmstadt in Südhessen.

Geographische Lage

Pfungstadt liegt etwa 10 km südwestlich der Stadt Darmstadt an der Modau und an der Bergstraße, ungefähr auf halbem Weg zwischen Frankfurt am Main und Heidelberg.

Nachbargemeinden

Pfungstadt grenzt im Nordwesten an die Stadt Griesheim, im Norden und Osten an die kreisfreie Stadt Darmstadt, im Südosten an die Gemeinde Seeheim-Jugenheim, im Süden an die Gemeinde Bickenbach, im Südwesten an die Stadt Gernsheim sowie im Westen an die Stadt Riedstadt (beide Kreis Groß-Gerau).

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Stadtgliederung

Zur Stadt gehören neben der Kernstadt noch die Stadtteile Hahn und Eschollbrücken mit ihrem Ortsteil Eich.

Geschichte

Pfungstadt wurde am 18. Mai 785 erstmals urkundlich erwähnt. Danach hat Graf Werinher dem Kloster Lorsch seinen Besitz vermacht. Zeugen waren sein Sohn Nanther und der Lobdengaugraf Warin. Mit dem Niedergang des Klosters Lorsch im 13. Jahrhundert fiel das Dorf in den Besitz der Grafschaft von Katzenelnbogen. Südwestlich der Stadt liegen die Hügelreste der Burg Wellberg. Im Jahre 1442 erfolgte die Einrichtung der Zent Pfungstadt.

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Durch die Ansiedlung zahlreicher Mühlen entlang der Modau kam es zu erstem wirtschaftlichem Aufschwung. Durch Heirat der Grafschaft Katzenelnbogen 1479 kam der Zentort dann schließlich als Erbe zur Landgrafschaft Hessen.

Verwaltungsmäßig ist Pfungstadt in Hessen zeitweise eigenes Amt bzw. gehört zu den Ämtern Darmstadt oder Seeheim. 1821 wird es in des Landradsbeirk Bensheim der Provinz Starkenburg im Großherzogtum Hessen eingegliedert. Bis heute wechselt dann die übergeordnete Verwaltungseinheit mehrfach:

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  • 1832 bis 1848: Kreis Bensheim, mit der Einführung von Kreisen im Großherzogtum Hessen.
  • 1848 bis 1852: Regierungsbezirk Heppenheim, während der Einteilung der Provinz Starkenburg in Regierungsbezirke.
  • 1852 bis 1938: Kreis Dieburg mit der Wiedereinführung von Kreisen in der Provinz Starkenburg.
  • 1938 bis 1977: Landkreis Dieburg. Im Zuge der Gebietsreform 1938 werden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen in Kreise aufgelöst.

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  • ab 1977: Landkreis Darmstadt-Dieburg, in den der Landkreis Dieburg im Zuge der Gebietsreform in Hessen aufgeht.

Das Rathaus von Pfungstadt wurde 1614 gebaut und 1618 fertiggestellt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden große Teile der Ortschaft in Schutt und Asche gelegt. Im "Mansfelder Schadensverzeichnis", welches im Stadtarchiv Darmstadt aufbewahrt wird, wird von Plünderungen und Brandschatzungen berichtet.

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Mit der Gründung einer Krappfabrik im 18. Jahrhundert beginnt die Industrialisierung Pfungstadts, die ab 1845 durch die Ultramarinfabrik von Wilhelm Büchner und die Pfungstädter Brauerei von Justus Hildebrandt, daneben Zündholz-, Zigarren- und Ziegelsteinproduktion geprägt war.

Durch Büchners Aktivitäten im Hessen-Darmstädtischen Landtag wurde Pfungstadt mit einer "Secundärbahn", die Pfungstadtbahn, an die Rhein-Neckar-Bahn angeschlossen und am 20. Dezember 1886 zur Stadt erhoben. Pfungstadt war aufgrund des armen Sandbodens nie sonderlich bäuerlich geprägt, sondern im Wesen eine Stadt der Handwerker und Arbeiter.

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Zwischen 1901 und 1908 errichtete Pfungstadt ein hochmodernes Wasser- und Elektrizitätswerk, dessen Abwärme bereits 1908 über einen mehrere hundert Meter langen Kanal die benachbarte Goetheschule, deren Sporthalle und das neu errichtete Hallenbad, eines der ersten öffentlichen Hallenbäder Hessens, beheizte.

Unmittelbar nach der Besetzung durch amerikanische Truppen im März 1945 begann in Pfungstadt die Produktion der amerikanischen Soldatenzeitung "Stars and Stripes". Pfungstadts Einwohnerzahl wuchs sehr stark durch den Zuzug von Vertriebenen aus den ehemals deutschen Gebieten im Osten. Es entstanden große Siedlungsgebiete, und auch der Katholizismus spielte danach erstmals eine nennenswerte Rolle.

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Mit der Währungsreform von 1948 begann ein Aufschwung. Es siedelten sich namhafte Industriebetriebe an oder wurden gegründet, auch der Wohnungsbau wurde gefördert. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Hahn und Eschollbrücken nach Pfungstadt eingegliedert.

Die Eingliederung der Gemeinde Hahn erfolgte am 1. Juli 1972 freiwillig. Eschollbrücken mit dem bereits am 31. Dezember 1971 nach Eschollbrücken eingemeindeten Ortsteil Eich wurde am 1. Januar 1977 per Gesetz eingegliedert. Durch diese Erweiterung stieg die Bevölkerung von 16.500 auf 22.700 Einwohner an. Seit mehreren Jahren verliert Pfungstadt Einwohner und hat dadurch seine Rolle als größte Stadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg verloren.

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Jüdische Gemeinde

In der Zeit um 1820 hatte die Gemeinde 122 Mitglieder (4,3 % der Gesamtbevölkerung Pfungstadts) und stieg bis zur Reichsgründung auf 260. Zu dieser Zeit gab es in Pfungstadt eine jüdische Schule, an der Chaim Weizmann um 1893 unterrichtete. Durch Abwanderung und Auswanderung nahm die Anzahl der Gemeindemitglieder bis 1933 auf 73 ab. 1942 wurde der letzte deportierte Jude aus Pfungstadt ermordet.

Der Name "Pfungstadt"

Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht eindeutig belegt. Lange wurde sie auf den vermuteten Namen eines frühen Siedlers (Phungo?) zurückgeführt. Andere führen den Namen auf das althochdeutsche pfung für Beutel oder Geldbeutel zurück. Danach bestünde ein Zusammenhang mit der Ansiedlung eines Kaufmanns.

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Wappen

Das Stadtwappen zeigt gold und blau geteilt: oben den roten Löwen der Grafen von Katzenelnbogen und unten drei silberne Hufeisen. Der Löwe ist das Wappentier der Grafen von Katzenelnbogen. Der Löwe der Katzenelnbogener ist ebenfalls in den Wappen von Darmstadt, Auerbach (Bensheim-Auerbach), Zwingenberg a.d.B. und St. Goar zu sehen.

Bildungseinrichtungen

In Pfungstadt gibt es fünf Grundschulen (Erich-Kästner-Schule, Wilhelm-Leuschner-Schule, Goetheschule, Gutenbergschule (Eschollbrücken), Hahner Schule), eine Förderschule (Schillerschule) sowie eine weiterführende Schule (Friedrich-Ebert-Schule).

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Friedrich-Ebert-Schule Pfungstadt

Die Friedrich-Ebert-Schule Pfungstadt ist eine kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und zählt ca. 1400 Schülerinnen und Schüler, sowie ca. 100 Lehrkräfte. Sie befindet sich in der Ringstraße 51-61, im Nordwesten Pfungstadts.

Geschichte und Organisation

Gegründet wurde die Friedrich-Ebert-Schule 1954. Bis 1980 war sie eine traditionelle Haupt- und Realschule und wurde dann um die Förderstufe ergänzt, die sich zunächst in der Goethe- und Lessingschule in der Innenstadt befand. 1982 wurde die Schule in eine kooperative Gesamtschule umgewandelt mit einem gymnasialen Zweig für die Mittelstufe. Durch bauliche Erweiterungen wurde die Förderstufe 1990 in die Ringstraße verlegt, die Räumlichkeiten der Lessingschule ab 1996 durch die neu gegründete gymnasiale Oberstufe genutzt.

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Ab dem 1. August 2011 gibt es für alle neu Eingeschulten nur noch zwei Schulzweige: den Gymnasialzweig und, aufbauend auf der Förderstufe, den Verbundzweig. Im Verbund bleiben die Schülerinnen und Schüler von Klasse 5 bis Klasse 9 im Klassenverband zusammen und werden von einem festen Team von Lehrkräften bis zu ihrem Schulabschluss begleitet. Eine Differenzierung wird durch das Kurssystem auf verschiedenen Leistungsniveaus möglich.

Sozialwirksame Schule

Das Konzept der Sozialwirksamen Schule, entwickelt von dem Münchner Schulpsychologen Dr. Hopf, soll die Lernkultur der Schule nachhaltig verbessern und wurde 2007 an der Friedrich-Ebert-Schule eingeführt. Die fünf Ziele des Konzepts sind die Verbesserung der Wahrnehmung der schulischen Erziehungsaufgabe, die Entwicklung des Sozialklimas und der Lernkultur, die Vermittlung sozialer Kompetenzen an Schülerinnen und Schüler, die Stärkung ihrer Persönlichkeit und die Verminderung von Aggressivität und Gewalttätigkeit in der Schule.

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Pfungstadt liegt zwischen den Autobahnen A 5 und A 67. Außerdem führte die B 426 bis Oktober 2004 noch durch die Ortschaft. Nach über 40 Jahren Planung wurde im Jahr 2000 mit dem Bau der Umgehungsstraße begonnen, welche am 8. Oktober 2004 dem Verkehr übergeben wurde. Die "alte" Bundesstraße durch den Ort wurde mittlerweile an einigen Stellen zurückgebaut.

Am 10. Dezember 2011 wurde die Pfungstadtbahn wieder in Betrieb genommen. Stündlich wird der Darmstädter Hauptbahnhof in zwölf Minuten erreicht. Weiter fährt die Regionalbahn in den Odenwald bis nach Erbach.

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Auch ist Pfungstadt durch die Buslinie P an das Straßenbahn- und Busnetz der Stadt Darmstadt angeschlossen. Die Buslinie PE verbindet Pfungstadt mit seinen Ortsteilen Eschollbrücken, Eich und Hahn.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Landschaftliche Sehenswürdigkeiten in Pfungstadt sind unter anderem das Pfungstädter Moor, die Pfungstädter Düne, eine circa 100 Jahre alte Süntelbuche sowie eine sehr alte Ulme (im Volksmund "die Reest" = Rüster).

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Pfungstädter Galgen

Geschichte und Entstehung

Der im 14. Jahrhundert erbaute Galgen galt im Mittelalter als Hinrichtungsort, des 1442 erstmals schriftlich erwähnten Zentgerichts Pfungstadt. Die vorerst hölzerne Konstruktion wurde 1603 durch 3 gemauerte und verputzte Säulen ersetzt. Auf den Säulen wurden, durch Seile verbundene, Holzbohlen angebracht, an welchen die Stricke befestigt waren. Es ist anzunehmen, dass der Pfungstädter Galgen damals Verwendung fand, allerdings ist keine Hinrichtung namentlich erwähnt.

Der Galgen als Grabstätte

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Unter dem Galgen soll der Leichnam der Posträubers Johann Tobias Kiefer verscharrt worden sein. Dieser hatte am 23. April 1780 zusammen mit seinem Komplizen, den Räubern Gundermann und Gansert, die kaiserliche Post ausrauben wollen. Kiefer war allerdings nicht am Galgen hingerichtet worden, sondern starb wenige Tage zuvor im Darmstädter "Stockhaus" (ehemaliges Gefängnis) infolge einer durch Läusefraß hervorgerufenen Blutvergiftung. Die Inschrift einer zwischen den Säulen in die Erde eingelassenen Tafel zeugt noch heute von diesem Ereignis: "Hier befand sich die Richtstätte des pfungstädter Zentgerichts. Der Leichnam des Posträubers Kiefer, genannt ‚Katzof', der am 23. April 1780 zusammen mit Gundermann die Post berauben wollte und der im Darmstädter Stockhaus an Läusefraß verstarb, wurde hier eingescharrt." Ob der Leichnam des Posträubers noch immer dort begraben ist, ist unklar. Nach manchen Übermittlungen heißt es, Unbekannte hätten die Leiche ausgegraben und entführt.

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Der Galgen heute Die gemauerten Säulen des Galgens sind an der Ortsgrenze von Pfungstadt nach Darmstadt-Eberstadt erhalten geblieben. Rundherum breitete sich das Industriegebiet Pfungstadts immer weiter aus. Das Denkmal liegt auf einem kleinen Hügel und kann jederzeit besichtigt werden. Freiwillige Helfer reinigen regelmäßig das Gelände.

Kulturpreis "Pfungstadt schreibt ein Buch"

Im Jahr 2006 veröffentlichte die Stadt Pfungstadt als Ergebnis ihres Kulturpreises "Pfungstadt schreibt ein Buch" den Kriminalroman "Kirschen rot - Spargel tot", den eine Gruppe von an die dreißig Bürgerinnen und Bürgern unter Anleitung des Frankfurter Publizisten Heiner Boehncke binnen zwei Jahren geschrieben haben.

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Mit dem Buch erscheint zum ersten Mal ein Titel, der "von einer Stadt" geschrieben wurde. "Pfungstadt schreibt ein Buch" verstand sich als Fortsetzung der weltweiten Bewegung "One City - one Book". 2003 fand "Eine Stadt liest ein Buch" mit Dorit Zinns autobiographischem Bericht "Ostzeitstory" statt. Im Jahr 2008 schrieb die Stadt Pfungstadt einen Literaturwettbewerb unter dem Motto "Mord und Blutwurst" aus. Den Vorsitz der Jury hatte der Krimiautor Dr. Jürgen Alberts, Bremen. "Mord und Blutwurst", erschienen im September 2008 beim Verlag Julius Heléne und Sohn, EAN 978-3-9801116-4-5, versammelt die sechzehn besten der eingereichten Kurzgeschichten und eine Auswahl von Blutwurstgerichten, zusammengestellt vom Heimatverein Pfungstadt.

Bauwerke

Das Alte Rathaus, ein barocker Bau von 1614, der ursprünglich über der Modau errichtet wurde. Die Villa Büchner, erbaut als Wohnhaus des Industriellen und Politikers Wilhelm Büchner (1816–1892), dem Inhaber der Pfungstädter "Blaufabrik", 1864 erbaut nach Plänen des Darmstädter Architekten Carl Balthasar Harres. Es handelt sich um ein außerordentliches Bauwerk des Historismus. Raumschnitt, Fenster, Stuckaturen und Wandbemalungen sind erhalten. Von 2006 bis 2009 erfolgte die Renovierung durch die Stadt Pfungstadt. Das Gebäude konnte mit erheblichem kommunalen Aufwand vollständig in den Ausstattungszustand der Bauzeit versetzt werden. Heute sind die beiden oberen Geschosse an die Deutsche Weiterbildungsgesellschaft vermietet, die Beletage dient bürgerschaftlicher Nutzung für öffentliche und private Veranstaltungen, daneben steht sie auch als Filiale des Standesamtes für Eheschließungen zur Verfügung. Im Souterrain und im weitläufigen Kaffee- und Biergarten begrüßt das Restaurant Strud´l Stub'n. Stark umstritten ist die geplante Bebauung des zugehörigen Büchner-Parks.

Das ehemalige Pfarrhaus, ältestes erhaltenes Steinhaus aus dem 16. Jahrhundert, fällt durch seinen Treppengiebel auf. Das ehemalige Elektrizitäts- und Wasserwerk in der Brunnenstraße wurde 1901 erbaut und versorgte - mit damals neuartiger Fernheizung - die 250 Meter entfernten Goetheschule (erbaut 1907/1908, eingeweiht 1908) mit Turnhalle und Schwimmbad (eines der ersten öffentlichen Hallenbäder in Hessen).

Ehemalige Synagoge

Das Gebäude der ehemaligen Synagoge in der Hillgasse 8 wurde zwischen 1815 und 1820 errichtet. Auf der restaurierten Decke strahlen goldene Sterne in leuchtendem Blau gemalt mit Wilhelm Büchners Ultramarin. Die Synagoge wurde in der Pogromnacht am 9. November 1938 geplündert und geschändet, die Inneneinrichtung zerstört. Wegen der Nähe anderer Gebäude wurde sie allerdings nicht abgebrannt. 1939 erwarb die Landwirtschaftliche Genossenschaft das Anwesen für 6.000 Reichsmark und nutzte sie als Fruchtspeicher. Später wurden Geräte und Fahrzeuge untergestellt und ein Scheunentor in eine Seitenwand gebrochen. Weitere Nutzungen waren Wohn- und Lagerhaus und, nach Einbau von Zwischendecken und Wänden, bis 1993 die Nutzung durch fünf Gastarbeiterfamilien. Nach dem Erwerb des Anwesens durch die Stadt Pfungstadt 1990 wurde mit Kosten von ca. 1, 2 Mio. Euro das Gebäude entkernt, Instand gesetzt, die Frauenempore wiederhergestellt und das Gebäude renoviert. Dabei wurden Schäden aus der Zeit nach 1938 nicht vertuscht. Seit 2001 ist die ehemalige Synagoge als Kulturhaus ehemalige Synagoge der Öffentlichkeit zugänglich, seit 2011 dient sie als Ort für Ausstellungen, Konzerte und Lesungen.

Evangelische Kirche

Die evangelische Kirche Pfungstadt wurde in der Zeit von 1746 bis 1748 nach einem Plan des Pfarrers Johann Conrad Lichtenberg über den Fundamenten mehrerer Vorgängerkirchen neu erbaut. Der mittelalterliche Turm wurde umgestaltet und 1752 vollendet. Eine Inschrift findet sich über der Eingangstür. In der Zeit von 1890 bis 1897 wurde der barocke Innenraum vollständig verändert und von dem Geschmack des 19. Jahrhunderts geprägt. Dunkel gestrichene Hölzer zogen in die Kirche ein. Auch wurden mit kräftigen Farben und Schablonen der helle Kalkanstrich übermalt. Auch der Fußboden wurde den neuen Farben angepasst. Aus der Barockzeit erhalten ist nur der hölzerne Engel, der ursprünglich als Kanzelfuß diente. Er wurde im Jahr 2008 restauriert. Die Orgel wurde 1825 durch Hartmann Bernhard erbaut. Sie hat 26 Register und zwei Manuale.[

Katholische Kirche

Für ein paar Dutzend Familien wurde 1912 die Pfarrkirche gebaut, mit etwa 200 Sitzplätzen umfasste sie die gesamte Gemeinde. Die St. Antonius Kirche wurde von Eberstadt aus betreut, die dortige St. Joseph Gemeinde ist die Mutterpfarrei. Durch die Naziherrschaft wuchs die Mitgliederzahl nach dem Zweiten Weltkrieg, durch Heimatvertriebene, von wenigen hundert auf schlagartig über 3000. Durch Zuzug vieler neuer Familien in den 1990er Jahren stieg die Mitgliederzahl immer höher, 2011 waren es 5215 Gemeindemitglieder.

Die Pfungstädter Mühlen

Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) erlebte Pfungstadt eine wirtschaftliche Blüte, die in der Landwirtschaft verbunden mit den zahlreichen Mühlen (14 im Jahre 1630) entlang der Modau begründet war. Weiter unten am Bachlauf der Modau, in Richtung der Mündung, war das Gefälle zu gering für Mühlen. Auch in der Pfungstädter Gemarkung ließ das nur noch mäßige Gefälle der Modau ausschließlich sogenannte unterschlächtige Mühlräder zu. Im Jahr 785 sind drei Mühlen urkundlich nachgewiesen. Die Wasserfallhöhe einer jeden Mühle, so wurde 1461 verfügt, musste drei "Werkschuh", das entspricht 90 cm, betragen.

Dadurch war die Anzahl der Mühlen begrenzt. Die Grafen von Katzenelnbogen, die im 14. Jahrhundert n. Chr. die Herrschaft über Pfungstadt innehatten, legten im sogenannten Mühlenbann genau fest, welche Mühle für welche Ortschaft zuständig war, denn die Müller mussten einen entsprechenden Mühlenzins abführen. Die Müller behielten ihrerseits 1/16 des gemahlenen Getreides (den sogenannten Molter) als Lohn ein. Seit Ende des 17. Jahrhunderts wurden einzelne Mühlen zur Krapp- später zur Ultramarinproduktion eingesetzt. Die Neumühle stellte 1990 als letzte der Pfungstädter Mühlen ihren Betrieb ein. Eine Reihe von Mühlen sind bis heute erhalten. Eine Tafel und ein historischer Mühlstein an der Kirchmühle, Kirchgasse, erklären die Geschichte der Pfungstädter Mühlen.

Tiergarten Pfungstadt

In der Mühlbergstraße 93 befand sich der Tiergarten Pfungstadt, ein nach EU-Recht seit 2004 betriebsgenehmigter Zoo auf einer Größe von 0,4 ha mit einem Tierbestand von ca 190 Tieren – Hessens kleinster Zoo, ehrenamtlich geführt von einem Verein und geleitet von einem Zootierpfleger und Falkner und seiner als Krankenschwester ausgebildeten Ehefrau. Die Tiergartenleitung sah ihre Aufgabe in der Vergesellschaftung von Tiergruppen, wo immer möglich - so lebten beispielsweise Hausyak mit einer Magellangans auf einer Anlage, Agutis teilten sich ihr Haus mit Aras. Mittlerweile wurde der Tiergarten geschlossen.

2011 war es den ehrenamtlichen Helfern nicht mehr möglich, den Tiergarten weiterzuführen. Aufgrund mangelnder Fördergelder, fehlender personeller Unterstützung und baulicher Mängel musste der Zoo schließen. Die Tiere konnten fast alle auf andere Tierparks verteilt werden, für die restlichen werden derzeit noch Plätze gesucht. Eine angesetzte Mitgliederversammlung wird über das weitere Schicksal des Tiergarten Pfungstadt eV entscheiden

Die Pfungstädter Düne

Entstehung und Lage

Die Pfungstädter Düne entstand am Ende der Steinzeit durch das Aufwehen des Flugsandes von Rhein, Main und Neckar. Sie misst zehn Hektar und liegt auf ca. 112 Meter über dem NN-Punkt zwischen Eberstädter Straße, Modau und Rhein-Neckar-Bahn. Man erreicht die Düne entweder über den Feldweg oder über Wanderwege am Galgenberg. Weitere Binnendünen in der Region sind die Eberstädter Escholldüne, die Griesheimer Düne, der Arheilger Stahlberg und der Erzhäuser Heegberg.

Flora und Fauna

Die Pfungstädter Düne ist durch ihre Trockenheit gekennzeichnet und Lebensraum vieler seltener Grasarten, wie Blauschillergras und traubiges Klettengras, und vom Aussterben bedrohter Tierarten, wie zum Beispiel Ödlandschrecken, Zebraspinnen und Zauneidechsen. Aufgrund ihrer bedrohten Bewohner ist das Gebiet seit 1945 Naturschutzgebiet.

Regelmäßige Veranstaltungen

Im Veranstaltungskalender Pfungstadts tauchen einige gesellschaftliche Feiern regelmäßig auf. Die Pfungstädter Brauerei feiert jeweils im Sommer ihr Brauereifest. Die größte kommunale Veranstaltung ist die 'Pungschter Kerb, deren Abschluss ein Höhenfeuerwerk bildet. Austragungstermin der Kerb ist immer das zweite Wochenende im September. Außerdem findet am dritten Adventswochenende ein großer Weihnachtsmarkt in der Kirchstaße zwischen dem historischen Rathaus und der evangelischen Kirche statt.

Freizeit

Für die Freizeit bietet Pfungstadt die Freizeitanlage Bade SaunaPark im Freizeitzentrum Süd. Die Anlage liegt in einem großen Park am Rand eines Kiefernwälchens und besteht aus einem Hallen-Wellenbad, einem Freibad und einer Saunaanlage. Nahezu 1oo Vereine mit unterschiedlichen Freizeit-und Sportangeboten vom Minigolf bis zum Reitverein sorgen außerdem für Abwechslung. Das Naturschutzgebiet Pfungstädter Moor lädt zum Spazierengehen ein. Schlussrast legt man sonntags gerne im "Moorhaus" bei den Naturfreunden ein.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Ehemaliges Pfarrhaus in der Borngasse" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Tilmann Hentze.