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Eppertshausen ist eine Gemeinde im Landkreis Darmstadt-Dieburg im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen.

Eppertshausen liegt 15 km nordöstlich von Darmstadt in der Untermainebene und nördlich des Odenwaldes. Höchste Erhebungen sind die Messeler Höhe und der Dolmesberg im Forst Eichen mit 195 m bzw 187 m ü. NN. Der niedrigster Punkt der Gemeinde liegt auf 131 m ü. NN und heißt „Auf dem obersten Hoch“.

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Im Südwesten der Gemeinde fließt die Gersprenz, die teilweise auch die Grenze zu Münster darstellt. Im Forst Eichen befinden sich zwei Seen, der „Alte Steinbruch“ und der „Neue Steinbruch“, auch „Aje-See“ genannt. Im Oberwald liegen drei stehende Gewässer, der „Beckmann-Teich“, die „Alte Tongrube“ und das Naturschutzgebiet „Rallenteich“. Gegenüber des Alten Steinbruchs an der Messler Chaussee befindet sich die Quelle „Sellborn“, eine weitere Quelle, der „Eisenborn“ liegt an der Thomashüttenschneise.

Der Forst Eichen (im Volksmund: „die Aje“), in der westlichen Gemarkung gelegen, ist geprägt durch Mischwälder und einige ehemalige Steinbrüche. Einige große Wiesen befinden sind im Wald: die Höllwiese, die Langwiese und die Schmillenbruchwiese.

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Der Oberwald, ebenfalls in der westlichen Gemarkung gelegen, weist hohe Tonvorkommen auf, welche bis ins 20. Jhd. abgebaut wurden. Die verbliebenen Gruben wurden danach als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ebenfalls im Oberwald befinden sich einige Weiden für Rinder, z.B. die Hellwies.

Der Abteiwald, in der östlichen Gemarkung gelegen, besteht auch aus Mischwald; der Boden ist überwiegend sandig, so wie die Böden des angrenzenden Rodgaus. Ebenfalls in der östlichen Gemarkung befindet sich die Brüchelswiese (hinterm Sportzentrum), welche aufgrund der oftmals nassen Böden vorzugsweise als Weideplatz genutzt wird.

Die südliche Gemarkung ist geprägt durch Felder und Weiden und weist humusreichere Böden auf. Der Anbau von Getreide, Mais und Raps ist verbreitet. Außerdem gibt es mehrere Weideplätze für Rinder und Schafe.

Eppertshausen grenzt im Norden an die Städte Rödermark und Rodgau (beide Kreis Offenbach), im Osten an die Stadt Babenhausen, im Süden an die Gemeinde Münster, sowie im Westen an die Gemeinde Messel.

Die Gemeinde Eppertshausen hat keine politische Untergliederung und besteht daher nur aus der Ortschaft Eppertshausen selbst, auch gehört das gesamte Gemeindegebiet zur Gemarkung Eppertshausen. Einige Siedlungen befinden sich jedoch außerhalb der Ortslage Eppertshausens, das Wohngebiet „Im Failisch“, das Industriegebiet Ost und einige Häuser im Oberwald.

Eppertshausen wurde 836 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehörte damals zur Benediktinerabtei in Seligenstadt. Später ging der Ort an die Ritter von Groschlag und die Ritter von Wasen.

Der Ursprung geht bis in das 17. Jhd. zurück. Das Material, der Ton, hierfür wurde zumeist in der Gegend um die heutige Thomashütte (einem Ausflugslokal) gegraben. Die Abgabe erfolgte durch die Bürgermeisterei mit einem Tonabgabeschein für ein- und zweispännige Fuhren oder waggonweise (10 Tonnen) gegen Entgelt. Eine Grubenpacht wurde ebenfalls erhoben.

Noch heute zeugen in einem Naturschutzgebiet Wassertümpel von eingestürzten Tonlöchern und Gruben vom damaligen Abbau. Die Arbeit mit dem Ton vom Stechen, Transportieren, Trocknen, Formen, Verzieren und Brennen bis hin zum Verkauf war sehr mühsam. Das Endprodukt war ein gar vielseitiges Angebot an Töpfen, Schüsseln, Kannen, Krügen und Tassen. Dazu kamen Kacheln, Relieftafeln, Wandteller, Vasen, Dachreiter und vieles mehr - feuerfest dekoriert mit Marmorierungen und in Zierkeramik. All dies zeugt von der vollendeten Arbeit der Häfner (zu heutiger Zeit „Töpfer“ genannt).

Der Verkauf der Waren als „Erdenes Geschirr“ erfolgte nicht nur auf der „Dibbemess“ in Frankfurt, sondern auch in der weiteren Umgebung bis in den Spessart, Vogelsberg und rheinabwärts, umgeladen auf Schiffe ab Hanau oder Offenbach bis nach Holland sowie rheinaufwärts bis an den Bodensee. Den Transport ab Eppertshausen besorgten Pferdefuhrwerke, in denen die Tonwaren wohlverpackt mit Stroh befördert wurden.

In Eppertshauen übten zwischen 1820 und 1830 dreizehn Häfner das Handwerk aus. 1850 gab es zudem noch drei Ziegeleien, die gleichfalls den Ton verarbeiteten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte man im Dorf 34 Töpfer. Im Jahre 1900 waren es 14 Werkstätten mit Meistern und Gesellen. 1925 sank die Zahl der Töpfer auf sechs. Heute gibt es nur noch die Töpferei Müller, die die Tradition mit den immer noch beliebten Tonwaren fortsetzt. Die Massenanfertigung mit modernsten Geräten bedeutete das Ende vieler kleiner Werkstätten.

Seit dem Jahre 1957 führt die Gemeinde Eppertshausen ein eigenes Wappen.

Blasonierung: „Im Blau ein rot-silber geschachteter Schräglinksbalken, begleitet oben von einem nach links schreitenden silbernen Storch mit roter Bewehrung und unten von goldenen Kleeblättern in zwei schräglinken Reihen.“

Das Gemeindewappen wurde von Bürgermeister Stephan Gruber aus Teilen der Wappen der beiden einst hier ansässigen Rittergeschlechter zusammengestellt. Von dem Wappen der eigentlichen Grundherren des Ortes, der Familie Groschlag, wurde die blaue Grundfarbe des Wappenschildes und der Schachriegel entnommen. Vom Wappen der Wasen, dem zweiten Rittergeschlecht, das hier Besitzungen hatte, stammen der Storch und die Kleeblätter. Dabei bleibt es sehr umstritten, ob die Wasen wirklich einen Storch als Wappenvogel führten. Der Storch für das Gemeindewappen wurde gewählt, weil auf dem Schulhaus ein Storch sein Nest hatte.

Eppertshausen unterhält zwei Patenschaften, zum einen mit der französischen Gemeinde Chaource in der Nähe von Troyes, zum anderen mit der italienischen Kommune Codigoro in der Po-Ebene.

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde das heute älteste Gebäude der Gemeinde errichtet: die Valentinuskapelle. Sie wurde um 1440 erbaut und verdankt ihre Entstehung einem Streitfall mit Todesfolge. Der Totschläger wurde verpflichtet, vier Jahre lang Geld für den Kapellenbau zu geben. Die Valentinuskapelle, die eine schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts existierende, aber bald schon zu klein gewordene Waldkapelle ablöste, steht am Ende des alten Dorfkerns, und war bis gegen 1800 ein Wallfahrtsort.

Im Jahre 1737 ließen die Freiherrn von Groschlag eine neue Pfarrkirche bauen, die jedoch schon nach ungefähr 100 Jahren abbruchreif war. An der gleichen Stelle, nämlich am Südende der Gemeinde, wurde von 1827 bis 1832 die heutige Pfarrkirche von Eppertshausen errichtet. Die den Heiligen Sebastian und Valentin geweihte Kirche wurde unter der Regie des Staatsbauamts des Großherzogtums Hessen-Darmstadt gebaut, zu dem Eppertshausen seit 1816 gehörte. Die Pläne lieferte der Landesbaumeister Georg Lerch, ein Schüler des Darmstädter Baumeisters Georg Moller.

Eppertshausen besitzt eine gute Verkehrsanbindung in alle Richtungen. Alle Orte des Rhein-Main-Gebietes können mit dem Kraftfahrzeug innerhalb von einer Stunde erreicht werden. Zum Frankfurter Flughafen beträgt die Fahrtzeit ca. 30 min. Zur Autobahn A3 Köln-Frankfurt am Main-Würzburg benötigt man ca. 15 min. Zur Autobahn A5 Kassel-Frankfurt am Main-Heidelberg benötigt man ca. 30 min.

Eppertshausen liegt im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und ist ein Haltepunkt der Dreieichbahn. Einmal pro Stunde fährt ein Triebwagen sowohl in nördlicher Richtung nach Dreieich-Buchschlag als auch in südlicher Richtung nach Dieburg. Von Dreieich-Buchschlag besteht Anschluss an die S-Bahn nach Frankfurt am Main. Von Dieburg besteht Anschluss nach Wiesbaden, Mainz, Darmstadt und Aschaffenburg. Im Berufsverkehr gibt es zusätzliche Direktzüge von und nach Frankfurt am Main.

Der Güterverkehr wurde eingestellt.

„Ebbetshause“ liegt im hessischen Mundartgebiet, welches zur Gruppe der rheinfränkischen Mundarten gehört. Die noch vorhandene starke lokale Prägung weicht seit dem Ende vom 2. Weltkrieg einer südhessischen Umgangssprache. Die Gründe hierfür sind u.a. der starke Zuzug von Vertriebenen, Aussiedlern, ehemaligen Gastarbeitern und Menschen aus anderen Regionen Deutschlands. Das „Ebbetshaiserisch“ wird hauptsächlich von älteren Einwohnern gesprochen.

Im Dezember 2005 haben die Autoren Carlo Blickhan, Claus Bernhard Blickhan und Norbert Anton die 2. Auflage des „Kleinen Eppertshäuser Wörterbuch“ - eine Sammlung der Eppertshäuser Sprache/Dialekt - herausgegeben.

Eppertshausen besitzt mit der „Stephan-Gruber-Schule“ eine Grundschule, die Hauptschule ist eine Außenstelle der „Schule auf der Aue“ in Münster. Außerdem gibt es einen katholischen und einen Gemeindekindergarten.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Eppertshausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Neuer Steinbruch Eppertshausen „Aje-See“ oder „die Aje“ genannt" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Marco M. Schäck.