M&S Haustechnik Dietzenbach 

 Praxis für Naturheilkunde Habelmann Rödermark

Darmstadt ist eine kreisfreie Stadt im Süden von Hessen, Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Die Stadt gehört zum Rhein-Main-Gebiet und bildet eines der neun Oberzentren des Landes Hessen. Darmstadt ist nach Frankfurt am Main, Wiesbaden und Kassel die viertgrößte Stadt des Bundeslandes Hessen. Die geographisch nächsten größeren Städte sind Frankfurt am Main, etwa 30 km nördlich und Mannheim, etwa 45 km südlich.

Ihre Bedeutung als Wissenschaftsstadt – dieser Titel wurde ihr 1997 vom Hessischen Innenministerium verliehen – verdankt sie der 1877 gegründeten Technischen Universität und den drei Fachhochschulen mit insgesamt mehr als 30.000 Studenten sowie vielen Forschungseinrichtungen und Instituten. Darmstadts Ruf als Zentrum des Jugendstils geht auf die 1899 von Großherzog Ernst Ludwig eingerichtete Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe zurück.

FriedTec Unternehmensgruppe Friedhofswesen Tanja Sabine Bonin Mörfelden-Walldorf FriedTec Unternehmensgruppe Friedhofswesen Tanja Sabine Bonin Mörfelden-Walldorf

 Breymann Western- & Freizeitreiterbedarf Bensheim

Naturräumlich treffen in Darmstadt vier Einheiten aufeinander: Der Westen des Stadtgebiets befindet sich in der Oberrheinischen Tiefebene. Daran schließt sich im südlichen Stadtgebiet nach Osten hin der schmale Saum der Bergstraße an, die hier ihren Beginn hat.

Der Südosten des Stadtgebiets zählt bis etwa zur Mathildenhöhe zum Vorderen Odenwald. Der Nordosten Darmstadts hingegen zählt zum Naturraum Messeler Hügelland. Die Stadt wird unter anderen vom Darmbach und im südlichen Stadtteil Eberstadt von der Modau durchflossen.Darmstadt grenzt im Norden an den Landkreis Offenbach und im Osten, Süden und Westen an den Landkreis Darmstadt-Dieburg.  

atg Autoteile Mörfelden-Walldorf atg Autoteile Mörfelden-Walldorf

Es grenzt (von Norden im Uhrzeigersinn) an die Gemeinde Egelsbach, die Städte Langen und Dreieich (alle drei Landkreis Offenbach), die Gemeinden Messel, Groß-Zimmern und Roßdorf, die Stadt Ober-Ramstadt, die Gemeinden Mühltal und Seeheim-Jugenheim, die Städte Pfungstadt, Griesheim und Weiterstadt, sowie die Gemeinde Erzhausen (alle Landkreis Darmstadt-Dieburg).

Das Stadtgebiet von Darmstadt ist in neun Stadtteile gegliedert. Aus statistischen Gründen sind sie in Statistische Bezirke unterteilt, welche jeweils mit einer Nummerierung versehen sind. Von den insgesamt neun Stadtteilen zählen fünf zur Innenstadt (Bezirke 100 bis 500) und vier zu den Außenbezirken (Bezirke 600 bis 900).

Stoffe My-Stoffe Lorsch  Stoffe My-Stoffe Lorsch

Die Stadt Darmstadt entstand im Mittelalter aus einer fränkischen Siedlung. Nach der Teilung Hessens im 16. Jahrhundert wurde Darmstadt Residenzstadt und politisches Zentrum der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, im 19. Jahrhundert Hauptstadt des Großherzogtum Hessen, nach Ende des Deutschen Kaiserreichs Hauptstadt des Volksstaat Hessen.

Mit Gründung des Landes Hessen sank die politische und administrative Bedeutung, da dem größeren Wiesbaden, welches kaum zerstört war, der Vorzug als Landeshauptstadt gegeben wurde.

Wimmer 

Ab der Jungsteinzeit bis ins erste Jahrtausend n. Chr. sind Siedlungsaktivitäten im Darmstädter Raum durch Bodenfunde, Gräber und Grabbeigaben dokumentiert. Diese frühe Besiedlungsgeschichte war im Gegensatz zu späteren Epochen stärker von geografischen Gegebenheiten bestimmt.

Die naturräumlichen Grundlagen des Siedlungsraums sind durch dessen Lage im Bereich des oberrheinischen Gebirgssystems geprägt. Dessen nördlicher Ausläufer, der vor Darmstadt auslaufende Odenwald, geht nach Norden hin zur Ebene über, hat aber zum Westen hin einen ausgeprägten Rand.

 L+F Multiservice

Zwischen diesem und dem im Westen fließenden Rhein bildete sich ein natürlicher Völkerweg, die Bergstraße. Neben der Lage des Gebietes am nördlichen Ende dieser Route und an weiteren günstigen, naturräumlich vorgegebenen Wegen waren die versandeten Mäander der alten Flussläufe von Rhein und Neckar, die sich ursprünglich in der Höhe von Trebur vereinigten, entscheidend.

Sandablagerungen wurden bereits in der Eiszeit zu Dünen verweht, die noch heute an vielen Stellen den Übergang von der Rheinebene zum Odenwald bilden. Diese Dünen und Landzungen waren hochwassersicher und boten so die Möglichkeit einer dauerhaften Besiedlung.

Metallbau & Montageservice Weber Rödermark Metallbau & Montageservice Weber Rödermark

Wenige Einzelfunde belegen eine menschliche Kultur ab dem fünften und vierten Jahrtausend v. Chr. Ackerbauern der Kultur der Bandkeramiker zogen aus der Wetterau herab und hinterließen einzelne Spuren. Auch die nachfolgende, die sogenannte Rössener Kultur, ist wahrscheinlich aus der Wetterau zugewandert.

Die vom Süden her in geringer Dichte eingesickerte Michelsberger Kultur hinterließ die wenigsten Zeugnisse. Für alle drei neolithischen Ackerbaukulturen gilt, dass sich Bedeutung und Stellenwert wegen der geringen Funddichte schwer abschätzen lassen.

 Schlüsseldienst Pfungstadt

Ab etwa 2000 v. Chr. sind die wichtigsten Bevölkerungsgruppen des Übergangs zur Metallverarbeitung, die Schnurkeramiker und die Glockenbecherleute, nachweisbar. Erstere, auch Streitaxtleute genannt, dehnten sich von Thüringen kommend bis ins Maingebiet aus und verdrängten durch ihre wehrtechnische Überlegenheit die eingesessene Bevölkerung.

Die von ihnen eingeführte Grabhügelbestattung ist nördlich von Arheilgen und in Kranichstein nachweisbar. Etwa gleichzeitig wanderten die Glockenbecherleute, für die erste Kupfergeräte typisch sind, aus Westeuropa ein. Die Interpretation zahlreicher Funde legt nahe, dass diese wiederum die Streitaxtleute aus dem Darmstädter Raum verdrängten. Ein bedeutendes Gräberfeld fand sich 1926. Der besterhaltene Tote, ein in der typischen Hockerstellung beigesetzter junger Mann, findet sich heute als „Ältester Darmstädter“ im Hessischen Landesmuseum Darmstadt.

 

Aus der frühen Bronzezeit, ungefähr von 1600 bis 1200 v. Chr., ist die Bevölkerungsgruppe der Hügelgräberbronzezeit durch ihre spezifische Bestattungsart – Beisetzung in gestreckter Form unter künstlichen Hügeln – in großer Zahl nachzuweisen. Reiche Keramik-, Schmuck- und Waffenfunde, unter anderem Bernsteinbeigaben von der Ostseeküste oder Armstulpen aus Schlesien, lassen eine erste Kulturblüte erkennen. Bei Wixhausen sind die ersten Hausspuren aus dieser Zeit gefunden worden.

Zu einem völligen Wandel des Kulturbildes kam es ab 1200 v. Chr. durch gesellschaftliche Umschichtungen. An die Stelle der vorherrschenden Weidewirtschaft trat der Ackerbau, Tote wurden fortan verbrannt, ihre Asche in Urnenfeldern beigesetzt. Die danach benannte Urnenfelderkultur hatte hohes technisches Können, was durch reichere Funde der Gebrauchskeramik und auch der Schmuck- und Waffenkunst belegt wird.

 Teppich Koch

Der Ort Darmstadt wurde vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert von den Franken gegründet. Von diesem Zeitpunkt an war das Gebiet zweifelsfrei durchgängig besiedelt. In die Geschichtsschreibung jedoch trat Darmstadt erst Ende des 11. Jahrhunderts, als Graf Sigebodo, ein Angehöriger des Adelsgeschlechts der Reginbodonen, Zinsabgaben über Darmundestat verfügte.

Zunächst gehörte Darmstadt zum Wildbann Dreieich. Nachdem das Dorf als Teil der Grafschaft Bessungen im Jahr 1002 in den Besitz des Bistums Worms und 1009 in den Besitz des Bistums Bamberg fiel, wurde es am 21. Juni 1013 dann schließlich ein Lehen des Bistums Würzburg, was Darmstadt bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 blieb.

Franz Gauder Spargel-Erdbeeren Griesheim 

Mitte des 13. Jahrhunderts errichteten die Grafen von Katzenelnbogen bei Darmstadt eine Wasserburg. Zur Verteidigung siedelten sich südlich der Burg nach und nach Ritter an. Da die ursprüngliche, bäuerliche Bevölkerung östlich der Burg lebte, bildeten sich zwei vom Darmbach getrennte Siedlungskerne, die vermutlich ursprünglich auch getrennt verwaltet werden.

Am 23. Juli 1330 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Graf Wilhelm I. von Katzenelnbogen die Stadtrechte für Darmstadt. Diese Privilegierung galt dem Grafen ausschließlich persönlich, die Stadt selbst, weder ihre Bürger, noch der ansässige ritterliche Adel konnten daraus irgendeine Berechtigung ableiten. Mit dem damit verbundenen Marktrecht jedoch wuchs die Bedeutung der bis dahin eher unscheinbaren Siedlung rasant an und die gesamte Wirtschaft im Umkreis richtete sich auf den Darmstädter Markt aus, während Darmstadt selbst sich auf die älteren und größeren Städte Frankfurt am Main, Worms und Speyer ausrichtete.

 Tierarzt Pfungstadt

Darmstadt liegt direkt am nördlichen Teil der Bergstraße, was der Stadt einen immensen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber anderen Städten in der Region wie z.B. Reinheim verschaffte, die Darmstadt bald nach der Stadtrechtsverleihung in der politischen Bedeutung überflügelte. Zudem war Darmstadt wohl schon zur fränkischen Zeit vermutlich zumindest teilweise befestigt.

Spätestens aber mit Errichtung der Wasserburg zogen die Grafen von Katzenelnbogen Darmstadt dem bis dato wichtigeren, ebenfalls direkt an der Bergstraße liegenden Bessungen vor. Die Kombination dieser beiden Faktoren, günstige Lage direkt an der Bergstraße sowie Befestigung durch eine Wasserburg, waren der Grundstein für den wirtschaftlichen und politischen Aufschwung, den die Stadt in der Katzenelnbogener Zeit erlebte.

Muleit Elektronik Münster 

In der Folgezeit nach Verleihung des Stadtrechts wurde nach und nach, zunächst nur der innere Ring der Stadtmauer gebaut, welche die Fläche des Stadtgebiets strikt begrenzte und so aus dem bald entstehenden Raummangel in der stetig wachsenden Stadt dafür sorgte, dass die beiden Siedlungskerne sukzessive zusammenwuchsen. Bis zur Vollendung der Stadtmauer mit innerem und äußerem Ring vergehen rund 100 Jahre.

Die Selbstverwaltung der Stadt wurde durch ein 14-köpfiges Schöffengericht unter Vorsitz eines Schultheiß gewährleistet. Diese eher ungewöhnliche Zahl für eine Bürgervertretung (üblich waren Vertreterzahlen mit religiösen Bezügen wie 7 oder 12) deuten auf die große gesellschaftliche Distanz zwischen dem bäuerlichen Ober- und dem adligen Unterdorf. Anzunehmen ist, dass ursprünglich nur 7 Schöffen das Oberdorf verwalteten und diese Zahl bei Gründung des Unterdorfs als Wohnraum für die Burgmannen schlicht verdoppelt wurde.

 Hautnah Odenwald

Die Stadtverwaltung war fest in der Hand weniger Familien, die ihr Amt auf Lebzeit innehatten und meist von Familienmitgliedern beerbt wurden. Es gibt einige Anzeichen, dass diese Ordnung zu Spannungen im Dorf führte. Offenbar fühlte die Bürgerschaft ihre Interessen auf diese Weise nicht ausreichend vertreten.

Um den Willen der Bürgerschaft Rechnung zu tragen, ordnete Graf Philipp der Ältere von Katzenelnbogen 1457 an, dass die Größe der Stadtverwaltung nochmals um 14 Personen, die allesamt aus der Gemeinde gewählt werden sollten, erweitert werde. Der Einfluss des bereits existierenden Schöffengerichts war aber offensichtlich so groß, dass diese Anordnung nur in abgeschwächter Form Realität wurde, indem das Amt des „Vierers“ eingeführt wurde. Dieses, wie der Name schon andeutet, aus vier Personen bestehende Gremium war fortan die Interessensvertretung der Bürgerschaft. Sie wurden direkt von den Bürgern gewählt.

Fahrschule Plösser 

Im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts bauten die Grafen von Katzenelnbogen die Burg immer wieder aus und um, bis sie schließlich Mitte des 15. Jahrhunderts zu einem repräsentativen Schloss geworden war. Darmstadt wurde Katzenelnbogener Nebenresidenz und erlebte eine erste Hochphase seiner Entwicklung, während der Gräfin Else von Katzenelnbogen 1385 auf ihrem Witwensitz eine „fürstliche“ Hofhaltung begründete.

Nach dem frühen Tod Graf Philipps des Jüngeren im Februar 1453 im Darmstädter Schloss führte seine Witwe, Gräfin Ottilie, den Hof mit zwei Köchen, zwei Bäckern, einem Hofmetzger, Falknern, Hundeführern, Vogelstellern, Otternfängern, einem Wappenmeister und vielen Hofmusikern.

 Wellness & More Bessenbach

1479 starb das Geschlecht der Grafen von Katzenelnbogen aus, Darmstadt fiel an Heinrich III. von Oberhessen und stagnierte für Jahrzehnte. Die gesellschaftliche Struktur entsprach trotz Schloss und Stadtmauer immer noch eher dem eines ackerbürgerlichen Dorfes. Davon zeugt auch die Geschichte der Fürstlichen Hofmeierei, des Hofgutes Oberfeld in Darmstadt.

Nach dem Tod des letzten Grafen von Katzenelnbogen fiel Darmstadt an Landgraf Heinrich III. von Hessen. Darmstadt sank dadurch im Ansehen von einer bedeutenden Nebenresidenz zu einem kleinen Vorposten fernab des hessischen Machtzentrums Kassel. Das bedeutendstes Ereignis dieser frühen Phase in der Landgrafschaft dürfte die Bestätigung sämtlicher Stadtprivilegien durch Landgraf Wilhelm III. am 10. August 1489 sein.

Entgegen der bisherigen Regelung war Stadt- und Marktrecht nun nicht mehr an den herrschenden Grafen gebunden, sondern stand unter der Verwaltung der Stadt selbst.

Kosmetik-Institut Helga 

Als Gegenleistung musste die Stadt den Landgrafen wirtschaftlich unterstützen, so zum Beispiel als Sicherheit bei Schuldnern. Die zeitweise schlechte Finanzlage der Landgrafschaft wurde so zum Teil auf Darmstadt abgewälzt, das durch diese Schulden wirtschaftlich niederging.

Einschneidende Veränderungen für Darmstadt begannen mit dem Regierungsantritt von Landgraf Philipp dem Großmütigen im Jahre 1518. Im selben Jahr griff Franz von Sickingen die Stadt an. Die noch relativ junge Stadtmauer erwies sich dabei als technisch hoffnungslos veraltet und konnte der Belagerung nicht lange standhalten. Dabei wurde das Schloss das erste Mal zerstört und die Stadt war in der Folgezeit damit beschäftigt, die zerstörten Gebäude wieder aufzubauen.

 Kosmetik-Institut Helga

Dabei stellte man jedoch nur den Status, wie er vor dem Angriff herrschte, wieder her und verzichtete fatalerweise auf eine umfassende Modernisierung der Verteidigungsanlagen. So konnte Darmstadt nur wenige Jahre später, 1547, im Rahmen des Schmalkaldischen Krieges von kaiserlichen Truppen erstürmt werden. Dabei wurden große Teile des Schlosses und der Stadt erneut zerstört.

Eine der Ursachen dieses Krieges war die Kirchenspaltung. Landgraf Philipp der Großmütige hatte 1527 in Hessen die Reformation eingeführt und sich damit die Ächtung Kaiser Karls V. eingehandelt. Die Folgen dieser Auseinandersetzung ließen Darmstadt weiterhin stagnieren, obgleich Landgraf Philipp deutlich mehr als seine Vorgänger bemüht war, Darmstadts Wirtschaftskraft zu stärken. Auch die politische Bedeutung nahm wieder zu, mehrere Konferenzen und diplomatische Verhandlungen fanden in der Regierungszeit Philipps in Darmstadt statt.

Der Brillenmacher 

Innenpolitisch existierte nach wie vor ein großer Unterschied zwischen der städtischen Verwaltung und der Bürgerschaft. Viele Ämter wurden zweifach vergeben. So gab es zum Beispiel immer zwei Bürgermeister, einen sogenannten „Ratsbürgermeister“ (später Oberbürgermeister), der von den Ratsmitgliedern für ein Jahr gewählt wurde, und ein „jüngerer“ Bürgermeister oder auch Unterbürgermeister, der von der Bürgerschaft ebenfalls für ein Jahr gewählt wurde. Nach wie vor existierten also Spannungen zwischen dem Stadtrat und der Bürgerschaft, die sich im Rat nicht ausreichend vertreten sah.

Als Landgraf Philipp der Großmütige 1567 starb, wurde Hessen unter seinen vier Söhnen aufgeteilt. Landgraf Georg I. (der Fromme) gründete daraufhin die hessische Seitenlinie Hessen-Darmstadt und machte aus dem einstigen Außenposten Darmstadt eine ansehnliche Residenzstadt.

 Fleischerfachgeschäft Höhl

Zunächst noch unter der Vormundschaft seines Bruders Ludwig IV. von Hessen-Marburg wurde der Wiederaufbau des Schlosses und der Bau des neuen Rathaus beendet sowie eine Handwerks- und Gewerbeordnung erlassen. Georg selbst konsolidierte dann den Haushalt, ordnete die Verwaltung neu, reformierte und zentralisierte die Gerichtsbarkeit und baute die Stadt massiv aus. So entstand ab 1590 die alte Vorstadt in der Magdalenenstraße. Auch das Schloss wurde weiter ausgebaut.

Außenpolitisch erlebte Darmstadt positive Zeiten und blieb in der Regierungszeiten Georgs I. von Kriegen verschont. Dadurch wuchs die Wirtschaft, der Wohlstand und die Bevölkerung der Stadt rasch an. Er machte den Schulbesuch zur Voraussetzung der Konfirmation und führte somit de facto die Schulpflicht ein. 1591 schließlich besiegelte er nach langjährigen, am Ende gescheiterten Verhandlungen mit seinen Brüdern mit der Inkraftsetzung des von seinem Kanzler Johann Kleinschmidt ausgearbeiteten Landrecht die endgültige Teilung und Souveränität Hessen-Darmstadts von den anderen ehemaligen hessischen Gebieten Philipps des Großmütigen.

Gantner & Gantner Steueberater Griesheim 

Damit wurde auch Darmstadt unwiederbringlich zur dauerhaften Hauptstadt des Herrschaftsgebiets von Georgs Dynastie, selbst als später große Teile des ursprünglichen Hessens unter der Herrschaft der Großherzöge wieder vereint wurden.

Spätestens ab 1582 vergrößerten sich aber auch die gesellschaftlichen Spannungen in der Stadt, als die Bevölkerung von der Hexenhysterie erfasst wurde, in deren Folge etwa 40 Frauen und ein Junge namens Wolf Weber als Hexen verurteilt und hingerichtet wurden. Ebenfalls in diesem Jahrzehnt kam es zu wiederholten Ausbrüchen der Pest, an der allein 1585 mehr als 10% der Stadtbevölkerung starben.

Letzteres veranlasste Georg allerdings auch dazu, erste Elemente eines Sozialsystems entstehen zu lassen, indem er 1592 ein städtisches Armenhaus einrichten und ab 1594 im Schloss Waisenkinder unterrichten ließ.

 Mobile WCs

Trotz der Hexenverfolgungen und der Pestwelle verdoppelte sich die Einwohnerzahl in Georgs Amtszeit.

Georgs Sohn und Nachfolger Ludwig V. (der Getreue) führte zunächst die Ausbauarbeiten und Neubauten, die sein Vater begonnen hatte, fort, so dass Darmstadt weiter wuchs. Der ab 1604 beginnende Erbstreit mit Hessen-Kassel um das Erbe von Hessen-Marburg, vor allem aber der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges 1618 trafen Darmstadt jedoch hart und führten die Stadt durch mehrere Krisen.

Ab 1630 verschärfte sich dies noch, nachdem Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel sich im Rahmen des Krieges mit dem schwedischen König Gustav Adolf verbündete. Da der Darmstädter Landgraf, mittlerweile Ludwigs Sohn Georg II., auf der Seite des Kaisers stand, unterstützten die Schweden Hessen-Kassel im Streit um das Marburger Erbe. Dies wiederum rief den Kaiser auf den Plan, der nun seinerseits Georg II. zu Hilfe eilte. Georg verließ daraufhin Darmstadt nach Gießen, weil er sich dort besser geschützt glaubte. Er kehrte erst 1649, nach Ende des Krieges, zurück.

Auto Teile Verkauf 

Mit dem Regierungsantritt Georgs II. 1626 veränderte sich auch die Lage der in der Stadt ansässigen Minderheiten, vor allem der Juden. Bisher zwar wie überall im Reich diskriminiert, hatten sie dennoch seit der Regierungszeit Georg I. verbriefte Rechte und durften relativ problemlos ihrem jeweiligen Gewerbe nachgehen. Der Krieg jedoch verschärfte das Verhältnis zwischen den Juden und Christen, da in der angespannten wirtschaftlichen Lage die Juden zur unliebsamen Konkurrenz wurden.

Umgehend nach Regierungsantritt forderte Georg II. alle Juden auf, das Land zu verlassen. Unterstützt wurde er vom Stadtrat, der die Abschaffung der Juden forderte, woraufhin Georg den Juden eine Frist bis zum 1. August 1627 setzte, nach der kein Jude sich mehr zu Darmstadt sehen lassen sollte. Unterstützt von einem Urteil des Reichskammergerichts, das ihren Rechtsstand bestätigte, wehrten sich die Juden jedoch erfolgreich gegen die Vertreibung, so dass auch Georg ihnen mit der Judenordnung vom 20. Februar 1629 ihre Rechte wieder zugestand, wenn auch mit starken Einschränkungen.

 Tischler Veranstaltungstechnik

Nachdem bereits im Winter 1632/33 erneut die Pest in Darmstadt ausgebrochen war und bis 1635 mehr als 2000 Opfer forderte, besetzten im gleichen Jahr zunächst die Franzosen kampflos die Stadt für einige Woche, wobei sie große Schäden anrichteten, die umgebenden Dörfer plünderten und teilweise niederbrannten. Auch die Felder wurden verwüstet. Es kam zu Hungersnöten. 1639 wurde die Stadt erneut eingenommen, diesmal von bayrischen Truppen, wieder wurde die Stadt verwüstet.

Während der Landgraf im sicheren Gießen weilte, spitzte sich die Lage in Darmstadt immer weiter zu. Flüchtlinge aus den umliegenden Dörfern flohen in die vermeintlich sicheren Stadtmauern und boten so der Pest neuen Nährboden. Im April 1647 zogen erneut französische Truppen kampflos in die Stadt ein. Ihre Versorgung brachte Darmstadt an den Rand des Ruins, so dass sogar der Stadtrat schon ganz offiziell den nahenden Untergang des verarmten Bürgers voraussagte. Die gute Lage an der Bergstraße, die einst den Aufstieg Darmstadts begünstigt hatte, wurde der Stadt nun zum Verhängnis, da die ständig durchziehende Truppen sich in der Stadt einquartierten und wirtschaftlich an den Rand der Belastungsgrenze führten.

Bautrocknung Wasserschaden Schimmelbehandlung Rimbach Bautrocknung Wasserschaden Schimmelbehandlung Rimbach

Erst mit Ende des Krieges durch den Westfälischen Frieden begann Darmstadt sich langsam wieder zu erholen. Die unmittelbare Nachkriegszeit war geprägt vom langsamen Wiederaufbau und kleinlichen Besitzstreitigkeiten zwischen Landgraf und Stadtrat. Letzterer fühlte sich vom Landgraf immer stärker in seinen Rechten beschnitten, ein Vorgeschmack des kurz bevorstehenden Absolutismus.

Mit Ludwig VI. kehrte ab 1661 nicht nur eine Zeit des Friedens, sondern auch des wirtschaftlichen Aufschwungs zurück. Die Bautätigkeiten stiegen wieder an und Wohlstand verbreitete sich. Da Georg II. 1659 der Rheinischen Allianz beigetreten war, kam es immer wieder zu außenpolitischen Spannungen, die eine Verbesserung der Darmstädter Verteidigungsanlagen notwendig erscheinen ließen. So ließ Ludwig Pläne ausarbeiten, Darmstadt zu einer Sternschanzen-Festung umzubauen. Letztendlich wurden aber nur kleinere Verbesserung an der Stadtverteidigung vorgenommen.

 Rosengarten + Partyservice Hill

Ludwig führte die von seinem Vorgänger begonnene Vergrößerung der fürstlichen Privilegien fort. Die nahezu vollständige Entmachtung des Zentgerichts schränkte die Rechte der Stadtverwaltung stark ein. Noch schwerer wog die Festsetzung eines Auswahlrechts des Landgrafen bei jeder Wahl des Stadtrats. Der Landgraf konnte frei wählen, welchen vorgeschlagenen Kandidaten er bestätigte, die Wahl seitens der Ratsmitglieder wurde dadurch überflüssig. Mit einem später noch eingeführten Vorschlagsrecht bestimmte der Landgraf faktisch die Besetzung des Stadtrats vollständig.

Ludwig VI. starb am 24. April 1678. Da sein Sohn und Nachfolger Ludwig VII. nur wenige Monate danach einer Ruhrinfektion erlag und der nächste in der Erbfolge, Landgraf Ernst Ludwig, erst 10 Jahre alt war, übernahm dessen Mutter, Elisabeth Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg die Regierungsgeschäfte. Sie führte die positive Entwicklung der Stadt durch ihren verstorbenen Ehemann fort und ließ unter anderem die Vorstadt zu Ende bauen.

Als Ernst Ludwig schließlich 1688 die Regierungsgeschäfte selbst übernahm, verschlechterte sich die außenpolitische Lage. Wieder drohte es zu Erbstreitigkeiten zu kommen, so dass Ernst Ludwig die nach wie vor schlecht geschützte Stadt verließ und wie schon Georg II. von Gießen aus regierte. Er versuchte in seinem Staat die Prinzipien des Absolutismus durchzusetzen, was für Darmstadt bedeutete, dass die Rechte des Stadtrats weiter eingeschränkt wurden.

Mamma Pina 

1693 griffen die Franzosen Darmstadt an und zerstörten den Burgfried des Schlosses und Teile der um den Weißen Turm liegende Stadtmauer. Genau dort ließ Ernst Ludwig ab 1695 die „neue Vorstadt“ bauen. Darmstadt wandelte sich nun endlich auch strukturell von der Ackerbürgerstadt zur Residenzstadt.

1698 entspannte sich die außenpolitische Lage und Ernst Ludwig kehrte mit seinem Hof nach Darmstadt zurück. Schon einige Zeit vorher hatte er damit begonnen, die Stadt weiter auszubauen. Darüber hinaus ordnete er auch den Bau zahlreicher repräsentativer Gebäude an. Nachdem 1715 die Kanzlei des Schlosses abbrannte, ließ Ernst Ludwig von Louis Remy de la Fosse, der bereits die Orangerie in Bessungen entworfen hatte, ein neues Barockschloss mit vier großen Flügeln planen, das das alte Schloss komplett ersetzen sollte. Aus Geldnot wurden bis 1726 jedoch nur zwei Flügel fertiggestellt.

Darüber hinaus führte Ernst Ludwig zahlreiche politische Reformen durch. Er plante die Ansiedlung von Hugenotten, erlaubte - trotz erheblichen Widerstands des Stadtrats - den Juden die Ausübung von Gottesdiensten und später sogar die Einrichtung einer Synagoge und selbst den Katholiken wurde zeitweise die Abhaltung von Privatgottesdiensten erlaubt, ein Hauch von Aufklärung mitten im Absolutismus.

 Werbeagentur Gawron

Jedoch regierte Ernst Ludwig auch weit über seine Verhältnisse und führte das Land nahezu in den Ruin. Am Ende seines Lebens war die Finanzlage so katastrophal, dass der Landgraf sogar Alchemisten beschäftigte, die für ihn Gold aus Blei erzeugen sollten. Freilich verursachte dies nur noch weitere Kosten. Bei seinem Tod 1739 beliefen sich die Staatsschulden auf über 4 Millionen Gulden.

Ernst Ludwigs Nachfolger Ludwig VIII. stoppte den weiteren Ausbau der Stadt größtenteils. Allerdings weitete er mit großen finanziellen Aufwendungen den Jagdapparat aus. Schon Ernst Ludwig hatte mit seiner Jagdleidenschaft große Summen verschwendet und große Teile des Grundbodens unbrauchbar gemacht. Mit Ludwig VIII. wurde dies noch verstärkt und ruinierte die Staatsfinanzen nur noch weiter, von der weiteren Zerstörung großer Grundflächen, die dadurch für den Ackerbau unbrauchbar wurden, ganz zu schweigen.

Ludwig IX., der 1768 das Amt des Landgrafen antrat, verordnete der Stadt einen rigorosen Sparkurs. Für Darmstadt war die Regierungszeit Ludwig IX. eine Zeit der Reformen und der politischen Bedeutungslosigkeit, da Ludwig seinen Regierungssitz nach Pirmasens verlegte.

Intercoiffure Crößmann 

Ludwigs Ehefrau, Karoline von Hessen-Darmstadt, die im Gegensatz zu ihrem Ehemann häufig in Darmstadt residierte, sorgte für die erste kulturelle Blüte Darmstadts. Sie scharte ab 1771 den sogenannten „Kreis der Empfindsamen“ um sich, dem unter anderem auch der junge Goethe angehörte. Dieser verlieh ihr den Ehrentitel Die große Landgräfin.

Der Landgraf dagegen hielt seinen Sparkurs nicht durch und ließ ein Militärgebäude nach dem anderen errichten. Dabei verlor er jedes Augenmaß für die schlechte Finanzlage der Stadt und ließ ein erst 1769 fertiggestelltes Exerzierhaus 1771 wieder einreißen, um ein neues, viel zu großes und zu teures errichten zu lassen.

Politisch führte Ludwig IX. längst notwendige Reformen durch. Er beseitigte große Teile der Kasernen, was den Bürgern die ständigen Einquartierungen, die die Stadt wirtschaftlich sehr belasteten, ersparte, schaffte die Folter in Strafprozessen ab und modernisierte das Schulsystem.

Café & Wein Mühlrädchen Mühltal Café & Wein Mühlrädchen Mühltal

Ludwig X. übernahm 1790 die Herrschaft und verlegte den Regierungssitz wieder nach Darmstadt. Der Aufklärung verpflichtet gestattete er gleich zu Beginn seiner Amtszeit den Katholiken wieder die freie, uneingeschränkte Ausübung ihrer Religion. Einige Jahre später gestattete er zudem den Juden den Erwerb von Grundvermögen. 1796 erhielt der erste Jude das Bürgerrecht.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 gewann Hessen-Darmstadt große Gebiete hinzu. 1806 trat Landgraf Ludwig dem Rheinbund bei und wurde von Napoleon I. zum Großherzog ernannt. Seitdem nannte er sich Ludewig I. von Hessen-Darmstadt und bei Rhein.

Fliesen Schneider Pfungstadt Fliesen Schneider Pfungstadt

Unter dem ersten Großherzog nahm das Bevölkerungswachstum stark zu und Georg Moller begann 1810 mit der Errichtung der „Mollerstadt“ westlich des Schlosses, die schnell von der sozial besser gestellten Bevölkerung bezogen wurde, während die Altstadt verarmte und verelendete. Moller baute auch einige repräsentative Bauwerke wie das Hof-Operntheater am Herrngarten, das heutige Hessische Staatsarchiv Darmstadt und die Ludwigskirche.

Großherzog Ludewig I. hielt zunächst am Absolutismus fest, führte aber 1820 eine landesständische Verfassung ein, in der ein Zweikammersystem eingeführt und der Schuldenabbau als ein Verfassungsziel definiert wurde. Das Wahlsystem war kompliziert und noch weit von den Vorstellungen einer Demokratie entfernt. Wahlberechtigt war, wer männlich, mindestens 25 Jahre alt war und wenigstens 20 Gulden direkte Steuern zahlte. Das waren etwa 15 % der Bürger Darmstadts, die erst eine Gruppe von Bevollmächtigten wählten, die dann wiederum Wahlmänner bestimmten, welche die eigentliche Wahl tätigten. Erschwerend hinzu kam, dass man nur dann Abgeordneter im Landtag werden konnte, wenn man wenigstens 100 Gulden direkte Steuern zahlte. In Darmstadt waren das nicht mehr als 20 Personen.

Teppichreinigung Teppichgalerie Tina Groß-Gerau Teppichreinigung Teppichgalerie Tina Groß-Gerau

Dennoch schien der Großherzog damit zunächst die Auswirkungen des Vormärz abdämpfen zu können. Mit Regierungsantritt seines Sohnes Ludwig II. im Jahr 1830 jedoch setzten sich die revolutionären Ideen auch in Darmstadt mehr und mehr durch.

Die zunächst unpolitischen Zeitungen wandten sich immer mehr der Tagespolitik zu, bis im Juni 1834 der von Georg Büchner verfasste und Friedrich Ludwig Weidig überarbeitete Hessische Landbote in Druck ging, in dem die großherzögliche Regierung und der Adel scharf kritisiert und mit der berühmten Parole „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ zur Revolution aufgerufen wurde.

Der ungeliebte Großherzog Ludwig II. versuchte mit Nostalgie von der nach wie vor guten Reputation seines Vaters im Volk zu profitieren und ließ zu seinem Gedenken ein gewaltiges Monument auf dem Luisenplatz errichten, das Ludwigsmonument, im Volksmund „Langer Ludwig“ genannt. Auf dem Höhepunkt dieser Phase des Lokalpatriotismus wurde gar der Vorschlag gemacht, Darmstadt in Ludwigsstadt umzubenennen. Die spöttischen Kommentare der liberalen Kräfte auf diesen Vorschlag deuten aber auch darauf hin, dass der Drang der revolutionären Ideen nicht allein durch solche Prunkbauten wie das Ludwigsmonument unterdrückt werden konnten.

Metzgerei Heil 

Als Anfang des Jahres 1848 die Unruhen in der Bevölkerung immer größer und heftiger wurden, ernannte Großherzog Ludwig II. seinen Sohn Ludwig III. am 5. März 1848 zum Mitregenten. Ludwig III. war im Volk sehr beliebt und konnte, nachdem er am 16. Juni 1848 nach dem Tod seines Vaters alleiniger Regent wurde, die hervorgehobene Stellung des Großherzogs erfolgreich gegen die aufkommenden demokratischen und sozialistischen Ideen verteidigen.

Am 9. Oktober 1850 führte Ludwig III., einstmals die große Hoffnung der Demokratiebewegung, ein Dreiklassenwahlrecht nach preußischen Vorbild ein, was faktisch die liberalen Bewegungen noch stärker einschränkte und die reaktionäre Ausrichtung des Großherzogs nach 1848 deutlich machte.

Kosmetikstudio Fußspuren Biebesheim

In der Folgezeit sorgte vor allem die Industrialisierung für einen Aufschwung der Stadt. Dadurch wurde auch die Verelendung in den Armenvierteln vorübergehend gestoppt, was der Revolution ebenfalls Wind aus den Segeln nahm. So errichtete beispielsweise 1848 die Chemische Fabrik Merck ihre ersten Fabrikanlagen auf dem heutigen Mercksplatz.

In der Gründungsphase des Deutschen Kaiserreiches florierte die Wirtschaft weiter und die Stadt wuchs so immens, dass Bessungen 1888 Darmstadt eingemeindet wurde.

Bereits 1874 erhielt Darmstadt eine neue Städteordnung. Die in ihren Selbstverwaltungsrechten wesentlich erweiterte Stadtverordnetenversammlung wurde nun von allen mehr als zwei Jahre in der Stadt ansässigen Einwohnern bei gleichem Stimmrecht gewählt.

Außerhalb der immer weiter verelenden Altstadt entstanden neue, repräsentative Gebäude, das Museum, Hochschulen und ganz neue Siedlungsgebiete. Das berühmteste ist die 1899 von Großherzog Ernst Ludwig auf der Mathildenhöhe gegründete Künstlerkolonie, die sich zu einem der Zentren des Jugendstils entwickelte.

Das letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts war geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung, Bevölkerungswachstum und einem Aufleben von Kunst und Kultur, auch wenn Letzteres vom Landtag skeptisch gesehen wurde. Vor allem die einseitige Förderung einer bestimmten Kunstrichtung statt des „Kunstgewerbes“ an sich sorgte für Kritik. Dem „einfachen“ Darmstädter Bürger blieb die Notwendigkeit der Künstlerkolonie ohnehin verschlossen. Schon 1904 notierte der damalige Stadtbaumeister August Buxbaum zufrieden (wenn auch irrtümlich): „Der Jugendstil ist überwunden“, ein deutliches Zeichen, dass Ernst Ludwigs künstlerische Ambitionen auf weniger Gegenliebe seiner Zeitgenossen stieß, als die spätere stolze Definition Darmstadts als Jugendstilstadt vermuten lässt.

Bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges sank die Bautätigkeit ab und der Krieg selbst brachte jeglichen Aufschwung zum Erliegen. Großherzog Ernst Ludwig ignorierte die politischen Entwicklungen größtenteils und verfiel in künstlerische Schwärmereien und Realitätsferne. Nach der Novemberrevolution 1918 weigerte er sich abzudanken. Trotzdem wurde Darmstadt Hauptstadt des neu gegründeten Volksstaat Hessen mit republikanischer Verfassung.

Der Ursprung des Namens Darmstadt ist ungeklärt. Die älteste erhaltene Erwähnung der Ansiedlung unter der Bezeichnung Darmundestat stammt aus dem 11. Jahrhundert, mehrere Jahrhunderte nach Gründung der Siedlung. Die Erklärungsversuche zum Ursprung des Namens sind sehr unterschiedlich.

* Die Lokalpresse bevorzugt die Erklärung, dass Darmstadt die befestigte Siedlung eines königlichen Wildhübners mit Namen Darimund war.
* Eine andere Deutung sieht den Namen als Ableitung der Begriffe darre für Tor oder Hindernis und mund für Schutz, somit wäre Darmundestat also eine Siedlung an einem befestigten Durchgang.

* Eine weitere Herleitung will die Wortstämme dar für Eiche oder Baum und mont für Berg erkennen.
* Ferner wird auch versucht, den Darmbach als Urheber des Namens zu identifizieren. Dieser Theorie folgend wäre Darmstadt entweder die Stätte am Wildbach (Dam-unda-stat) oder die Stätte am Moorbach (Darm-unda-stat).

Darmstadt gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. 1526 führte Landgraf Philipp der Großmütige die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein, so dass Darmstadt lange Zeit eine lutherische Stadt blieb. Die Christen reformierten Bekenntnisses erhielten erst 1770/71 das Recht, Gottesdienste abzuhalten.

Da Darmstadt Residenzstadt war, befand sich hier auch das Konsistorium (Verwaltung der Kirche; Evangelische Landeskirche in Hessen), die 1934 bzw. 1947 mit den Landeskirchen von Frankfurt und Nassau vereinigt wurde. Ferner befindet sich in Darmstadt der Sitz der Superintendentur beziehungsweise Propstei Starkenburg.

Heute sind alle evangelische Gemeindeglieder Darmstadts – sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören – dem Dekanat Darmstadt-Stadt innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zugeordnet.

Römisch-katholische Gemeindeglieder zogen spätestens im 18. Jahrhundert wieder in die Stadt. Ihnen wurde es ab 1790 gestattet, wieder Gottesdienste abzuhalten. 1827 erhielten sie wieder eine eigene Kirche (St. Ludwig). Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Darmstadt innerhalb der Diözese Mainz.

Des weiteren finden sich in Darmstadt verschiedene christliche Freikirchen, von denen einige der Evangelischen Allianz angeschlossen sind.

Im Oktober 2003 wurde während der Bauarbeiten auf dem Gelände des städtischen Klinikums der Stadt Reste der 1938 zerstörten Synagoge freigelegt. Ein Teil der einstigen Synagoge wurde 1940 bei der Anlage eines Löschwasserbeckens zerstört und 1970 aufgrund neuerlicher Erweiterungsbauten der Klinik weitere Fundamente beseitigt. Die ehemalige Synagoge wurde 1873 bis 1876 erbaut. Neben den Fundamentresten wurden im Keller nicht nur Reste einer Umluftheizung gefunden, sondern auch zahllose Metall- und Glasfragmente.

Das konservatorische Konzept des Landesamtes für Denkmalpflege, das die Sicherung der Funde übernommen hat, verfolgt eine „ungeschönte und möglichst unveränderte Darstellung des geschichtlichen Momentes der Zerstörung“. Der Besucher wird das Fundareal in einer „Gedenkstätte ehemalige Liberale Synagoge“ besichtigen können.

In Darmstadt existieren mehrere muslimische Gemeinden unterschiedlicher religiöser oder ethnischer Gruppen. Die größten Moscheen sind die Emir-Sultan-Moschee und die Noor-ud-din-Moschee (Licht des Glaubens) der Ahmadiyya-Gemeinde. Daneben gibt es mehrere andere Gebetsräume, insbesondere der DITIB-Gemeinden.

Am 1. April 1937 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt auf Grund der Eingemeindungen von Arheilgen und Eberstadt die Grenze von 100.000. Im Zweiten Weltkrieg verlor die Stadt zwischen 1939 (115.000 Einwohner) und 1945 (70.000 Einwohner) rund 40 Prozent (45.000) ihrer Bewohner. 1953 hatte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand erreicht.

Ihren historischen Höchststand erreichte die Einwohnerzahl von Darmstadt 1971 mit 142.133. Ende Juni 2007 lebten in der Stadt nach amtlicher Fortschreibung 140.347 Menschen mit Hauptwohnsitz. Der Ausländeranteil lag bei 16,5 Prozent.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (farbig hinterlegt) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Die Regierung einer Stadt heißt in Hessen Magistrat. Dieser setzt sich aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen. An der Spitze des Magistrats steht der Oberbürgermeister. Das Parlament der Stadt, die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Darmstadt, besteht aus 71 gewählten Stadtverordneten.

Im Stadtteil Wixhausen wurde gemäß § 8 der Hauptsatzung der Stadt ein Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden gebildet. Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern und ist zu wichtigen, den Stadtteil Wixhausen betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt.

An der Spitze der Stadtverwaltung stand im Mittelalter ein Schultheiß. Spätestens ab Mitte des 15. Jahrhunderts existiert zudem das Amt des Bürgermeisters, der zunächst jedoch nur den Aufgabenbereich eines Stadtkämmerers hatte. Erst nach und nach gingen die Aufgabenbereiche der Stadtverwaltung vom Schultheiß auf den Bürgermeister über.

Vermutlich schon im 15., spätestens aber im frühen 16. Jahrhundert wurde das Bürgermeisteramt doppelt vergeben, so dass es sowohl einen "Ratsbürgermeister" (später Oberbürgermeister genannt), der vom Stadtrat für ein Jahr gewählt wurde, als auch einen "jüngeren Bürgermeister" (später Unterbürgermeister, heute schlicht Bürgermeister), der von der Bürgerschaft gewählt wurde, gab.

Ab 1874 waren die Oberbürgermeister hauptamtlich tätig. Seit 1993 wird das Stadtoberhaupt direkt vom Volk gewählt. Vorher wählte die Stadtverordnetenversammlung den Oberbürgermeister.

Das Wappen der Stadt Darmstadt zeigt unter einer auf den oberen Schildrand gesetzten rot ausgeschlagenen großherzoglichen Krone im geteilten Schild, oben in Gold ein blau bewehrter und bezungter, wachsender roter Löwe, unten in Blau eine silberne Lilie, die aber graphisch eher dem Fleur-de-Lis gleicht. Das Wappen wird oft ohne Krone dargestellt.

Das Wappen mit Löwe und Lilie befindet sich bereits auf einem Schlussstein des unteren Gewölbes des Stadtkirchenturmes aus dem 15. Jahrhundert. Das Wappen wurde 1917 in den heutigen Formen und Farben vom damaligen Großherzog von Hessen neu verliehen. Der Löwe ist das Wappentier der Grafen von Katzenelnbogen, die über die Stadt herrschten.

Die Lilie ist später in das Wappen eingefügt worden, vermutlich zur Unterscheidung von Löwendarstellungen in anderen Wappen. Die Herkunft der Lilie ist nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Es wird jedoch vermutet, dass die Lilie die ursprünglich der Gottesmutter Maria geweihte Stadtkirche in Darmstadt versinnbildlichen soll. Die Lilie gilt als Zeichen der Reinheit und wird daher oft als Attribut der Gottesmutter Maria dargestellt.

Darmstadt unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:
* Alkmaar, Niederlande, seit 1958
* Troyes, Frankreich, seit 1958
* Chesterfield, Großbritannien, seit 1959

* Graz, Österreich, seit 1968
* Trondheim, Norwegen, seit 1968
* Bursa, Türkei, seit 1971
* Płock, Polen, seit 1988

* Szeged, Ungarn, seit 1990
* Gyönk, Ungarn, seit 1990
* Freiberg, Sachsen/Deutschland, seit 1990
* Brescia, Italien, seit 1991

* Saanen-Gstaad, Schweiz, seit 1991
* Uschgorod, Ukraine, seit 1992
* Liepāja, Lettland, seit 1993
* Logroño, Spanien, seit 2002

In Darmstadt finden sich viele Theater. Das bekannteste Theater ist das in den letzten Jahren sanierte Staatstheater mit Großem Haus, dem Kleinen Haus und den Kammerspielen. Weiter findet man kleinere Spielorte wie das TAP, das sich als „Darmstädter Boulevard- und Kindertheater“ bezeichnet. Im Theater HalbNeun wird Unterschiedliches aufgeführt, das Portfolio reicht vom Kabarett „Kabbaratz“ bis zu Auftritten von Musikgruppen.

In Bessungen findet sich das Kindertheater „Kikeriki“ und das in der ehemaligen Bessunger Turnhalle aufgeführte Erwachsenen-Puppentheater „Comedy-Hall“ mit verschiedenen Programmen. Die Vorstellungen der „Darmstädter Neuen Bühne“ sind regelmäßig ausverkauft. Mit dem „Theater Moller Haus“ verfügt die freie Theaterszene in Darmstadt über eine eigene Spielstätte.

Das Hessische Landesmuseum ist ein Universalmuseum mit zahlreichen und umfangreichen Dauerausstellungen, u. a. zu Funden aus der Grube Messel und dem Werkkomplex Joseph Beuys. Zur Zeit ist das Museum wegen umfassender Bau- und Sanierungsarbeiten geschlossen (bis voraussichtlich 2011).

Das wichtigste Museum zum Jugendstil ist das Museum Künstlerkolonie im Ernst-Ludwig-Haus auf der Mathildenhöhe. Es zeigt die Geschichte der Darmstädter Künstlergemeinschaft von 1899 bis 1914 und das künstlerische Schaffen ihrer Mitglieder.

Werke sind die von ihnen entworfenen Gegenstände des täglichen Gebrauchs, aber auch anderes aus der Kunst des Jugendstils. Daneben befinden sich auch im Hessischen Landesmuseum im Untergeschoss Schmuck, Gerät und Möbel des Jugendstils u. a. von Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens und Henry van de Velde.

Auf der Mathildenhöhe geht es aber nicht nur um die Vergangenheit der Gestaltung: Im Design Haus Darmstadt (Eugen-Bracht-Weg 6) werden abwechselnd von den dort ansässigen Instituten Design Zentrum Hessen e. V. und dem Institut für Neue Technische Form – INTEF Ausstellungen gezeigt. Im oberen Stockwerk befindet sich derzeit die ständige Ausstellung über den Braun-Designer Dieter Rams.

Darmstadt blühte in den vergangenen Jahrhunderten als Residenzstadt auf. Dazu bietet das Schlossmuseum im Glockenbau des Schlosses einen Überblick über 250 Jahre höfischen Lebens. Das berühmteste Exponat war die „Darmstädter Madonna“ von Hans Holbein, die derzeit im Frankfurter Städel ausgestellt wird, allerdings in Zukunft eine neue Heimat in Darmstadt finden soll.

Am Rande des Herrngartens liegt das barocke Prinz-Georg-Palais mit der Großherzoglich-Hessischen Porzellansammlung, die ihre umfangreichen Bestände – einzigartig z. B. die Fayencen der Manufaktur Kelsterbach – im passenden Ambiente präsentiert.

Im Jagdschloss Kranichstein, einem der wenigen noch erhaltenen Renaissance-Jagdschlösser in Deutschland, befindet sich heute ein Jagdmuseum mit Jagdwaffen und Jagdgeräten, Einrichtungsgegenständen und Gemälden mit Jagddarstellungen.

Die Kunsthalle Darmstadt präsentiert im Jahr vier bis fünf Ausstellungen von nationalem und internationalem Rang. Schwerpunkt ist die zeitgenössische Kunst. Ebenso bietet das neben dem Hochzeitsturm gelegene Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe wechselnde Ausstellungen. Das Cybernarium beschäftigt sich auf 600 m² mit der Virtuellen und Erweiterten Realität.

Auch Technikgeschichte ist in Darmstadt in verschiedensten Formen lebendig: Das Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein zeigt Lokomotiven, Wagen und anderes historisches Eisenbahnmaterial in originalgetreuer Umgebung. Im Haus für Industriekultur sind eine Ausstellung von Maschinen aus der Druckindustrie, Schriftgießerei, und alte Techniken des Buchdrucks zu finden.

Auf der Mathildenhöhe wird im „Institut für Neue Technische Form – Braun Design Sammlung“ Industriedesign seit 1955 gezeigt. Die Geschichte Darmstadts wird in verschiedenen kleinen Museen wach gehalten: Das Altstadtmuseum im Hinkelsturm, dem letzten Wehrturm der Stadt, erinnert an die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Altstadt Darmstadts u. a. mit einem eindrucksvollen Modell der Altstadt von 1930. Das Wixhäuser Dorfmuseum ist ein Heimatmuseum in einem fränkischen Fachwerkbauernhaus mit alten Möbeln und Hausrat aus dem 18. und 19. Jahrhundert.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Darmstadt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Dem Artikel Geschichte der Stadt Darmstadt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild "Blick auf das Residenzschloss, das den Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, das Institut für VWL sowie die Universitäts- und Landesbibliothek beherbergt" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist tumaine.