Werkstatt Abbing 

 Hobby & Basteln Drügge

Nottuln ist eine Gemeinde im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen westlich von Münster und liegt am Südwest-Rand der Baumberge.

Nottuln grenzt an Billerbeck, Havixbeck, Senden, Dülmen und Coesfeld.

Nottuln besteht aus den Ortsteilen * Appelhülsen * Darup * Nottuln * Schapdetten und Bauernschaften, unter anderem: * Stockum * Stevern * Horst * Buxtrup * Uphoven * Baumberg * Heller * Hastehausen * Gladbeck * Limbergen * Hövel

Friseur Damen & Herren Salon Lüdinghausen Friseur Damen & Herren Salon Lüdinghausen

Restaurant Hotel Sparta Lüdinghausen Restaurant Hotel Sparta Lüdinghausen

Die Siedlungsspuren im Raum Nottuln reichen bis etwa 4000 v. Chr. zurück. Im 9. Jahrhundert, wahrscheinlich in der Zeit des ersten münsterischen Bischofs Liudger, entstand in Nottuln eine Pfarrkirche, möglich ist aufgrund des Martins-Patrozinium sogar eine noch frühere Gründung.

Der ursprüngliche Name „Nutlon“ bedeutet vermutlich Nusswald oder Nussgehölz. Im 11. Jahrhundert, nach den Fälschungen des Kaplans Albert Wilkens bereits im 9. Jahrhundert, entstand in Nottuln ein Damenstift, in dem Heriburg von Nottuln als Heilige verehrt wurde. Ihr Sarg und ihre Gebeine sind in der katholischen Kirche in Nottuln ausgestellt.

Versicherungen und Finanzen Alte Leipziger Coesfeld Versicherungen und Finanzen Alte Leipziger Coesfeld

Städtebaulich interessant ist der Nottulner "Stiftsbezirk" in direkter Nachbarschaft zur Pfarrkirche St. Martinus und auf dem Gelände des ehemaligen Damenstiftes. Nach einem verheerenden Brand 1748 wurde der Bezirk unter der Leitung des barocken Architekten Johann Conrad Schlaun wieder aufgebaut, wobei als Baumaterial an herausragenden Stellen der Baumberger Sandstein zum Einsatz kam.

Auch wenn Schlauns Pläne nicht vollständig umgesetzt werden konnten, stellt sich der Stiftsbezirk immer noch als ein Ensemble barocker Bauten dar. Auch die Pfarrkirche wurde nach dem Brand instand gesetzt und erhielt dabei ihre charakteristische barocke Haube in Form eines Zwiebelturmes.

Bar Cocktailbar Kiwi Lüdinghausen Bar Cocktailbar Kiwi Lüdinghausen

Die Eigenkirche des Klosters Fulda im Ortsteil Schapdetten wurde etwa 1122 gegründet, ist jedoch erst 1313 nachweisbar.

Der Ortsteil Darup, das aus einer bäuerlichen Siedlung entstand, wurde 1188 erstmals urkundlich erwähnt.

Der Ort liegt mitten im Münsterland (etwa 25 km von Münster entfernt) am Rande der Baumberge. Diese malerische Lage in der hügeligen Landschaft ist gern besuchtes Ziel vieler Wanderer und Radfahrer, die auf ihren Ausflügen und Radtouren die Aussichten auf die Parklandschaft des Münsterlandes genießen.

Energieberatung Solarstrom Ulrich Bünker Dülmen Energieberatung Solarstrom Ulrich Bünker Dülmen

In der Nähe des Ortes liegt die Wallfahrtskapelle "Zum Heiligen Kreuz" (1753/54), in deren Innern sich ein lebensgroßes Kruzifix aus Sandstein an einem Baumkreuz (1718) befindet. Bis heute ist dieses Kreuz eine viel besuchte Wallfahrtsstätte für Pilgergruppen aus der näheren Umgebung. Die Geschichte Darups und seiner Kirchengemeinde reicht etwa bis zum Jahr 1000 zurück.

Die Pfarrkirche Ss. Fabian und Sebastian birgt in ihrem Innern ein kostbares Kleinod mittelalterlicher Malerei: den Daruper Altar (ca. 1420). Heute ist Darup ein Ortsteil Nottulns mit rund 2.100 Einwohnern.

Haus Finanz Kontor Ulrich Bünker Dülmen Haus Finanz Kontor Ulrich Bünker Dülmen

Mit der Gebietsreform von 1975 wurde die vormalige selbständige Gemeinde Limbergen räumlich aufgeteilt und teils der Stadt Dülmen, teils der Gemeinde Nottuln eingegliedert, die zugleich Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Limbergen ist.

Limbergen mit seinen Bauerschaften Hövel und Gladbeck hat auch heute noch einen unverkennbaren bäuerlichen Siedlungscharakter, mit zahlreichen stilvollen Gehöften, von denen nicht wenige unter Denkmalschutz stehen. Kirchlich gehört der Ortsteil Limbergen zur Katholischen Kirchengemeinde Ss. Fabian und Sebastian Darup.

Tierarztpraxis Dr. Torsten Pabst Dülmen Tierarztpraxis Dr. Torsten Pabst Dülmen

Limbergen verfügte rund 200 Jahre lang über eine eigene Volksschule in Hövel und darüber hinaus auch über eine eigene Freiwillige Feuerwehr mit eigenem Spritzenhaus, dessen charakteristischer Turm noch heute weithin sichtbar ist.

Seit der Auflösung der Schule in Hövel in den 1960er Jahren besuchen die Kinder die St. Sebastian-Grundschule in Darup. In die Nachfolge der Freiwilligen Feuerwehr Limbergen trat die Freiwillige Feuerwehr Darup ein, wobei das Spritzenhaus in Limbergen veräußert wurde.

 Mensch und Haar Coesfeld

Verwaltungszugehörigkeit

  • bis 1802 Fürstbistum Münster
  • 1802-1807 preuß. Erbfürstentum Münster
  • 1807-1811 Großherzogtum Berg, danach Kaiserreich Frankreich
  • 1813-1815 Preußisches Militärgouvernement zwischen Weser und Rhein
  • 1815-1946 preußische Provinz Westfalen; Landkreis, ab 1969 Kreis Münster; ab 1975 Kreis Coesfeld
  • 1975 Kommunale Neugliederung: Die Gemeinde Nottuln entsteht aus den Gemeinden Appelhülsen, Darup, Limbergen, Nottuln und Schapdetten. Rechtsnachfolgerin des Amtes Nottuln ist die Gemeinde Nottuln.

Galerie Terbeck Coesfeld 

Auch nach der kommunalen Neugliederung hat die Gemeinde Nottuln das seit 1937 geführte Wappen beibehalten. Es zeigt in weiß auf rotem Grund den Hl. Martin mit Bettler, darüber auf gelbem Grund drei grüne Haselnüsse.

Die Verehrung des Hl. Martin wird in Nottuln unter anderem durch das Patrozinium der Stifts- und Pfarrkirche, durch die Existenz der St.-Martini-Bruderschaft (gegründet 1383) und nicht zuletzt durch den jährlich im November stattfindenden Martini-Markt dokumentiert.

 Partyservice Picker

Die drei Haselnüsse weisen auf die Entstehungsgeschichte des Namens der Gemeinde hin.

Mehr als zwei Drittel der Nottulner Bevölkerung sind römisch-katholischen Glaubens (67,3 %), 17,1 % sind evangelischen Glaubens, 15,6 % der Bevölkerung bekennen sich zu einem anderen oder gar keinem Glauben.

Fleischmarkt Doekler - Rosendahl 

Auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Nottuln gibt es vier katholische Kirchengemeinden:

  • St. Martinus, Nottuln
  • St. Mariä Himmelfahrt, Appelhülsen
  • St. Fabian und Sebastian, Darup und
  • St. Bonifatius, Schapdetten

Metallbau Bebak 

Schon seit einigen Jahren gibt es eine Kooperation der katholischen Pfarrgemeinden in Nottuln und Darup sowie in Appelhülsen und Schapdetten. So ist der Pfarrdechant von Nottuln zugleich Pfarrer in Darup und auch der Pfarrer von Appelhülsen ist zugleich Pfarrer von Schapdetten.

Aufgrund von Priestermangel, zurückgehenden Gläubigenzahlen und sinkenden Kirchensteuereinnahmen sollen die vier Pfarrgemeinden bis 2009/2010 zu einer Pfarrgemeinde verschmelzen. Dies hat der zuständige Weihbischof Dr. Josef Voß im März 2007 in einem Brief an die katholischen Gläubigen in der Gemeinde Nottuln angekündigt.

 Möllers GmbH

Die evangelische Friedens-Kirchengemeinde umfasst das gesamte Gebiet der politischen Gemeinde Nottuln und unterhält zwei Gottesdienststätten: Die Kirche "Unter dem Kreuz" in Nottuln und das "Friedenshaus" in Appelhülsen.

Im Rahmen der Kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 entstand die Gemeinde Nottuln aus den vormals selbständigen Gemeinden Appelhülsen, Darup, Limbergen, Nottuln und Schapdetten; Rechtsnachfolgerin des Amtes Nottuln ist die Gemeinde Nottuln.

Vorher gehörte Nottuln mit Appelhülsen und Schapdetten zum Landkreis Münster. Die Gemeinden Darup und Limbergen gehörten bis dahin zum Amt Rorup und zum Landkreis Coesfeld. Rechtsnachfolgerin des Amtes Rorup ist die Stadt Dülmen.

Vom Fass 

Seit den 1980er Jahren wurden zahlreiche neue Wohngebiete vor allem im Südwesten des Ortsteils Nottuln erschlossen (Lerchenhain, Fasanenfeld I, Olympiastraße bis Niederstockumer Weg, "Am Hangenfeld" und Fasanenfeld II), und die Einwohnerzahl stieg stark an.

Seit Ende der 1990er Jahre wurde auch in Appelhülsen u.a. wegen der günstigen Verkehrssituation (Bahnhof und Autobahn) und der damit verbundenen besseren Wohnbauförderung die weitere Wohnbauentwicklung vorangetrieben.

Im Ortsteil Darup konnte ebenfalls seit den 1980er Jahren mit dem Ausbau und der Entwicklung weiterer Baugebiete (Nieresch II, Sonnenstiege, Pfarrer-Kroos-Straße, Schwester-Helma-Straße und von-Bönninghausen-Straße) ein Anwachsen der Bevölkerungszahl erreicht werden.

 Elektro Hörbelt

In einem Grundsatzbeschluss hat der Rat der Gemeinde Nottuln beschlossen, "die weitere bauliche Entwicklung in allen Ortsteilen der Gemeinde zu fördern, um die dort vorhandene Infrastruktur auch künftig für die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und ein maßvolles Wachstum der Ortsteile zu ermöglichen". (Vgl. Ratsprotokoll v. 12.12.2006)

Die Gemeinde Nottuln unterhält Partnerschaften mit der französischen Stadt Saint-Amand-Montrond (im Departement Cher) und der polnischen Stadt Chodzież (deutsch Colmar).

Die Gemeinde liegt an der A 43 Wuppertal–Münster. Bis ins Jahr 2002 war die Autobahn 43 zwischen Nottuln und Dülmen-Nord als Autobahn-Notlandeplatz ausgebaut. Sie konnte innerhalb von 24 Std. auf dieser Strecke zu einem militärischen Flugplatz umgebaut werden. Zusätzlich wird Nottuln von der B 525 durchquert.

 Küche und Co

Münster ist von Nottuln aus mit einer Schnellbusverbindung über die BAB 43 zu erreichen. Außerdem verkehren Regionalbuslinien über Schapdetten und Münster-Roxel nach Münster sowie über Darup nach Coesfeld. Eine Taxibuslinie verbindet den Hauptort Nottuln mit dem Ortsteil Appelhülsen.

Vom Bahnhof Appelhülsen an der so genannten Rollbahn verkehren halbstündlich Züge in Richtung Münster oder Essen. Das noch von der Köln-Mindener Eisenbahn erbaute Gebäude wurde im Januar 2007 durch den Sturm "Kyrill" schwer beschädigt und musste kurz vor Ostern 2007 abgerissen werden.

Die Ortsumgehung (B 525) ist schon im Planfeststellungsverfahren. Für die Ortsumgehung Darup ist das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen, die bauliche Umsetzung hat mit dem ersten Spatenstich durch Verkehrsminister Oliver Wittke und Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup am 31. Mai 2007 begonnen. 

Schulze Schleithoff 

Überregional bedeutende Unternehmen

  • Klinkerwerk Hagemeister
  • DS-Dichtungstechnik
  • UPS-Depot
  • Föller GmbH

 Innendekoration Eismann

Medien

  • Westfälische Nachrichten, Lokalausgabe Baumberge (Ortsteile Nottuln, Appelhülsen, Schapdetten)
  • Billerbecker Anzeiger, (Ortsteil Darup)
  • Radio Kiepenkerl, Lokalradio für den Kreis Coesfeld
  • Außerdem erscheinen wöchentlich die Anzeigenblätter: Streiflichter und Stadtanzeiger Coesfeld

Der Sender Nottuln offiziell Sender Münster/Nottuln genannt, ist Standort einer Sendeanlage des WDR für UKW, DAB und DVB-T. Er versorgt das Münsterland mit Radio und Fernsehprogrammen über Antenne.

Haarstudio Thier 

Der Sendebetrieb begann im Jahre 1952 und wurde im Laufe der Jahre immer wieder dem Stand der Technik angepasst. Die letzten größeren Maßnahmen waren die Erneuerung des 182 m hohen Antennenträgers im Jahre 2005 und die Einführung des digitalen Fernsehens DVB-T im Juni 2007.

Martin von Tours (Lateinisch Martinus, * um 316/317 in Sabaria, römische Provinz Pannonien, heute Szombathely, Ungarn; † 8. November 397 in Candes bei Tours in Frankreich) war der dritte Bischof von Tours. Sein Name leitet sich vom lateinischen Kriegsgott Mars ab. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche. Er wird auch in der evangelischen, anglikanischen und orthodoxen Kirche geehrt.

 Kosmetikinstitut Karin Corhser

Martin von Tours, geboren 316 oder 317 als Martinus, wuchs als Sohn eines römischen Tribuns in Pannonien im heutigen Ungarn auf. Die Jugend verbrachte er in Pavia, der Heimat seines Vaters in Oberitalien, wo er erstmals mit dem Christentum in Berührung kam. Widerwillig beugte Martinus sich dem Gebot des Vaters, der selbst als Militärtribun diente, und schlug eine Militärlaufbahn ein.

Als Sohn eines römischen Offiziers war er gesetzlich zum Militärdienst verpflichtet. Im Alter von 15 Jahren wurde er zur Leibwache des Kaisers Konstantin II. nach Mailand eingezogen, welches zu der Zeit die Residenz der westlichen römischen Reichshälfte war. Während Kämpfen zwischen Römern und Alemannen in Gallien, dem heutigen Frankreich und später auch jenseits des Rheins, in denen Martinus unter Julian diente, vertiefte sich sein Glaube.

Möbelwerkstaetten Spiekermann 

Vor einer Schlacht in der Nähe des Heerlagers der Civitas Vangionum, des heutigen Worms, verweigerte Martinus den Dienst und bat um Entlassung aus dem Armeedienst. Dies wurde ihm lange verweigert und so wurde er erst 356 nach Ableistung seiner 25-jährigen Dienstzeit im Alter von 40 Jahren von Julian aus dem Heerdienst entlassen.

Nachdem er einige Zeit bei Hilarius, dem Bischof von Poitiers, gelernt hatte, zog er sich als Einsiedler auf die Insel Gallinaria bei Genua zurück. Bald aber folgten ihm viele Anhänger, sodass er dieses Leben wieder aufgab. Er reiste zu seiner Mutter nach Pannonien, die er zum christlichen Glauben bekehrte. Anschließend begab er sich erneut nach Gallien.

Dort errichtet er in Ligugé das erste Kloster des Abendlandes. Im Jahre 375 errichtet er in der Nähe von Tours das Kloster Marmoutier. Bald lernte er Liborius, den Bischof von Le Mans, kennen. Mit ihm verband ihn eine lebenslange Freundschaft, und er spendete dem sterbenden Liborius im Juni 397 das Sakrament der Krankensalbung.

Steens

Martin war Bindeglied zwischen Rom und dem Reich der Franken. Er verkörperte als asketischer Mönch das spätantike Ideal eines Bischofs oder Priesters. Als Nothelfer und Wundertäter wurde Martin schnell in der gesamten Touraine bekannt. Am 4. Juli 372 wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Statt in der Stadt zu leben, wohnte er lieber in den Holzhütten vor der Stadtmauer, wo aber schon zu seinen Lebzeiten das Kloster Saint-Martin de Ligugé entstand.

Als Martin als Bischof von Tours in Trier weilte, klagten die Gegner des häretischen Bischofs Priscillian von Ávila diesen in Trier bei Kaiser Magnus Maximus an. Auf Betreiben Martins beendete Maximus den Prozess, ließ ihn aber nach der Abreise Martins aus Trier wieder aufnehmen und Priscillian 385 zum Tode verurteilen. Als Martin von der Hinrichtung erfuhr, protestierte er bei Kaiser Maximus ebenso wie Ambrosius von Mailand und Siricius von Rom scharf gegen dieses Vorgehen.

Als Martin 386 nach Trier kam, um sich bei Maximus für zwei Anhänger des 383 getöteten Kaisers Gratian einzusetzen, verweigerte er den Bischöfen um Ithacius, die die Verurteilung Priscillians betrieben oder gebilligt hatten, die eucharistische Gemeinschaft.

Auf Drohungen des Kaisers, sowohl mit der Verfolgung der priscillianischen Gruppen als auch rechtgläubiger mit Martin verbundener asketischer Gruppen zu beginnen, ließ Martin sich bewegen, die eucharistische Gemeinschaft mit den beteiligten Bischöfen zumindest während der Bischofsweihe des Trierer Bischofs Felix wieder aufzunehmen.

Am 8. November 397 starb Martin 81-jährig auf einer Visite in Candes, einer Stadt seines Bistums. Er wurde am 11. November in Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Martin war nach Maria, der Mutter Jesu, und dem Apostel Johannes der erste Heilige des Abendlandes, der nicht den Tod als Märtyrer gestorben war.

(Im Osten ist der erste Heilige, der nicht durch das Martyrium gestorben ist, der hl. Nikolaus.) Damit wurde er im Westen zum ersten Heiligen einer neuen, damals nicht bekannten Art: Konnte bis dahin ein Christ Heiligkeit nur durch ein Martyrium erlangen, so wurde nun deutlich, dass Heiligkeit in einem sittlichen Lebenswandel und Taten der Nächstenliebe und Barmherzigkeit besteht.

Martin wurde damit zur paradigmatischen Antwort auf die Frage des Umbruchs von der verfolgten Christenheit zur römischen Reichskirche. Es kam nun nicht mehr auf einen zeugenhaften, für Christus erlittenen Tod an, sondern auf einen am Beispiel Christi und seiner Botschaft orientierten Lebenswandel. Wohl deshalb wurde Martin über die Grenzen seiner Wirkstätten und über die Jahrhunderte hinweg einer der beliebtesten Heiligen der Christenheit. Der Tag seiner Verehrung wurde auf den 11. November festgelegt.

Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Gardisten trugen über dem Panzer die Chlamys, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen, der im oberen Bereich mit Schaffell gefüttert war. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann.

Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Matthäus 25,36a.40 – „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.

Bald entstehen etliche Legenden mit Erzählungen von Wundern Martins. So wurden ihm beispielsweise Totenerweckungen zugeschrieben. Eine weitere Überlieferung besagt, dass Martin im Jahr 371 in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte.

Martin, der sich angeblich des Amtes unwürdig empfand, habe sich in einem Gänsestall versteckt. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit, und er musste das Bischofsamt annehmen. Davon leite sich der Brauch der „Martinsgans“ ab.

Martins als heroisch empfundenes Leben führte bald zur Heiligsprechung. Der Frankenkönig Chlodwig erhob Martin zum Nationalheiligen und Schutzherrn der fränkisch-merowingischen Könige.

Martins Mantel (Lat. cappa) gehörte zum Kronschatz der merowingischen Könige und reiste mit ihrem Hof von Aufenthaltsort zu Aufenthaltsort. Aufbewahrt wurde sie häufig in kleineren als Kirchenraum dienenden Räumlichkeiten, die danach auch als Kapellen bezeichnet wurden.

Die die Cappa begleitenden Geistlichen, die Kapellane, nahmen, da sie lesen und schreiben konnten, neben ihren seelsorgerischen Pflichten auch das Amt der Hof- und Urkundenschreiber wahr. Daraus erklärt sich auch der Name Hofkapelle für die königliche Kanzlei des Frankenreiches.

Martin ist der Schutzpatron Frankreichs, der Slowakei und des Eichsfelds. Er wird als Landespatron des Burgenlandes und als Patron der Stadt Mainz sowie als Patron des Mainzer Doms verehrt. Ebenso ziert er das Wappen vieler Orte. Er ist ebenfalls Namensgeber und Patron des Sankt-Martin-Ordens, einer international tätigen Bauhilfsorganisation aus Detmold.

Martins Grab befindet sich heute in der vom Architekten Victor Laloux im 19. Jahrhundert geplanten neuen Basilika in Tours.

Aufgrund seiner Vita ist der Heilige Martin Schutzheiliger der Reisenden und der Armen und Bettler sowie der Reiter, im weiteren Sinne auch der Flüchtlinge, Gefangenen, Abstinenzler.

Der Namenstag des Heiligen fällt auf den 11. November (Martinstag), dem Tag der Grablegung Martins. Zahlreiche Bauernregeln für diesen Kalendertag treffen Aussagen über die Witterungssitation des kommenden Winters:
* Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
* Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.

Der Martinstag in vielen Gebieten mit Umzügen und anderem Brauchtum begangen. In vielen Regionen Deutschlands gehen Kinder dem Brauch des Martinssingens nach. In Ost-Österreich und den benachbarten Teilen Ungarns und der Slowakei wird am 11. November traditionell die Martinsgans als Festspeise verzehrt.

In evangelischen Gebieten verbindet sich der Martinsbrauch auch mit dem Gedenken an Martin Luther, der am 11. November getauft wurde, etwa bei der Martinsfeier in Erfurt.

Martin wird entweder als römischer Soldat auf dem Pferd dargestellt, während er seinen Mantel teilt, oder er wird als Bischof mit den ikonografischen Attributen Rad oder Gänse abgebildet.

Im Wappen ist Martin von Tours eine gemeine Figur. Er ist einer der Heiligen, der in der Heraldik für die Religion in der Wappenkunst steht. Seine Darstellung erfolgt als Reiter, mit Schwert einen Mantel zerteilend. Vor ihm kniend der Bittende. Ein Heiligenschein um den Kopf erhöht die Wertigkeit des Reiters. Eine Auswahl von Wappen, in denen er dargestellt wird befindet sich in der Liste der Wappen mit Martin von Tours.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nottuln aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike" verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Martin von Tours aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike" verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild "Die Pfarrkirche von Nottuln" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Markus Schweiß.