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Dobel ist ein heilklimatischer Kurort im Landkreis Calw in Baden-Württemberg.

Dobel liegt im Nordschwarzwald in rund 700 Metern Höhe auf dem Rücken eines vom Hohloh (988 Meter) ausgehenden Gebirgskammes (Enzriedel) zwischen dem Enz- und dem Albtal oberhalb von Bad Herrenalb im Nordschwarzwald. Die Siedlungsfläche erstreckt sich vom historischen Ortskern in der geschützten Quellmulde des Dobelbaches (680 Meter) bis auf den Bergrücken (720 Meter) und den zum Eyachtal hin abfallenden Südhang.

86 Prozent der Gemeindemarkung sind mit naturnahen Tannen-, Fichten- und Buchen-Wäldern bedeckt, die zum größten zusammenhängenden Waldgebiet Baden-Württembergs gehören. Die landwirtschaftlichen Flächen werden fast ausnahmslos als Wiesen und Weiden genutzt und stehen zum großen Teil unter Naturschutz nach der FFH-Richtlinie.

Der höchste Punkt der Gemarkung liegt am Rosskopf (883 Meter), der tiefste am Dobelbach (405 Meter). Zur Gemeinde gehören die Wohnplätze Eyachmühle und Lehensägmühle im naturgeschützten Eyachtal. Namensgebend für den Ort war die nördlich des Ortes beginnende und vom Dobelbach durchflossene steile Waldschlucht, ein so genannter „Tobel/Dobel“.

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Zur Gemeinde Dobel gehören das Dorf Dobel und die Orte Eyachmühle und Lehensägmühle. Lehensägmühle wurde 1971 von Wildbad nach Dobel umgemeindet.

Geologisch liegt Dobel im Gebiet des Buntsandsteins innerhalb des Süddeutschen Schichtstufenlands. Die Waldrodung für den Ort Dobel im Mittelalter erfolgte gezielt auf einem inselartigen Rest des für den Ackerbau geeigneten Oberen Buntsandsteins.

Die umliegenden Wälder stocken auf Mittlerem Buntsandstein. Eine besondere Sehenswürdigkeit stellt das Felsenmeer des „Volzemer Stein“ dar, wo sogenannte „Champagnersteine“ (besonders quarzhaltige Steine des Mittleren Buntsandstein) zu Mühlsteinen bearbeitet wurden. Im oberen Eyachtal tritt Rotliegendes und der Granit (Forbachgranit) des Grundgebirges an die Oberfläche.

Dobel hat das typische Reizklima der deutschen Mittelgebirge mit starker ozeanischer Prägung. Die Niederschlagsmenge liegt bei zirka 1300 Millimetern; die Temperatur liegt der Höhenlage entsprechend bei einem Jahresmittel von zirka sieben Grad Celsius. Bei den im Herbst und Winter auftretenden Inversionswetterlagen liegt Dobel aufgrund seiner Höhenlage häufig über den neblig kalten Luftschichten der Umgebung im Sonnenschein. Der schneereiche Winter ist immer wieder von milderen Perioden unterbrochen. Dobel hat aufgrund der exponierten Lage überdurchschnittlich viele Sturmtage; die vorherrschende Windrichtung ist Südwest. Als besonderes Starkwindereignis ist Orkan Lothar zu nennen, der am 26. Dezember 1999 große Schäden in den umliegenden Wäldern anrichtete.

Die Höhenlagen des Nordschwarzwaldes wurden vermutlich im 11. und 12. Jahrhundert nach Christus besiedelt. Träger der Besiedlung im Bereich von Alb und Enz waren die Grafen von Eberstein, die Grafen von Calw-Vaihingen und die Herren von Straubenhardt. Dobel wurde erstmals in der Stiftungsurkunde des Zisterzienserklosters Herrenalb aus dem Jahr 1148 urkundlich erwähnt, von der heute nur noch eine Abschrift aus dem Jahr 1270 vorliegt. In dieser Urkunde verfügt der Stifter des Klosters Graf Berthold von Eberstein als Lehnsherr, dass der Ort Dobel in den Besitz des Klosters übergehen soll, wenn die Herren von Straubenhardt als Lehnsnehmer „im Mannesstamm“ aussterben. Neben dem betroffenen Lehnsgebiet besaßen die Straubenhardter in Dobel auch lehnfreies Gebiet (Allodialbesitz), das 1386 im Salbuch der Grafen von Eberstein erwähnt wird. Beim Tod des letzten Straubenhardters Hans von Straubenhardt 1442 fiel das Lehensgebiet an das Kloster Herrenalb, das zu dieser Zeit bereits unter württembergischer Schirmherrschaft stand. Der Allodialbesitz wurde von den Erben, den sechs Schwestern von Hans, am 15. Oktober 1442 zum einen Teil an Württemberg und am 5. April 1443 zum anderen Teil an Baden verkauft. 1528 ging der größte Teil des badischen Besitzes an Württemberg über. Verwaltungsmäßig wurde der ehemalige Straubenhardter Allodialbesitz dem Rentamt Neuenbürg angegliedert. Damit war die Trennung Dobels in eine Klosterseite und eine Rentkammerseite vollzogen, die beim sogenannten Bürgernutzen (ein Wald- und Holznutzungsrecht) bis heute Gültigkeit hat. Den Nutzungsbürgern der Klosterseite stehen geringere Rechte zu als den Nutzungsbürgern der Rentkammerseite.

Kirchlich wurde Dobel über Jahrhunderte hinweg von der Mutterkirche in Gräfenhausen aus betreut. Eine eigene Kapelle ("Unser liebe Fraw zum Thobel"), von der nur noch wenige Bruchstücke mit spätgotischen Stilelementen erhalten sind, wurde um das Jahr 1460 erbaut und geweiht. 1535 wurde Dobel mit der in Alt-Württemberg durchgeführten Reformation evangelisch. 1569 erhielt Dobel einen eigenen Pfarrer, der auch die Nachbarorte Neusatz und Rotensol zu betreuen hatte. Im Jahr 1744 musste die alte Marienkapelle aufgrund der stark gestiegenen Einwohnerzahl und auch wegen drohender Baufälligkeit der heutigen Kirche weichen.

Vom Dreißigjährigen Krieg war Dobel genauso wie das gesamte Land Württemberg sehr stark betroffen. 1622 kommt es zu ersten Plünderungen und Brandschatzungen durch bayerische und kroatische Söldner im Ort. Durch das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II. vom 6. März 1629 fällt das Kloster Herrenalb wieder unter katholische Herrschaft. Nach der für Württemberg verlorenen Schlacht bei Nördlingen 1634 floh Herzog Eberhard III. ins Exil nach Straßburg. Ab 1635 kam es auch in Dobel zu einer Pestepidemie. Im weiteren Verlauf des Krieges gab es neuerliche Plünderungen und Verwüstungen durch französische und schwedische Truppen. Die Einwohnerzahl reduzierte sich von 130 im Jahr 1618 auf 15 bei Kriegsende 1648, bei dem Württemberg in seinen alten Grenzen wieder hergestellt wurde. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Dobel durch die verstärkte Holznutzung unter Herzog Karl Eugen von einem Bauerndorf hin zu einer Waldarbeitersiedlung. Am 9. Juli 1796 stürmten im Ersten Koalitionskrieg französische Truppen die von österreichischen Soldaten angelegten Stellungen in der Umgebung. Dobel wurde geplündert und verwüstet. In der Folgezeit kam es zu Seuchen. Auch von den Befreiungskriegen gegen Napoléon war Dobel betroffen. Im Winter 1813/14 waren 80 russische Soldaten in Dobel einquartiert. Nach den Missernten 1816 und 1817 und der anschließenden Hungersnot kam es in den Folgejahren zu Auswanderungen nach Nordamerika, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts anhielten.

Fremdenverkehr kann in Dobel bereits seit dem 18. Jahrhundert nachgewiesen werden. Zum Beispiel war der badische Dichter Johann Peter Hebel im Jahr 1799 Feriengast. Im 19. Jahrhundert gingen starke Impulse zum Ausbau des Tourismus als Wirtschaftsfaktor aus. Ab zirka 1900 wurde die touristische Infrastruktur und Zahl der Übernachtungsmöglichkeiten erweitert. Von den zwanziger bis in die siebziger Jahre erreichte das Hotel Funk einen Spitzenplatz in der Schwarzwälder Gastronomie mit vielen Prominenten Gästen, wie zum Beispiel die spätere spanische Königin Sophia im Jahr 1960. Nach der Blütezeit des Fremdenverkehrs in den fünfziger und sechziger Jahren war auch Dobel trotz der Verleihung des Prädikats Heilklimatischer Kurort 1984 stark vom Niedergang des Kurbetriebs im Schwarzwald in den achtziger und neunziger Jahren betroffen.

Seit der Reformation ist Dobel evangelisch. Innerhalb des Kirchenbezirks Neuenbürg, zu dem auch Dobel gehört, gibt es starke pietistische Strömungen. Dobel ist der Standort eines Freizeitheims der pietistisch geprägten Entschiedenen Christen. Daneben gibt es eine römisch-katholische Gemeinde mit eigenem Kirchengebäude, die vom Bad Herrenalber Pfarrer mitbetreut wird. Des weiteren befindet sich in Dobel das Evangelische Freizeitheim Haus Birkengrund eines schweizerischen Glaubenswerkes.

Dobel unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit Tótvázsony in Ungarn. Die Partnerschaftsurkunde wurde am 14. Mai 1994 unterzeichnet.

Dobels Wirtschaft hat sich im Lauf des 20. Jahrhunderts zunächst von der Waldwirtschaft hin zum Fremdenverkehr entwickelt. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts war Dobel sehr stark vom Niedergang des Tourismus im Schwarzwald betroffen. Nach einem starken Rückgang der Anzahl der Gastronomiebetriebe konzentriert sich der Fremdenverkehr heute auf die 1981 gegründete und 1987 wesentlich erweiterte Waldklinik Dobel. Dobel ist inzwischen vor allem ein Wohnort für Pendler in die Großräume Karlsruhe, Pforzheim und in zunehmendem Maße auch Stuttgart.

Dobel liegt an der Landesstraße L340, die in Bad Herrenalb beginnt und an der Eyachbrücke zwischen Neuenbürg und Höfen in die Bundesstraße 294 einmündet. Über die Bus-Linien 716 und 719 ist Dobel mit öffentlichen Verkehrsmitteln tagsüber stündlich in 20 Minuten vom Bahnhof Bad Herrenalb erreichbar. Die Linie 716 führt von Dobel weiter in 45 Minuten nach Pforzheim, die Linie 719 in 25 Minuten über den acht Kilometer entfernten Bahnhof Rotenbach-Eyachbrücke nach Bad Wildbad. Bad Herrenalb ist über die Linie S1 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) mit dem Karlsruher Stadtbahnnetz verbunden; der Bahnhof Rotenbach-Eyachbrücke liegt an der Linie S6 der AVG, der früheren Enztalbahn, die Pforzheim mit Bad Wildbad verbindet.

Die Unternehmensstruktur Dobels ist kleingewerblich und mittelständisch geprägt. Überregionale Bedeutung haben die Waldklinik Dobel, die im Verbund mit zwei weiteren Kliniken in Waldbronn und Bad Herrenalb von der Ruland Kliniken GmbH & Co. KG betrieben wird, und die Atelier Bunz GmbH, die Platinschmuck herstellt.

Durch die Schwarzwaldhöhenlage ist Dobel Ausgangspunkt für Wanderungen und Mountainbike-Touren. Dobel ist das erste Etappenziel des Westwegs von Pforzheim nach Basel. Im Winter hat Dobel längere Schneeperioden und ist deshalb bei Freizeit-Langläufern und -Rodlern aus den umliegenden Städten sehr beliebt. Die vorhandenen Skipisten sind kurz und deshalb eher für Anfänger geeignet. Allerdings ist Dobel im Sommer Austragungsort von Grasski-Wettkämpfen.


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