Neukirch ist eine Gemeinde im Bodensee-Hinterland im Bodenseekreis in Baden-Württemberg, etwa acht Kilometer östlich von Tettnang. Neukirch liegt in einer hügeligen, durch kleine Seen und Weiher unterbrochenen Wald- und Kulturlandschaft nördlich des Flusses Argen. Von einer frühzeitlichen Besiedelung ist hier, anders als an vielen anderen Orten im Bodenseekreis, nichts bekannt. Die erste sicher bezeugte Siedlung an dieser Stelle war der Kirchort Schönenberg im Jahre 837. Andere Ortsteile entstanden erst viel später, teilweise erst im 18. Jahrhundert.
Im Mittelalter gehörte das Gebiet zur Grafschaft Tettnang und insbesondere lange Zeit zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Montfort. Mit dem Niedergang dieses Geschlechtes fiel es im späten 18. Jahrhundert an Vorderösterreich, mit dem Pressburger Frieden dann an Bayern und 1810 unter Einflussnahme von Napoléon Bonaparte an Württemberg. Circa 3100 Meter nördlich von Neukirch befindet sich die Ruine der Burg Ebersberg. Neukirch hat mit der Stadt Tettnang eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Noch heute lebt etwa ein Fünftel der Einwohner Neukirchs von der Landwirtschaft. Dies ist der höchste Anteil im Vergleich mit allen anderen Gemeinden des Kreises. Größter Arbeitgeber der Gemeinde ist ein Spritzgussbetrieb, der etwa 500 Menschen beschäftigt. Ansonsten arbeiten die Bewohner Neukirchs hauptsächlich im mittelständischen Gewerbe oder pendeln in eine der umliegenden größeren Städte, etwa Ravensburg oder Friedrichshafen. In der Ortsmitte endet die erste und beginnt die zweite Etappe des Jubiläumswegs, ein 118 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodenseekreises von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen. Die Gemeinde besitzt einer Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule (Standorte: Neukirch und Goppertsweiler). Die Argen ist ein 78 Kilometer langer Fluss, der bei Langenargen als drittgrößter Zufluss in den Bodensee mündet und somit ein Nebenfluss des Rheins ist.
Die Argen kommt aus dem Allgäu und ist in ihrem Oberlauf zweigeteilt in die Obere Argen und die Untere Argen. Die beiden Arme umfließen beidseitig die Große Kreisstadt Wangen im Allgäu und treffen in Höhe des Wangener Stadtteils Neuravensburg einen Kilometer nordwestlich der großen Talbrücke Obere Argen der A 96 zusammen. Die Untere Argen entspringt östlich von Missen-Wilhams im Allgäu, von wo sie Richtung Isny im Allgäu fließt. Sie wird mehrmals von der A96 gekreuzt. Nach etwa 25 km vereint sie sich mit der Oberen Argen.
Die Obere Argen entspringt in sumpfigem Gebiet nordwestlich von Oberstaufen im Allgäu, danach fließt sie durch den so genannten Eistobel, eine begehbare Schlucht, dann unter der Argentobelbrücke hindurch und vorbei an Grünenbach nach Wangen im Allgäu. Von dort geht es weiter nach Pflegelberg, wo sie sich mit der Unteren Argen vereint. Geomorphologisch schneidet sich die Argen zunächst noch tief in das Gelände ein, was zu Ortsnamen wie Gitzensteig geführt hat. Im weiteren Verlauf wird das Flussbett jedoch zunehmend breiter. Der Fluss fließt hier durch die Orte Laimnau, Apflau, Badhütten und Gitzenweilerhof. Im unteren Teil des Unterlaufs wurde die Argen stark begradigt. Altwässer existieren wegen der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung des Tals nicht mehr. Durch Renaturierung konnten in den letzten Jahren zumindest die massiven Beton-Staustufen im Flusslauf durch deutlich flachere Fall-Zonen aus großen Steinen ersetzt werden. In der Nähe der Mündungsregion wird bei Kressbronn am Bodensee der abgelagerte Kies in größeren Mengen abgebaut. Hierdurch entstehen wieder neue Wasserflächen in Form von Baggerseen. Sehr markant ist die Hängebrücke Langenargen über die Argen zwischen Langenargen und Kressbronn aus dem Jahr 1898, die zweitälteste Hängebrücke Deutschlands. Über die Argen führen außerdem etliche neuere Straßenbrücken sowie mehrere Fußgängerbrücken, die meist als Hängebrücken ausgeführt sind. Die Mündung in den Bodensee wird beidseitig von Häfen für Sportboote flankiert. Linksseitig schließt sich der Campingplatz „Gohren“ an, bei Laimnau befindet sich noch ein Campingplatz sowie ein Ausflugsrestaurant, so wie sich noch an weiteren Stellen Ausflugs- und Freizeiteinrichtungen finden.
Für ihre vergleichsweise geringe Länge erreicht die Argen mit circa 30 Metern eine recht große Breite mit entsprechend hohem Wasserdurchfluss. Zum Schutz vor Hochwasser ist die Argen auf weiten Strecken beidseitig mit Dämmen versehen. Das Befahren mit Kajaks ist möglich, Bademöglichkeiten sind vorhanden. Am Unterlauf der Argen liegen mehrere Ruinen, Burgen und Schlösser: die Ruinen Altsummerau und Neusummerau, die hochmittelalterliche Anlage Burg Gießen bei Kressbronn, das Schloss Achberg und die Ruine Neuravensburg. Dazu finden sich noch Reste einer ehemaligen frühzeitlichen Wallburg in den Wäldern oberhalb des Flusses. Der Fluss selbst hat sich tief (fast bis auf das Niveau des Bodensees) und in großer Breite (teils über einen Kilometer breit) in die Landschaft eingegraben. Die erodierten Kanten des Tals steigen teils bis zu 100 Metern steil auf und sind an einzelnen Stellen noch immer im Begriff abzurutschen. In Alamannien (um das Jahr 1000) gab es in der Region den so genannten Argungowe, zu neudeutsch also Argengau.
Goppertsweiler Goppertsweiler ist ein Ortsteil der baden-württembergischen Gemeinde Neukirch im Bodenseekreis in Deutschland. Geographie Geographische Lage
Geschichte Goppertsweiler wurde erstmals 1275 als Pfarrdorf genannt, gehörte von 1355 bis 1803 zum Kloster Weingarten und ab 1810 zu Flunau. 1838 wird Goppertsweiler in der Tettnanger Oberamtsbeschreibung als katholischer Pfarrweiler mit 89 Einwohnern, drei Stunden östlich von Tettnang und 443 württembergische Fuß über dem Bodensee gelegen, beschrieben. Seit 1937 ist Goppertsweiler ein Ortsteil Neukirchs. Ortsname Die Schreibweise des Ortsnamens, der auf den 872, 879 und 886 urkundlich belegten Priester Cozbret zurückgeht, hat sich über die Jahrhunderte immer wieder geändert: von Gotbrechtswiler (1275) über Gotprechtszwiller (1316), Goprehtswiler (1417), Gaperswile (1438) und Guppersweiler (1747) zum heutigen, seit 1838 gebräuchlichen Goppertsweiler. Kultur und Sehenswürdigkeiten Pfarrkirche St. Martin Die katholische Pfarrkirche St. Martin steht auf mittelalterlichen Fundamenten aus groben Argenkieseln. 1275 wird an dieser Stelle erstmals ein Gotteshaus genannt. Der 21 Meter hohe Glockenturm mit Satteldach ist der älteste Teil der heutigen Kirche. Ihm schließen sich der Chor und das rund 22 Meter lange Kirchenschiff an. Die jetzigen Deckengemälde wurden 1894 vom Überlinger Maler und Restaurator Viktor Mezger angebracht. Die Pfarrei gehört zur Seelsorgeeinheit Argental und ist mit den anderen sieben Kirchengemeinden unter anderem durch den rund 32 Kilometer langen Glaubensweg verbunden. Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Goppertsweiler liegt an der Landstraße 333 von Tettnang nach Wangen. Über die Linien 104 (Bodnegg-Amtzell-Neukirch), 105.1 (Bodnegg-Hergensweiler-Neukirch-Neuravensburg-Niederwangen) und 7545 (Ravensburg-Tettnang-Neukirch-Wangen) des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbunds (bodo) ist Goppertsweiler in das Netz des öffentlichen Nahverkehrs eingebunden. |
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