Heiligenberg ist eine Gemeinde im Bodensee-Hinterland, etwa vier Kilometer nördlich von Salem im Bodenseekreis in Baden-Württemberg. Lage und Klima Heiligenberg liegt im oberen Linzgau und befindet sich direkt an einer eiszeitlichen Moränenkante, welche den um bis zu 400 Meter höhergelegenen oberen zum unteren Linzgau abgrenzt. Aufgrund seiner Lage bietet Heiligenberg dem Besucher einen außergewöhnlichen Panoramablick auf den Bodensee und die Alpen und gilt daher auch als „Aussichtsterrasse des Bodensees“.
Bedingt durch die Höhe, welche im Gemeindegebiet zwischen 700 und über 800 Metern ü. NN. liegt, herrscht hier bereits Mittelgebirgsklima, welches einen markanten Kontrast zum milden Bodenseeklima des unteren Linzgaus darstellt. Im Sommer gibt es daher im Gegensatz zum Bodenseegebiet weniger schwüle Tage und im Winter sind hier die Schneemengen deutlich höher, weshalb in Heiligenberg und Umgebung auch Wintersport betrieben werden kann. Durch heilklimatische Bedingungen ist Heiligenberg ein staatlich anerkannter Luftkurort. Ortsgliederung Es existieren die Ortsteile Betenbrunn, Echbeck, Röhrenbach, Oberrehna, Unterrehna, Wintersulgen, Hattenweiler sowie Steigen. Geschichte Auf Teilen des Gemeindegebietes wurden Besiedelungsspuren aus der Steinzeit gefunden. Christianisiert wurde das Dorf um 600 durch St. Gallus. Es ist unklar, ob der Name Heiligenberg aus dieser Zeit stammt oder schon in vorchristlicher Zeit eine lokale Kultstätte bezeichnete.
Im Jahre 1083 wurde der Ort als Mons Sanctus erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert errichteten die Linzgauer Landgrafen hier eine Burg, die dann Sitz der Grafen von Heiligenberg bzw. Werdenberg-Heiligenberg war. Diese ging 1535 in den Besitz des Fürstenhauses Fürstenberg über und wurde zum prachtvollen Schloss Heiligenberg umgebaut. Es ist bis heute im Besitz dieser Adelsfamilie. Des Weiteren befindet sich auf Heiligenberger Gemarkung der Burgrest Alt-Heiligenberg. Während des Zweiten Weltkriegs stürzte am 18. März 1944 beim „Winkelhof“ von Betenbrunn ein Consolidated B-24-Bomber („Liberator“) der USAAF ab. nachdem er in Friedrichshafen getroffen worden war. Vier Mann der zehnköpfigen Besatzung konnten sich durch Fallschirmabsprünge retten. Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Gemeinden Hattenweiler, Heiligenberg und Wintersulgen neu gebildet. Heiligenberg ist Sommersitz des Fürsten zu Fürstenberg. Wappen Die Gemeinde verfügt über kein amtliches Wappen. Die Neuverleihung eines Wappens, das nach dem Wunsch der Gemeinde Elemente der Wappen aller Altgemeinden als Oberwappen enthalten sollte, wurde vom zuständigen Hauptstaatsarchiv Stuttgart nicht genehmigt, da Gemeindewappen üblicherweise keine derartigen Oberwappen (wie sie etwa im Großen Landeswappen Baden-Württembergs enthalten sind) aufweisen. Die Gemeinde verwendet daher das Wappen der „Altgemeinde“ Heiligenberg vor der Gebietsreform, das auf dem Wappen der Grafen von Heiligenberg basiert.
Blasonierung: In Silber ein schwarzer Stufenschrägbalken (auch Heiligenberger Stiege genannt). Dieses Wappen wird – außergewöhnlich für ein Kommunalwappen – mit Helm und Helmzier verwendet: Auf dem Spangenhelm mit rot-goldenen Decken ein rot bezungter goldener Brackenrumpf. In den Dienstsiegeln der Gemeinde wird das Wappen des Landes Baden-Württemberg geführt. Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Die Gemeinde ist mit Buslinien u. a. mit Frickingen, Salem und Überlingen verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. Heiligenberg besitzt einen Segelflugplatz, den die Fluggemeinschaft Heiligenberg betreut und den Mitglieder der Markdorfer Segelflieger mitbenutzen. In der Heiligenberger Ortsmitte endet die vierte und beginnt die fünfte Etappe des Jubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen. Ansässige Unternehmen Das ortsansässige mittelständische produzierende, handwerkliche und Dienstleistungsgewerbe stellt rund 610 Arbeitsplätze. Eine besondere Rolle spielt der Tourismus. Heiligenberg ist staatlich anerkannter Luftkurort. Bildungseinrichtungen Heiligenberg verfügt über eine eigene Grundschule im Ortsteil Wintersulgen. Friedhöfe Neben einem regulären Friedhof gibt es in Heiligenberg seit Sommer 2007 einen Friedwald, in dem Naturbestattungen möglich sind. Heiligenberg liegt an der Westroute der Oberschwäbischen Barockstraße. Bauwerke
Naturdenkmäler
Sport Die Gemeinde Heiligenberg bietet mit rund 50 Schneetagen im Winter auf Langlauf- und Abfahrtspisten Gelegenheit für verschiedene Wintersportaktivitäten. So befindet sich in Wintersulgen der Haldenlift mit Flutlicht und der Betenbrunner Lift beim Winkelhof (Betenbrunn). Der Haldenlift wurde in der Saison 1969/70 in Betrieb genommen. Er verfügt über zwei parallel verlaufende Ein-Mann-Schlepplifte mit je 300 Meter Länge. Der Betenbrunner Lift, heute ein Bügellift, wurde vor rund 50 Jahren eröffnet. Betreiber sind jeweils die Grundstückseigentümer. Ebenso befindet sich im so genannten Rankental ein Schlittenhang. Zudem gibt es rund um Heiligenberg ein Loipennetz. Neben zwei klassischen Loipen und zwei Skatingspuren besteht die Möglichkeit eines 500 Meter langen Flutlichtlanglaufs (Klassisch/ Skating) auf den Sportplätzen in Richtung Betenbrunn. Die Rundstrecken führen über eine Länge von vier (Betenbrunner-Loipe) und zehn Kilometern (Heiligenberger-Loipe).
Die Einstiege in die Loipen befinden sich beim Rathaus und an den Sportplätzen sowie in Unterbetenbrunn. Weiter ist auch eine Schleife mit einer Länge von einem Kilometer im Bereich der Amalienhöhe präpariert. Die Skiinteressengemeinschaft Salem-Heiligenberg-Pfullendorf (gegründet 1980) unterstützt die Gemeinde darin, die Loipen zu präparieren. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Heiligenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Klause Egg" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Dietrich Krieger. |