Lindenfels ist eine Stadt im Odenwald im Kreis Bergstraße in Hessen (Deutschland). Geografische Lage Der heilklimatische Kurort Lindenfels, der sich in der Eigenwerbung auch Perle des Odenwalds nennt, ist unter vielen Dörfern das einzige Städtchen im südhessischen Vorderen Odenwald. Der Stadtkern liegt auf der Sattelhöhe zwischen dem rund 400 Meter hohen Burgberg der Burg Lindenfels im Südwesten und dem bewaldeten Schenkenberg (479,6 m) im Nordosten und ist eingebettet in eine waldreiche Berglandschaft. Bei Seidenbuch im Südwesten des Stadtgebiets erhebt sich der 576 Meter hohe Krehberg als markanter Odenwaldgipfel und im Norden liegt an der Stadtgrenze oberhalb von Winterkasten die Neunkircher Höhe, mit 605 Meter der höchste Gipfel im Vorderen Odenwald. Mit Ausnahme von Winterkasten, das an einem Quellbach der Gersprenz liegt, liegen alle anderen Stadtteile im Talsystem der Weschnitz, die das Stadtgebiet nach Süden entwässert. Nachbargemeinden Lindenfels grenzt im Norden an die Gemeinden Modautal und Fischbachtal (beide Landkreis Darmstadt-Dieburg), im Nordosten an die Gemeinde Fränkisch-Crumbach, im Osten an die Gemeinde Reichelsheim (beide Odenwaldkreis), im Süden an die Gemeinde Fürth, sowie im Westen an die Gemeinde Lautertal. Stadtgliederung Zu Lindenfels gehören die Stadtteile Eulsbach, Glattbach, Kolmbach, Schlierbach, Seidenbuch, Winkel und Winterkasten Geschichte Im Jahr 1123 wurde Lindenfels als Besitz des Klosters Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Seitdem gehörte der Ort nahezu 600 Jahre lang zur Kurpfalz und war Sitz eines Oberamtes. 1336 verlieh Kaiser Ludwig IV. Lindenfels die Stadt- und Marktrechte. 1563 zerstörte ein großer Brand etliche Häuser in Lindenfels, ein Teil des Baumaterials für den Wiederaufbau wurde von der verfallenden Kapelle in Lichtenklingen herangeschafft. 1802, nach dem Zerfall der Kurpfalz, kam Lindenfels zum Großherzogtum Hessen und war von 1821 bis 1832 Sitz des Landratsbezirkes Lindenfels und 1852–1874 Kreisstadt des Kreises Lindenfels. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Lindenfels zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung jüdischer so genannter Displaced Persons (DP). Das Lager wurde im November 1948 aufgelöst. Das Prädikat heilklimatischer Kurort wurde Lindenfels im Jahr 1969 verliehen. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Eulsbach, Glattbach, Schlierbach, Winkel (am 31. Dezember 1970), der Ortsteil Kolmbach der Gemeinde Gadernheim, Winterkasten (am 31. Dezember 1971) und Seidenbuch nach Lindenfels eingemeindet. Wappen Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber auf dreiteiligem grünen Felsen eine grüne Linde, deren Stamm mit einem schwarzen Schild überdeckt ist, darin ein rot gekrönter, rot bewehrter goldener Löwe. Es wurde 1925 verliehen und geht zurück auf das historische Stadtsiegel. Das Wappen symbolisiert redend den Ortsnamen. Der Pfälzer Löwe erinnert an die frühere Zugehörigkeit zur Kurpfalz. Städtepartnerschaften Lindenfels unterhält seit 1968 eine Städtepartnerschaft mit Moëlan-sur-Mer in Frankreich und seit 1998 mit Paw?owiczki in Polen. Kultur und Sehenswürdigkeiten Museen Drachenmuseum Lindenfels Lindenfelser Museum Bauwerke Inmitten der Stadt liegt die Burgruine Lindenfels, die heute ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Von dort aus hat man einen weiten Blick über das Weschnitztal. Die Burg ist Austragungsort zahlreicher Veranstaltung (Mittelalterliches Spektakulum – Mai, Burg- und Trachtenfest – August, Klassik Open Air – August, Open Air – Juli). Die Bismarck-Warte (einer der zahlreichen Bismarcktürme Deutschlands) befindet sich auf der Litzelröder Höhe, 452 Meter über NN. Sie wurde von 1906 bis 1907 vom Verschönerungs- und Verkehrsverein und Odenwaldklub Lindenfels errichtet. Der Turm ist 12,3 Meter hoch und uneingeschränkt für die Allgemeinheit geöffnet. 1997–1998 wurde der Turm grundlegend saniert. Durch eine Treppe im Inneren gelangt man hinauf auf die begehbare Plattform, von der aus einen sehenswerten Ausblick auf die um Lindenfels gelegenen Täler genießen kann.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Haus Baur de Betaz, das äußere und das innere Fürther Tor, sowie verschiedene Fachwerkhäuser und Barockbauten, welche die Fußgängerzone Richtung Burg säumen (hierzu zählen unter anderem das Rathaus und die katholische Kirche). Im Ort findet man in der alten Zehntscheuer das "Lindenfelser Museum". Unter dem Leitmotiv "Vom Oberamtsstädtchen der Kurpfalz zum Heilklimatischen Kurort" werden auf vier Ebenen Sammlungen zur Stadtgeschichte, Volkskunde, Landwirtschaft, Handwerk und der Druckerei gezeigt. In einem im Jahr 2009 neu gestalteten Raum werden wechselnde Ausstellungen gezeigt Im Frühjahr 2010 wurde im Stadtzentrum ("In der Stadt") im "Haus Baureneck" das Deutsche Drachenmusem eröffnet. Hier wird die Entstehung des Mythos vom Drachen, die Drachen des Ostens und des Westens und verschiedene Drachen-Literatur gezeigt. In einem Raum für die Jugend (mit Viedeoanlage) können sich Kinder spielend mit dem Thema Drachen beschäftigen. In der Nähe von Lindenfels befindet sich auf dem Krehberg ein 122 Meter hoher Sendeturm der Deutschen Telekom AG für UKW und Richtfunk. Besagter Turm besteht aus einem freistehenden Stahlfachwerkunterbau, auf dem ein abgespannter Sendemast montiert ist. Veranstaltungen Zu den bedeutendsten, jährlich stattfindenden Veranstaltungen gehören:
Wirtschaft und Infrastruktur Medien Bildung Verkehr Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lindenfels aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Die Bismarck-Warte" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Der Urheberrechtsinhaber erlaubt es jedem, dieses Bild für jeglichen Zweck, inklusive uneingeschränkter Weiterveröffentlichung, kommerziellem Gebrauch und Modifizierung, zu nutzen. Der Urheber des Bildes ist Christ1an. |