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Hirschhorn (Neckar) ist eine kleine Stadt im Süden von Hessen und trägt den Beinamen "Perle des Neckartals". Hirschhorn ist anerkannter Erholungs- und Luftkurort und liegt im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Geografische Lage

Hirschhorn liegt ungefähr 15 km ostnordöstlich von Heidelberg (Entfernung auf der Straße ca. 22 km) am Odenwald-Neckar. Der Fluss hat sich hier in einer Doppelschleife tief in die bewaldeten Höhen des Mittelgebirges eingegraben. Den Stadtteil Ersheim ausgenommen, der südlich des Neckars auf dem flach auslaufenden Sporn seiner Nordschleife steht, liegt Hirschhorn nördlich des Flusses; Ersheim ist auch der einzige Teil Hessens, der südlich des Neckars liegt. In Hirschhorn mündet der sehr kurze Laxbach in ihn, der erst im Ortsbereich aus dem Zusammenfluss der langgestreckten Odenwaldbäche Ulfenbach und Finkenbach entsteht, die sein Einzugsgebiet über 20 km weiter nördlich beginnen lassen.

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Nachbargemeinden

Hirschhorn grenzt im Norden an die Gemeinde Heddesbach und die Stadt Eberbach (Stadtteil Brombach) (beide Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg) und die Gemeinde Rothenberg (Odenwaldkreis), im Osten an die Stadt Eberbach, im Süden an die Gemeinde Schönbrunn (Rhein-Neckar-Kreis) und die Stadt Neckarsteinach sowie im Westen an das gemeindefreie Gebiet Michelbuch und die Städte Neckarsteinach und Schönau (Rhein-Neckar-Kreis).

Stadtgliederung

Hirschhorn besteht aus folgenden Stadtteilen:

  • Hirschhorn
  • Ersheim, gelegen auf der Landspitze in der Neckarschleife am südlichen Ufer
  • Igelsbach, genauer: die südwestliche Hälfte der Ortschaft, das "Hessische Igelsbach" die nordöstliche Hälfte gehört zu Eberbach
  • Langenthal im Ulfenbachtal
  • Unter-Hainbrunn im Norden des Stadtgebietes an der Grenze zu Ober-Hainbrunn (Gemeinde Rothenberg).

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Ersheim als Ursprung der Siedlung

Älteste Funde belegen, dass die Gegend um die Hirschhorner Neckarschleife bereits vor 6.000 Jahren von Menschen bewohnt war. Die erste Erwähnung des auf der von der Neckarschleife umflossenen Landzunge liegenden Ortsteils Ersheim erfolgte im Lorscher Codex mit einer auf 773 datierten Stiftung (Lorscher Urkunden, Nr. 2624). Die Siedlung, die 1023 als Erasam zum Zubehör eines Lorscher Tochterklosters, des Michaelsklosters auf dem Heiligenberg bei Heidelberg gehörte, zählt zu den ältesten Siedlungen im Neckartal. Während das Umland im 11. Jahrhundert fast vollständig in den Besitz des Bistums Worms kam, blieb Ersheim zusammen mit dem nördlich davon gelegenen Dorf Ramsau eine Lorscher Exklave. Von hier aus erfolgte ab dem 12. Jahrhundert die Gründung von mehreren Rodungssiedlungen, darunter die später größtenteils wieder aufgegebenen Orte Weidenau, Unter-Hainbrunn, Igelsbach und Krautlach.

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Stadtgründung durch die Herren von Hirschhorn

Hirschhorn, das als heutiger Hauptort auf der anderen Neckarseite südwestlich von Ersheim liegt, hat seinen Namen vom Wappensymbol der Herren von Hirschhorn, die hier auf ursprünglich Lorscher Lehensgrund um 1200 die Burg Hirschhorn errichteten. Die Oberlehensherrschaft ging nach Auflösung der Lorscher Reichsabtei 1232 an das Erzstift Mainz. Der von 1336 bis 1361 nachgewiesene Engelhard I. von Hirschhorn erlangte durch Pfandschaften und Reichslehen Einfluss und große Besitztümer. Sein Sohn Engelhard II. führte diverse Fehden und fiel unter die Reichsacht, doch konnten seine Söhne den Familienbesitz wieder mehren. 1391 wurde Hirschhorn (Hirtzhorn) mit einer Stadtmauer umgeben und erhielt von König Wenzel das Stadtrecht, zu Händen der Brüder Hans V. und Albrecht und Eberhard von Hirschhorn.

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Nach der Wahl Pfalzgraf Ruprechts III. zum König wurde Hans V. von Hirschhorn ab 1400 mit Reichsaufgaben betraut. Der König stiftete 1404 das Recht, einen Wochenmarkt abzuhalten. Das älteste Stadtsiegel datiert vom 25. Juli 1406, um diese Zeit erfolgte durch die Ortsherren auch die Stiftung des Karmeliterklosters mit der Karmeliter-Klosterkirche Mariä Verkündigung unterhalb der Burg. 1413 wird mit der Vorstadt bereits eine erste Erweiterung der Stadt erwähnt. 1417 erhielt die Stadt von König Sigismund das Recht auf zwei Jahrmärkte. Die Bürger der zugehörigen Dörfer suchten den Schutz der befestigten Stadt, darum wurden Ersheim, Ramsau, Krautlach und Weidenau bald nach der Stadtgründung aufgegeben. In Ersheim war die 1553 errichtete Ziegelhütte über Jahrhunderte neben der dortigen Kirche noch das einzige Anwesen.

Zwischen 1522 und 1529 traten die Ritter von Hischhorn zum protestantischen Glauben über, nach Streitigkeiten mit dem Karmeliterkloster wurde dieses 1543 aufgehoben. 1556 hat ein verheerender Stadtbrand besonders das so genannte Hinterstädtchen fast völlig vernichtet, 1565 riss Hochwasser mit Eisgang Teile der Stadtmauer nieder.

Niedergang im Dreißigjährigen Krieg

Während sich der Bauernkrieg nicht auf die Stadt auswirkte, erfuhr Hirschhorn durch den Dreißigjährigen Krieg große Veränderungen. Nach dem Aussterben der Herren von Hirschhorn mit dem Tode des vor den Kriegswirren nach Heilbronn geflüchteten Friedrich III. im September 1632 fielen Burg und Ort an das Erzbistum Mainz, das die Stadt nach Ende der schwedischen Besatzung 1636 an den Kurkölner Hofbeamten Rudolf Raitz von Frentz weiter verpfändete, der die ohnehin durch den Krieg schwer in Mitleidenschaft gezogene Bevölkerung rücksichtslos ausbeutete und verarmen ließ. Auch die Karmeliten zogen wieder in das Kloster ein. 1635 führte eine Pestepidemie zu weiterem Bevölkerungsrückgang. Der nahezu entvölkerte Ort wurde nach dem Westfälischen Frieden 1648 mit Neubürgern aus der Pfalz, Kurmainz, Kurtrier, Lothringen, Tirol und der Schweiz aufgesiedelt. Ab 1676 war Hirschhorn an den westfälischen Freiherrn Johann Wilhelm von der Reck verpfändet.

Ab dem Jahr 1700 übte Kurmainz seine Herrschaft selbst aus. Der Ort wurde Sitz einer Amtskellerei des Oberamts Starkenburg in Heppenheim.

Übergang zu Hessen 1803

1803 kam Hirschhorn an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt, das Kloster wurde erneut aufgelöst. 1821 bis 1832 war Hirschhorn eigener Landratssitz, kam dann zum Kreis Heppenheim, ab 1848 für vier Jahre zum Kreis Erbach. 1852 kam Hirschhorn zum Kreis Lindenfels und 1856 wieder zum Kreis Heppenheim, dem späteren Kreis Bergstraße. Von 1821 bis 1968 war Hirschhorn Sitz eines Landgerichtes bzw. Amtsgerichtes und danach bis 2003 Sitz einer Zweigstelle des Amtsgerichts Fürth. 1849 ereigneten sich Kampfhandlungen zwischen der Hanauer Turnerwehr, badischen Freischärlern und Bundestruppen in der Stadt und um Hirschhorn herum im Rahmen der Badischen Revolution.

1841 brachte der Beginn der Neckar-Dampfschifffahrt einen gewissen Aufschwung. 1878 löste die Kettenschifffahrt die unrentable Treidelschifffahrt ab, machte aber deren Berufsstand arbeitslos. 1879 nahm die Neckartalbahn den Betrieb auf, die Hirschhorn mit Heidelberg und Mosbach verbindet. Der außerhalb des historischen Stadtkerns in Richtung Neckarsteinach errichtete Bahnhof gab den Impuls zur weiteren Ausdehnung der Bebauung in diese Richtung. Die Neckarstaustufe mit Schleuse und der Neckarbrücke, die Hirschhorn mit Ersheim verbindet, wurde 1933 eingeweiht und 1959 zur Doppelschleuse ausgebaut. Die durch die Brücke geschaffene Straßenanbindung in das seit Jahrhunderten aufgegebene Ersheim führte noch in den 1930er Jahren dort zum Bau der Schule und einiger Wohnhäuser. 1937 erhielt Hirschhorn den Namenszusatz (Neckar).

Hirschhorn seit dem Zweiten Weltkrieg

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden dem Ort zahlreiche Evakuierte und auch Vertriebene, hauptsächlich aus dem Sudetenland, zugewiesen. Ende 1946 wurden rund 400 Evakuierte und rund 415 Flüchtlinge gezählt. Die Enge in der historischen Stadt führte dazu, dass nun insbesondere in Ersheim viel Bauland erschlossen wurde, so dass dort bis 1982 knapp 1000 Wohnungen erbaut wurden und die Einwohnerzahl des ehemals verödeten Ortes heute die der Altstadt übersteigt. 1960 wurde Hirschhorn zum Luftkurort ernannt. Die Fertigstellung des Schulerweiterungsbaus erfolgte 1970. Die Gemeinde Langenthal wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. April 1972 Stadtteil von Hirschhorn. 1976 war der Beginn der Bauarbeiten am Projekt "Brücke-Tunnel-Brücke", das 1982 fertiggestellt wurde und den Verkehr der Bundesstraße 37 am Ort vorbei leitet. 1980 baute man eine Kläranlage, 1983 wurde die Sporthalle Jahnstraße eingeweiht. Das Jahrhunderthochwasser am Neckar 1993 hinterließ etliche Zerstörungen.

Religionen

Die Bevölkerung ist fast zu gleichen Teilen evangelisch - lutherisch und katholisch. Eine kleinere Gruppe muslimischer sowie neuapostolischer Mitbürger wohnen in Hirschhorn. Im Jahr 2009 zogen nach über 200 Jahren wieder drei indische Karmeliter in das seit 1803 verwaiste Karmeliterkloster ein. Sie stellen auch den katholischen Pfarrer.

Wappen

Das Stadtwappen zeigt einen springenden Hirsch. Der frühere Ortsadel, die Herren von Hirschhorn, hatten eine aufrechte Hirschstange mit fünf Enden als Wappen. An den historischen Gebäuden des Ortes ist üblicherweise das Wappen des Ortsadels zu sehen.

Städtepartnerschaften

Hirschhorn unterhält seit 1981 eine Städtepartnerschaft mit Château-Landon in Frankreich.

Bauwerke

  • Die mittelalterliche Burg Hirschhorn erstreckt sich auf einem Bergsporn oberhalb des Städtchens. In der ummauerten und von Türmen bewehrten Burg sind Bergfried, Palas, Marstall sowie mehrere Tor- und Wirtschaftsgebäude erhalten.
  • Unterhalb der Burg befindet sich die ehemalige Karmeliter-Klosterkirche Mariä Verkündigung, geweiht 1406, mit St.-Anna-Kapelle von 1513. Die Kirche ist reich an mittelalterlichen Epitaphen derer von Hirschhorn und weist einen gotischen Sandstein-Lettner auf. Zur rechten der Kirche ist das ehemalige Klostergebäude erhalten.
  • Die Pfarrkirche zur Unbefleckten Empfängnis Maria wurde 1628 bis 1630 als lutherische Kirche erbaut, im Zuge der Gegenreformation 1636 geschlossen, 1730/31 als katholische Stadtkirche neu erbaut und am 2. Juli 1732, samt neuen Altären vom Wormser Weihbischof Johann Anton Wallreuther geweiht. Die Kirche nutzt als Kirchturm den wesentlich älteren Torturm des ehemaligen Mitteltors von 1392. Im Ort sind weitere Reste der Stadtmauer erhalten, darunter das bis 1830 genutzte Osttor.
  • Die dritte Kirche des Ortes ist die Evangelische Kirche an der Mündung der Grabengasse, geweiht 1892. In der Altstadt von Hirschhorn sind zahlreiche alte Fachwerkhäuser erhalten.
  • Die Staustufe Hirschhorn mit Schleusen- und Brückenfunktion wurde vom Architekten Paul Bonatz entworfen, einem der Hauptvertreter der Stuttgarter Schule. Zwischen 1926 und 1928 war er für die Entwürfe sämtlicher Neckarstaustufen verantwortlich. Die Umsetzung, die teilweise bis 1933 andauerte, erfolgte durch Otto Hirsch und Otto Konz. Die Staustufe in Hirschhorn zählt trotz ihrer infrastrukturellen Funktion zu den markanten Bauwerken der Stadt.
  • Auf einer Spornspitze im auf der gegenüberliegenden Neckarseite gelegenen Stadtteil Ersheim befindet sich die Ersheimer Kapelle, die urkundlich 773 im Lorscher Codex erwähnt wurde und als älteste Kirche des Neckartals gilt.
  • Außerhalb von Hirschhorn befindet sich bei der Waldbrudershütte im Ulfenbachtal ein historisches Felsbild.

Museen

Das Langbeinmuseum beherbergt die "Naturalien- und Altertümersammlung" des Hirschhorner Gastwirtes Carl Langbein (1816 bis 1881) an der Alleestraße Ecke Grabengasse im Haus des Gastes, dem ehemaligen Forstamtsgebäude. In diesem befindet sich auch eine kleine Touristen-Information und hier beginnen die an den Samstagen zwischen Mai und September stattfindenden geführten Stadt-/Schlossrundgänge.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hirschhorn liegt an der Neckartalbahn (Heidelberg–Bad Friedrichshall-Jagstfeld), die seit 2003 von der S-Bahn RheinNeckar halbstündlich bedient wird. Bei Hirschhorn kürzt die Bundesstraße 37 über zwei Brücken und einen Tunnel die große Flussschleife des Neckars ab. Die Westbrücke führt in einer Kurve über den Fluss. Seit 1933 gibt es die Hirschhorner Neckarstaustufe mit Schleuse. Das Bauwerk dient gleichzeitig als Brücke über den Neckar, mittels derer die südlich des Neckars liegenden Ortsteile bzw. der Kleine Odenwald erreicht werden können. Bis auf den historischen Ortskern von Ersheim sind die südlich des Neckars gelegenen Ortsteile erst nach dem Bau der Schleuse entstanden.

Radwanderwege

Durch das Stadtgebiet und entlang des Neckars führen folgende Radwanderwege:

  • Der Neckartal-Radweg führt über 410 Kilometer vom Neckarursprung in Villingen-Schwenningen entlang des Neckars bis zu dessen Mündung in den Rhein bei Mannheim.
  • Der 225 km lange 3-Länder-Radweg führt als Rundweg durch das Dreiländereck von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Entlang von Mümling, Neckar und Main erkundet die Route den Odenwald.
  • Der Hessische Radfernweg R4 beginnt in Hirschhorn am Neckar und verläuft mit einer Gesamtlänge von 385 Kilometern von Süd nach Nord durch Hessen, entlang von Mümling, Nidda und Schwalm nach Bad Karlshafen an der Weser.

Ansässige Unternehmen

  • Checkpoint Systems International GmbH
  • GH-Induction Deutschland Induktions-Erwärmungs-Anlagen GmbH
  • ITG Induktionsanlagen GmbH
  • Ajax Tocco Magnethermic GmbH
  • K. Biesinger GmbH – Stromzähler, Wasserzähler, Prüfstelle
  • Contact GmbH
  • Dekodur GmbH & Co. KG
  • Deutsches Factoring-Institut
  • Barefoot - For Riders Who Care

Öffentliche Einrichtungen

  • Zulassungsstelle des Kreises Bergstraße bis 2007 (danach für 10 Jahre in Neckarsteinach)

Staatliche Einrichtungen

  • Außenstelle des Arbeitsamtes Darmstadt
  • Polizeiposten der Polizei Wald-Michelbach (nur Werktags)

Bildungseinrichtungen

  • Neckartalschule Hirschhorn (Grundschule)

Freizeit- und Sportanlagen

  • Sporthalle und Sportplatz Jahnstraße
  • Sporthalle der Grundschule
  • Campingplatz mit Freibad
  • Neckartalradweg
  • Stoppomat: Von der Gemeinde Hirschhorn wurde eine permanente Zeitnahme für Radsportler, Läufer, Skater, Nordic Walker und Handbiker aufgebaut.

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hirschhorn (Neckar) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Torhaus der Burg Hirschhorn" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz Attribution ShareAlike 2.5. Der Urheber des Bildes ist p.schmelzle.