Einhausen ist eine Gemeinde im Kreis Bergstraße in Hessen, etwa 15 km östlich von Worms. Geographische Lage Einhausen liegt an der Bergstraße im Hessischen Ried und gehört zum klimatisch begünstigten nordöstlichen Oberrheingraben. Umgeben ist der von der Weschnitz durchflossene Ort von großen Wald- und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Nachbargemeinden Einhausen grenzt im Norden an die Gemeinde Groß-Rohrheim und die Stadt Gernsheim (Kreis Groß-Gerau), im Osten an die Städte Bensheim und Lorsch, im Süden an die Stadt Bürstadt sowie im Westen an die Gemeinde Biblis. Gemeindegliederung Einhausen besteht offiziell nur aus einem Ortsteil, die historisch entstandene Unterscheidung zwischen Groß-Hausen (nördlich der Weschnitz) und Klein-Hausen (südlich der Weschnitz) findet sich allerdings auch heute noch im Sprachgebrauch. Das Gemeindegebiet Einhausen ist katastermäßig in die Gemarkungen Groß-Hausen und Klein-Hausen unterteilt. Geschichte Der Ort ist aus einer Schenkung, Besitzname: Husun, an das Kloster Lorsch im Jahre 768 hervorgegangen. Im Zuge der Reformation und Gegenreformation entwickelten sich im 15. und 16. Jahrhundert zwei politisch sowie religiös zerstrittene Ortsteile: Groß-Hausen (protestantisch) und Klein-Hausen (katholisch). Mit Wirkung zum 1. April 1937 wurden die beiden Dörfer per Erlass zur Gemeinde Einhausen vereinigt. Diese Zusammenlegung war aufgrund der Vorbehalte zwischen den Einwohnern der zwei Orte durchaus umstritten und unbeliebt. Im Vorfeld der Vereinigung der Gemeinden erfolgte bereits im Jahr vorher die Anordnung zum Zusammenschluss der Schulen von Groß- und Klein-Hausen. Dies führte am ersten Schultag zu massiven Protesten: Einige Eltern weigerten sich, ihre Kinder auf der jeweils anderen Seite der Weschnitz in die Schule gehen zu lassen. Die Polizei musste eingreifen, um den "Aufruhr" zu beenden und nahm schließlich 16 Personen fest, von denen in der Folge 14 zu Haftstrafen von bis zu sechs Monaten verurteilt wurden. Nach 1945 gab es denn auch Bestrebungen, die von den Nationalsozialisten verfügte Zusammenlegung der beiden Orte wieder rückgängig zu machen und den Zustand mit zwei selbständigen Gemeinden wieder herzustellen. Schließlich setzte sich aber die Erkenntnis durch, dass eine größere Gemeinde den Herausforderungen der Zukunft besser gewachsen sein würde. In einer Volksabstimmung im Dezember 1953 wurde daher ein Antrag auf neuerliche Aufspaltung von Einhausen abgelehnt. Eine bedeutende Auswirkung dieser Entscheidung zeigte sich etwa zwanzig Jahre später, als Einhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen in den siebziger Jahren seine Eigenständigkeit bewahren konnte und unverändert blieb. Wappen Am 28. Januar 1966 wurde der Gemeinde Einhausen ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Rot auf goldener Brücke ein schwarzbedachtes goldenes Haus mit schwarzer Tür und zwei schwarzen Fenstern. Bedeutung: Die Brücke ist ein Symbol für den Zusammenschluss der beiden Ortsteile Groß- und Klein-Hausen diesseits und jenseits der Weschnitz, die sich viele Jahrhunderte getrennt entwickelt hatten. Gemeindepartnerschaften Die Gemeinde Einhausen pflegt Städtepartnerschaften mit dem französischen Attichy im Département Oise sowie mit dem amerikanischen Shoreview in Minnesota. Kultur und Sehenswürdigkeiten Kirchweih/Kerwe Die Einhäuser Kirchweih, auch Kerwe genannt, findet jedes Jahr am ersten Oktoberwochenende statt. Veranstaltet wird sie vom Verein zur Erhaltung der Tradition Einhausen e.V. in Zusammenarbeit mit den drei Kerwegruppen ADI, CHIEF und Ladännsche. Über die Grenzen Einhausens bekannt ist der Kerweumzug, der jedes Jahr, am ersten Sonntag im Oktober, stattfindet. Der 2007 gebaute Motivwagen mit dem Thema Nordkorea wurde in der Novemberausgabe des Karnevalsmagazins "Tusch!!!" (eine bundesweite Fachzeitschrift rund um Karneval) als bester politischer Motivwagen Deutschlands 2007 bezeichnet. Fastnacht Am Fastnachtswochenende finden drei Narrengiggelsitzungen und eine Kindersitzung statt. Veranstaltet werden die Sitzungen vom Verein zur Erhaltung der Tradition Einhausen e.V. Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Am östlichen Ortsrand verläuft die Bundesautobahn 67. Die Anschlussstelle Lorsch ist von der Ortsmitte etwa 3 km entfernt. Die Landesstraße 3111 durchzieht den Ort in Südost-Nordwest-Richtung. Im Süden durchlaufen 2,5 km von der Ortsmitte die Bundesstraße 47 und parallel dazu die Nibelungenbahn Bensheim–Worms das Gemeindegebiet. Der nächste Bahnhof liegt in 3 km Entfernung in Lorsch. Öffentliche Einrichtungen Einhausen verfügt über ein kleines Hallenbad mit einem Lehrschwimmbecken. Es wurde nach einer Renovierung im Februar 2011 wieder eröffnet. Auch Gäste, Schulklassen und Vereine von außerhalb nutzen es regelmäßig. Bildung Insgesamt vier Kindergärten stehen in der Gemeinde zur Verfügung, davon befindet sich einer in der Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde. In der Ortsmitte befindet sich die Schule an der Weschnitz, eine Grundschule mit 240 Schülern. Bundesautobahn 67 Die Bundesautobahn 67 (Abkürzung: BAB 67) – Kurzform: Autobahn 67 (Abkürzung: A 67) – ist eine Autobahn, die in Nord-Süd-Richtung rechts des Rheins zwischen Viernheim und Rüsselsheim verläuft. Die A 67 ist 65 Kilometer lang und weitestgehend vierstreifig, nur von Lorsch bis zum südlichen Ende stehen 3 Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Die A 67 zweigt am Mönchhof-Dreieck von der A 3 ab und verläuft als Tangente an den Städten Rüsselsheim (mit Dreieck zur A 60 Richtung Mainz) und Groß-Gerau sowie der Gemeinde Büttelborn vorbei, bis sie sich mit der A 5 und der A 672 im Westen Darmstadts kreuzt.
Dabei wechseln die A67 und die A5 die Fahrbahnen. Hiermit endet der nördliche Abschnitt, der in den sechziger Jahren unter teilweiser Benutzung der Trasse der Bundesstraße 26 erbaut wurde, und die A 67 geht über in einen Abschnitt der HaFraBa, der in der Weimarer Republik baureif geplant und 1933 bis 1935 ausgeführt wurde. Diese Strecke der Autobahn führt weiter an den Orten Gernsheim und Lorsch vorbei und endet am Viernheimer Dreieck lotrecht zur A 6, die ab hier die Fahrbahn der A 67 weiter nach Süden übernimmt. Mit den Vorbereitungen für die Erweiterung der Autobahn zwischen Darmstadt und Lorsch auf sechs Fahrstreifen wurde begonnen. Von Oktober 2006 bis September 2007 wurde die Brücke der alten Streckenführung der B 426 zwischen Pfungstadt und Hahn erneuert. Südlich dieser neuen Brücke befindet sich die älteste noch vorhandene Autobahnbrücke auf der HaFraBa-Magistrale (Hansestädte–Frankfurt–Basel) mit der Bauwerksnummer 6217687. Diese soll im Zuge der Erweiterung auch abgerissen werden. Die Brücke zwischen Pfungstadt und Griesheim wurde im Frühjahr 2007 abgerissen. Zwischen Darmstadt und Viernheimer Dreieck ist parallel zur Autobahn der Verlauf einer ICE-Neubaustrecke geplant. Im Bundesverkehrswegeplan ist außerdem der sechsstreifige Ausbau zwischen Mönchhof-Dreieck und Rüsselsheimer Dreieck im "vordringlichen Bedarf", zwischen Rüsselsheimer Dreieck und Darmstadt im "weiteren Bedarf" enthalten. Nach Abschluss aller Maßnahmen wäre die A 67 dann auf ganzer Länge sechsstreifig. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Einhausen (Hessen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bundesautobahn 67 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Die 2006/2007 re-naturisierte Weschnitz fließt durch Einhausen (in westlicher Richtung)" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Armin Kübelbeck. |