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Der Papierladen

Meisenheim ist eine Kleinstadt und Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz (Deutschland).

Meisenheim liegt im Tal des Flusses Glan am nördlichen Rand des Nordpfälzer Berglandes.

Die evangelischen Christen Meisenheims gehören (als eine der südlichsten Gemeinden) zu der Evangelischen Kirche im Rheinland, die katholischen zum Bistum Trier.

Das Wappen Meisenheims hat folgende Elemente:
Einen blauen, rotbewehrten Löwen auf weiß (entlehnt dem Wappen der Grafen von Veldenz)
Eine Meise auf rot (Symbol für die historisch unrichtige Ableitung des Namens „Meisenheim“ von „Meise“)

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Meisenheim wurde vermutlich im 7. Jahrhundert n.Chr. gegründet; von dem hypothetischen Gründer Meiso wird oft der Ortsname abgeleitet.

Urkundlich erstmals 1154 erwähnt, wurde Meisenheim im 12. Jahrhundert zu dem Hauptsitz der Grafen von Veldenz erhoben und erhielt 1315 von König Ludwig IV. die Stadtrechte. Die Grafen von Veldenz bauten auf dem heutigen Schlossplatz eine Burg, an die heute nur noch zwei spätere Gebäude, das 1614 erbaute „Schloss Magdalenenbau“ (heute als „Herzog-Wolfgang-Haus“ bezeichnet) und vor allem die ab 1479 erbaute Schlosskirche erinnern.

Beide Gebäude wurden erst unter der Herrschaft der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken erbaut, die 1444 die Grafen von Veldenz beerbt hatten.

Auch diese residierten anfangs in Meisenheim, verlegten ihren Hauptwohnsitz jedoch bald nach Zweibrücken.

1799 erbte der Zweibrücker Herzog Maximilian Joseph auch die schon länger vereinigten Länder Bayern und Kurpfalz. Während de jure die drei Länder nun in Personalunion vereinigt waren, änderte das an der tatsächlichen Machtverteilung gar nichts: Pfalz-Zweibrücken war bereits von der französischen Revolutionsarmee besetzt.

Anfang 1797 beging der Räuber Schinderhannes in Meisenheim einen seiner ersten Einbrüche. Er stieg nachts in das Haus eines Gerbermeisters ein und stahl einen Teil der Ledervorräte, die er angeblich am nächsten Tag dem Gerber wieder verkaufte (Peter Bayerlein: Schinderhannes-Ortslexikon, S. 157, Mainz-Kostheim 2003). Im Frühjahr 1798 tanzte der Schinderhannes mehrfach in Gastwirtschaften von Meisenheim.

Im Wiener Kongress wurde der nördlich des Glans liegende Teil Pfalz-Zweibrückens, also auch Meisenheim, nicht Bayern, sondern Hessen-Homburg zugeschlagen, dessen wechselvolle Geschichte Meisenheim nun teilte: 1866 erbte das Großherzogtum Hessen das gesamte Territorium, nach dem verlorenen Krieg im selben Jahr fiel Hessen-Homburg jedoch an Preußen. Mit den bayerischen Gebieten in seiner direkten Nachbarschaft wurde Meisenheim erst mit der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz wiedervereinigt.

Die Altstadt von Meisenheim am Glan ist die einzige in dieser Gegend, die eine nicht durch Krieg, Brand und Zerstörung unterbrochene, kontinuierliche Entwicklung seit dem 14. Jahrhundert aufzuweisen hat. Sie besitzt einen stellenweise gut erhaltenen Mauerring mit zwei Stadttoren, das Rathaus von 1517, zahlreiche Adelshöfe und Bürgerbauten sowie eine mittelalterliche Fuhrwerkswaage.

Die evangelische Schlosskirche, eine dreischiffige Hallenkirche, wurde zwischen 1479 und 1504 errichtet. Ihr spätgotischer Westturm ist durch reiche Steinmetzarbeit gestaltet. In der Grabkapelle sind die 44 Grabmäler des Hauses Pfalz-Zweibrücken und das reiche Rippengewölbe Zeugnisse einer hochentwickelten Renaissance-Bildhauerkunst.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Die „Ritterherberge“ in der Altstadt von Meisenheim, im Hintergrund die Schlosskirche" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Johnny Chicago.