Abitur "G8"

Das Abitur-> lateinisch examen abiturium "Abgangsprüfung", qualifiziert für ein uneingeschränktes Studium an Universität oder Hochschule. In der Regel werden hierfür nach dem Besuch der 4-Jährigen Grundschule 9 Jahre eines Gymnasiums besucht, das mit einer Reifeprüfung, dem Abitur, abgeschlossen wird.

Nun soll an Zeit gespart werden, nicht aber an Bildung. Das Abitur "G8" wurde eingeführt. Den Ursprung bildet das Abitursystem der DDR. Thüringen und Sachsen wollten nach der Wende das Abitur nach 12 Schuljahren beibehalten. Dies wurde mit der Auflage genehmigt, die Pflichtstundenzahl zu erhöhen. Die von der Kultusministerkonferenz festgelegte Gesamtstundenzahl von 265 Jahreswochenstunden ab der Jahrgangsstufe 5 bis zum Abitur (9 Jahre) musste eingehalten werden. Die Verkürzung der Schulzeit ist inzwischen in allen Bundesländern eingeführt und die bisherigen Erfahrungen werden kontrovers diskutiert!

Nach der Wende stellten die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und

Mecklenburg-Vorpommern auf das Schulsystem Abitur nach 13 Jahren um, da die geforderte Stundenzahl in 12 Jahren nicht zu leisten war. Durch die G8-Regelung wurden viele Gymnasien zu Ganztagsschulen ohne ihr Angebot für z. B. Mahlzeiten oder Pausen anzupassen. Die G8-Schüler müssen 35-40 Unterrichtsstunden leisten zu denen noch die Hausaufgaben- und Lernzeit hinzukommt. Schnell summieren sich diese Stunden dann auf eine 50-Stunden-Woche. Das bedingt, dass nun der erste Schritt nach dem Zweiten gemacht werden muss. Die Rufe von betroffenen Schülern und Eltern werden laut, die Stundenpläne zu optimieren und die Gesamtstundenzahl zu reduzieren. Was ist nötig für eine gute, ausgewogene Bildung? Ganz oben auf der Liste der zu reduzierenden Stunden stehen Fächer wie Religion, Kunst und Musik. Doch hier muss wohl noch einmal genauer hingeschaut werden. Auf jeden Fall sollte das "Turbo-Abi" entschärft und die Schule wieder menschlicher gestaltet werden. Auch wenn Leistung von Nöten ist, sollte diese in einem vertretbaren Rahmen gefordert werden.