Kinder-Fitness ersetzt das Klettern auf Bäume . . .

Aber auch hier geht wie in vielen Bereichen die Schere weit auseinander. Zum einen gibt es immer mehr Übergewichtige Kinder mit akutem Bewegungsmangel und auf der anderen Seite gibt es die Kinder und Jugendlichen, die einem makellosen Ideal entgegeneifern. Der Zuwachs in beiden Gruppen ist beängstigend. Verantwortlich für beide Seiten ist wohl auch der Umgang mit den neuen Medien, der zum einen das Freizeitverhalten verändert und zum anderen die Welt der schlanken, der schönen präsentiert. Dies, kombiniert mit dem Wandel sich nicht mehr zwanglos zum Spielen zu treffen sondern sich immer für alles verabreden zu müssen, bedingt diese Veränderung. Was auch bei Kindern und Jugendlichem immer mehr fehlt, ist die natürliche Bewegung im Alltag. Der Schulsport könnte den Kindern und Jugendlichen ein gesundes Körpergefühl genauso vermitteln wie das Bewusstsein für eine sinnvolle Bewegung. Doch in den pädagogischen Plänen ist dafür nicht genug Zeit vorgesehen obwohl nachgewiesen ist, dass bereits 2 sinnvoll genutzte Sportstunden pro Woche mit gezielten Trainingseinheiten beachtliche Resultate zeigen.

Aber auch durch das Elternhaus gibt es gravierende Unterschiede.Nicht nur die fehlende Zeit, wenn beide Elternteile arbeiten gehen ist hier maßgeblich sondern auch das, was die Eltern ihren Kindern vorleben. Sich am Wochenende zusammen draußen zu bewegen wie z.B. durch Ball-, Rad- oder Laufsport kann genauso spannend sein wie der Aufenthalt in einem Fitnessstudio, in dem für alle Altersgruppen geeignete Kurse angeboten werden. Bis zum Ende des Grundschulalters werden das Klettern an nicht zu hohen Geräten empfohlen sowie Zirkeltraining und Ballspiele. Anschließend können Sportarten angeboten werden wie Turnen, Tennis, Schwimmen oder Fußball die schon mit den ersten Leistungsanreize verbunden sein sollten. Wichtig ist, das gerade bei Kindern und Jugendlichen durch ein ausreichendes Angebot an Bewegung Übergewicht, Haltungsschäden und Konzentrationsstörungen entgegengewirkt wird. Dies gelingt aber nur, wenn Eltern, Schule und auch die Kinder gewillt sind etwas zu ändern – sportlich aktiv sein für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist!