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Die Stadt Moers liegt am unteren Niederrhein im Westen des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen und ist eine Große kreisangehörige Stadt des Kreises Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf.

Aufgrund der günstigen Lage im Norden der Rheinschiene und im Westen des Ruhrgebiets nennt sich Moers die Drehscheibe am Niederrhein. Moers ist die größte Stadt Deutschlands, die weder kreisfrei noch Sitz eines Kreises ist.

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Die Stadt Moers liegt in der niederrheinischen Tiefebene zwischen dem Rhein und einer Reihe von Moränenhügeln, die sich nördlich von Hüls nach Norden erstrecken. Moers liegt im Süden des Kreises Wesel, 7 km westlich der Ruhrmündung in Duisburg und 13 km nördlich von Krefeld. In der Landesplanung ist Moers als Mittelzentrum eingestuft.

Unter dem Moerser Stadtgebiet liegen aus der Zeit des Oberkarbon resultierende Kohle führende Schichten in einer Tiefe von 600 bis 800 Metern. Darüber befinden sich überwiegend aus Sand und Kies bestehende Schichten aus der Zeit des Devon und Tertiär, während das Gebiet vom Meer bedeckt war.

Im Diluvium schoben Gletscher Geröll aus Skandinavien vor sich her, die im Umland Endmoränen aus Ton, Lehm und Sand bildeten. Die Bodenschichten bestehen aus bis zu 20 Meter mächtigen pleistozänen Kies- und Sandablagerungen.

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In der Nacheiszeit entstanden auf der linksniederrheinischen Niederterrassenebene des Rheins durch Erosion und wiederholte Verlagerung der zahlreichen Flussarme ein Mikrorelief. Durch fluviatile Akkumulation bildeten sich leicht höhere Bereiche, die sogenannten Donken, während die ehemaligen Rheinarme, in denen sich heute die Entwässerungsadern der Stadt befinden, einige Meter tiefer liegen und die sogenannten Kendel–Niederungen bilden. Die trockenen Donken werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt, während im Bereich der Kendel Grünland vorherrscht.

Moers hat ein gemäßigtes Klima. Die jährlichen Niederschlagsmengen von rund 740 mm schwanken in den Monatswerten zwischen 46 mm im Februar und 81 mm im Juni. Die Sonnenscheindauer von etwa 1500 Stunden pro Jahr liegt in den Monatswerten zwischen 45 Stunden im Januar und 195 Stunden im August.

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Die durchschnittlichen Temperaturen haben eine Bandbreite von 3 Grad im Januar und 19 Grad im Juli bei einem Jahresmittelwert von 11 Grad. (Quelle: Deutscher Wetterdienst, Mittelwerte 1961 - 1990).

Mit einer Fläche von 68 km² dehnt sich das Stadtgebiet von Nord nach Süd 14,9 km und von West nach Ost 7,7 km aus.

Die höchsten Erhebungen im Stadtgebiet sind die Berghalde an der Römerstraße mit 103,5 m und der Pattberg (eine Halde, benannt nach der ehemaligen Zeche Pattberg in Moers-Repelen) mit 85 m, die tiefste Stelle liegt bei Strommörs und beträgt 24 m über NN.

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Räumlich ist das Stadtgebiet in folgende drei Stadtteile gegliedert, die wiederum aus weiteren Ortsteilen bestehen:

Moers: Moers-Mitte, Asberg, Scherpenberg, Hülsdonk, Hochstraß, Schwafheim, Vinn, Meerbeck

Kapellen: Kapellen Mitte, Achterathsfeld, Achterathsheide, Bettenkamp, Holderberg, Vennikel, Hülshorst

Rheinkamp: Siedlung Utfort, Repelen, Baerler Busch, Genend, Bornheim, Eick-West, Eick-Ost, Eickerwiesen, Ring, Meerfeld, Muspasch, Rheim, Kohlenhuck, Dong, Eurotec, Tervoort.

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Am westlichen Rande des Ruhrgebiets gelegen, hat Moers eine verkehrsgünstige Lage zu den Niederlanden und zum Ruhrgebiet, ebenso zum Flughafen Düsseldorf und zum Duisburg-Ruhrorter Hafen.

Für die im Norden und Westen angrenzenden Städte Rheinberg, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn sowie die dahinter liegenden ländlichen Gebiete und für die linksrheinischen Stadtteile von Duisburg ist Moers Mittelzentrum und beliebte Einkaufsstadt.

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Mit Krefeld im Süden und Duisburg im Osten grenzt Moers direkt an zwei Großstädte, deren Angebote im Bereich Kultur, Freizeit und Bildung von den Moerser Bürgern gerne genutzt werden. 

Archäologische Funde zeigen Andeutungen einer ersten Ansiedlung um 2500 v. Chr. im Raum Hülsdonk, um 500 v. Chr. sind weitere Siedlungsfunde im Raum Moers dokumentiert. In der Römerzeit wurde in Jahren 12?11 v. Chr. das Lager Asciburgium auf dem Gebiet des heutigen Asberg von Drusus, einem Schwiegersohn des Augustus, gegründet. 69 n. Chr. wurde das Lager durch Claudius Civilis, der auf dem Rückzug vom Bataveraufstand war, niedergebrannt, später jedoch wieder aufgebaut und um 85 endgültig verlassen.

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Im 9. Jahrhundert wurde Moers als „Murse“ erstmals urkundlich in den Heberegistern des Klosters Werden erwähnt. Der Name der Stadt leitet sich wohl von Moor oder Morast ab und ist darauf zurückzuführen, dass der damals noch mäandrierende Rhein am Niederrhein große Sumpfflächen schuf, innerhalb derer sich die Menschen auf den höher gelegenen Plätzen ansiedelten. So war Moers bis ins 18. Jahrhundert noch oftmals von heftigen Hochwassern des Rheins heimgesucht.

Die ältesten Teile des Moerser Schlosses stammen aus dem Zeitraum um 1200. Aus dem Jahr 1186 stammt die erste Erwähnung eines „Herrn“ von Moers, aus dem Geschlecht der künftigen Grafen der Grafschaft Moers. Zwischen 1270 und 1280 kam es zu einer gravierenden Veränderung des Rheinverlaufs, so dass die Ansiedlung nicht mehr in unmittelbarer Nähe des Flusses lag, sondern ca. 7 km davon entfernt.

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Am 20. Juli 1300 bekam Moers die Stadtrechte durch König Albrecht I. verliehen. Es folgte die Befestigung der Stadt mit Mauern und Graben. 1373 erhielt Moers das Münzrecht. 1448 wurde ein Karmeliterkloster gebaut. 1493 fielen Stadt und Grafschaft Moers durch Erbschaft an das Haus Wied-Runkel und 1519 an die Grafen von Neuenahr. Im Jahr 1560 hielt die Reformation unter Graf Hermann in der Stadt Einzug; dieser führte drei Jahre später auch die Gerichtsordnung ein. Sein Eintreten für den konvertierten Kölner Erzbischof Gebhard I. Truchsess von Waldburg verwickelte Moers in den Truchsessischen Krieg.

Im Jahr 1582 wurde das heute noch bestehende Gymnasium Adolfinum gegründet. Zwischen 1586 und 1597 wurde Moers von den spanischen Truppen als den Gegnern der Niederländer besetzt, da Graf Adolf auch Gouverneur von Geldern und Utrecht und Feldherr der truchsessischen Truppen war. 1594 vermachte Adolfs Witwe Walpurgis, die zu dieser Zeit im Exil lebte, als letzte Gräfin von Moers die Ländereien an ihren Verwandten, den Oranier Moritz von Nassau.

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Dieser belagerte die Stadt und konnte sie 1597 gewaltlos einnehmen. Walpurgis konnte dann bis zu ihrem Tod 1600 noch in der Stadt leben. Unmittelbar nach der Einnahme der Stadt ließ Moritz die heute noch die Struktur des Stadtbildes prägende Festungsanlage nach niederländischem Vorbild errichten, so dass bereits 1609 die Stadt von einem gezackten Ring aus Wallanlage, großem Wassergraben und Bastionen umgeben war.

Ein großes Feuer zerstörte im Jahr 1605 einen großen Teil der Altstadt und 1623 raffte die Pest 900 Menschen, die Hälfte der Einwohner, nieder. In den folgenden Jahrzehnten erlebte die Stadt unter den Niederländern eine Blütezeit. Vor allem gelang es unter dem Schutz der Niederländer den Wirren und Unruhen des dreißigjährigen Krieges vollständig zu entgehen und neutral zu bleiben. Einer flämischen Tradition entsprach die Gründung von Schützengesellschaften, die die hauptamtlichen Truppen zum Schutz der Stadt verstärkten. So geht auch der älteste noch aktive Moerser Verein, der Bürgerschützenverein Hochstraß-Scherpenberg 1650 auf diese Zeit zurück.

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1702 fiel die Stadt im Wege der Erbfolge an Preußen und wurde 1706 Fürstentum. Damit verbunden war ein Sitz im westfälischen Reichsgrafenkollegium und damit die Reichsunmittelbarkeit. Die Moerser Bürger waren zunächst nicht begeistert und verwiesen den Abgesandten des preußischen Königs der Stadt. Schließlich konnte der beauftragte General Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (Der alte Dessauer) durch eine heimliche nächtliche Aktion die Stadt im Jahre 1712 unblutig im Handstreich einnehmen.

Die Niederländer wurden daraufhin im Auftrag von König Friedrich I. endgültig aus der Stadt vertrieben. 1723 wurde eine eigene Regierungsbehörde in Moers eingerichtet. Während des Siebenjähigigen Krieges wurde Moers kurz von Franzosen besetzt und musste für die Truppen Nahrung und Unterkunft stellen. Das Adolfinum wurde zur Scheune.

Nach Ende des Krieges wurde die Festung auf Geheiß Friedrich II. von Preußen geschleift. Erhalten blieb der äußere Wall, weil er als Deich notwendig war. Der Rest wurde Gartenland. 1794 kam die Stadt unter französische Herrschaft und gehörte ab 1798 zum Roerdepartement. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde der gesamte Niederrhein und damit auch die frühere Grafschaft Moers wieder dem Königreich Preußen zugeschlagen.

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Aus der kurzen französischen Episode blieb der napoleonische Code Civil übrig, der bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahr 1900 als Rheinisches Recht Gültigkeit behielt. Des Weiteren siedelten sich einige französische Soldaten in Moers an, so dass der Anteil der katholischen Bevölkerung anstieg. Unter den Franzosen hatten die Moerser den Regierungssitz, die Zuständigkeit für Krefeld und die Steuerverwaltung verloren. Zu ihrem Entsetzen wurde dies auch unter Preußen nicht wieder hergestellt.

Im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation kam Moers am 23. April 1816 zum Kreis Rheinberg als einem von über 40 Landkreisen der Provinz Jülich-Kleve-Berg, der späteren Rheinprovinz. Schon 1823 wurde dieser neugegründete Kreis mit dem Kreis Geldern vereinigt. Das 19. Jahrhundert verlief danach für die Moerser weitgehend ruhig und beschaulich. Im Laufe der Zeit entstanden einige für die Infrastruktur wichtige Einrichtungen.

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Im Jahr 1820 wurde das Lehrerseminar mit Adolph Diesterweg als erstem Direktor gegründet. Sein Nachfolger, Franz Ludwig Zahn, baute es ab 1832 aus und bezog 1866 das neu errichtete Gebäude an der heutigen Wilhelm Schroeder Straße (heutiges Adolfinum).

Bereits 1836 richtete Zahn für die Unterbringung der Lehramtsanwärter die sog. Präparandenanstalt ein, die dann zum Internat erweitert und auf dem Gut Fild als Martinsstift ausgebaut wurde.

Eine wesentliche wirtschaftliche Chance verpasst hatten die Moerser, als sie sich gegen das Vorhaben der Klever Verwaltung wehrten, auf ihrer Allmende an der Moerser Heide eine Maulbeerplantage zu errichten.

So wurde Krefeld zur Seidenstadt. Dennoch gab es mit dem Duisburger Fabrikanten Friedrich Wintgens einen Textilunternehmer, der in der Nähe des Schlosses eine Baumwollspinnerei gründete. Das Unternehmen war recht erfolgreich. In der Spitze waren mehr als 200 Menschen dort beschäftigt. Wintgens konnte das Schloss erwerben und renovieren sowie auf weiteren Flächen den Schlosspark anlegen lassen.

1857 wurde die 1823 erfolgte Vereinigung der Kreise Rheinberg und Geldern rückgängig gemacht. Jetzt wurde Moers Sitz des neu gegründeten Kreises Moers. Gleichzeitig wurde in Moers die preußische Städteordnung eingeführt und darüber hinaus die Bürgermeisterei Moers-Land gebildet. Ab 1873 gibt es eine gasbetriebene Straßenbeleuchtung in Moers. Erste Bahnlinien wurden von der Rheinischen Bahngesellschaft 1882 nach Krefeld und von der Märkischen Eisenbahngesellschaft 1883 nach Homberg in Betrieb genommen.

1894 übernahm die Stadt die Gasanstalt von der Rheinischen Energie AG. 1901 erfolgte der Bau des Wasserwerkes Vinn mit dem mittlerweile denkmalgeschützten Wasserturm. Zur 200jährigen Zugehörigkeit zu Preußen im Jahr 1902 reiste Kaiser Wilhelm II. an. Aus diesem Anlass wurde das Denkmal am Altmarkt errichtet. Von 1984 bis 1914 wirkte in Repelen der Lehmpastor Emanuel Felke, der in dem damaligen Dorf einen Kurbetrieb für Naturheilkunde aufbaute und mit den Bürgern den Jungbornpark errichtete.

Der Beginn des 20. Jahrhunderts stand in Moers ganz im Zeichen des Bergbaus. Lebten im Jahr 1900 noch 6.000 Menschen in der Stadt und weitere 6.000 in der Landbürgermeisterei, so vervielfachten sich die Zahlen in den folgenden Jahren. Mit dem Abteufen des Schachtes IV der Zeche Rheinpreußen am 15. September 1900 kam der Bergbau auch in die Stadt Moers. Von 1904 bis 1913 wurde für rund 10.000 Zuwanderer die Zechen- und Arbeitersiedlung Meerbeck-Hochstraß errichtet, die heute nach einer umfangreichen Sanierung noch eine gesuchte Wohngegend ist.

Auch im Verkehr tat sich einiges. Am 1. Juli 1901 wurde das Wegegeld auf der „Moers-Homberger Aktienstraße“, der heutigen Homberger Straße, aufgehoben. 1903 wurde die von Dr. John Haniel initiierte Eisenbahnverbindung von Duisburg über Rheinhausen und Moers nach Kleve dem Verkehr übergeben. Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wurde 1907 das Mattorn, das letzte Moerser Stadttor, abgerissen. 1909 gingen die Moerser Kreisbahnen in Betrieb.

Ein wesentlicher Fortschritt war die Aufnahme des Straßenbahnbetriebes durch die Straßenbahn Moers-Homberg GmbH im Jahr 1908, die ab 1914 auch über die Rheinbrücke nach Ruhrort reichte. Ebenso gab es ab 1920 eine Verbindung über Kapellen nach Krefeld sowie eine Linie nach Kamp-Lintfort. Seit 1911 gibt es eine Stromversorgung für die Moerser Innenstadt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Moers von belgischen Truppen besetzt. Die Bevölkerung litt unter Arbeitslosigkeit und den Einquartierungen der Belgier. Von den Wirren des Ruhrkampfes blieb Moers weitgehend verschont, wenn es auch immer wieder zu Konflikten mit den Besatzern kam und Moers vom restlichen Reich abgeschnitten war.

Die Bevölkerung litt unter der Hyperinflation des Jahres 1923. Zur Entlastung der Bevölkerung entstand 1923 die Matthek als Truppenunterkunft für belgische Soldaten, die später in eine Wohnsiedlung umgebaut wurde. Im Jahre 1924 wurde die Niederrheinische Verkehrsgesellschaft gegründet, die mit Bussen neue Überlandverbindungen schuf.

Die belgische Besatzung endete am 31. Januar 1926 und es begann eine Phase der Konsolidierung. Die Entwicklung im Bergbau setzte sich weiter fort. 1927 bzw. 1934 nahmen in Repelen die Pattberg-Schächte ihren Betrieb auf. Zugleich entstand in den Jahren 1930 bis 1936 die Siedlung Repelen.

In den chemischen Werken in Meerbeck (heute SASOL) wurde ab 1936 synthetisches Benzin aus Kohle gewonnen. Das politische Leben der Stadt in den zwanziger Jahren war gespalten. Eine stark konservativ national orientierte bürgerliche Gesellschaft in der alten Stadt einerseits und eine nahezu geschlossene linke Arbeiterschaft in den Siedlungen Meerbeck, Hochstraß und der Matthek andererseits bildeten weitgehend voneinander unabhängige Blöcke.

Auch wenn Josef Goebbels bereits 1925 als Redner in Moers aufgetreten war, spielte die NSDAP, deren Ortsgruppe Moers 1926 gegründet worden war, bis 1928 als Partei keine wesentliche Rolle. Zur Reichstagswahl 1928 erhielt sie in Moers nur 1,7 %. Bei der Kommunalwahl 1929 erreichte sie immerhin zwei Sitze.

Ganz anders hingegen war dann die Situation 1930 mit einem spektakulären Erfolg der NSDAP auch in Moers, wo sie mit 28,2 % stärkste Partei wurde. Führende Köpfe waren der Zeitschriftenhändler Bollmann und der Tierarzt Bubenzer, zu denen bald der ehemalige Zentrumsmann Bruno Heger stieß. 1930 wurde die Hitlerjugend gegründet. 1933 hatte die Partei im Kreis Moers bereits 3.000 Mitglieder.

Hintergrund war auch in Moers die seit 1929/30 ausgelöste Wirtschaftskrise, die im Bergbau ab 1930 zu massiven Entlassungen führte. Die Zahl der Arbeitslosen verdoppelte sich bis 1932 nahezu. Die Not stieg und auch die gewaltsamen öffentlichen Auseinandersetzungen mit der Linken, die Verletzte und auch Tote forderte.

Noch lange nach dem Krieg hielt sich die Auffassung, dass Moers im Grunde nicht nationalsozialistisch, sondern deutschnational orientiert gewesen sei. Weder die Wahlergebnisse noch das Verhalten von Bürgern und Geschäftswelt bis hin zur evangelischen Kirche, die der NSDAP ihren großen Gemeindesaal als Sitzungssaal zur Verfügung stellte, bestätigen dies jedoch.

Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 erfolgte die Machtergreifung ähnlich wie im ganzen Reich. Bereits am 31. Januar zogen SA, SS und Stahlhelm siegestrunken in einem Zug von etwa 700 Mann in die Meerbecker Kolonie, wo es zu Schießereien kam, aber niemand ernsthaft verletzt wurde. Entsprechende Aufmärsche fanden auch in den Arbeitersiedlungen der Nachbarorte, so in Rheinhausen, Homberg und Repelen statt. Die Polizei war in dieser Situation zahlenmäßig weit unterlegen und machtlos. In den folgenden Tagen wurden „zur Vermeidung von Unruhen“ Versammlungen der KPD und auch der SPD verboten.

Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 begannen die Verhaftungen der KPD-Führer und am 28. März 1933 waren 137 Personen im Kreis Moers inhaftiert. Damit wurde der einzigen Organisation, die sich auf gleicher Ebene hätte wehren können, der Kopf genommen. In den nächsten Jahren wurden die Führer der KPD, aber auch der SPD systematisch verfolgt.

Die bekannte Liste der Todesopfer als Folge von Widerstand und Verfolgung aus dem südlichen Altkreis Moers umfasst 42 Namen ohne jüdische Mitbürger. Aus Meerbeck stammte auch Johann Esser, der Dichter des Liedes der Moorsoldaten, das er im KZ Börgermoor geschrieben hatte und das zum Symbol des Widerstandes gegen den Faschismus wurde.

1928 lebten in Moers ca. 230 Juden, also knapp ein Prozent der Bevölkerung. Sie waren voll integriert und überwiegend als Kaufleute und Handwerker tätig. Dem langjährigen Ratsmitglied Issak Kaufmann wurde noch 1931 sogar von Hindenburg zum 85. Geburtstag gratuliert und in der Presse erschien eine Würdigung. Doch mit der Machergreifung wurde schnell alles ganz anders. Deutschlandweit kam es ab 28. März 1933 zum Boykott jüdischer Geschäfte, der auch in Moers von SA und SS durchgesetzt wurde. In der Folge verließen viele Juden Moers, viele verloren ihre Existenzgrundlage und es kam wie anderswo zu Notverkäufen von Hab und Gut.

Die jüdische Schule musste mehrfach die Räumlichkeiten wechseln, bis sie 1939 geschlossen wurde. In der Reichspogromnacht wurde die Synagoge zwar demoliert, aber wegen der engen Nachbarbebauung nicht in Brand gesetzt. Ca. 60 Juden lebten am Ende, als die Auswanderung am 1. Oktober 1941 auch formal verboten wurde, noch in Moers, zusammengedrängt in fünf sog. Judenhäusern. Der erste Abtransport von 40 Personen nach Riga und Theresienstadt erfolgte am 13. Dezember 1941. Bis auf wenige Ausnahmen sahen die Moerser unbeteiligt zu. Nach zwei weiteren Transporten im April und Juli 1942 konnten die Nazis feststellen, dass Moers judenfrei sei. Dass sie dabei eine Familie in der Matthek übersehen hatten, die von ihrem Umfeld und einem mutigen Moerser Stadtangestellten gedeckt wurden, ist ein glückliches Schicksal.

Hart traf es auch die Kriegsgefangenen und die aus Russland, Polen und der Ukraine verschleppten Zwangsarbeiter. 1940 gab es etwa 1.000, Anfang 1942 wurden im Kreis Moers 3.000 Kriegsgefangene in 23 Ausländerlagern gezählt. Neben der Rekrutierung für den Bergbau waren viele auch auf Bauernhöfen, in Industrie- und Bauunternehmen eingesetzt. Die Lebensbedingungen waren grausam und menschenunwürdig. Viele starben an Unterernährung, Entkräftung aber auch an den Auswirkungen von Gewalt. Während der Bombardierungen durften die Ausländer nicht mit in die Bunker. Allein auf dem Friedhof Lohmansheide nahe am Schacht Rheinpreußen 5/9 gibt es 141 Gräber. Man schätzt die Zahl der Toten in Moers auf über 200. Für den Kreis Moers sind urkundlich 558 umgekommene russische Zwangsarbeiter dokumentiert. Zu den anderen Nationalitäten incl. Franzosen, Belgiern und Niederländern liegen keine entsprechenden Zahlen vor.

Aber auch die Moerser Bevölkerung hatte erhebliche Opfer zu verzeichnen. Von den 5.000 eingesetzten Soldaten aus Moers waren 975 gefallen oder vermisst. Es gab 150 zivile Bombenopfer. In Meerbeck, wo die Bombardierung wegen der Treibstoffwerke besonders stark war, waren von 3.000 Siedlungshäusern fast alle beschädigt und 1.000 nahezu vollkommen zerstört.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 4. März 1945 nahmen US-amerikanische Truppen die Stadt ein. Der sozialdemokratische Widerstandskämpfer Hermann Runge wurde 1948 in den Parlamentarischen Rat zur Ausarbeitung des Grundgesetzes berufen und war von 1949 bis 1957 Mitglied des Deutschen Bundestages. 1952 wurden die Straßenbahnlinien stillgelegt und der Betrieb auf O-Busse umgestellt. Das gesamte Gebiet zwischen Rheinberg, Kamp-Lintfort, Neukirchen, Rheinhausen und Duisburg-Ruhrort war auf einer Strecke von 55 km elektrifiziert. Es war damit eines der größten O-Bus-Netze in Deutschland bis 1968 auf reinen Omnibusbetrieb umgestellt wurde.

Durch Sanierung der Altstadt ab 1965 unter strikter Einhaltung der historischen Strukturen erhielt Moers eine attraktive Innenstadt, die durch Umwandlung in eine Fußgängerzone ab 1972 zu einem beliebten auch überregional bedeutenden Einkaufsziel und Treffpunkt wurde. Am 1. Januar 1975 wurde Moers aufgrund der Gebietsreform Großstadt. Als Reaktion auf die sich seit Ende der 1960er Jahre abzeichnende Bergbaukrise begann man zunächst in Hülsdonk neue Gewerbegebiete zu erschließen. 1978 erfolgte die Umstellung der Gasversorgung von Kokereigas auf Erdgas. Im Jahr 1980 erwarb die Stadt den überwiegenden Teil der Zechensiedlung Meerbeck und führte über einen Zeitraum von 15 Jahren eine grundlegende Sanierung durch.

Die Stadtwerke Moers GmbH erwarb 1988 von der RWE das Versorgungsnetz für Kapellen und Meerbeck und übernahm die dortige Stromversorgung. 1990 und 1993 wurden die Moerser Schachtanlagen Rheinpreußen und Pattberg geschlossen. Die Stadt reagierte mit der Erschließung des Technologieparks Eurotec. Ab 1997 erfolgte der Ausbau des Grafschafter Gewerbeparks Genend in einem Gemeinschaftsprojekt mit den Städten Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg. 1998 wurde die Homberger Straße im Innenstadtbereich grundlegend umgestaltet, um auch hier die Attraktivität für den Einkauf zu verbessern. Im Jahr 2000 feierte die Stadt ihr 700-jähriges Bestehen.

Am 1. Januar 1906 wurden die Gemeinden bzw. Gemarkungen Hülsdonk, Hochstraß, Vinn, Asberg und Schwafheim, die bis dahin zur Landbürgermeisterei Moers gehörten, in die Stadt Moers eingemeindet.
1910 wurde die Gemeinde Repelen-Baerl gebildet und 1950 in Rheinkamp umbenannt.
Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des 2. Neugliederungsprogramms die Gemeinden Kapellen und Rheinkamp mit der Stadt Moers vereinigt. Der Ortsteil Baerl der bisherigen Gemeinde Rheinkamp wurde in die Stadt Duisburg eingemeindet. Die Einwohnerzahl der Stadt Moers überstieg die 100.000 Einwohner-Grenze, Moers wurde damit Großstadt, was durch die Volkszählung von 1987 amtlich bestätigt wurde.
Gleichzeitig wurde der Kreis Moers aufgelöst und mit wesentlichen Teilen der ehemaligen Kreise Dinslaken und Rees zum neuen niederrheinischen Großkreis Wesel zusammengefügt. Sitz des neuen Kreises wurde Wesel.

1920 hatte Moers 25.000 Einwohner, bis 1965 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Durch die Eingemeindung der Orte Rheinkamp (40.924 Einwohner 1974) und Kapellen (6.267 Einwohner 1974) am 1. Januar 1975 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Moers die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 2002 erreichte die Bevölkerungszahl mit 108.019 ihren historischen Höchststand. 2004 betrug der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung nach Angaben der Stadtverwaltung rund zehn Prozent (10.674 Personen). Ende Dezember 2005 lebten in Moers nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 107.547 Menschen mit Hauptwohnsitz.

An der Spitze der Stadt Moers standen von 1300 bis 1795 der Bürgermeister, die Schöffen und der Rat. Die Bevölkerung konnte durch so genannte „Gemeinsleute“ auf den Rat Einfluss nehmen. In französischer Zeit war der Bürgermeister zugleich Präsident des Kantons Moers. Ab 1815 wurden Bürgermeister und Stadtverordnete nach der preußischen Ordnung gewählt. Der wendige Dr. Fritz Eckert schaffte es von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik bis in den Nationalsozialismus sein Amt zu bewahren. Danach wurde von den Nationalsozialisten der Bürgermeister aus den Reihen der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Bürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein.

Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Bürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Stadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt von den Bürgern gewählt. Erster direkt gewählter Bürgermeister wurde Rafael Hofmann (CDU).

Das Wappen der Stadt Moers zeigt in gespaltenem Schild vorne in Silber einen roten Zinnenturm mit offenem, schwarzem Fallgatter, hinten in Gold einen schwarzen Balken. Das Wappen wurde der Stadt am 30. Oktober 1975 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es handelt sich um das alte Wappen der früheren Stadt Moers vor der Gebietsreform. Der Turm steht für die Burg, aus dem sich das heutige Schloss entwickelte und somit die ehemalige Residenzstadt der Grafschaft Moers symbolisiert. Der goldene Schild mit dem schwarzen Balken war das Zeichen der Herren von Moers, die sich ab ca. 1250 bis 1300 Grafen von Moers nannten. Dieses Wappen erscheint schon in den ältesten bekannten Stadt- und Schöffensiegeln von Moers als kleines Schildchen hinter dem Zinnenturm, dem Zeichen für die befestigte Stadt. Seit etwa 1500 wird das Stadtwappen in der heutigen Darstellung geführt.

Die Stadtflagge ist schwarz-gelb belegt mit dem Wappen.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Moerser Schloss" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Hans Peter Schaefer.