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Wurmlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg.

Die Gemeinde Wurmlingen liegt nahe der Mündung des Faulenbachs in die Elta in einem weiten Talkessel der westlichen Schwäbischen Alb unmittelbar am 48. Grad nördlicher Breite. Die Gemarkungsfläche umfasst neben Teilen des Faulenbach- und Eltatals, die sich auf einer Höhe von ca. 650 m über NN befinden, auch Anteile an der Hochfläche der Schwäbischen Alb (ca. 850 bis 890 m über NN).

Die Gemeinde grenzt im Norden an Rietheim-Weilheim, im Osten und Süden an die Kreisstadt Tuttlingen und im Westen an Seitingen-Oberflacht.

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In Wurmlingen befinden sich die Reste eines römischen Gutshofes sowie eines Römischen Bades (47° 59′ 53,04″ N, 8° 46′ 12,66″ O). Zur Zeit der Völkerwanderung verwendeten die Alamannen dieses Bad in Verbindung mit einem Holzhaus, eine der seltenen gezielten Nutzungen römischer Einrichtungen durch die Germanen. Die Reste des Badgebäudes sind unter einem Schutzhaus erhalten. Der heutige Ort Wurmlingen wurde am 30. März 797 erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen als Wurmeringa erwähnt. Der Name geht auf den Eigennamen Wurmhari oder Wurmheri zurück (vgl. -ingen).

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Während der Frühen Neuzeit war Wurmlingen zentraler Ort des „Konzenberger Ländchens“ (vgl. Burg Konzenberg), welches im Besitz des Domkapitels des Bistums Konstanz war und neben Wurmlingen noch einige benachbarte Dörfer umfasste. Diese Jahrhunderte währende Zugehörigkeit zum Domkapitel prägt bis heute das Ortsbild mit seinem Schloss und der klassizistischen Sankt-Gallus-Kirche neben den einfachen alten, längst als reine Wohnhäuser genutzten Bauernhäusern. 1803 fiel Wurmlingen mit Konzenberg an Baden, 1806 dann an Württemberg, mit der Verwaltung durch das Oberamt Tuttlingen.

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Der bäuerliche Charakter blieb bis zur Wende zum 20. Jahrhundert erhalten. Durch das starke Wachstums der Leder verarbeitenden und medizintechnischen Industrie im nahen Tuttlingen seit der Fertigstellung der Bahnstrecke Stuttgart–Tuttlingen–Singen fanden viele Einwohner dort eine Arbeitsstelle. Nennenswerte Industrie entwickelte sich in Wurmlingen selbst erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs meist aus klein-handwerklichen Wurzeln (Graphische, Papier verarbeitende Industrie, Medizintechnik, KFZ-Zulieferer).

In der Zeit der baden-württembergischen Gebietsreform (Anfang der 1970er Jahre) konnte sich Wurmlingen dem Versuch Tuttlingens, sich die Gemeinde einzuverleiben, durch geschicktes Taktieren und enormen Einsatz der Bevölkerung widersetzen. Die günstige Lage am Rand der prosperierenden Industriestadt Tuttlingen und das Wachstum der ansässigen Industriebetriebe ermöglichte der Gemeinde Wurmlingen fortan eine gedeihliche Entwicklung bei minimaler Pro-Kopf-Verschuldung. Seit 2002 ist die Gemeinde schuldenfrei.

Am 27. Juli 1934 stürzte ein Passagierflugzeug (Curtiss AT-32C Condor CH-170) der Swissair in ein Waldstück (Rußberg) östlich des Dorfes. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg von Zürich nach Berlin. Unter den zwölf tödlich Verunglückten war die erste Stewardess Europas, Nelly Diener. Dieser Absturz war einer der ersten Abstürze einer Passagiermaschine in Europa.

Bauwerke
* Römisches Bad (Reste unter einem Schutzhaus)
* Ruine Konzenberg, 2 Kilometer südwestlich des Ortes
* Das älteste noch genutzte Gebäude ist der sog. Hohbiehl (erbaut ca. 1300) mit seinen charakteristischen Staffelgiebeln.
* Das ehemalige Schloss (erbaut 1600–1602) beherbergt heute einen Teil der Grund- und Nachbarschafts-Hauptschule (Konzenbergschule).

* Die sogenannte alte Vogtei (ursprünglich erbaut um 1500, 1985 abgetragen und originalgetreu rekonstruiert) wird als Vereinshaus genutzt. Im Dachgeschoss befindet sich ein bäuerliches Museum.
* Katholische St.-Gallus-Kirche, erbaut 1782–1784 unter dem Fürstenbergischen Baumeister und Hofkammerrat Franz Joseph Salzmann im klassizistischen Stil.

In der Wurmlinger Fasnet spielen drei Figuren eine wichtige Rolle: Hansele, Fuchs und Krattenweible. Diese entstanden in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, z. T. nach historischen Vorbildern: Das Hansele ist ein „Weißnarr“, der Fuchs ein „Blätzlenarr“, der die Farben grün, gelb, blau und rot trägt. Die größte Gruppe der Wurmlinger Narren bilden die Krattenweible (Hexen).

Neben vier Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern gibt es eine große Zahl kleiner Betriebe. Insgesamt verfügt die Gemeinde über 1200 Arbeitsplätze. Dennoch wird die Zahl der Einpendler (880) von der der Auspendler (1050) deutlich übertroffen.

Wurmlingen liegt an der Bundesstraße B 14 sowie an der Gäubahn. Es halten die Züge des Ringzuges, die Wurmlingen werktags stündlich mit Tuttlingen, Immendingen, Leipferdingen sowie mit Spaichingen und Rottweil verbinden. Wurmlingen ist durch die Linie 8 ebenfalls an den Stadtverkehr Tuttlingen angeschlossen und in den Verkehrsverbund TUTicket eingegliedert. Der ICE-Bahnhof Tuttlingen liegt ca. drei Kilometer vom Wurmlinger Ortszentrum entfernt.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wurmlingen (bei Tuttlingen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Blick auf den Ortskern Wurmlingens von Westen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz Attribution ShareAlike 2.5. Der Urheber des Bildes ist Audaxx.