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Gosheim ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg.

Gosheim liegt am Fuße des Lembergs, mit 1.015 m über NN der höchste Berg auf der schwäbischen Alb, und zählt zum Heuberg. Landschaftlich sind einige Teile von Gosheim mit einer sehr schönen Aussicht am Albtrauf gelegen.

Die Gemeinde grenzt im Norden an Deilingen, im Osten an Wehingen, im Südosten an Bubsheim und Böttingen, im Süden an Denkingen, im Westen an Frittlingen sowie Wellendingen im Landkreis Rottweil.

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Gosheim wurde erstmals 1295 als Gossheim in einer Urkunde des Grafen Albrecht von Hohenberg erwähnt, aber schon aus der Hallstattzeit sind Siedlungsreste nachgewiesen. Die Vogtei des Dorfes gehörte zur Burg Wehingen und mit dieser ab 1351 Österreich. 1805 ging es über an Württemberg. Von 1806 bis 1938 gehörte Gosheim zum Oberamt Spaichingen, seit 1938 zum Landkreis Tuttlingen.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden am 22. Februar 1945 gegen 14 Uhr von englischen Flugzeugen 89 eine Tonne schwere Bomben auf Gosheims Markung abgeworfen. Sie fielen ins Wiesental, Jamit, Täli und auf den Sturmbühl. Die Bomben sollten die Heubergbahn, die damalige Bahnlinie, zerstören. Getroffen hat jedoch keine, die Ernte war aber für mehrere Jahre zerstört. Die Bombenkrater hatten 5 bis 6 Meter Tiefe und einen Durchmesser von 10 bis 12 Meter.

Pro Bombe wurden 150-200 m³ Gestein ausgeworfen und zerstreut. Selbst heute sind noch Spuren davon zu finden. Es wird vermutet, dass im Wiesental noch drei Blindgänger liegen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten zahlreiche deutschstämmige Flüchtlinge aus Jugoslawien an, was der damals noch kleinen Industrie zu Gute kam, die bald rapide expandierte. Ab ca. 1970 wurde der zunehmende Bedarf an Arbeitskräften durch zugezogene ausländische Einwohner gedeckt, zu Beginn vor allem aus Italien.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden die meisten industriellen Betriebe aus dem Gosheimer Ortskern an dem Ortsrand ausgelagert. Die benötigten Flächen wurden zwischen dem Verlauf der ehemaligen Bahnlinie und der Egartensiedlung und auf dem Sturmbühl erschlossen.

Gosheim besitzt ein gut ausgebautes Spazier- und Wanderwegnetz sowie gespurte Loipen und einen Skihang im Winter. Die größte Freizeiteinrichtung ist das Jurabad, ein Hallenbad mit angeschlossener Turnhalle. Tennisspielen lässt sich in der 1988 erbauten 3-Feld-Tennishalle des Tennisclubs Heuberg.

Außerdem gibt es in Gosheim ein Biathlonzentrum. Die Biathlonstrecke umkreist weitläufig den Radarturm mit einer durchschnittlichen Meereshöhe von etwa 1000 m. Der Gosheimer Skiclub (SC Gosheim) hat schon viele Talente hervorgebracht, so zum Beispiel Simone Denkinger und Kathrin Hitzer.

Trotz etlicher Bürgerwünsche wurden bisher aber nur sehr wenige Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche eingerichtet. So gibt es keinen Skatepark, Basketballplatz oder ähnliches.

Heute hat Gosheim eine verhältnismäßig große Industrie (vor allem metallverarbeitende Industrie, Drehteile, Uhren etc.) mit rund 2.500 Arbeitsplätzen. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 4.000 bedeutet dies, dass zahlreiche Pendler täglich nach Gosheim fahren.

Eine der bekannteren Firmen mit Sitz in Gosheim ist die börsennotierte Hermle AG, welche durch ihre beeindruckenden Fertigungs- und Lagergebäude das Dorfbild bereichert. Weitere bekannte Betriebe sind z.B.Schuler OHG, Gefeg-Neckar GmbH (Antriebssysteme), Weber GmbH (Drehteile), Weinmann (Drehteile), Weiss KG (Drehteile), Zetec GmbH & Co. KG (Dreh- und Frästeile), Zisterer GmbH (Drehteile), Spreitzer GmbH und Laudenbach (Formenbau für Spritzgiesteile).

In 1.000 m über NN liegt im Walddistrikt Nack eine 50m hohe Radaranlage der deutschen Flugsicherung (DFS). Die Anlage wurde 1973/74 erbaut und wurde 1975 von der Bundesanstalt für Flugsicherung in Betrieb genommen. Der ursprünglich weiß-rote Kranz aus 19x6m großen Parabolspiegeln war sogar etwas höher als die Aussichtsplattform des Lembergs. Seit dem 1. Januar 1994 ist die Radaranlage im Besitz der Deutschen Flugsicherung GmbH. Im September 1998 wurde sie durch eine neuere und kleinere ersetzt.

Von dieser Anlage wird der Luftraum in einem Radius von 270 Kilometern überwacht. Die Radardaten werden automatisch an die Fluglotsen in Stuttgart, Karlsruhe, Zürich, Frankfurt am Main, München, Friedrichshafen sowie an den Luftwaffenstützpunkt in Meßstetten übertragen.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gosheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Gosheim, vom „Weißen Kreuz“ aus gesehen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Zottie.