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Neustadt an der Weinstraße ist eine kreisfreie Stadt und liegt an der mittleren Haardt in Rheinland-Pfalz.


Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH.
Die Kernstadt von Neustadt liegt am östlichen Rand des Pfälzer Waldes, dem Haardtgebirge, und am westlichen Rand der Oberrheinischen Tiefebene inmitten des um 10 km breiten und 85 km langen Weinbaugebietes der Pfalz. Die Stadt wird von West nach Ost vom Speyerbach durchflossen sowie vom Rehbach, der sich innerhalb der Stadt am Winzinger Wassergescheid nach links vom Speyerbach trennt, um - nach Durchquerung der Ebene - einige Kilometer weiter nördlich als dieser in den Rhein zu münden.

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Die West-Ost-Ausdehnung des Stadtgebiets mitsamt den eingemeindeten Ortsteilen beträgt 22,5 km, die Nord-Süd-Ausdehnung 9,5 km.

Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn): Deidesheim - Ruppertsberg - Meckenheim (Pfalz) - Haßloch (Pfalz) - Maikammer - Lindenberg (Pfalz)

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Die Stadt Neustadt war in ihrer Geschichte unter verschiedenen Namen, die sämtlich „Neue Stadt“ bedeuten, und Beinamen bekannt:

Nova Civitas (1253) - Nuwenstadt (1339) - Neunstat an der Hart (1414) - Nuwenstadt ann der Hart (1452) - Neustatt ahn der Haardt (1716) - Neustadt an der Haardt (19. Jahrhundert) - Neustadt an der Weinstraße (1935/1937-1945) - Neustadt an der Haardt (1945-1950) - Neustadt an der Weinstraße (seit 1950 endgültig)

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Die Gegend von Neustadt war sicherlich zur Zeit der Römer besiedelt. Funde weisen auch darauf hin, dass vor den Römern Kelten auf dem Gebiet der heutigen Stadt lebten. Von ihnen gibt es Ringwälle, Tongefäße, Münzen und Waffen.


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Über die Jahrhunderte nach dem Ende der Römerherrschaft gibt es keine genauen Erkenntnisse. So viel ist aber gewiss, dass es vor der eigentlichen „Neustadt“ schon Dörfer gab: Winzingen, das 1892 nach Neustadt eingemeindet wurde, wurde schon 774 urkundlich erwähnt. Auch Mußbach, Lachen-Speyerdorf, Geinsheim, Duttweiler und Hambach sind erheblich älter als die Stadt Neustadt.

Am 6. April 1275 erhielt Neustadt durch Rudolf von Habsburg die Stadtrechte:

»Wir, Rudolf von Gottes Gnaden Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, entbieten all des Römischen Reiches Getreuen, die diesen Brief ansehen, Unsere Huld und alles Gute.

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Dieweil Wir Uns als zu diesem Behufe vom höchsten Richter dem König der Könige berufen und auf dem Gipfel der Königlichen Würde gestellt betrachten, daß Wir alles, was nur immer dem Nutzen des gemeinen Wohls und dem aller des Reichs Getreuen dient, wo es auch immer sei, freigebig fördern und mit Eifer und Wirksamkeit vollführen sollen, so haben Wir in Anbetracht dessen Uns allerhöchst bewogen gefunden, die Bitten Unserer lieben Getreuen, der Bürger von Neustadt, Untertanen Unseres geliebten Sohnes Ludwig Pfalzgrafen bei Rhein, Herzogen in Bayern, die sie um ihr Recht und ihre Freiheit Uns demütig unterbreitet haben, gnädiglich aufzunehmen; dergestalt, daß Wir die vorbesagte Stadt aus Allerhöchster Königlicher Machtvollkommenheit laut des gegenwärtigen Briefs gefreiet haben, indem Wir den Bürgern der selbigen Stadt alle Rechte und Freiheiten, deren die Stadt Speyer sich erfreuet, frei einräumen...«

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Im Spätmittelalter war Neustadt in vier Stadtviertel eingeteilt, deren Namen über Stand und Berufe der maßgeblichen Bewohner Auskunft geben:

Lauerviertel (Gerber)
Kesselringviertel (einflussreiche Familie des 14. Jahrhunderts)
Frauenviertel (kirchlicher Besitz mit Kirchenpatrozinium der Gottesmutter)
Judenviertel (jüdische Gemeinde)
Ende des 15. Jahrhunderts kamen außerhalb der Befestigungsanlagen weitere Viertel dazu:


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Stadtgasserviertel
Kirschgartenviertel
»Ägyptenvorstadt«

Während der Reformation regierte in der Pfalz bis 1544 der um Ausgleich bemühte Ludwig V., der Friedfertige. Sein Religionsedikt vom Jahr 1538 erlaubte den Lutheranern die Predigt und die Kelchkommunion. Ebenso ausgleichend regierte sein Bruder und Nachfolger Friedrich II., der Weise. Erst deren Nachfolger wurden strenge Lutheraner. Als Friedrich III. im Jahr 1576 starb, verfügte er in einer Testamentsklausel, dass nicht sein lutherischer Sohn Ludwig VI. die Ämter Kaiserslautern und Neustadt erben sollte, sondern dessen calvinistischer Bruder Johann Casimir.

Pfalzgraf Johann Casimir gründete im Jahr 1578 die Neustadter Hochschule, das so genannte Casimirianum. Während sein lutherischer Bruder Ludwig in Heidelberg die Universität von Calvinisten säuberte, engagierte sich Johann Casimir als Anwalt des reformierten Glaubens. Er bot den vertriebenen Professoren und Studenten Asyl und stiftete im Jahr 1578 eine Hochschule.

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Das nach ihm benannte »Casimirianum« war Ausweichuniversität. Als Johann Casimir im Jahr 1583 nach Heidelberg übersiedelte, um dort nach dem Tod des Bruders die Regentschaft für dessen noch unmündigen Sohn zu übernehmen, war Neustadts kurze Blütezeit wieder beendet.

Die Auseinandersetzungen um den rechten Glauben wurden im folgenden Jahrhundert nicht mehr mit Argumenten ausgetragen, sondern mit Waffen, und die Pfalz wurde von einem Feldzug nach dem anderen heimgesucht. Sechsmal wurde Neustadt im Dreißigjährigen Krieg erobert:

1622 von den Spaniern
1631 von den Schweden
1635 von den kaiserlichen Truppen
1638 durch Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar
1639 von den Franzosen unter Feldmarschall Herzog de Longueville
1644 wieder von den Franzosen
Bei jedem Wechsel der Besatzer wechselten auch die Konfessionen.


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1744 waren von den 2.496 Einwohnern der Stadt 1.676 Reformierte, 620 Katholiken und 200 Lutheraner. Juden wurden in dieser Statistik nicht aufgeführt.

Im 18. Jahrhundert verlor die Stadt ihr mittelalterliches Aussehen, da die kriegstechnisch überflüssigen Stadtmauern abgerissen wurden. Nachdem im Jahr 1722 die Staatsstraße nach Mannheim gebaut worden war, wurde 1723 die nördliche Stadtmauer durchbrochen.

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Im Verlauf der Französischen Revolution war Neustadt als Kantonshauptstadt im Département Donnersberg nur ein unbedeutendes Verwaltungszentrum. Napoleon passierte die Stadt auf dem Rückweg von Erfurt nach Paris und wurde von den Offiziellen feierlich empfangen. Als fünf Jahre später Teile der bei Leipzig geschlagenen Armee des Kaisers durch die Stadt zogen, war die Stimmung jedoch umgeschlagen.


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Die außerhalb der Kernstadt gelegenen Ortsteile waren bis zur Eingemeindung eigenständige Dörfer. Seither ist der Bürgermeister durch einen Ortsvorsteher ersetzt, die Befugnisse des früheren Gemeinderats sind hauptsächlich auf den Stadtrat, in geringerem Maße auch auf den neuen Ortsbeirat übergegangen. Dieser Status gilt allerdings nicht für Winzingen (s. u.).

Diedesfeld
Diedesfeld war einst ein Winzerdorf. Es liegt 4 km südlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.

Duttweiler
Das einstige Dorf Duttweiler liegt 7 km südöstlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1974 eingemeindet.

Geinsheim
Das einstige Dorf Geinsheim ist am weitesten vom Stadtkern entfernt. Es liegt 10 km südöstlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.

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Gimmeldingen
Gimmeldingen war einst ein Winzerdorf. Es liegt 3 km nördlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet. Bekannt ist der Ort durch die Weinlage Meerspinne sowie das Mandelblütenfest.

Haardt
Haardt war einst ein Winzerdorf. Es liegt 1 km nordwestlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.

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Hambach
Hambach war einst ein Winzerdorf. Es schließt sich direkt südwestlich an die Kernstadt an und wurde im Jahr 1969 eingemeindet. Bekannt ist der Ort durch das Hambacher Schloss und das Hambacher Fest, das dort 1832 stattfand.

Königsbach
Königsbach war einst ein Winzerdorf. Es liegt 5 km nördlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet.

Lachen-Speyerdorf
Die einstigen Bauern- und Winzerdörfer Lachen und Speyerdorf wurden 774 erstmals urkundlich erwähnt. Sie liegen 5 km südöstlich der Kernstadt und wurden, früher bereits zu einer Doppelgemeinde zusammengelegt, im Jahr 1969 eingemeindet.

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Mußbach
Mußbach war einst ein Winzerdorf. Es liegt 3 km nordöstlich der Kernstadt und wurde im Jahr 1969 eingemeindet. Das mittelalterliche Hofgut Herrenhof wurde ab den 1980er Jahren zu einem Kulturzentrum ausgebaut. Von der bekanntesten Weinlage Eselshaut rührt der Esel als Mußbacher Maskottchen her.

Winzingen
Winzingen ist viel älter als die im frühen 13. Jahrhundert gegründete „Neue Stadt“. Es war ein Winzerdorf, das am Speyerbach unterhalb, also östlich der Neugründung lag. Im Jahre 1892 wurde es in das damalige Neustadt an der Haardt eingemeindet. Mittlerweile ist die Stadt weiter nach Osten über Winzingen hinaus gewachsen. Dieses gilt nur noch als Stadtviertel, zählt also rechtlich nicht mehr als eingemeindeter Ortsteil. Die Winzinger Kerwe ist das zweitgrößte Neustadter Volksfest.

Neustadt an der Weinstraße ist Sitz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd). Sie wurde im Jahre 2000 gegründet und löste die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz ab. Im Gegensatz zu dieser besitzt die SGD Süd als mittlere Verwaltungsbehörde nicht mehr regionale, sondern funktionelle Zuständigkeiten, die sich teilweise auf das gesamte Bundesland Rheinland-Pfalz erstrecken.

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In Neustadt hat das für ganz Rheinland-Pfalz zuständige Finanzgericht seinen Sitz. Im Gerichtskomplex befinden sich auch das Verwaltungs- und das Amtsgericht. Daneben sind zahlreiche weitere Behörden in Neustadt an der Weinstraße ansässig, so beispielsweise die Oberfinanzdirektion. Von der Innenstadt an den Ostrand des Ortsteils Mußbach zog 1974 das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) um, das bis 2004 unter den Namen "Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Wein- und Gartenbau" und dann "Agrarinformation Rheinland-Pfalz" bekannt war.

Neustadt an der Weinstraße war bis 2004 die einzige kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, die seit 1993 in Folge ihren Haushalt ausgleichen und gleichzeitig den kommunalen Schuldenberg zwischen 1989 und 1999 um über 1/3 (etwa 37 Millionen Euro) reduzieren konnte.

Dabei hatte die Verschuldung der kreisfreien Stadt Neustadt an der Weinstraße bereits Mitte der 1980er Jahre ihren Höhepunkt mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 2.297 Euro (zu damaligen Preisen) bei einer Einwohnerzahl von etwa 50.000 erreicht. Mitte 1999 lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei etwa 1.173 Euro.

Neustadt an der Weinstraße erhielt für diese Leistung 1997 den "Verwaltungsmanagement Award 97" für intelligente Sparkonzepte vom "Institute for International Research" und der Zeitschrift "Die innovative Verwaltung".

Tourismus und Weinbau gehören zu den Haupteinnahmequellen der Stadt. Der Tourismus profitiert von der Lage der Stadt am Rand des Haardtgebirges. In Neustadt beginnen viele interessante Wanderwege in den Pfälzer Wald. Radfreunde haben die Wahl, ob sie gemütliche Fahrten durch die oberrheinische Tiefebene oder bergige Touren mit vielen Höhenmetern unternehmen wollen. Neustadt an der Weinstraße ist die größte Weinbaugemeinde Deutschlands und eine der größten Europas.

Neustadt ist Sitz folgender Großfirmen:

Zentrale der HORNBACH Gruppe
Zentrale der SIGMA Elektro GmbH
Keke Rosberg
Großniederlassung der Deutsche Telekom AG

Dank der Nähe der 1990 fertiggestellten A 65 besitzt Neustadt eine sehr gute Verkehrsanbindung. In ca. 20 Minuten erreicht man Ludwigshafen am Rhein und Mannheim, Karlsruhe in 30 und Stuttgart in 80 Minuten. Zum Frankfurter Flughafen benötigt man ca. 70 Minuten, den Flughafen Hahn erreicht man in 80 Minuten.

Der Neustadter Hauptbahnhof ist der größte Bahnknotenpunkt im Süden von Rheinland-Pfalz. Er liegt in der Mitte der Strecke Kaiserslautern-Mannheim und besitzt Startpunkte Richtung Landau/Karlsruhe und Bad Dürkheim/Grünstadt. Seit 1996 halten in Neustadt Hbf zweimal täglich ICE-Züge auf dem Weg von Frankfurt am Main und Mannheim über Kaiserslautern nach Saarbrücken, ebenso die drei EuroCity-Verbindungen von Frankfurt nach Paris.

Durch die Einführung der S-Bahn RheinNeckar (2002) wurde die Einbindung Neustadts ins deutsche Eisenbahnnetz und den Rheinland-Pfalz-Takt weiter verbessert.

In einem gemeinsamen Halbstundentakt fahren die Linien S 1/2 ab Hauptbahnhof und Neustadt-Böbig nach Kaiserslautern und in Richtung Mannheim. In Schifferstadt besteht Anschluss an die Linien S 3/4 nach Speyer.

Neustadt an der Weinstraße unterhält folgende Städtepartnerschaften:

Mâcon, Frankreich
Lincoln, Großbritannien
Musange, Ruanda
Wernigerode, Sachsen-Anhalt
Quanzhou, Volksrepublik China
Mersin-Yenisehir, Türkei
Manchester (New Hampshire), USA
Außerdem ist Neustadt Mitglied der internationalen "Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa" mit 34 Mitgliedern aus fünf Staaten (Stand: 2005).

Neustadt war Pate des U-Boots U 26 (Bundeswehr)

Bauwerke
Hambacher Schloss
Ruine der Wolfsburg
Burg Winzingen mit Haardter Schloss
Stiftskirche (durch eine Mauer zwischen Schiff und Chorraum in einen protestantischen und einen katholischen Teil getrennt)
Ehemalige Universität Casimirianum
Historische Altstadt
siehe auch: Wandmalereien des Künstlers Werner Holz in Neustadt

In Neustadt wird im Rahmen des Deutschen Weinlesefestes seit 1949 die Deutsche Weinkönigin gewählt und gekrönt. Höhepunkt des Festes, das traditionell Anfang Oktober stattfindet, ist der größte Winzerfestzug Deutschlands.

Weinfeste gibt es in Neustadt an der Weinstraße von der Mandelblüte im April bis in den Oktober an fast jedem Wochenende. Besonders bekannt sind das Andergasser Fest in Hambach, das Mandelblütenfest in Gimmeldingen und natürlich das bereits erwähnte Deutsche Weinlesefest mit den Haiselscher am Bahnhof. Eine Übersicht über die zahlreichen Weinfeste in Neustadt und seinen Weindörfern gibt es auf der Website des Fremdenverkehrsamtes (s. u.).

Ende August findet (u. a. auch in Neustadt) der Erlebnistag Deutsche Weinstraße statt, bei dem die gesamte Deutsche Weinstraße für den Verkehr gesperrt ist; nur Fahrradfahrer und Fußgänger dürfen auf ihr unterwegs sein. Überall finden dann Feste und Ausstellungen statt, und die gesamte Pfalz feiert.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Neustadt an der Weinstraße aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.