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Schweinfurt ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises. Vom 12. Jahrhundert bis 1802 war die Stadt eine Reichsstadt. Seit dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts ist Schweinfurt eine Industriestadt und bis heute das Zentrum der europäischen Wälzlagerindustrie. Das Einzugsgebiet der Stadt ist das östliche Unterfranken (Region Main-Rhön). Sie ist nach Würzburg und Aschaffenburg die drittgrößte Stadt Unterfrankens und wirbt für sich mit dem Motto Industrie und Kunst.

Schweinfurt liegt im östlichen Unterfranken, überwiegend an der Nordseite des Mains (rechtsmainisch) auf etwa 225 Meter Höhe. Die Hauptwohngebiete befinden sich im Nordwesten (Bergl, Gartenstadt), Norden (Haard, Hochfeld, Steinberg, Eselshöhe) und Nordosten (Deutschhof), die Industrie- und Gewerbegebiete der Stadt im Westen und (ab den 1960er Jahren) südlich des Mains, ursprünglich am neuen Hafen , ab den 1990er Jahren auch im Südwesten, dem sogenannten Maintal. Bei Schweinfurt biegt der Main erstmals von seiner allgemeinen Ost-West-Flussrichtung nach Süden ab, es entsteht das Maindreieck.

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Der Jahresniederschlag liegt bei 602 mm und ist damit vergleichsweise niedrig, da er in das untere Viertel der in Deutschland erfassten Werte fällt. An 21 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,8 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind sehr gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 8 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Stadtgliederung
* Altstadt (über 1200 Jahre alt) * Bergl (seit 1951) * Deutschhof (seit 1970) * Eselshöhe (seit 1984) * Gartenstadt * Haardt (seit 1967) * Hafen (seit 1963) * Hainig * Hochfeld (seit 1952) * Höllental * Innenstadt * Maintal (seit 1995) * Musikerviertel * Oberndorf (über 1200 Jahre alt, 1919 eingemeindet) * Steinberg (seit 1952) * Zürch * Siedlungen der US-Amerikaner: Askren Manor, Yorktown Village

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Siedlungsspuren im Gebiet des heutigen Schweinfurts lassen sich bereits für die vor- und frühgeschichtliche Zeit nachweisen. Die Nennung im Codex Edelini des Klosters Weißenburg legt die Existenz einer Siedlung im frühen 8. Jahrhundert nahe. Wahrscheinlich wurde in dem Ort Suinuurde damals auch bereits Weinbau betrieben. Die erste sicher datierbare schriftliche Erwähnung erfolgte im Jahr 791 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Fulda. Um das Jahr 1000 hatten die Markgrafen von Schweinfurt, damals das mächtigste Adelsgeschlecht im Raum des heutigen Nordbayerns, ihre Hauptburg auf der Peterstirn, östlich der heutigen Stadt.

Nach der Niederlage des Grafen Heinrich von Schweinfurt, auch Hezilo genannt, in der Auseinandersetzung mit König Heinrich II. im Jahr 1002/1003 verlor die Familie ihre dominierende Stellung, diese Auseinandersetzung ist als Schweinfurter Fehde bekannt. Das von Hezilos Mutter Eila gegründete Nonnenkloster kam nach dem Aussterben des Geschlechts im Mannesstamm 1122 an das Hochstift Eichstätt. 1263/65 ging das heruntergekommene Kloster an den Deutschen Orden.

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Im Verlauf des 12. Jahrhunderts erfolgte eine Siedlungsverlagerung von der unterhalb der Peterstirn gelegenen Alten Stätte (heute Altstadtstraße, Höllental) nach Westen, jenseits des Marienbaches (heutige Innenstadt, Zürch). In dieser Zeit entwickelte sich Schweinfurt zur Reichsstadt. Kaiser Friedrich II. und dessen Sohn Heinrich verliehen Schweinfurt Markt- und Münzrechte. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Teile der Stadtpfarrkirche St. Johannis.

Im Kampf um die Vorherrschaft in Mainfranken zwischen den Hennebergern und dem Bischof von Würzburg wurde Schweinfurt zwischen 1240 und 1250 zerstört (Erstes Stadtverderben). König Rudolf von Habsburg (1273-1308) stellte die Rechte des Reiches wieder her. In diesem Zusammenhang wurde im Jahr 1254 die Stadt das erste Mal als Reichsstadt bezeichnet. Seine Nachfolger verpfändeten die Stadt an die Henneberger sowie an den Würzburger Bischof, wodurch die Reichsfreiheit erneut in Gefahr geriet. 1361/85 konnten sich die Bürger durch erhebliche Opfer selbst aus dieser Pfandschaft befreien und damit endgültig die Reichsfreiheit sichern, denn es war der Stadt gelungen, genug Geld von ihren Bürgern zu sammeln, um sich freizukaufen.

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1436/37 erwarb der Rat der Stadt das benachbarte Oberndorf und vom Deutschen Orden die Burg auf der Peterstirn sowie die Dörfer Zell und Weipoltshausen. Das kleine reichsstädtische Territorium wurde 1620 um Madenhausen ergänzt.

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Urheber Oliver Hess,
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1554 wurde Schweinfurt im so genannten Zweiten Markgrafenkrieg erneut zerstört (Zweites Stadtverderben). Ein Zeugnis des Wiederaufbaus in dieser Zeit ist das unter der Leitung von Nikolaus Hofmann erbaute Renaissance-Rathaus.

Die seit 1542 evangelische Reichsstadt war vollständig vom katholischen Hochstift Würzburg umgeben. Bis zum Ende des Alten Reiches war die Politik der Stadt vom Selbstbehauptungswillen gegenüber diesem übermächtigen Nachbarn bestimmt.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Schweinfurt häufig von den Truppen der Kriegsparteien besetzt. In den 1640er Jahren wurde die Stadtbefestigung von den Schweden ausgebaut. Erhalten sind aus dieser Zeit die Schanzanlagen am Oberen Wall.

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Durch den Reichsdeputationshauptschluss wurde die Stadt 1802 erstmals und 1814 erneut und nunmehr endgültig bayrisch. Dazwischen, von 1810 bis 1814, gehörte sie zum Großherzogtum Würzburg.

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1854 erfolgte mit der Eröffnung der Ludwigs-Westbahn von Bamberg nach Würzburg der Anschluss ans Eisenbahnnetz. Mit dem Bau der Linien nach Bad Kissingen (1871) und Meiningen (1874) wurde Schweinfurt ein Eisenbahnknotenpunkt.

Seit ca. 1890 wird die Entwicklung der Stadt maßgeblich von der Metallindustrie bestimmt. Durch die Industrialisierung hatte Schweinfurt zwischen 1840 (7.700 Einwohner) und 1939 (49.000 Einwohner) prozentual (635 %) nach Nürnberg das größte Bevölkerungswachstum aller Städte in Franken.

In den Jahren 1943 bis 1945 fügten 15 größere Fliegerangriffe der Briten und US-Amerikaner der Stadt schwere Schäden zu, am 17. August 1943 im Rahmen der Operation Double Strike mit 376 und am 14. Oktober 1943 mit 291 Bombern. Das letztere Datum ging als Black Thursday in die amerikanische Geschichte ein, da die 8. US-Luftflotte beim Angriff auf Schweinfurt 60 B-17-Bomber verlor. Der größte Angriff fand am 24. Februar 1944 im Rahmen der Big Week mit 1100 Bombern statt. Dabei wurden auch zahlreiche Dörfer im Umland fast völlig zerstört. Insgesamt warfen die Flugzeuge an diesem Tag 3.600 Sprengbomben und 32.500 Brand- und Phosphorbomben ab.

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Seit 791 ist der Name Swinfurt bekannt. Er änderte sich über Suinuurde, Suinfurte, Swinvordi, Sweinvort und Sweinfurt schließlich zu Schweinfurt. Auch der lateinische Name Porcivadum entspricht einer für Schweine gangbaren Furt. Auch der aus der Stadt stammende Humanist Johannes Cuspinian führt den Namen auf Schweine zurück.

Ein Heimatdichter reimte folgende Interpretation:
„Der Name Schweinfurt stammt genau Der Chronik nach vonera Sau, Un´"furt", dos stammt vom seicht´n Mee, Da sen´die Säu nü groß un´ klee.“

Friedrich Rückert kommentierte den Namen seiner Geburtsstadt:
„Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt heißen können, weil du führest Wein, aber Schweinfurt, Schweinfurt sollt es sein.“

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Diesen Kommentar erläuterte er wie folgend weiter:
„Vom Jean Paulschen Bayreuth bis hinan zum Goetheschen Frankfurt
Ist er in der Mitte des Laufs, wo mich geboren der Main.
Mainfurt sollte deswegen genannt werden
meine Geburtsstadt
Weinfurt ist sie genannt ohne den Zischer davor“

Die Ableitung des Namens vom Schwein blieb aber nicht unbestritten. So meinte Wilhelm Fuchs im Jahr 1957 in den Schweinfurter Heimatblättern, dass der Name aus der Frühzeit stamme und wohl die Furt beim/durch den Swin (von Quellen durchzogenes Sumpfgebiet) bedeute. Das Naturschutzgebiet um die ehemals einzige Brücke über den Main trägt den Namen 'Saumain'. Vor dem Ausbau und der Kanalisierung war der Main ziemlich flach aber breit.

 

Das erste bekannte Wappen bestand aus einem einköpfigen schwarzen Adler auf einem gelben oder goldenen Schild, der heraldisch nach rechts, das heißt vom Betrachter gesehen aus nach links, blickte. Im 15. Jahrhundert war der Adler auf dem Wappen der Stadt silberfarben auf schwarzem Hintergrund, im Jahre 1608 wurden die Farben Silber auf Violett erwähnt. Später war es wiederum ein schwarzer Adler auf goldenem Hintergrund. Seit 1771 sind die Farben Silber auf Blau . Die bekannteste Darstellung des Wappens befand sich bis 1875 im Torbogen des Mühltores, sie erlangte vor allem wegen ihrer schlichten Form der Spätgotik Berühmtheit, weil der Adler dem Betrachter den Kopf zuwandte. Wegen dieses ungewöhnlichen Anblicks hielten ihn viele Schweinfurter für eine Eule, ihm widmete Friedrich Rückert in seinem Gedicht Der Besuch in der Stadt einige Verse.

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Urheber Oliver Hess,
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Schweinfurt ist bis heute eine Arbeiterstadt, auch wenn sich die Gewichte in den letzten Jahren zugunsten des Dienstleistungssektors verschoben haben. Seit den 1990er Jahren wird Schweinfurt von bürgerlichen Vertretern dominiert. Die Arbeitslosenquote sank in den letzten Jahren von fast 20 % in den Krisenjahren 1993/94 auf unter 8 % (Frühjahr 2008). Ab Herbst 2008 steigt sie im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise wieder an. Bei allen Aussagen über die soziale Lage muss berücksichtigt werden, dass junge, besser verdienende Familien überwiegend in den unmittelbar angrenzenden Gemeinden des Landkreises (z. B. Sennfeld, Gochsheim, Schwebheim, Bergrheinfeld, Grafenrheinfeld, Niederwerrn, Dittelbrunn, Schonungen und Üchtelhausen) leben, während in der Stadt vor allem Ältere und Geringverdiener wohnen.

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Dies ist der Hauptgrund, weshalb die Stadt im Zukunftsatlas 2007 trotz aller wirtschaftlichen Dynamik im sozialen Bereich deutschlandweit nur auf einem hinteren Platz steht und die höchste Seniorenquote verzeichnet.
Die Überalterung der Bevölkerung wird gerade für viele Vereine zunehmend zum Problem. In den 1990er Jahren konnte die Einwohnerzahl nur durch staatlich gelenkten massiven Zuzug aus Osteuropa annähernd stabil gehalten werden. Russlanddeutsche und ehemalige Gastarbeiter, vor allem Türken, stellen heute ein Viertel der Bevölkerung. Das relativ niedrige Einkommensniveau in der Arbeiterstadt und die damit einhergehende geringere Kaufkraft sorgen für vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten.

In der Stadt befindet sich einer der letzten großen US-Standorte in Deutschland. Insgesamt leben im Raum Schweinfurt, wenn sie nicht gerade auf einem Auslandsaufenthalt (Irak, Afghanistan) sind, mehr als 11.000 US-Bürger. Im Rahmen einer Umstrukturierung wird es in den nächsten Jahren jedoch auch in Schweinfurt zu einer Reduzierung der US-Truppen kommen.

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Die Stadt Schweinfurt nimmt seit der Hartz-IV-Reform als eine von 69 zugelassenen Trägern am Optionsmodell teil. Die Stadtverwaltung ist dabei seit 2005 für die Vermittlung und Leistungsbewilligung für Langzeitarbeitslose aus der Stadt zuständig. Hierzu wurde die Stabsstelle Beschäftigung und Grundsicherung gegründet.

Partnerstädte
* Châteaudun, Centre, Frankreich
* Motherwell, Schottland (Vereinigtes Königreich)
* Seinäjoki, Finnland

Alle drei Jahre wird der Friedrich-Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt an herausragende Schriftsteller vergeben.

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In der seinerzeitigen Reichsstadt Schweinfurt wurde 1652 die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina von vier Ärzten gegründet (benannt nach Kaiser Leopold I.), die heute ihren Sitz in Halle an der Saale hat. Das Leopoldina Krankenhaus erinnert noch an diese Gründung. Die Akademie verleiht die Carus-Medaille für herausragende wissenschaftliche Tätigkeiten. Seit 1961 verleiht die Stadt Schweinfurt den Trägern der Carus-Medaille den Carus-Preis.

Bauwerke

* Museum Georg Schäfer von Volker Staab * Renaissance-Rathaus von Nikolaus Hofmann * Altes Gymnasium * Ebracher Hof * Schrotturm * Zeughaus * Historische Altstadt (Wohnhaus Metzgergasse 16,Wohnhaus Apostelgasse 21) * Historische Stadtmauer * Ernst-Sachs-Bad von Roderich Fick, 2008–2009 umgestaltet in die Kunsthalle Schweinfurt * Theater der Stadt Schweinfurt von Erich Schelling

Kirchen

* Heilig-Geist-Kirche (katholisch) * Kilianskirche (katholisch) von Hans Schädel mit Glasfenstern von Georg Meistermann * St. Anton (katholisch) * St. Peter und Paul (katholisch) * St. Michael (katholisch) mit Pop-Art-Kreuzweg von Walter Gaudnek * Maria Hilf (katholisch) * Christkönig (katholisch) * St. Josef in Oberndorf (Schweinfurt) (katholisch) * Christuskirche (evangelisch) * St.-Johannis-Kirche (evangelisch) * St.-Salvator-Kirche (evangelisch) * Gustav-Adolf-Kirche (evangelisch) * Auferstehungskirche (evangelisch) von O.A.Gulbransson * St.-Lukas-Kirche (evangelisch) von Johannes Gerhard Weber mit einem Altarbild von Johannes Hewel (*1947) aus Rot am See-Brettheim * St. Maximilian Kolbe (katholisch)

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Urheber Oliver Hess,
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Schweinfurt ist das industrielle Zentrum Unterfrankens, das über ca. 49.700 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze (2008) und eine der höchsten Arbeitsplatzdichten in Deutschland verfügt. Die Stadt ist umgeben von einer weitgehend landwirtschaftlich geprägten Region.

Hierher kommen täglich Pendler aus bis zu 40 km Entfernung. Nach einer schweren Krise am Beginn der 1990er Jahre mit dem Verlust von mehr als 10.000 Arbeitsplätzen erlebte die örtliche Industrie bis Herbst 2008 einen neuen Boom.
Das Schweizer Forschungsinstitut Prognos setzte Schweinfurt im Zukunftsatlas 2007 im Bereich Dynamik beim Vergleich von 439 deutschen Städten und Landkreisen auf Platz 1 (Zukunftsfähigkeit allgemein: Platz 19). Dank hoher Gewerbesteuereinnahmen konnten in den letzten Jahren große Investitionen getätigt werden (Konferenzzentrum, Kunsthalle, Altstadt-Sanierung, Silvana-Hallenbad, Stadtbücherei im Ebracher Hof). Ende 2008 war die Stadt schuldenfrei.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Schweinfurt ein Zentrum der deutschen Farbenindustrie. Wilhelm Sattler produzierte und exportierte das (hochgiftige) Schweinfurter Grün in alle Erdteile. Mit dem Aufkommen der Anilin-Farben (BASF, Hoechst AG) verlor es jedoch ab 1860 an Bedeutung. Eine Farbenfabrik (Deifel) produziert bis heute in Schweinfurt.

Geprägt wird die Stadt seit ca. 1890 von der metallverarbeitenden Industrie. Größte Arbeitgeber sind der Automobilzulieferer ZF Sachs (ehemals Fichtel & Sachs), die beiden Wälzlagerhersteller Schaeffler KG (ehemals FAG Kugelfischer) und SKF (Svenska Kullagerfabriken) (vormals Vereinigte Kugellagerfabriken AG (VKF), Fries & Höpflinger) sowie die Bosch Rexroth Mechatronics GmbH (ehemals Deutsche Star) und Fresenius Medical Care.

Ausgangspunkt der großindustriellen Entwicklung der Stadt war die Konstruktion einer Kugelschleifmaschine durch Friedrich Fischer im Jahr 1883. In der Folge entstanden aus kleinsten Anfängen die drei Firmen FAG Kugelfischer, Fries & Höpflinger (1890) und Fichtel & Sachs (1895), die Schweinfurt zum Zentrum der europäischen Wälzlagerindustrie machten. Nach einer ersten Boomphase in den Jahren 1896/97 sank die Beschäftigtenzahl in der darauffolgenden Krise noch einmal auf wenige Hundert Arbeiter um 1900.

Schweinfurt Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
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Der industrielle "Take off" vollzog sich ab 1903. Sowohl der 1. Weltkrieg wie auch der Zweite Weltkrieg brachten der Schweinfurter Industrie einen erheblichen Entwicklungsschub. Im Herbst 1918 zählten die drei Großbetriebe ca. 12.000 Beschäftigte (davon knapp 8.000 bei Fichtel & Sachs).
Am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise waren es Ende 1932 nur noch 7.100. Die 1929 maßgeblich von SKF, Ernst Sachs und Georg Schäfer (II) gestaltete Neuordnung der deutschen Wälzlagerindustrie hatte zunächst viele Arbeitsplätze gekostet, erwies sich mittel- und langfristig für den Standort jedoch als Weichenstellung von kaum zu überschätzender Bedeutung.

Auf die Depression folgte ab 1934 ein von massiven staatlichen Investitionen (Arbeitsbeschaffungsprogramme, Kriegsrüstung) getragener Wirtschaftsaufschwung. Ab Mitte der 1930er Jahre bis ca. 1970 war Schweinfurt nach Nürnberg, Augsburg und München der viertgrößte Industriestandort in Bayern. Das Wälzlager ist für alle Fortbewegungsmittel, egal ob Fahrrad, Auto, Flugzeug, Panzer oder Schiff, ein unentbehrliches Bauteil, wodurch die Unternehmen von der rasant ansteigenden Motorisierung und der Kriegsrüstung profitierten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt aufgrund der Konzentration der kriegswichtigen Wälzlagerproduktion (über 60 % der Gesamtproduktion des Deutschen Reiches) wiederholt das Ziel alliierter Bomberangriffe. Unter großen Anstrengungen wurde die Produktion aufrecht erhalten und die Fabriken teilweise bunkerartig gegen Bomben geschützt. Teile der Produktion wurden an andere Standorte, u. a. nach Eltmann, Ebern, Elfershausen oder in den Baubetrieb Neustadt verlegt. Die Zahl der Zwangsarbeiter erreichte Ende 1943 mit 4400 ihren Höchststand, Kriegsgefangene wurden insgesamt 4500 eingesetzt.

Mit Kriegsende kam die Produktion im Mai 1945 zum Erliegen, die Fabrikanlagen waren größtenteils zerstört. Der ab 1949 einsetzende Wirtschaftsaufschwung führte in den 1950er und 1960er Jahren zu ständig steigenden Beschäftigtenzahlen.

Um 1965 erreichte die Schweinfurter Industrie mit über 30.000 Mitarbeitern bei insgesamt 57.000 Arbeitsplätzen ihren historischen Höchststand. FAG Kugelfischer, Fichtel & Sachs und SKF zählten in dieser Zeit zu den 100 größten Industrieunternehmen in Deutschland. Der bereits zu Beginn der 1970er Jahre einsetzende Rückgang der Beschäftigung erreichte 1993/94 mit dem Verlust von 10.000 Arbeitsplätzen seinen dramatischen Höhepunkt.

In den folgenden Jahren gewannen die bereits seit 1909 hier ansässige Deutsche Star (seit 1987 Mannesmann bzw. Bosch Rexroth mit 2.200 Beschäftigten im Jahr 2008) und Fresenius Medical Care (2008: 1.100 Mitarbeiter) größere Bedeutung für den Industriestandort Schweinfurt.

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Urheber Oliver Hess,
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Nach einem Tiefststand im Jahr 1997 mit nur noch 17.000 Arbeitnehmern waren Ende 2008 wieder ca. 21.000 Personen in der hiesigen Industrie beschäftigt. Mit der feindlichen Übernahme von FAG Kugelfischer durch INA-Schaeffler (2001) ging auch das letzte der drei Traditionsunternehmen in einem noch größeren Konzern auf. Die Sachs-Erben hatten 1976 die Mehrheit am Unternehmen verkauft, die Familie Schäfer verlor 1993 die Macht bei FAG und schied aus der Geschäftsführung aus. In der dritten Generation verkauften beide Familien 1987 (Sachs) bzw. 2001 (Schäfer) die letzten Firmenanteile. Die in der Wirtschaftswunderzeit als "Die großen Drei aus Schweinfurt" bezeichneten Unternehmen werden heute von Friedrichshafen (ZF Sachs), Herzogenaurach (Schaeffler FAG) und Göteborg (SKF) aus geführt, gleichwohl hängt die Entwicklung der Stadt nach wie vor entscheidend von ihnen ab.

Die meisten Geschäfte und Warenhäuser liegen in der innerstädtischen Fußgängerzone, die sich vom Jägersbrunnen im Westen über den Roßmarkt, Keßlergasse, Spitalstraße, Markt und Rückerstraße bis zum Centrum im Osten erstreckt. Anfang 2009 eröffnete westlich der Innenstadt ein 22.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum mit etwa hundert Geschäften (Stadtgalerie Schweinfurt), das zu den größten seiner Art in Franken zählt. Wegen der befürchteten negativen Auswirkungen für den etablierten Handel in der Innenstadt war 2005 ein Bürgerentscheid durchgeführt worden. Eine knappe Mehrheit entschied sich für das Projekt des Hamburger ECE-Konzerns, das zwischen Schrammstraße und Gunnar-Wester-Straße auf dem Gelände des früheren Werkes I von SKF verwirklicht wurde.

   

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