Wadgassen ist eine saarländische Gemeinde im Landkreis Saarlouis, rund 15 Kilometer westlich von Saarbrücken gelegen. Wadgassen ist im Tal der Bist gelegen, einem linksseitigen Zufluss der Saar, am nördlichen Rand der Warndt-Region. Erste urkundliche Funde weisen die Gegend der heutigen Großgemeinde Wadgassen aus einen fränkischen Königshof aus, der wahrscheinlich nach der Völkerwanderungszeit entstand. Steinzeitliche Funde in Differten und Friedrichweiler weisen aber darauf hin, dass die Gegend schon früher bewohnt war. Andere Ausgrabungen aus dem Jahr 1893, bei denen auch der Merkur von Differten gefunden wurde, zeigen auch eine Besiedlung in der Römerzeit. Im Jahre 902 ist Wadgassen als (villa wuadegozzinga) Aufenthaltsort des Karolinger-Königs Ludwig das Kind genannt, der hier eine Urkunde ausstellte. Der Königshof gelangt 1080 durch Schenkung König Heinrich IV. in den Besitz von Sigbert I., dem Grafen des unteren Saargaues. Sigeberts Sohn, Graf Friedrich von Saarbrücken, bestimmte den Hof mit allen zugehörigen Besitzungen testamentarisch zur Gründung eines Augustinerklosters. Erzbischof Albero von Trier gründete darauf dort im Jahre 1135 ein Prämonstratenserkloster, dessen erster Abt der aus der Abtei Prémontré berufene Abt Wolfram war.
Die erste urkundliche Erwähnung von Differten stammt aus dem Jahr 1067. Die Orte Werbeln, Hostenbach und Schaffhausen werden in den Jahren 1214, 1225 und 1325 erstmalig urkundlich erwähnt. Die Gründungsurkunde von Friedrichweiler stammt aus dem Jahr 1725.
In den folgenden Jahrhunderten bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1792 entwickelte sich die Abtei durch das Wirken der Prämonstratenser-Chorherren, durch Stiftungen und Schenkungen zu einem geistig-kulturellen Zentrum an der mittleren Saar mit großem Streubesitz und einer ausgedehnten Herrschaft. Deren Kernbereich war Wadgassen, das heißt die eigentliche Abtei mit dem Oberhof und dem Spurk, der Meierei Hostenbach mit den Orten Hostenbach, Schaffhausen und dem Dorf Werbeln. Differten war zu Beginn der französischen Revolution zur Hälfte im Besitz der Abtei, in Friedrichweiler hatte sie lediglich Besitzungen. Im Jahr 1843 wurde die Cristallerie Wadgassen gegründet. 1974 wurde die heutige Gemeinde Wadgassen im Zuge der Saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform gebildet. Die Blasonierung lautet: „Über einer erniedrigten, geschweiften blauen Spitze, darin eine goldene heraldische Lilie, gespalten von Gold und Rot, vorne ein halber, rotbewehrter schwarzer Adler am Spalt, hinten ein durchgehendes goldenes Kreuz.“
Die Bedeutung von Königshof und Abtei für die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde Wadgassen wird in dem neuen Gemeindewappen dokumentiert durch die Aufnahme des königlichen Adlers und des Kreuzes als gemeinsame und für alle Ortsteile gültige Symbole. Die Lilie, die in der Bevölkerung als Sinnbild der Abtei angesehen wird, ist dem bekannten Wolframwappen entnommen, das in den um 1700 geschriebenen Annalen der Abtei als Wappen des ersten Abtes Wolf Wolfram (1135-1158) angegeben wird, mit Sicherheit aber erst später entstanden ist.
Gleichzeitig sollen die Lilie die Zeit der lothringischen und französischen Landeshoheit und die Farben Blau und Gold (die zugleich die Farben des französischen Königshauses sind) als die Farben des nassau-saarbrückischen Stammwappens die Landeshoheit der Grafschaft Saarbrücken symbolisieren. Der Adler als Wappenschild der deutschen Könige erscheint erstmals im 12. Jahrhundert gegen Ende der Regierungszeit Friedrich I. Barbarossa. Als Herrschersymbol auf königlichen Insignien oder königlicher Gewandung ist er schon älter. Als königliches Spiel erscheint er auch bei den Königen und Kaisern aus dem salischen Hause, unter deren Regierung im Jahre 1080 der Königshof Wadgassen als Schenkung an die Grafen im Saargau kam. (vgl. Johannes Enno Korn, Adler und Doppeladler, in: Der Herold, Vierteljahresschrift für Heraldik, 6, 1966, S. 305 f. und 334-337) Religion Eingemeindungen Partnerschaften Wirtschaft und Infrastruktur
Museen Bauwerke * Ehemaliger Guts- und Wirtschaftshof des Prämonstratenserklosters, heute Sitz des Deutschen Zeitungsmuseums der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz * Zwei ehemalige Gesindehäuser in der Saarstraße
* Cristallerie Wadgassen mit Mauer- und Gebäuderesten des ehemaligen Prämonstratenserklosters (heute u. a. Sitz des Glashütte-Museums); Spätbarocker Hospitalbau der früheren Abtei; Teil des Torhauses der ehemaligen Abtei; barocke Gartenmauer des Kräutergartens * Spurker Haus: Ehem. Gasthof, und Ziegelei, Richtstätte des Hochgerichtes Wadgassen.
Langgesteckter zweigeschossiger Bau aus mehreren Bauphasen. Erste Erwähnung bereits im 13. Jahrhundert. Der heutige Bau geprägt von einer Galerie als Zugang zum Obergeschoss im linken Teil, wohl 16. Jahrhundert, und einer Umbauphase mit barocken Fenstern des 18. Jahrhunderts im rechten Teil. * historische Grenzsteine aus dem 18. Jahrhundert Die sechs Gemeindebezirke verfügen über eine reiche Ausstattung an Sport-, Naherholungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. In Differten findet man das Hallenbad, einen Fischweiher und den Tierpark in dem mit Trimmpfad und Waldwanderwegen ausgestatteten Naherholungsgebiet. Von hier aus gelangt man auch in das Naturschutzgebiet "Eulenmühle", das sich auf einer Fläche von 56 Hektar bis nach Überherrn ausdehnt. Am Ortseingang von Wadgassen ist das mit 5 Hektar Gesamtfläche größte Naturwasser-Parkbad des Saarlandes gelegen.
Zeitungsmuseum Ein Zeitungsmuseum ist ein Museum, das sich auf die Ausstellung von Zeitungen und das Thema Pressegeschichte spezialisiert hat. Deutsches Zeitungsmuseum in Wadgassen Auf rund 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden im Deutschen Zeitungsmuseum (DZM) im saarländischen Wadgassen Exponate zur geschichtlichen Entwicklung, zur technischen Herstellung und zur Distribution der Zeitung gezeigt. Das Museum steht in Trägerschaft der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz.
Außerdem wird eine Sammlung historischer Zeitungsexemplare von internationaler Bedeutung präsentiert. Der Bestand des DZM, der in einem aufwändig restaurierten ehemaligen Klostergebäude präsentiert wird, besteht aus rund 4000 Exponaten zur Pressegeschichte sowie einer umfangreichen Fachbibliothek und einem Archiv. Die Ausstellung ist in drei thematische Bereiche gegliedert: *Geschichte der Zeitung von den Anfängen bis 1962 *Technikhistorische Aspekte der Zeitungsherstellung *Unsere Zeitung heute Neben der klassischen Museumsarbeit will das Museum vor allem auch als außerschulischer erlebnisorientierter Lernort die Bedeutung der Zeitung und anderer Druckmedien auf interessante und lebendige Art vermitteln. Dazu hat das Museum ein neues Konzept erarbeitet, das dem Besucher mit einem Mobiltelefon ermöglicht (Bluetooth-Unterstützung vorausgesetzt) an einer interaktiven Führung und einem Quiz teilzunehmen. Dadurch sollen die Informationen besser vom Besucher aufgenommen, verarbeitet und verstanden werden. Das Museum wurde am 16. Mai 2004 eröffnet. Saarländisches Zweiradmuseum Das Saarländische Zweiradmuseum wurde 1989 in Wadgassen eröffnet und 2004 noch an diesem Standort erweitert. Nachdem Villeroy & Boch dem Trägerverein die Räumlichkeiten in einem restaurierten Teil der alten Cristallerie in Wadgassen 2007 nach Verkauf der Gebäude kündigte ist der Museumsträgerverein seitdem auf der Suche nach einem neuen festen Standort.
Zur Sammlung gehören über hundert Motorräder und eine Anzahl Fahrräder. Schwerpunkt sind Motorräder aus Frankreich, bedingt durch die Nähe zum Nachbarland und der besonderen Geschichte der Region. Eine sehenswerte Sammlung von alten Originalplakaten, Emailleschildern und historischem Zubehör vervollständigte die Ausstellung. Den Mitgliedern des Motorrad Veteranen Club Wadgassen-Bous als Träger des Museums ist es ein Anliegen, die Besonderheit der Geschichte des Saarlandes - auch in der Motorisierung - zu dokumentieren. In der Zeit zwischen 1919 und 1935 stand das damals sogenannte Saargebiet unter Verwaltung des Völkerbundes. Der französische Einfluss war sehr groß, daher waren auf den Straßen des Saargebietes sehr viele Fahrzeuge aus französischer Produktion zugelassen. So war bei den Motorrädern die französische Marke Terrot der Marktführer, gefolgt von BSA, Gnome et Rhone und Peugeot.
Auf den Straßen war eine Vielzahl an Marken und Modellen zu sehen. Schließung des Museums in Wadgassen Die Eigentümer der Museumsräumlichkeiten Villeroy & Boch haben dem Museumsverein zum 30. September 2007 gekündigt.
An dem Standort soll ein Factory-Outlet-Center erbaut werden. Im Blog des Museums hat der Verein angekündigt, dass das Museum seinen neuen Platz wahrscheinlich im Weltkulturerbe Völklinger Hütte finden werde.
Zwischenzeitlich war die Sammlung mit einer kleineren Ausstellung in einem alten Kino in Völklingen untergebracht, angebotene Räumlichkeiten der Völklinger Hütte konnten vom Trägerverein wegen nicht finanzierbarer nötiger Sanierungs- und Ausbaukosten von geschätzten zwei Millionen Euro nicht angenommen werden. Differten ist ein Ortsteil (Gemeindebezirk) der Gemeinde Wadgassen im Landkreis Saarlouis (Saarland). Differten liegt an der Bist, einem linksseitigen Zufluss der Saar, und am Nordrand des Warndt. Der Name Differten leitet sich von Diffurthe (tiefe Furt; andere Schreibweisen: Diefurt, Diffurde, Diffurte, Diffurthe, Diffurt, Diffurten sowie Dyffurthe) ab, da der Ort an einer Furt durch die Bist liegt.
Auf Grund der archäologischen Funde im Raum Differten, z. B. Steinbeilreste aus der Jungsteinzeit, kann nachgewiesen werden, dass es dort Siedlungsstrukturen durch Menschen um 2500 bis 2000 v. Chr. gab. Die erste urkundliche Erwähnung Differtens fand im Jahr 1067 in einer Urkunde von Herzog Gerhardt von Lothringen an das Kloster Echternach statt. Im Jahre 1080 kam Differten zusammen mit Wadgassen (Wadegozingen) in den Besitz des Sigisberts, dem Stammvater der späteren Grafen von Saarbrücken. Die Schenkungsurkunde der Edelfrau „Gertrudis von Saarbrücken“, in der diese der Abtei „Wadegozingen“ eine Kapelle sowie ein größeres Landgut zu Diffurde, also Differten, übereignete, ist auf 1223 datiert. Erzbischof Theoderich II. zu Trier bestätigte die Schenkung und übertrug der Abtei die Seelsorge in Diffurde zu gestalten. Dieses Recht wurde am 17. Dezember 1292 durch Erzbischof Boemund von Trier, der der Ecclesie Wadegociensis das Recht zusprach, die Oberkirche sowie die Kapelle in Dyffurthe durch Weltgeistliche betreuen zu lassen, erweitert. Die Abtei in Wadgassen, das zu dieser Zeit noch kein wirklicher Ort gewesen ist, sondern fast ausschließlich aus der Abtei selbst bestand, erweiterte 1319 das klösterliche Anwesen in Differten bedeutend.
Im Jahre 1620 erbaute Herr Duhoutz in Differten eine Glashütte, von der heutzutage nur noch die Glashüttenstraße Zeugnis ablegt. Einen letzten historischen Hinweis kann man auf den 6. April 1633 datieren. Im Jahr 1815 wurde Differten mit der Festlegung der deutsch-französischen Grenze Teil des preußischen Staates. Differten ist der Fundort des so genannten Merkur von Differten, eines keltisch-römischen Götterbildnisses aus den ersten nachchristlichen Jahrhunderten. Hierbei handelt es sich um eine vollständig erhaltene Sandsteinplatte die den römischen Gott Merkur mit Heroldsstab zeigt. Der Fund wurde beim Abriss der alten Kirche im Jahr 1893 entdeckt und erregte in der Fachwelt großes Aufsehen. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Differten, zu der auch der Ort Friedrichweiler gehörte, in die Gemeinde Wadgassen eingegliedert. Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappens: „Im silbernen Wellenhaupt, darin drei schwebende rote gemeine Kreuze, in Gold eine gestürzte blaue Spitze, belegt mit einer goldenen Lilie“. Verliehen an die damals noch selbständige Gemeinde Differten am 10. August 1967.
Differten bietet, wie für primäre Wohnorte üblich, zahlreiche Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. In Differten ist das Hallenbad der Gemeinde Wadgassen erbaut worden, das zusammen mit dem Parkbad Wadgassen (Freibad) zu den gemeindlichen Bäderbetrieben gehört. Ebenso ist in Differten der Wildpark angesiedelt, der zahlreiche Tiere aus ganz Europa beheimatet und der sich in kommunaler Trägerschaft befindet.
In der Nähe der katholischen Pfarrkirche St. Gangolf befindet sich auch das Differter Kriegsdenkmal, welches zu den Baudenkmälern der Gemeinde zählt. Außerdem befinden sich in Differten die Denkmäler für den Bergbau und die Hüttenindustrie hinter der Kirche, die so genannten Arbeiterskulpturen, und an der Bisttalhalle in Form von Seilscheibe und Hüttenwalze. Durch die Lage Differtens, es grenzt an drei Seiten direkt an die dortigen Waldgebiete, ist es an die Rad- und Wanderwege gut angeschlossen, Naherholungszonen, wie der Warndtweiher oder der Fischweiher sind nur wenige Kilometer entfernt. Das ehemalige Munitionsdepot des US-Militärs zwischen Differten und dem Warndtweiher wurde für den Golfkrieg geräumt. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wadgassen aus
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