Heusweiler ist eine saarländische Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken und Hauptort des oberen Köllertals. Ortsgliederung Zur Gemeinde gehören sieben Gemeindeteile: Eiweiler, Heusweiler, Holz, Kutzhof, Wahlschied sowie Nieder- und Obersalbach. Zu Eiweiler gehören die Ortsteile Hellenhausen, Kirschhof und Hirtel, zu Heusweiler Berschweiler, Dilsburg und Bietschied und zu Kutzhof Lummerschied und Numborn. Geschichte Früheste Zeugnisse der evangelische Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Pfarrei "Husiler" wird 1330 erwähnt. Im Zuge der Reformation wurde die Kirche am 31. Oktober 1575 lutherisch, dokumentiert im Pfarrreigster von 1576. Von beiden Konfessionen wurde die Kirche ab 1685 bis zum Neubau der katholischen Kirche (1862) genutzt. Bei der Renovierung 1911 blieb der Chor aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Das ursprüngliche barocke Kirchenschiff von 1719 wurde ersetzt. Sakristei und Turm wurden am Chor angefügt. Im klassizistischen Stil wurde der Kircheneingang gestaltet. Der Grabstein des den Neubau vorantreibenden Pfarrars Gustav Weber ist rechts vom Eingang angebracht.
Im Ortsteil Bietschied wurden im Zweiten Weltkrieg Personen, die von Nationalsozialisten gesucht wurden (abgeschossene alliierte Kampfpiloten, flüchtige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter) von der Fluchthelfergruppe Junger Bundschuh versteckt, um sie anschließend ins Ausland zu schleusen. Seit 1935 ist Heusweiler Standort eines Rundfunksenders. Partnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr Heusweiler liegt im Schnittpunkt zweier Bundesautobahnen, und zwar der A 1 und der A 8. Über die A 8 (Perl – Bad Reichenhall) verfügt Heusweiler über einen unmittelbaren Autobahnzugang nach Luxemburg. Die Saarbahn, eine Schienenschnellbahn, bindet Heusweiler, das zuvor über keine Eisenbahnverbindung mehr verfügte, verkehrstechnisch über Walpershofen und Riegelsberg an Saarbrücken an. Nach mehrfacher Verzögerung wurde der Abschnitt nach Heusweiler am 30. Oktober 2011 in Betrieb genommen.
Kutur Die Berschweiler Ölmühle (1472 erstmals als Lohmühle urkundlich erwähnt, derzeitiges Gebäude 1767–1779 erstellt) wurde mit einem oberschlächtigen Mühlrad angetrieben. Ihre Konstruktion ist weitgehend erhalten. Medien Der Sender Heusweiler ist der leistungsstärkste Rundfunksender der ARD, ein Mittelwellensender auf der Frequenz 1422 kHz des Saarländischen Rundfunks. Über seine aus zwei gegen Erde isolierten, je 120 Meter hohen selbststrahlenden Sendemasten bestehende Antennenanlage wurde bis 1994 das Programm der Europawelle Saar tagsüber mit 1200 Kilowatt und nachts mit 600 Kilowatt Leistung ausgestrahlt. Seit 1994 wird über diesem Sender das Programm des Deutschlandfunks verbreitet. Die Sendeleistung beträgt während der Tag- und Nachtstunden 600 Kilowatt. Um eine störende Beeinflussung der Kfz-Elektronik durch den Sender zu verhindern, wurde über der in unmittelbarer Sendernähe verlaufenden Bundesautobahn A8 ein Drahtnetz gespannt. Die Ölmühle Berschweiler stellt eine Besonderheit der Mühlen im Saarland da. Sie wurde in den Jahren 1767 bis 1779 erbaut im Heusweiler Ortsteil Berschweiler. Bereits im Jahre 1472 ist sie als Lohmühle urkundlich erwähnt wurden. Die Ölmühle Berschweiler wurde vom Wahlschieder Bach durch ein oberschlächtiges Mühlrad angetrieben. Zur Ölgewinnung wurden Raps (sechs Zentner Raps ergaben 150 Liter Öl), Mohn, Nüsse und Bucheckern gepresst. Sport Aus dem Gemeindeteil Kutzhof stammt der FC Kutzhof. Der Tischfußballclub Heusweiler wurde 1962 gegründet. Einer der mannschaftsstärksten Tischtennisvereine des Saarlandes ist der DJK Heusweiler Tischtennis e. V. Eiweiler (Heusweiler) Eiweiler ist ein Ortsteil von Heusweiler im Saarland. Geschichte Zwischen 1936 und 1940 wurden Westwallbunker auf dem Gemeindegebiet angelegt. Am 5. Dezember 1944 starben bei einem Angriff auf die Eisenbahnlinie in Eiweiler 16 Menschen. Es handelte sich überwiegend um Evakuierte aus Völklingen. Am 18. März 1945 sprengten deutsche Soldaten die Eisenbahnbrücke im Ort. Sie wurde 1947 wieder aufgebaut. Bei einem Grubenunglück in Luisenthal am 7. Februar 1962 starben sechs Bergleute aus Eiweiler. 1936 wurden Eiweiler, Hellenhausen und Kirschhof zu einer Zivilgemeinde zusammengeschlossen. Von 1966 bis 1973 war Eiweiler als amtsfreie Gemeinde selbstständig. 1974 wurde Eiweiler in die Großgemeinde Heusweiler eingegliedert. Religion Ein Großteil der Bevölkerung ist katholisch. Dies hat mit der einstigen Zugehörigkeit zur Herrschaft Schwarzenberg und Dagstuhl sowie mit der kirchlichen Bindung nach Mettnich, die bis 1826 bestand, zu tun. Allerdings hatten die Grafen von Nassau-Saarbrücken 1575 die Reformation in Eiweiler eingeführt und bis 1581 so weit durchgesetzt, dass kein katholischer Geistlicher mehr vor Ort war und keine katholischen Gottesdienste mehr abgehalten werden durften. Später jedoch wurde die Gemeinde durch katholische Zuwanderer wieder gestärkt. Zunächst war ein Gottesdienstbesuch nur in Wadgassen, ab 1660 auch in Heusweiler möglich, doch unter der französischen Verwaltung wurde die Kirche in Eiweiler 1684 wieder den Katholiken überlassen. Sakralbauten Die um die Mitte des 17. Jahrhunderts schwer beschädigte Kirche wurde wohl um 1750 durch einen Neubau ersetzt; wenig früher war die Heilig-Geist-Kapelle am Vogelsborn erbaut worden. 1850 wurde die Pfarrkirche erweitert. Zwischen 1880 und 1885 war im Zuge des Kulturkampfs jegliche Seelsorge durch die preußische Regierung verboten, danach lebte die Gemeinde wieder auf. 1903 erhielt die Pfarrkirche zwei Glocken, 1923 wurde ein Friedhof eingerichtet und 1924 ein neues Pfarrhaus gebaut. 1937 wurde ein Großteil des Kirchenbaues durch einen Neubau ersetzt und 1938 auch die Kapelle am Vogelsborn renoviert, die 1970 durch einen Neubau ersetzt wurde. 1959 wurde dann auch das Kirchenschiff neu gebaut. 1962 erhielt die Kirche fünf neue Glocken und 1966 eine Orgel, die Hugo Meyer in Heusweiler gebaut hatte. Die Kapelle am Vogelsborn ist seit Anfang des 21. Jahrhunderts von einem künstlerisch gestalteten Kreuzweg umgeben. Sehenswürdigkeiten In der 1959 erbauten Kirche sind Steinplastiken der Vierzehn Nothelfer zu sehen. Vom Vorgängerbau der Kirche sind Reste erhalten. In der Kirche befindet sich auch eine Gedenkstätte für die Opfer der Kriege und der Gruben.
Wirtschaft und Infrastruktur Bis in die 1950er Jahre lebten die Einwohner meist von Landwirtschaft, Niederwaldbewirtschaftung sowie vom Bergbau in der Umgebung. Nachdem die Lohhecken, von denen die Eiweiler Umgebung geprägt war, wirtschaftlich uninteressant geworden waren, da die Gerbereien auf chemische Gerbstoffe umgestiegen waren und die Brennholznutzung auch nicht mehr genug Gewinn abwarf, arbeitete man auf Hochwaldbewirtschaftung hin. Schon 1860 wurde die Grosswald-Brauerei gegründet. Vor allem aber siedelte sich holzverarbeitende Industrie in Eiweiler an. 1946 wurde ein Sperrholz- und Furnierwerk errichtet. Seit 1953 besteht die Novopanfabrik (früher Glunz AG)(heute Laminate Takett AG), ein Spanplattenwerk, in Eiweiler.
Bildung und Kultur Seit 1962 befindet sich ein Schulhaus an der Großwaldstraße in Eiweiler, das eine Grundschule beherbergt. Eine Turn- und Schwimmhalle gehören zur Grundschule. 1969 wurde der Grundstein für einen Kindergarten gelegt. Dieser Kindergarten gehört heute zusammen mit drei weiteren Institutionen zur Modelleinrichtung Püttlingen. Regelmäßige Veranstaltungen Um den Tag des heiligen Erasmus von Antiochia, der spätestens seit 1569 der Patron der katholischen Kirche von Eiweiler ist, findet alljährlich eine Kirmes statt. Nach dem Hochamt bewegt sich der Festumzug von der Kirche zum Kirmesplatz. Am Montag nach der Kirmes wird eine Messe gefeiert. Wahlschied Wahlschied ist ein Ortsteil der Gemeinde Heusweiler im Regionalverband Saarbrücken im Saarland. Geographie Wahlschied liegt nördlich des Saarkohlenwaldes, etwa 1,5 Kilometer westlich der Göttelborner Höhe. Nachbargemeinden Zu den Nachbargemeinden zählen Göttelborn, Kutzhof, Holz und Lummerschied. Seit der Gebietsreform 1974 gehört Wahlschied zu Heusweiler. Geschichte Der heutige Ortsname besteht unverändert seit 1735. Bis dahin trug der Ort Bezeichnungen wie Waldschid, Walscheidt, Waldschied, Walschiedt, Walschit, Walscheit, Walscheid, Walscht, Wallschied. Die Anfänge der Geschichte der evangelischen Kirche gehen auf das 14te Jahrhundert zurück. 1330 wird sie in den Taxa generalis erwähnt. Die Kollatur der Kirche hatten die Ritter Boemund, Johannes und Nikolaus von Dagstuhl. Dorfbrunnen hielten erst um 1890 Einzug. Sie wurden über Jahrhunderte nicht benötigt, da Wahlschied sehr wasserreich war und viele Schöpflöcher, Pütze genannt, für Mensch und Vieh genutzt wurden. Beim Abbau von Kalk, der vor Ort gebrannt wurde, stieß man auf eine ergiebige Wasserquelle. Zur Nutzung der Quelle baute man ein Brunnenhaus, von dem man das Wasser mit Gussröhren bis zum Dorf in mit Ventilen ausgestatteten Brunnen, führte. Die gerade errichteten Dorfbrunnen wurden kaum zehn Jahre später durch die vom Wasserturm Göttelborn hergeführten Wasserleitung abgelöst. Der Bau des Wasserturms ging einher mit dem Abtäufen der Grube Göttelborn. Religionen
Wappen Das diagonale Kreuz weist auf die frühen Herren im 14. Jahrhundert, die Ritter von Dagstuhl hin. Das kleine Wappen ist das des Deutschen Ordens. Die grüne Hintergrundfarbe steht für den Wald von Wahlschied (Wahl→Wald). Die Lilie symbolisiert die Zeit der lothringischen und französischen Landeshoheit. Die schwarzen Kreuze sind Symbole der Grafen von Nassau Saarbrücken.
Museen Bauwerke Sport Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Heusweiler aus
der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Eiweiler (Heusweiler) aus
der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Wahlschied aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |