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Geisenheim liegt am Rhein zwischen Wiesbaden und Rüdesheim und ist als Wein-, Schul-, Dom- und Lindenstadt bekannt.

Geografische Lage

Das Stadtgebiet zieht sich in ungefährer Süd-Nord-Richtung von der Fahrrinne des Rheins aus in einem etwa drei Kilometer breiten Streifen die Südhänge des Rheingaugebirges zum Taunushauptkamm empor. Der untere Teil der Gemarkungen von Geisenheim und Johannisberg um die bebaute Ortslage besteht bis auf eine Höhe von 250 Meter überwiegend aus Weinbergslagen, der nördlich anschließende Teil ist bewaldet.

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Am Waldrand liegt das Wallfahrtskloster und die Trabantensiedlung Marienthal. Weiter oben auf einer Rodungsinsel findet sich Stephanshausen. Höchster Berg Geisenheims ist der Hörkopf mit 474 Meter. Hinter dem Taunushauptkamm hat Geisenheim Anteil am Hinterlandswald mit dem unteren Ernstbachtal und dem linken Wisperufer nahe der Kammerburg und der Lauksburg. Vom Rhein bis zur Wisper misst das Stadtgebiet eine Länge von 13 Kilometer.

Durch die Weinbergslage "Schloss Johannisberg" zieht sich knapp südlich des Johannisberger Schlosses der 50. nördliche Breitengrad und ist mit zwei schmiedeeisernen Markierungen auf gemauertem Sockel kenntlich gemacht.

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Nachbargemeinden

Geisenheim grenzt im Norden an die Stadt Lorch, im Osten an die Stadt Oestrich-Winkel, im Süden an die Städte Ingelheim und Bingen (beide Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz), sowie im Westen an die Stadt Rüdesheim.

Die Stadt Geisenheim ist aufgeteilt in vier Stadtteile: "Kernstadt", Johannisberg (Grund, Berg, Schloßheide), Marienthal und Stephanshausen. Johannisberg ist wohl der bekannteste Stadtteil von Geisenheim, ist er doch die Geburtsstätte der Spätlese (genauer: der systematischen Erzeugung von Auslesen) und für seine Weinlage weltbekannt.

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Im Schloss Johannisberg erinnert eine Statue an den unbekannten Spätlesereiter. Fürst von Metternich erhielt die Schlossdomäne 1816 nach dem Wiener Kongress aus den Händen Kaiser Franz I. zum Geschenk. Marienthal erhielt seinen Namen nach dem nahegelegenen Kloster Marienthal. Das Kloster ist bekannt wegen seiner Marienwallfahrt und hier gab es die erste Klosterdruckerei der Welt.

Geschichte

Geisenheim wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte seit dem Mittelalter zum Erzbistum Mainz und später zum Herzogtum Nassau, zum Königreich Preußen und zum Land Hessen. Seit 1864 besitzt Geisenheim Stadtrechte.

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Während der NS-Zeit wurde am 26. September 1944 in den Werkshallen der Maschinenfabrik Johannisberg GmbH in Geisenheim ein Außenkommando des KZ Natzweiler-Struthof eingerichtet, um die hierhin ausgelagerte Rüstungsproduktion der Friedrich Krupp AG aufrechtzuerhalten. Am 12. Dezember 1944 kamen die ersten weiblichen KZ-Häftlinge nach Geisenheim. 200 Frauen wurden in Baracken untergebracht. Das Lager lag zwischen der Bahnlinie Rüdesheim-Wiesbaden, der Winkeler Straße und der Tankstelle Reutershan.

Die Mehrzahl der Häftlinge waren polnische Jüdinnen die aus dem Ghetto Lodz stammten und zuvor im KZ Auschwitz als "arbeitsfähig" selektiert wurden. Am 18. März 1945 mussten die Frauen einen Marsch nach dem Dachauer KZ-Außenlager Allach in München antreten. Dort wurden sie schwer misshandelt und schließlich Anfang Mai von US-Amerikanern befreit. Auch gab es auf dem Werksgelände ein firmeneigenes Lager mit 25 sowjetischen Kriegsgefangenen (Stand 1943).

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Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis die zuvor selbstständige Gemeinde Johannisberg und am 1. Januar 1977 per Gesetz die zuvor selbstständige Gemeinde Stephanshausen nach Geisenheim eingegliedert.

Wappen

Neues Wappen seit 1977 mit dem Stephanshäuser Drachen Nach der Gebietsreform von 1972 wurde 1977 auch das Wappen der Stadt angepasst. Die beiden "alten" Mainzer Räder wurden durch die Johannisberger-Version des Mainzer Rades (oben) und durch den Stephanshausener Drachen (unten) ersetzt.

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Städtepartnerschaften

Die Stadt Geisenheim unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

  • Szerencs in Ungarn,
  • Puligny-Montrachet in Frankreich,
  • Chauvigny in Frankreich und
  • Trino in Italien.

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Direkt vor dem Rathaus befindet sich die große Linde, die ein Symbol der Stadt darstellt. Diese Linde ist vermutlich 700 Jahre alt. Sie wurde in den 1970er Jahren durch Krankheit ihrer Spitze beraubt. Im Juli findet das Lindenfest mit der Stunde der Heimat in den Straßen zwischen Dom und Rathaus statt.

Am Pfefferzoll wurde von vorbeifahrenden Schiffern Zoll in Form des damals wertvollen Gewürzes verlangt. Das kleine Haus mit dem schönen Erker steht heute über 200 Meter vom Rhein entfernt im Südosten der Altstadt.

Des Weiteren gibt es die in romanischer Form um 1897 erbaute Evangelische Kirche.

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Bauwerke

  • Rheingauer Dom, neugotische Doppelturmfassade aus dem 19. Jahrhundert, Langhaus und Chor aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, bedeutende Grabmäler und reiche Innenausstattung, bekannte Stumm-Orgel aus dem 19. Jahrhundert
  • Alte Werkshalle, bedeutendes Industriedenkmal der langjährigen Maschinenbau-Tradition in Geisenheim.

Schlösser

Im Westen und Osten der Stadt stehen alte Schlösser und Palais:

  • Das 1550 erbaute Schloss Schönborn (ehemaliger Stockheimer Hof) steht am Bahnhof inmitten eines Weinbergs und ist ein beliebtes Fotomotiv. Es gehört noch heute den Grafen von Schönborn-Wiesentheid, die das Erdgeschoss und den 1. Stock für Feierlichkeiten zur Verfügung stellen.

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  • Palais Ostein, Sommerresidenz des letzten Grafen von Ostein; hufeisenförmige Anlage aus dem 18. Jahrhundert, um 1811 wurde der prachtvolle Mittelbau wegen Gütertrennung niedergelegt. Heute im Eigentum der St. Ursula-Schule.
  • Schloss Monrepos, repräsentatives Gebäude in einem großen Park, Erbauer Eduard von Lade (Gründer der Forschungsanstalt), errichtet im 19. Jahrhundert.
  • Schloss Kosakenberg (ehemaliger Ingelheimer Hof), Anlage oberhalb des Bahnhofes, aus dem 17. Jahrhundert, heute Weingut
  • Zwierleinsches Palais, des deutschen Jurists und Politikers Hans Constantin von Zwierlein (1802–1863), oberhalb von Schloss Kosakenberg gelegen, durch mehrfache Umbauten dient es heute als Mehrfamilienhaus, der barocke Park ist einem Wohnviertel gewichen.

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Sport

Rheingaustadion mit Rasenplatz und Kunststoffleichtathletikanlagen (Kellersgrube) Rheingaubad (Hallenbad, zusammen mit Rüdesheim und dem Kreis)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rheingau Musik Festival im Schloss Johannisberg (und im gesamten Rheingau)
  • drittes Wochenende im Juli: vier Tage Geisenheimer Lindenfest mit der Stunde der Heimat am Montag
  • erstes Wochenende im August Sommernachtsfest in den Rheinanlagen
  • erstes Wochenende im September in ungeraden Jahren: Tage der offenen Tür der Forschungsanstalt Geisenheim

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Wirtschaft und Infrastruktur

Geisenheim weist neben einer hohen Dichte an Bildungs- und Forschungseinrichtungen ebenso eine leistungsfähige und stabile Wirtschaftsstruktur auf. Neben zahlreichen örtlichen Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben haben auch einige international agierende Unternehmen aus dem Industriebereich ihren Sitz in Geisenheim. Somit ist Geisenheim auch als Handels- und Industriestandort bedeutsam. Einschnitte ergaben sich durch die Abwanderung des ehemals relevanten Arbeitgebers MAN Roland Druckmaschinen-AG. Die Entwicklung der örtlichen Wirtschaft erweist sich seit Jahren wieder als stabil und positiv.

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Ansässige Unternehmen

In Geisenheim hat die Ferrostaal Industrieanlagen GmbH ihren Sitz, die wiederum ein Tochterunternehmen des Essener Ferrostaal-Konzerns ist. Die Wachendorff Unternehmensgruppe beschäftigt ungefähr 470 Mitarbeiter und ist international führend im Segment der Automatisierungstechnik und Steuerung. Das Familienunternehmen Erbslöh entwickelt und vertreibt Produkte für die Getränkeveredelung und -behandlung. Im Zuge einer fortlaufenden Expansion siedelte sich 2009 die GAT (Gesellschaft für Antriebstechnik mbH) in Geisenheim an. In der alten Werkshalle, dem ehemaligen Sitz der MAN Roland Druckmaschinen-AG siedelte sich im Jahre 2012 ein Unternehmen an, welches auf das Kunstoff-Recycling spezialisiert ist. In Geisenheim befindet sich weiterhin das Linden-Theater, welches heute als Integrationsbetrieb im Sinne der beruflichen Wiedereingliederung durch eine gemeinnützige Gesellschaft betrieben wird. In Geisenheim kurz vor Rüdesheim am Rhein befindet sich zudem das Rheingau Bad, welches das einzige Hallenbad im Rheingau darstellt.

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Verkehr

An Geisenheim vorbei führt die B 42, die Wiesbaden mit Koblenz verbindet. Durch die rechtsrheinische Bahnstrecke kann Wiesbaden innerhalb von 30 Minuten per Bahn erreicht werden oder mit dem Regionalbus in rund einer Stunde. Seit 2007 verbindet der Rhein-Main-Verkehrsverbund die Orte Marienthal, Johannisberg, Hallgarten und Stephanshausen mit Geisenheim. Auch eine Schiffsanlegestelle für kleine Personenschiffe ohne festen Fahrplan ist vorhanden.

Radwanderwege

Durch den Ort verläuft die Variante R3a des Hessischen Radfernweg R3 (Rhein-Main-Kinzig-Radweg). Der R3 führt unter dem Motto Auf den Spuren des Spätlesereiters. entlang von Rhein, Main und Kinzig über Fulda nach Tann in der Rhön. Auf dem ersten Teilstück bis Eltville führt die Variante R3a über die Rheingauer Riesling Route.

Bildung

Geisenheim verdankt seinen Ruf als Schulstadt der Konzentration von verschiedenen Schulen:

  • Emely-Salzig-Schule (Grundschule)
  • St. Ursula-Schule (staatlich anerkanntes katholisches Gymnasium)
  • Internatsschule Schloss Hansenberg (Oberstufengymnasium und Internat des Landes Hessen) Rheingauschule (staatliches Gymnasium)
  • Berufliche Schulen mit unter anderem Handelsschule und Fachoberschule
  • Berufliche Schulen Rheingau, Geisenheim (Berufsbildende Schule)
  • Hochschule Geisenheim (ab 1. Januar 2013)
  • Leopold-Bausinger-Schule (Förderschule)
  • Stadtbücherei Geisenheim

In Geisenheim befindet sich seit 1872 die Forschungsanstalt Geisenheim für Wein- und Gartenbau. Die Forschungsanstalt kooperierte im Bildungsbereich mit der Hochschule RheinMain, welche einen Fachbereich in Geisenheim unterhielt. Der Schwerpunkt der Forschungsanstalt liegt im Garten- und Weinbau. Der ehemalige Fachbereich Geisenheim wurde aus der Hochschule RheinMain ausgegliedert und besteht seit Januar 2013 als eigenständige Hochschule Geisenheim. Es handelt sich hierbei um ein neues Hochschulmodell.

Das landeseigene Schloss Hansenberg in Johannisberg wurde im Jahr 2003 vom Land Hessen als Oberstufengymnasium für besonders leistungsstarke Schüler zu einer Internatsschule umgebaut.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Geisenheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Die Basilika von Schloss Johannisberg" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Urheberrechtsinhaber dieser Datei hat ein unbeschränktes Nutzungsrecht ohne jegliche Bedingungen für jedermann eingeräumt. Dieses Nutzungsrecht gilt unabhängig von Ort und Zeit und ist unwiderruflich. Der Urheber des Bildes ist Flups.