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Sinsheim an der Elsenz ist eine Stadt im Nordwesten Baden-Württembergs, etwa 22 Kilometer südöstlich von Heidelberg bzw. 28 km nordwestlich von Heilbronn. Sie ist nach Weinheim die zweitgrößte Stadt des Rhein-Neckar-Kreises und ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit 1. Januar 1973 ist Sinsheim Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Angelbachtal und Zuzenhausen hat die Stadt Sinsheim eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

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Sinsheim ist vor allem bekannt durch das Auto- und Technikmuseum Sinsheim sowie die Messe Sinsheim. Bis zur Kreisreform 1973 war Sinsheim Sitz des gleichnamigen Landkreises, welcher das Kfz-Kennzeichen SNH hatte.

Sinsheim liegt im Herzen des Kraichgaus zwischen Heidelberg und Heilbronn und grenzt an die südlichen Ausläufer des vorderen Odenwalds. Durch die Stadt fließt die Elsenz, ein kleiner, nicht schiffbarer, linker Nebenfluss des Neckars, der bei Neckargemünd mündet.

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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Sinsheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:

Bad Rappenau, Kirchardt, Ittlingen und Eppingen (alle Landkreis Heilbronn), Östringen (Landkreis Karlsruhe) sowie Angelbachtal, Mühlhausen (Kraichgau), Dielheim, Zuzenhausen, Waibstadt und Neckarbischofsheim (alle Rhein-Neckar-Kreis).

Das Stadtgebiet Sinsheims gliedert sich in die Kernstadt und die zwölf im Rahmen der Kreisreform Baden-Württemberg zwischen 1971 und 1973 eingemeindeten Stadtteile Adersbach, Dühren, Ehrstädt, Eschelbach, Hasselbach, Hilsbach, Hoffenheim, Reihen, Rohrbach, Steinsfurt, Waldangelloch und Weiler.

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In jedem Stadtteil gibt es einen Ortschaftsrat, der von der Bevölkerung des Stadtteils bei jeder Kommunalwahl gewählt wird. Vorsitzender des Ortschaftsrats ist der Ortsvorsteher. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten, zu hören. In jedem Stadtteil gibt es ferner eine Verwaltungsstelle, in welcher man die wichtigsten Angelegenheiten einer Stadtverwaltung „vor Ort“ erledigen kann. Hier halten auch die Ortsvorsteher regelmäßige Sprechstunden ab.

Neben den Stadtteilen werden zum Teil noch separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen unterschieden, die meist aber nur sehr wenige Einwohner haben. Hierzu gehören Rauhof, Eulenhof, Eichmühle, Junghof, Neufeldsiedlung, Immelhäuser Hof, Hammerau und Schloss Neuhaus.

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Sinsheim bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Heidelberg. Zum Mittelbereich Sinsheim gehören neben der Stadt Sinsheim noch die Städte und Gemeinden Angelbachtal, Epfenbach, Eschelbronn, Helmstadt-Bargen, Lobbach, Mauer, Meckesheim, Neckarbischofsheim, Neidenstein, Reichartshausen, Spechbach, Waibstadt und Zuzenhausen des Rhein-Neckar-Kreises.

Der spektakulärste und älteste Fund aus der Entstehungsgeschichte Sinsheims datiert etwa 600.000 Jahre vor unserer Zeit. In einem Steinbruch bei Mauer zwischen Sinsheim und Heidelberg wurde im Jahr 1907 der Unterkiefer des Homo heidelbergensis gefunden, der bis dahin älteste Fund eines Vorfahren des Homo sapiens in Europa.

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In der weiteren Entwicklungsgeschichte der Erde bildete sich der Kraichgau über die Jahrtausende zu einer Hügellandschaft aus, die gleichermaßen fruchtbare Flussauen als auch schwer zugängliche Rückzugsgebiete bot, wodurch die Region für die Ansiedelung früher Kulturen wie geschaffen war.

Erste Besiedlungsspuren auf dem Gebiet der heutigen Gemarkung Sinsheim stammen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Insgesamt konnten bis heute 26 Hügelgräber aus dem zweiten und dritten vorchristlichen Jahrtausend in und um Sinsheim gefunden werden, daneben steinzeitliche Urnenfelder sowie Steinbeile, Lanzenspitzen und zahlreiche weitere Funde.

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Im Ortsteil Dühren bestand um 400 v. Chr. ein keltischer Ringwall, daneben sind noch weitere keltische Funde in Sinsheim bekannt, zum Beispiel das „Fürstinnengrab“ mit reichen Grabbeigaben.

Mit der Niederschlagung des Bataveraufstandes im Jahre 70 begannen die Römer ihren Machtbereich um einige Kilometer östlich des Rheins auszuweiten. Wahrscheinlich kam die Gegend um Sinsheim zu diesem Zeitpunkt unter römische Kontrolle. Spätestens im Jahre 98, mit der Vorverlegung der Reichsgrenze an Odenwald und Neckar (vgl. Neckar-Odenwald-Limes) unter Kaiser Trajan, wurde der Raum Teil des Römischen Reichs.

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Das heutige Sinsheim liegt inmitten des damals neu besetzten Gebietes, des so genannten Dekumatlandes (agri decumates). Ein römischer Viergötterstein, der in Sinsheim gefunden wurde, benennt eine Siedlung Saliobriga. Von den Römern zeugen auch die Fundamente römischer Gutshäuser auf der Gemarkung Sinsheim sowie die größte jemals in Süddeutschland gefundene Jupitergigantensäule, die im heutigen Ortsteil Steinsfurt geborgen werden konnte.

Mit dem Zerfall des Neckarlimes und dem Abzug der Römer 259/260 drangen Germanen (Alamannen) auf das Gebiet des heutigen Sinsheim vor. Bereits aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. sind alamannische Siedlungsspuren bekannt. Um das Jahr 500 kam das Gebiet von Sinsheim zum Frankenreich und bereits um das Jahr 550 datieren die ältesten fränkischen Siedlungsspuren im Bereich der heutigen Kernstadt.

 

Die Besiedlung von Sinsheim war durch den Lauf der Elsenz und die alte Straße von Heilbronn über Steinsfurt nach Sinsheim begründet.

Im Lorscher Codex wird erwähnt, dass im Jahr 770 ein gewisser Hagino dem Kloster Lorsch eine Hufe in „Sunnisheim“ übereignet hat.

Diese Siedlung war bereits zu Beginn des 9. Jahrhunderts relativ bedeutend, da ein großer fränkischer Friedhof gefunden wurde, der Aufschluss über diese Zeit gibt. Es ist nicht wahrscheinlich, dass Sinsheim bereits zu dieser Zeit Sitz eines fränkischen Grafengeschlechts war.

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Die in Rheinfranken herrschenden Salier überließen nach dem Tode Ottos von Kärnten 1024 den Kraichgau und die umliegenden Ländereien dem Grafen Wolfram aus der Familie der Zeisolf-Wolframe als Lehen. Dieser errichtete um 1050 eine Grabanlage auf dem Michaelsberg, wo bereits seit langer Zeit eine sakrale Einrichtung bestanden haben muss. Sein Sohn Gaugraf Zeisolf erhielt 1064 von Heinrich IV. das Marktrecht in Sinsheim, 1067 auch das Münzrecht.

Kaiser Heinrich IV. weilte in der Stadt, als im Jahr 1100 das Augustinerkloster durch Bischof Johannes von Speyer (den Bruder Ottos von Kärnten) zu einem Benediktinerkloster umgeweiht wurde. Bei diesem Anlass wurden dem Kloster auch größere Ländereien, zum Beispiel der heutige Stadtteil Steinsfurt, zugeschlagen.

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Im Jahr 1192 verlieh Kaiser Heinrich VI. dem Ort städtische Rechte. Die erste Erwähnung als „civitas“ (Stadt) erfolgt in einer Urkunde aus dem Jahr 1234. Aus dem Jahr 1300 ist das älteste Stadtsiegel überliefert. Der Stadtname lautete inzwischen „Sunnensheim“.

Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts wurden die Herren von Laufen Grafen in Kraichgau und Elsenzgau, anschließend wurde Sinsheim mehrfach verpfändet und hatte häufig wechselnde Herren. Zudem bestanden mit benachbarten Dörfern territoriale Verbünde. Es regierten die Markgrafen von Baden, die Herren von Gemmingen und Hirschhorn und schließlich 1329 die Pfalzgrafen, die Sinsheim ab 1362 dem kurpfälzischen Oberamt Mosbach unterstellten. Im Jahr 1410 fiel die Stadt an Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach, der ab 1440 auch Ansprüche auf das Nachbardorf Reihen erhob und dieses 1472 erwarb.

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1496 wurde das Sinsheimer Benediktinerkloster unter Abt Michael von Angelloch zu einem weltlichen adligen Ritterstift umgewandelt.

Nach dem Tod des letzten Mosbachers im Jahr 1499 ging Sinsheim an die Hauptlinie der Pfalzgrafen zurück. Umliegende Dörfer unterstanden zumeist den im Ritterkanton Kraichgau zusammengeschlossenen Adeligen.

Auf das späte Mittelalter datieren ebenfalls die ersten Erwähnungen einer jüdischen Gemeinde in Sinsheim, die jedoch bis weit ins 18. Jahrhundert unbedeutend sein sollte.

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Im Bauernkrieg wurde Sinsheim 1525 von bewaffneten Bauern bedrängt, die nach der Öffnung der Stadttore unter Anführung des früheren Eppinger Pfarrers Anton Eisenhut das katholische Ritterstift erstürmten und zahlreiche Zerstörungen hinterließen.

Viele Adlige aus dem Kraichgau schlossen sich in den Folgejahren den Thesen Luthers an. Das katholische Stift in Sinsheim wurde von 1528 bis 1533 wieder instandgesetzt, doch war sein Schicksal bereits 1565 besiegelt, als der calvinistische Kurfürst Friedrich III. im Zuge der Reformation die Einrichtung schließen und katholisches Inventar verbrennen ließ. Bereits 1557 hatte Pfalzgraf Ottheinrich sich zur Augsburger Konfession bekannt, wodurch seine Gebietsbesitze bereits protestantisch geworden waren.

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Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648 wurde Sinsheim mehrmals von marodierenden Truppen heimgesucht und unter der Bevölkerung herrschte Armut und Elend. Einige verlustreiche Schlachten fanden im Umland statt, z.B. die Schlacht bei Mingolsheim und die Schlacht bei Wimpfen im Jahr 1622, und der kaiserliche Feldherr Tilly verwüstete auch Sinsheim.

Nach Tilly zogen die Schweden ein, anschließend Kroatische Reiter, danach Franzosen. Im heutigen Ortsteil Reihen reduzierte sich die Bevölkerung von 300 zu Beginn auf 14 Personen zum Ende des Krieges. Ähnlich verlustreich ging es auch in Sinsheim selbst zu.

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Nach dem Westfälischen Frieden 1648, wonach das Ritterstift zur Wiederherstellung der umliegenden Häuser vollends abgebrochen wurde, kehrte jedoch kein Frieden in Sinsheim ein. Die Stadt wurde während der Franzosenkriege im Jahr 1674 Schauplatz einer Schlacht, in der 20.000 Soldaten aufeinandertrafen und der französische Marschall Turenne die deutschen kaiserlichen Truppen empfindlich schlug. Im Jahr 1689 brannten Truppen Ludwigs XIV. unter General Mélac die Stadt komplett nieder. Trotz weiterer kriegerischer Auseinandersetzungen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts konnte das Sinsheimer Rathaus bis 1714 wieder errichtet werden.

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Im gesamten heutigen Stadtgebiet fanden folglich auch zahlreiche Kirchenneubauten, -umbauten und -abrisse statt. 1750 werden in verschiedenen heutigen Stadtteilen ebenfalls jüdische Gebetshäuser errichtet.

Das „Lerchennest“ in Steinsfurt sollte noch erwähnt werden, da es geschichtlich von großer Bedeutung ist. In Steinsfurt bei Sinsheim versuchte der Kronprinz Friedrich von Preußen (Friedrich der Große) seinem Vater und der Verantwortung des Preußischen Hofes zu entfliehen. Die Flucht wurde allerdings vereitelt und der Kronprinz zurückgebracht.

Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Kriege um Sinsheim beendet und die Stadt erfuhr Wiederaufbau und bescheidenes Wachstum, so dass Goethe im Jahr 1797 die Stadt in „Dichtung und Wahrheit“ als „heiteres Landstädtchen“ beschreiben konnte. Mit dem Ende der Kurpfalz im Jahre 1803 wurde der Ort kurzzeitig dem neugebildeten Fürstentum Leiningen zugeschlagen, um dann ab 1806 inzwischen als Amtsstadt (ab 1813) dem neu gegründeten Großherzogtum Baden zuzufallen.

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Im Jahr 1816 erfolgte die Gründung eines Franziskanerklosters.

Ab 1819 hatte Karl Wilhelmi das Dekanat in Sinsheim inne. Im Jahre 1830 erfolgte durch ihn die Gründung der Sinsheimer „Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit“, durch welche die Sicherung und Erfassung der vorzeitlichen Bodendenkmäler begonnen wurde.

Ab 1819 hatte Karl Wilhelmi das Dekanat in Sinsheim inne. Im Jahre 1830 erfolgte durch ihn die Gründung der Sinsheimer „Gesellschaft zur Erforschung der vaterländischen Denkmale der Vorzeit“, durch welche die Sicherung und Erfassung der vorzeitlichen Bodendenkmäler begonnen wurde.

Dennoch herrschten weiter finanzielle Probleme, so dass die Stadt beispielsweise die Planung und den Bau einer Synagoge ab dem Jahr 1827 nur mittels der Bereitstellung von Bauholz unterstützen konnte und bis zur Fertigstellung des schlichten Bauwerks über zehn Jahre vergingen.

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Während der Märzrevolution 1848 (siehe auch Badische Revolution) kam es in Sinsheim zu Aufständen demokratischer Bürger und Handwerker. Die Revolutionäre Karl Bauer, Eduard Speiser und Müller Rau herrschten ab April 1848 im Sinsheimer Rathaus und riefen dort die demokratische Republik aus, um anschließend mit 250 bewaffneten Freischärlern nach Heidelberg zu ziehen, um dort dem Revolutiönär Friedrich Hecker beizustehen. Die Niederschlagung des Hecker-Aufstandes führte in ganz Baden zu einer Auswanderungswelle in die USA, wo viele Badener in der Nordstaatenarmee kämpften (siehe Forty-Eighters). Der gebürtige Sinsheimer Franz Sigel erreichte dort den Generalsrang.

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Generell setzte zwischen 1830 und 1870 eine große Auswanderungswelle aus dem Gebiet um Sinsheim nach Nordamerika ein. Dagegen aus Amerika kamen in den 1870er Jahren die Reblaus und andere Weinberg-Schädlinge, so dass der seit dem 16. Jahrhundert in und um Sinsheim betriebene Weinbau binnen weniger Jahre praktisch zum Erliegen kam. Viele Weinberge wurden zu Äckern oder Wiesen. 1863 wurde das Bezirksamt Sinsheim um das Gebiet des aufgelösten Bezirksamtes Neckarbischofsheim vergrößert.

1868/69 wurde die Eisenbahnstrecke Meckesheim–Jagstfeld über Sinsheim gebaut. Der Bau der Eisenbahn brachte wirtschaftlichen Aufschwung, die zum Bau der Trassen benötigten Steinbrüche boten Arbeit für viele Männer.

Im Jahr 1900 wurde eine Querverbindung zwischen der Meckesheim-Jagstfelder Bahnlinie und der Kraichgaubahn eröffnet, diese verlief von Steinsfurt nach Eppingen.

Um 1910 waren die meisten heutigen Stadtteile elektrifiziert und an Wasserleitungen angeschlossen.

1924 wurde das Bezirksamt Sinsheim um das Gebiet des aufgelösten Bezirksamt Eppingen vergrößert. Trotz Inflation konnte bis 1928 das Wohnbauprojekt in der Gartenstadt abgeschlossen werden.

Die Wirtschaftskrise ab 1929 sorgte erneut für hohe Arbeitslosigkeit und große Armut, es wurden Suppenküchen in der Stadt betrieben, um Erwerbslose mit dem Nötigsten zu versorgen. Der Aufschwung der frühen 30er Jahre wurde mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs jäh beendet. Zuvor war aus dem ehemaligen Bezirksamt Sinsheim der Landkreis Sinsheim hervorgegangen. Sinsheim wird Sitz eines Landratsamts.

Im Gefolge der Reichspogromnacht kam es 1938 auch in Sinsheim und Umgebung zu Ausschreitungen gegen Juden und jüdische Einrichtungen. Unter dem Kommando des Sinsheimer Bürgermeisters und NSDAP-Ortsgruppenleiters Jürgen Rieg wurden am 10. November in allen 53 Gemeinden des damaligen Amtsbezirks Sinsheim jüdische Einrichtungen wie Synagogen, Friedhöfe und Geschäfte zerstört. Die letzten in Hoffenheim und anderen Ortschaften lebenden Deutsche jüdischen Glaubens wurden am 22. Oktober 1940 von Kripo-Beamten (Gestapo) abgeholt, in Sammellager nach Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe gebracht und in sieben Zügen über Belfort nach Gurs deportiert.

Besonders die letzten Kriegstage brachten schwere Zerstörungen in Sinsheim. Die Sprengung vieler Neckarbrücken vor den anrückenden Amerikanern sollte noch lange Jahre für infrastrukturelle Probleme sorgen. Der Krieg war für Sinsheim mit dem Einmarsch der Amerikaner am 2. April 1945 zu Ende. Der Landkreis Sinsheim wurde von der amerikanischen Militärverwaltung direkt nach dem Krieg umgebildet.

Ab 1946 sorgte der Zuzug von mehreren Tausend Flüchtlingen für ein großes Bevölkerungswachstum in der Stadt. Sehr viel Bauland musste erschlossen werden. Die vormals im Stadtkern ansässigen Bauern wurden ausgesiedelt, die Innenstadt modernisiert und Schulen und Sporteinrichtungen vergrößert oder neu errichtet.

Der Bau der Autobahn A6 von Heilbronn nach Mannheim Mitte der 1960er Jahre, die direkt an Sinsheim vorbeiführt, schloss Sinsheim an internationale Verkehrswege an.

Im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Sinsheim aufgelöst und sein Gebiet überwiegend auf den Rhein-Neckar-Kreis und den Landkreis Heilbronn aufgeteilt, Sinsheim selbst kam zum Rhein-Neckar-Kreis.

Durch die Gebietsreform der 1970er wurden mehrere Gemeinden in die Stadt Sinsheim eingegliedert. Dadurch erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung und die Einwohnerzahl überschritt die 20.000-Grenze. Die Stadtverwaltung stellte deshalb den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1973 beschloss.

Sinsheim gehörte zunächst zum Bistum Worms, seit 1099 zum Bistum Speyer und war dem Archidiakonat der Propstei des Kollegiatsitfts zum Hl. Johannes und Hl. Guido in Speyer zugeordnet. Wie in der gesamten Kurpfalz, so wurde auch in Sinsheim die Reformation eingeführt und zwar ab 1553 mit dem ersten evangelischen Geistlichen. 1557 erhielt Sinsheim eine erste protestantische Kirchenordnung und ab 1559 setzte sich das reformierte Bekenntnis durch. Zwischen 1576 und 1583 war Sinsheim vorübergehend lutherisch. Eine eigene lutherische Gemeinde gab es jedoch erst wieder ab 1696. Während des 30-jährigen Krieges war Sinsheim vorübergehend katholisch. Ab 1697 wurde die einzige Kirche am Ort von beiden protestantischen und von der inzwischen wieder offiziell zugelassenen katholischen Gemeinde simultan genutzt, bevor diese im Rahmen der Kirchenteilung der Kurpfalz 1707 geteilt wurde. Den Katholiken wurde der Chorraum, den Reformierten das Langhaus zugestanden. 1715 wurde sogar eine Scheidemauer eingebaut.

Nach dem Übergang an das Großherzogtum Baden 1806 erfolgte 1821 die Vereinigung beider protestantischen Gemeinden zu einer unierten Gemeinde. Sinsheim wurde Sitz eines Dekanats. Der zugehörige Kirchenbezirk Sinsheim fusionierte zum 1. Januar 2005 mit dem Nachbarkirchenbezirk Eppingen-Bad Rappenau zum neuen Kirchenbezirk Kraichgau. Ihm gehören alle Kirchengemeinden der Stadt an. Es sind dies die Kirchengemeinden Adersbach und Hasselbach, Dühren, Ehrstädt, Eschelbach, Hilsbach und Weiler, Hoffenheim, Reihen, Rohrbach und Steinsfurt, Sinsheim sowie Waldangelloch. Die Sinsheimer Gemeinde wurde 1981 in die Lukasgemeinde und die Markusgemeinde geteilt. Diese bilden jedoch weiterhin die Gesamtkirchengemeinde Sinsheim. Die Stadtkirche gehört seit dem Neubau der katholischen Kirche 1964 allein den Protestanten. In den Stadtteilgemeinden gibt es jeweils eine eigene evangelische Kirche.

Die seit dem 17. Jahrhundert wieder bestehende katholische Gemeinde gehörte zunächst weiterhin zum Bistum Speyer, ab 1801 zur Dalbergischen Verwaltung und dann zum Generalvikariat Bruchsal, bevor sie 1821/27 Teil des neu gegründeten Erzbistums Freiburg wurde. Die Pfarrgemeinde wurde dem Dekanat Waibstadt zugeordnet.

1964 wurde die neue katholische St. Jakobus-Kirche erbaut. Auch in den Stadtteilen Sinsheims entstanden vor allem nach Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise eigenständige katholische Gemeinden. Nach Auflösung des Dekanats Waibstadt 1976 wurden die Pfarrgemeinden im Sinsheimer Stadtgebiet dem Dekanat Kraichgau zugeordnet. Zu diesem gehören heute 21 Pfarreien. Die meisten Katholiken im Stadtgebiet werden von der Seelsorgeeinheit Sinsheim betreut, zu der neben der St. Jakobus-Gemeinde Sinsheim mit Dühren und Hoffenheim auch die Gemeinde St. Peter Steinsfurt mit Reihen und Rohrbach gehört. Waldangeloch sowie Hilsbach mit Weiler werden von der Seelsorgeeinheit Angelbachtal, Adersbach von Waibstadt sowie Ehrstädt und Hasselbach von Bad Rappenau-Obergimpern betreut.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Sinsheim auch Freikirchen und Gemeinden und zwar eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, eine Mennonitengemeinde, die Gemeinde Gottes KdöR, die zum Bund Freier Evangelischer Gemeinden (FeG) gehörige Freie Evangelische Gemeinde Hoffenheim, die Christliche Gemeinde Sinsheim und die Christliche Gemeinschaft Steinsfurt.

Ferner gibt es in Sinsheim auch eine Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas.

1995 wurde von der DITIB eine Halle im Sinsheimer Gewerbegebiet gekauft, um darin die Fatih-Moschee einzurichten.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Burg Steinsberg, Sinsheim-Weiler" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz Attribution ShareAlike 2.5. Der Urheber des Bildes ist p.schmelzle.