Frechen ist eine Stadt des Rheinischen Braunkohlereviers in der Kölner Bucht südwestlich von Köln. Sie liegt an der Ostseite des Naturparks Naturpark Rheinland und gehört zum Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen.

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Frechen besteht aus den folgenden Stadtteilen:

Frechen Innenstadt - Königsdorf (mit Neufreimersdorf und Neubuschbell) - Bachem (mit Neuhemmerich) - Habbelrath - Buschbell - Grube Carl - Hücheln - Grefrath - Benzelrath

Frechen Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH

Geschichte:

  • Spätantike - Abbau von Quarzsand zur Glasherstellung
  • Zwischen 726 und 800 ist die erste Kirche in Frechen anzunehmen. Eine Urkunde darüber existiert nicht.
  • 877 - Erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen Frekena in einer Urkunde Kaiser Karls des Kahlen, zu dieser Zeit wurde die Ansiedlung als dem Kölngau zugehörig bezeichnet.
  • 1230 - Die Vogtei zu Frechen wird Graf Wilhelm von Jülich als Lehen übergeben
  • 1435 - Heynrich Huyn von Merckelbach ist Schultheiß und Amtmann der Herrlichkeit Frechen
  • 1461 - Leenhart von Merckelbach übernimmt beide Ämter nach dem Tode des Vaters
  • 1500 - In Frechen entsteht das Töpferhandwerk

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  • 1540 - Erste evangelisch reformierte Kirchengemeinde,
  • 1700 - Beginn des Braunkohlenabbaus
  • 1800 - Es leben 74 Juden in 16 Familien, davon sind 7 Familien im letzten Drittel des 18 Jh. zugezogen

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  • 1815 - Frechen wird preußische Bürgermeisterei
  • 1852 - Erste Steinzeugröhrenfabrik
  • 1891 - Erste Brikettfabrik (Sybilla)
  • 1884 - Beginn des industriellen Quarzsandabbaus

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  • 1893 - Erste elektrische Straßenbeleuchtung
  • 1894 - Eröffnung der Kleinbahn Cöln-Frechen
  • 1894 - Inbetriebnahme des ersten Wasserwerkes
  • 1900 - Einführung der Straßennamen
  • 1905 - Wachsende Zahl ausländischer Arbeiter auf Zeit - vor allem vom Balkan
  • 1919 - Gründungsjahr des Fußballvereins DJK Viktoria 1919 Frechen
  • 1920 - Gründungsjahr des Fußballvereins Spielvereinigung Frechen 1920 e. V. 1925 - Beginn der Frechener Kunst- und Bau- und Serienkeramik (Toni Ooms, Franz Albermann)

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  • 1926 - Anfang des sozialen Wohnungsbaus
  • 1927 - Zusammenschluss von Bachem, Buschbell und Frechen
  • 1931 - Erste selbständige neuapostolische Gemeinde in Frechen
  • 1938 - Ende der jüdischen Gemeinde in der Zeit des Nationalsozialismus
  • 1951 - Frechen erhält die Stadtrechte
  • 1958 - Städtepartnerschaft mit der Stadt Kapfenberg im österreichischen Bundesland Steiermark

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  • 1972 - Frechen wird zum regelmäßigen Start- und Zielort des Radsportklassikers Köln-Schuld-Frechen
  • 1975 - Frechen - Kreis Köln wird zum Kreis Bergheim. Das KFZ Kennzeichen ist nicht mehr "K" sondern "BM"
  • 1975 - Grefrath, Habbelrath, Königsdorf und Neufreimersdorf werden eingemeindet
  • 1982 - Verleihung der Europafahne an die Stadt Frechen
  • 1994 - Gründung der Freien Bürgerinitiative Buschbell
  • 1998 - Gründung der Stadtmarketing Gesellschaft
  • 2005 - Abschlussveranstaltung des Weltjugendtags auf dem Marienfeld (Gelände des ehemaligen Tagebaus Frechen).
Frechen Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH

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Geprägt von den Bodenschätzen Braunkohle (letzte Brikettfabrik Wachtberg , heute Kohleveredlungsbetrieb Frechen der RWE Power) , Quarzsand (Quarzwerke GmbH) und Ton hat sich Frechen zu einer Stadt des Handels, des Verkehrs-, des Nachrichtenwesens und der Dienstleistungen weiterentwickelt.

Wegen der verkehrstechnisch guten Lage direkt am Autobahnkreuz Köln-West siedelten sich Logistik-Unternehmen in Frechen an. Porta Möbel (Zentrallager), Lekkerland und diverse Speditionen, wie z. B. der Deutsche Paketdienst (DPD), nicht weit vom Kölner Briefverteilzentrum der Deutschen Post.

Es gibt dort eine sehr gute Anbindung der zumeist im neueren Industrie-Park an der Europa-Allee (EuroPark) gelegenen Firmen und eine siedlungsgeographisch optimale Umlandstruktur sowie die Nähe zum Flughafen und zum Umschlagbahnhof Köln Eifeltor.

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In Frechen wurden bis ca. 1995 die weltweit einzigen Steinzeugrohre mit einer lichten Weite von bis zu 1.400 mm hergestellt. Wegen sinkender Nachfrage wurde die Produktion eingestellt. Die Fabrikhallen wurden niedergelegt.

Die Töpferstadt Frechen, mit einem Bartmannkrug im Wappen, wird durch ständig wechselnde Ausstellungen in einer avantgardistisch konstruierten Halle, der Stiftung Keramion, in der die handwerkliche Töpferkunst der Region in voller Bandbreite vorgestellt wird, überregional beworben. Die 1971 errichtete Architketur von Peter Neufert greift das Motiv einer Töpferscheibe auf.

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Grabmale Schmidt Bergheim/Erft
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Und so finden Sie uns

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Auf dem jährlichen Frechener Töpfermarkt bieten Künstler aus ganz Deutschland und zum Teil auch aus dem nahen Ausland Gebrauchs- und Kunstkeramik zum Verkauf an.

Frechen Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH

Des Weiteren findet in Frechen die 1970 zunächst als Biennale ins Leben gerufene Deutsche Internationale Grafik-Triennale statt - veranstaltet vom Kunstverein zu Frechen in Kooperation mit der Stadt Frechen.

Das 1979 gegründete Theaterensemble Harlekin hat seinen festen Platz in der ambitionierten Amateurtheater-Szene. In einer eigenen Spielstätte (Haus am Bahndamm) werden jährlich drei bis vier Premieren angeboten, dazu gibt es Improvisationstheater und Theater für Kinder sowie zahlreiche Gastspiele.

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Das seit 1957 bestehende nun unter Denkmalschutz stehende Linden-Theater ist das einzige verbliebene Kino in Frechen. In den 1960er Jahren waren es noch fünf. Das Lichtspieltheater wird von zwei Fördervereinen betrieben.

Der Verein Frechen-Film zeigt seit 1990 jeweils mittwochs mit Unterstützung durch die Stadt historisch wertvolle Filme, der Linden-Theater-Verein ist seit 1995 Träger und Betreiber des von ihm gemieteten Kinos. Auch diese Arbeit mit aktuellen Filmen ist ohne ehrenamtliche Arbeit nicht zu schaffen.

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Außerdem findet in Frechen das traditionell von der SVFrechen veranstaltete Rock-gegen-HIV-Benefizkonzert zu Gunsten der AIDS-Hilfe Köln e. V. statt. Lokale Nachwuchsbands wie 5vor12, die Huntershreds, BlueShift und viele andere - aber auch bundesweit bekannte Bands und Künstler wie Peilomat oder Ricky Garcia - standen bereits für den guten Zweck auf der Bühne.

Sehenswürdigkeiten

  • Der alte Pfarrhof neben der Kirche St.Audomar: Der erhaltene Teil des alten Kirchenhofes ist der älteste Profanbau im Stadtgebiet Frechen. Er gehörte bis zum Jahre 1553 den Mönchen und Kanonikern von Saint-Omer (zu deutsch: Audomar).

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  • Das Gebäude der evangelischen Kirche geht auf das Jahr 1716 zurück. Die letzten einer Reihe von Erweiterungen und Umbauten wurden 1971 durchgeführt. Im Innern befinden sich mehrere Kunstwerke des 18. Jahrhunderts.
  • Der Judenfriedhof von 1752-1930 an der Dr. Schultz-Strasse mit 84 Grabsteinen
  • Zahlreiche Häuser eines sehr frühen sozialen Wohnungsbaues (ab 1925), oft verziert mit Frechener Baukeramik. z.B. Keimesstraße, Freiheitsring, Hubert-Prott-Straße (Bachem: "roter Block")

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  • eine Vielzahl von Keramikfiguren und Ornamenten u.ä. an Frechener Wohnhäusern
  • Das Lindentheater von 1957 (s.o)
  • Das Keramion aus dem Jahre 1971 zeigt Dauer- und Wechselausstellungen moderner Keramik und beherbergt das Frechener Keramikmuseums (s.o)

Technische Baudenkmäler:

  • Das erste Bahnhofsgebäude der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn von 1894 ist heute trotz mehrerer angefügter Erweiterungsbauten von 1911 und später noch gut erkennbar.
Frechen Oliver Hess
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  • Das frühere zentrale Bahnbetriebswerk der Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn bestand von 1894 bis 1982. Heute sind nur noch die Ringlokhallen, welche um eine ehemalige Drehscheibe gruppiert sind sowie einer Anzahl von Lokschuppen zu sehen. Alle Hallen werden heute von Einzelhandelsgeschäften genutzt. Die beibehaltenen offen stehenden Hallentore suggerieren einen Bahnbetrieb.
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  • Der unterirdische Hochbehälter am Wachtbergrand (1893) und der Wasserturm (1906) daneben sind in modernen Formen instand gesetzt worden. Sie werden heute als ausgefallene Wohnungen genutzt.
  • Die Werkshallen der Brikettfabrik Grube Carl

Frechen ist an die Autobahn A1 über eine eigene Anschlussstelle südlich Autobahnkreuz Köln-West angebunden. Eine weitere Teilanschlussstelle (AS Frechen Nord) wurde an der Bonnstraße für die A4 errichtet, ist jedoch lediglich einseitig, d.h. für den Verkehr von und nach Aachen, benutzbar.

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Nach Frechen fährt die Linie 7 der Stadtbahn Köln auf der Strecke der ehemaligen Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn (KFBE). In Frechen-Königsdorf hält die S-Bahn Linie 12, zur Hauptverkehrszeit auch die S 13, womit ein Direktanschluss an den Flughafen Köln-Bonn besteht.

In Frechen-Bachem endet die Buslinie 145 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die mit Köln-Weiden verbindet. Ansonsten wird der Busverkehr in Frechen und zu den Nachbarstädten durch acht Linien der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) betrieben. Diese Linien werden spätabends und am Sonntag durch ein Anrufsammeltaxisystem ergänzt.

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Seit dem 13. Juni 1956 existiert eine Städtepartnerschaft mit Kapfenberg in Österreich. Es finden jährlich Fahrten von beiden Seiten statt. Besonders engagieren sich unter anderem die Feuerwehren beider Städte. So konnte zum Weltjugendtag 2005 auch eine Abordnung der Feuerwehr Kapfenberg begrüßt werden. Sie unterstützten den Einsatz der Feuerwehr auf dem Marienfeld.

Im Jahr 2006 wurde das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Festen in beiden Städten gefeiert, wo man sich auch gegenseitig besuchte. Der letzte Besuch kam von Seiten Kapfenbergs im Juni 2006, welche mit einer Feier im Rathaus begann, zur Unterhaltung sorgte damals die Musikschule Frechen mit Unterstützung von iGaming Frechen.

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Das Rheinische Braunkohlerevier ist ein Bergbaurevier in der Kölner Bucht, am Nordwestrand des Rheinischen Schiefergebirges. Der Abbau der Braunkohle im Tagebauverfahren wirkt hier maßgeblich landschaftsgestaltend und führte darüber hinaus zur Ausbildung einiger bedeutender Industriestandorte.

Das Revier umfasst die Zülpicher- und Jülicher Börde, die Erftniederung und die Ville und ist damit das größte Braunkohlerevier in Europa. In geringerem Maße werden hier ferner Ton, Quarzsand und Löß abgebaut.

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Das Südrevier um Brühl beginnt südlich von Brühl in der Ville, dort nördlich einer Linie Brühl–Eckdorf/Erftstadt-Bliesheim. Das Südrevier reicht etwa bis zum Verlauf der Luxemburger Straße B 265 bei Hürth und Liblar und schließt auch die ehemalige Grube Gewerkschaft Hürtherberg sowie das jetzige Naherholungsgebiet Hürtherberg mit ein.

Dieses Gebiet kleinräumiger Gruben war bis Mitte der 1960er Jahre bereits ausgekohlt und rekultiviert worden. Die Tagebaue sind einem bewaldeten Naherholungsgebiet mit einer Vielzahl von kleinen und mittelgroßen Seen gewichen.

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Das Mittlere Revier umfasst den Villerücken westlich des Frechener Sprungs (Linie Frechen–Oberaußem–Niederaußem) bis zur Linie Bergheim–Oberaußem im Norden. Es ist heute weitgehend ausgekohlt und rekultiviert, die Braunkohleindustrie mit Großkraftwerken und Nachfolgeindustrien prägt aber immer noch die Landschaft.

Das Nordrevier schließt sich nördlich des flözfreien Kasterer Horstes und der Erft-Umbiegung nach Osten an und reicht mit den Tagebaugebieten Garzweiler I und II bis Jüchen und Erkelenz. Es umfasst ferner mit dem Tieftagebau Hambach bei Jülich Teile der Erftscholle. Hier werden Abraum und Kohle mit Großgeräten wie Schaufelradbaggern gefördert, die Gruben werden dann mit großdimensionierten Bandanlagen und Absetzern wieder verfüllt.

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Die Kohle wird durch ein eigenes Bahnnetz (Nord-Süd-Bahn (Garzweiler) und Hambachbahn) zu den Werken im Süden gebracht. Die Abraumhalde Sophienhöhe (290 m. ü. N.N.) überragt weithin sichtbar die Jülicher Börde.

Das Westrevier zwischen Düren, Weisweiler, Eschweiler, Alsdorf, Aldenhoven und Jülich mit dem ehemaligen Tagebau Zukunft, der BIAG Zukunft und dem Tagebau Inden nutzt Flöze der Rurscholle und versorgt damit das Kraftwerk Weisweiler.

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Der Abbau der weniger mächtigen Braunkohleflöze, die an dieses Revier angrenzen, ist derzeit nicht wirtschaftlich. Dies gilt um so mehr, als hiermit gleichzeitig Umsiedelungsmaßnahmen verbunden wären.

Einige Industriestandorte am Rande des Reviers entwickelten sich dank der Braunkohle, so zum Beispiel die 1939 aus einer Kohlehydrierungs-Fabrik entstandene Raffinerie in Wesseling oder das Schaltwerk und Umspannwerk des RWE in Brauweiler. Sie werden gemeinhin mit zum Revier gerechnet.

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Während des Tertiärs begannen in der Niederrheinischen Bucht vor 30 Millionen Jahren Senkungsbewegungen. Es entstand ein flaches Sedimentationsbecken für die Urflüsse Rhein, Rur, Erft, Sieg und Maas. Dieses Becken senkte sich allmählich und bildete Staffelbrüche, während das benachbarte Rheinische Schiefergebirge angehoben wurde. In mehreren Phasen stieß die Ur-Nordsee bis in dieses Gebiet vor.

Über den in Senken abgelagerten Tonschichten bildeten sich Moore, deren Vegetation im Wasser nicht zersetzt werden konnte.

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Die so entstandenen geringmächtigen Torfe wurden durch weitere Wechsel von Meerestransgressionen und Regressionen mit Kiesen, Sanden und Tonen abgedeckt. Vor 20 bis 23 Millionen Jahren, zu Beginn des Miozän, begünstigten die klimatischen Verhältnisse Moorvegetation und die Ausbildung von Torf.

Schotterschichten lagerten sich auf den Torfschichten ab, schlossen sie luftdicht ab und ihr Druck verstärkte den Prozess der Inkohlung: Der Torf wurde allmählich zu Braunkohle. In der Hauptflözgruppe der Ville finden sich heute Braunkohlen von bis zu 70 Metern Mächtigkeit.

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In der letzten Phase des Miozäns bildeten sich über der Rurscholle im Westrevier die Flöze der Indener Schichten. Im Pliozän bildeten sich keine Flöze, stattdessen geriet das Gebiet in verstärkte tektonische Unruhe.

Das Becken zerbrach entlang zweier Hauptbruchlinien (Rurrand- und Erftlinie) in drei Schollen, die ihrerseits kleinere Geländesprünge und Staffelbrüche ausbildeten.

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Diese sich nach Norden abdachenden Schollen senkten sich unterschiedlich stark ab und kippten dabei nach Osten. Die Braunkohleschichten der Erftscholle sind dabei mit Sedimenten von 100 (Rurrand) bis 400 Metern (Erftsprung) abgedeckt, in nördliche Richtung zum Teil noch mehr.

Die Flöze streichen im Südrevier bei Brühl an der Oberfläche des Villehorstes aus oder wurden im Prallhang durch den tertiären Rhein oder die Bäche des Vorgebirges angeschnitten. Weitergehende Erläuterungen finden sich auf der Seite der Geologie der Niederrheinischen Bucht.

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Anfänglich wurde Braunkohle nur als Grundstoff für die Farbherstellung der Kölnischen Umbra gewonnen. Erst im ausgehenden 17. Jahrhundert entdeckte man, dass die nasse, unbrauchbare Schicht, die bei der Tongewinnung für die Keramik-Industrie im Brühler und Frechener Raum über der Tonschicht lagerte und abgeräumt werden musste, nach der Trocknung brennbar war.

Diese torfähnliche Substanz, den Turf, ließen dann die jeweiligen Grundherren in kleinen Gruben von den Kleinbauern und Tagelöhnern mit Hacke und Spaten abgraben. Er wurde in Töpfen zu Klütten (von niederdeutsch Kluit = Klumpen) verdichtet und im Sommer an der Luft getrocknet. Die Klütten hatten nur einen geringen Heizwert. Sie wurden vor Ort genutzt oder in der nahen Stadt an arme Leute verkauft. Solche Gruben bestanden noch bis in die 1920er Jahre.

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Im Westrevier stieß man 1819 beim Brunnenbau in der Ortschaft Lucherberg bei Inden auf Braunkohle. 1826 begann der Grundherr Karl von Goldstein mit dem Abbau eines 7,5 Meter mächtigen Flözes.

Mit der Industrialisierung und dem Eisenbahnbau (1859 verband die erste Eisenbahnbrücke in Köln das westliche Rheinland mit dem Ruhrgebiet), ging der Absatz durch die Konkurrenz der billigen Steinkohle zurück und erreichte 1876 einen kurzen Tiefstand.

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Zu Beginn des allgemeinen Aufschwungs nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870–1871 haben wagemutige Unternehmer in Brühl 1877 (Gewerkschaft Roddergrube) und 1878 (Gewerkschaft Brühl) die Kohlegewinnung durch dampfbetriebene Entwässerungspumpen konkurrenzfähig gemacht und die Herstellung von Briketts durch maschinelle Pressen revolutioniert.

Solche Pressen waren 1872 im mitteldeutschen Revier entwickelt worden und wurden jetzt auch in Brühl eingesetzt. In rascher Folge wurden weitere Brikettfabriken gegründet. Überregionale Eisenbahnlinien sowie die lokalen Bahnen Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn von 1893, Bergheimer Kreisbahn 1897/1899 und Hürth-Kalscheuren–Hürth-Knapsack von 1901 verbanden Orte in der Ville, erschlossen weitere Kohlefelder oder banden Gruben an die Nachfrageräume an.

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Die erste Brikettfabrik im Westen wurde 1888 durch die Gewerkschaft Maria Theresia zu Herzogenrath errichtet. 1913 wurde im Westrevier die Braunkohle-Industrie AG Zukunft als Zusammenschluss verschiedener kleiner Gewerkschaften mit dem Ziel gegründet, ein Kraftwerk zu bauen. 1914 gingen der Tagebau Zukunft und das erste Kraftwerk Weisweiler in Betrieb.

Die Mechanisierung machte weitere Fortschritte: 1895 wurde der erste Abraumbagger, der für den Bau des Nord-Ostsee-Kanals gebaut worden war, in der Grube Donatus bei Liblar eingesetzt. Der erste Schrämbagger zum Kohleabbau kam 1907 im Brühler Gruhlwerk als „Eiserner Mann“ zum Einsatz.[2] 1909 waren es bereits vier Kohlebagger in den 29 Gruben und 1913 hatten nur drei Gruben keine Bagger.

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Die Förderung stieg von fünf Millionen Tonnen 1905 auf 17,4 Millionen Tonnen im Jahre 1913. Dennoch war der Absatz gegenüber der traditionellen Steinkohle schwierig. Dazu machten die Gruben sich auch untereinander Konkurrenz. 1899 schlossen sich deshalb 19 Gruben zu einem Verkaufssyndikat zusammen, um Briketts als Markenartikel unter dem Namen Union-Brikett mit einheitlichen Standards auf den Markt zu bringen.

Im Nordrevier wurde 1907 zwischen Neurath und Garzweiler durch den Aufschluss des Feldes Rheingold mit dem kommerziellen Abbau begonnen, zuerst noch mit Hacken und Loren. Ein Jahr später wurde aber der erste Kratzbagger eingesetzt. Heute sind die Grubenfelder im Tagebau Garzweiler zusammengefasst.

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Das erste kleine Kraftwerk zur Elektrizitäts-Versorgung des Ortes Frechen entstand 1892 in der Grube Herbertskaul. Das erste Kraftwerk mit einer Leistung von etwa einem Megawatt (MW) entstand 1899 in Verbindung mit der Zuckerfabrik Brühl an der Grube Berggeist. Das Kraftwerk Berggeist wurde 1906 durch die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG, Essen, übernommen.

Damals begann die jetzt über 100 Jahre dauernde Verbindung von Braunkohle und RWE. 1910 entstand zur Versorgung von Köln und Bergheim das 8-MW-Kraftwerk Fortuna im Nordrevier. 1912–1918 wurde dann das Kraftwerk Goldenberg von RWE in Knapsack gebaut, das erste Großkraftwerk auf der Basis Braunkohle mit einer Kapazität von 90 MW im Jahre 1918 (1932: 500 MW).

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Darüber hinaus erzeugte jede Brikettfabrik seit etwa 1900 ihren eigenen Strom, den sie – wenn nicht selbst benötigt – ins Stromnetz einspeiste (siehe dazu auch Artikel Kohleveredlung). Die preiswerte Energie zog erste energieintensive Chemiewerke an, so 1907 das Kalkstickstoffwerk in Knapsack, das seinen Strom anfangs auch selbst erzeugte.

Die Kohleförderung vor dem Ersten Weltkrieg von 17,4 Millionen Tonnen 1913 wurde bereits 1918 wieder erreicht. Anfang der 1920er Jahre war aufgrund rascher Mechanisierung der Tagebauabbau schon bei einem Verhältnis von Deckgebirge (= Abraum) zu Braunkohle von 4:1 rentabel geworden. So konnte die Jahresförderung bis 1929 auf 48,0 Millionen Tonnen klettern.

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Im Zuge der Weltwirtschaftskrise ging die Braunkohleförderung kurzzeitig auf 39,2 Millionen Tonnen zurück. Zwischen 1933 und 1943 stieg sie kontinuierlich bis auf 68,6 Millionen Tonnen. Der Schwerpunkt der Förderung verlagerte sich dabei auf das Nordrevier. Die ersten Gruben im Südrevier schlossen schon 1931 (Maria Glück) und 1933 (Roddergrube).

1920 übernahm Hugo Stinnes die Aktien der Roddergrube. Dies führte zur beherrschenden Stellung der RWE im Braunkohleabbau. Die Konzerngesellschaften stellten 1932 nach Übernahme der später so genannten Rheinbraun etwa 60 % der Belegschaft von insgesamt 12.404 Arbeitern und 70 % der 645 Brikettpressen im Bereich der Ville.

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Der größte Förder-Zuwachs ging auf die Steigerung der Stromerzeugung zurück. Waren es 1914 bei den beiden Kraftwerken am Standort Ville zusammen noch 38 MW, so brachte es 1932 das Goldenberg-Werk auf 500 MW, Fortuna auf 174 MW und Frimmersdorf auf 90 MW. Die Brikettfabriken erzeugten weitere 11 MW an Überschussenergie.

Die Chemische Industrie entwickelte sich rapide. 1927 entstand in Knapsack das Natrium- , Chlor- und Chlorkalkwerk der Degussa. Das Martinswerk in Bergheim fabrizierte Aluminiumoxid und Tonerdehydrat.

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Nach 1933 setzte die nationalsozialistischen Autarkiebestrebungen neue Impulse für den Bergbau. Die Aufrüstung und der Zweite Weltkrieg hatten einen übermäßigen Energiebedarf zur Folge.

Von 1934 bis 1942 wurde die Brikettproduktion im Revier von 9 Millionen Tonnen auf eine Rekordzahl von 14,5 Millionen Tonnen jährlich gesteigert. Auf Anraten von Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht wurden Verfahren zur Kohleverflüssigung gefördert und 1937 die Union Rheinischer Braunkohlen Kraftstoff AG in Wesseling gegründet.

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Die Kohlelager des Südreviers gingen zur Neige, so dass nördliche Tagebaue ausgebaut oder neu erschlossen wurden, um den erhöhten Kohlebedarf zu decken. Die Kohleförderung und Verarbeitung ließ sich im Weltkrieg nur mit mehreren zehntausend Zwangsarbeitern aufrecht erhalten.

Bei Probebohrungen hatte man 1927 in Tiefen von über 200 Metern Flöze westlich von Kerpen entdeckt. Bei dem damaligen Stand der Technik war eine Förderung im Tagebau in dieser Tiefe nicht möglich. Entsprechend den nationalsozialistischen Autarkiebestrebungen sollte hier versuchsweise Braunkohle untertage gefördert werden. Die eigens gegründete Rheinische

Braunkohlentiefbaugesellschaft begann 1939 mit der Abteufung von zwei Schächten in Morschenich bei Elsdorf. Ein ähnlicher Versuch der Gewerkschaft Neu-Deutz in Köln-Kalk um 1850 war an den hohen Grundwassermengen gescheitert. In Morschenich gelang das Projekt zunächst: Zwischen 1941 und 1954 wurden in einer Teufe von fast 350 Metern Flöze von bis zu 70 Meter Mächtigkeit abgebaut. Doch bereits 1954 wurde das Experiment abgebrochen: Die geologischen Verhältnisse erlaubten den Abbau nur unter extremem technischen Aufwand, welcher das Unternehmen unwirtschaftlich werden ließ.

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Die vier Hauptstollen und ihre Nebenstrecken mit einer Gesamtlänge von elf Kilometern wurden mit 25.000 Kubikmeter Beton und 8300 Tonnen Stahl verstärkt, die beiden Einstiegsschächte verschlossen.

Im Jahre 2010 oder 2011 wird der Tieftagebau Hambach die Stollen erreichen. Die Ingenieure planen schon jetzt das Vorhaben mit aller Vorsicht.

1960 übernahm RWE auch die BIAG des Westreviers. Bis zur deutschen Wiedervereinigung war das Rheinische Revier damit die bedeutendste westdeutsche Braunkohleregion. Die Braunkohle-Jahresproduktion in Ostdeutschland war jedoch höher.

Weitere westdeutsche Braunkohlereviere waren etwa die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke (BKB, heute im Besitz der E.ON Energie AG) in Helmstedt sowie die Gruben Hirschberg bei Kassel und Wackersdorf in der Oberpfalz. In Ostdeutschland erfolgt die Braunkohleförderung und -verstromung im Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevier nach umfangreicher Restrukturierung heute durch Vattenfall beziehungsweise durch die Mibrag.

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Der Höhepunkt der Briketterzeugung lag in den 1950er Jahren. Damals wurden pro Jahr über 40 Millionen Tonnen Rohbraunkohle zu Briketts gepresst.

Allein die Frechener Brikettfabrik Carl produzierte von 1907 bis zur Stilllegung im Jahr 1995 etwa 40 Millionen Tonnen Briketts. Der Kohleeinsatz in den heute noch bestehenden drei Werken der Kohleveredlung ist demgegenüber gering. Bei einer Kapazität von 17 Millionen Tonnen Rohkohle pro Jahr werden zur Zeit durchschnittlich nur 10,6 Millionen Tonnen eingesetzt. Hauptsächlich wird hier Kohlenstaub erzeugt für den Einsatz in industriellen Großfeueranlagen (z.B. Zementwerke, Papierfabriken, Zuckerraffinerien). Der Kohleveredlungsbetrieb Fortuna-Nord stellt dazu noch Braunkohlekoks her. Die Kapazitäten zur Produktion von Braunkohlestaub und -koks werden ausgebaut. Aufgrund stabiler Braunkohlepreise bei gleichzeitig steigenden Ölpreisen ist der Braunkohle-Einsatz in der Industrie seit 2003 wirtschaftlich sehr interessant.

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Der Kohleveredlungsbetrieb Frechen produziert als einziger noch mit seiner 1,7 Mio. t Trockenkohlefabrikation etwa zur Hälfte Hausbrand- und zur Hälfte Industriebriketts. Dennoch werden auch in den beiden anderen Fabriken noch Brikettpressen vorgehalten. Der Rückgang des privaten Brikettverbrauchs hält heute noch an. So gab es beispielsweise im wiedervereinigten Berlin 1990 noch fast eine halbe Million Wohnungen mit Ofenheizung, 2002 waren es noch 60.000. Wurden dort 1991 noch 1,8 Millionen Tonnen Braunkohlebriketts verfeuert, so waren es 2004 nur noch etwa 25.000. Im Gegenzug stieg der Anteil der Braunkohle an der Stromproduktion im Revier weiter. Waren es 1960 45 Prozent, so wurden 1991 schon 85 Prozent der Braunkohle zur Stromerzeugung eingesetzt.

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Die Kraftwerke wurden immer größer und leistungsfähiger: Das Kraftwerk Goldenberg wurde von 500 MW bis 1950 auf 830 MW ausgebaut, 1993 aber durch einen Neubau ersetzt, der als Hauptaufgabe die Versorgung der nahen Industrie und der Stadt Hürth mit Prozessdampf und Fernwärme hat. Nun erbringt Goldenberg eine Leistung von 171 MW. In zwei modernen Wirbelschichtkesseln werden jährlich aus 1,6 Millionen Tonnen Kohle 1,3 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt.

Zum weißen Kreuz 

1953/1955 entstanden die ersten drei Blöcke des neuen Kraftwerks Weisweiler bei Eschweiler mit je 350 MW, das bis 1975 auf 2258 MW mit zwei Blöcken von ca. 600 MW erweitert wurde. Der Kohleeinsatz betrug 2003 20,9 Millionen Tonnen für 18,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Der Tagebau Inden wurde 1953 nur zur Kohleversorgung dieses Kraftwerks aufgeschlossen.

Das Kraftwerk Frimmersdorf bei Grevenbroich wurde von 1955 bis 1970 auf eine Gesamtleistung von 2136 MW netto ausgebaut. Es hat zwölf Blöcke von je 150 MW und zwei Blöcke von je 300 MW. 2003 lag sein Kohleverbrauch bei 22,2 Millionen Tonnen zur Erzeugung von 17,0 Milliarden Kilowattstunden Strom.

Das Kraftwerk Neurath bei Grevenbroich wurde 1972 bis 1976 mit drei Blöcken von je 300 MW und zwei Blöcken von je 600 MW errichtet. Es verbraucht 18,9 Millionen Tonnen Kohle für 16,5 Milliarden Kilowattstunden. Seit Januar 2006 werden zwei neue Blöcke mit optimierter Anlagetechnik (BoA) mit je 1100 MW errichtet, die 2010 ans Netz gehen sollen. Bei der Grundsteinlegung am 23. August 2006 waren auch der Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Bundeskanzlerin Angela Merkel anwesend und machten so die Bedeutung des Baus deutlich. Tödliche Unfälle auf der Baustelle in den Folgejahren haben aber die Zeitplanung zurückgeworfen.

Das Kraftwerk Niederaußem bei Bergheim, geplant in den 1960er Jahren als Kraftwerk Fortuna IV, ersetzte die von 1912 bis 1988 produzierenden Kraftwerke Fortuna I, II und III ab 1963 mit zwei Blöcken von je 150 MW, vier Blöcken mit je 300 MW, zwei Blöcken mit je 600 MW und dem 2003 eingerichteten 1000-MW-Block eines Braunkohlekraftwerks mit optimierter Anlagetechnik (BoA) mit aktuell 3864 MW brutto und 3627 MW netto. Der Kohleverbrauch betrug 2003 23,7 Millionen Tonnen für 24,1 Milliarden Kilowattstunden – noch ohne Berücksichtigung des BoA-Blocks.

Der Einsatz der Braunkohle in den Kraftwerken des Reviers erzeugt auch hohe Mengen des für die Klimaerwärmung mitverantwortlichen Treibhausgases Kohlendioxid. Das Kraftwerk mit den höchsten anteiligen Emissionen in Deutschland ist das Kraftwerk Frimmersdorf mit 1270 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Die Werke Weisweiler, Neurath und Niederaußem belegen nach zwei ostdeutschen Werken die Plätze vier bis sechs mit 1180, 1150 und 1119 Gramm pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Das Kraftwerk auf Platz 30 der „schmutzigsten“ Braunkohlekraftwerke in Europa erzeugte 950 Gramm pro Kilowattstunde.

Die Werte für Steinkohlekraftwerke liegen ca. 100 Gramm niedriger. Der mittlere Wert im deutschen Strommix unter Einrechnung der Anlagen mit Wind-, Wasser-, Atomkraft und Fotovoltaik lag 2006 bei 530 Gramm pro Kilowattstunde.

Der Gesamtausstoß im Jahr 2006 betrug für den Standort Niederaußem 27,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid, für Frimmersdorf 19,3, für Weisweiler 18,8 und für Neurath 17,9 Millionen Tonnen. Zusammen macht dies einen Anteil von über 27 % der CO2-Emissionen in Nordrhein-Westfalen aus.

Nicht zuletzt die politische Auseinandersetzungen um die Genehmigung des Anschlusstagebaus Garzweiler II setzten den RWE Konzern verstärkt unter öffentlichen Druck, hohe Summen in effizientere Kraftwerkstechnologie zu investieren. Im Kraftwerk Weisweiler sollen Investitionen in Höhe von 150 Mill. Euro bis 2006 den Wirkungsgrad von 36 auf 40 Prozent erhöht haben. Allein für die 2004 genehmigten neuen BoA-Kraftwerksblöcke in Neurath sieht der Konzern eine Investitionssumme von 2,1 Mrd. Euro vor. Kritiker sehen aber angesichts der damit auf weitere 40 Jahre festgeschrieben massiven Braunkohleverstromung in den neuen Kraftwerksblöcken ein „klimaschutzpolitisches Nullsummenspiel.“

Die Rohkohleförderung im Rheinischen Revier erreichte 1984 mit 120,6 Millionen Tonnen ihr absolutes Maximum. Seit 2002 liegt die Jahresförderung auf einem Niveau von etwa 100 Millionen Tonnen. Nach dem Auslaufen der Tagebaue des Mittleren Reviers und deren Rekultivierung fördern heute noch drei Großtagebaue: Tagebau Garzweiler, Tagebau Hambach und im Westrevier der Tagebau Inden. Der Anschlusstagebau Garzweiler II wurde 1995 vom NRW-Umweltminister Klaus Matthiesen genehmigt und 2006 begonnen. Alle drei Großtagebaue bauen nach dem Fächerprinzip um einen Drehpunkt herum die Kohle ab. Der Abbaufront folgt in gleicher Drehrichtung die Verkippungsfront.

Die Kohleförderung im Revier betrug 2007 nach Angaben des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV)/Bundesverband Braunkohle 99,8 Millionen Tonnen. Die Förderung in Deutschland betrug insgesamt 180,4 Millionen Tonnen. Sie lag damit um 2,3 % über dem Ergebnis des Vorjahres.

Deutschland ist seit langem und auch 2007 der weltweit größte Förderer von Braunkohle: Im Zeitraum 1800 bis 2007 wurden im Rheinischen Revier 7.303 Millionen Tonnen gefördert. Für alle deutschen Reviere beläuft sich die Braunkohlegewinnung in diesem Zeitraum auf 24.405 Millionen Tonnen.

Kohleveredlungsbetrieb Frechen
Der heute so genannte Kohleveredlungsbetrieb Frechen der RWE Power entstand im August 1901 als Brikettfabrik Wachtberg im Ortsteil Wachtberg der damaligen Gemeinde Frechen im Rheinischen Braunkohlerevier der Kölner Bucht.

Frechen ist heute der einzige Standort im Rheinischen Revier, an dem noch aus Braunkohle Briketts hergestellt werden. Die Gesamtstruktur der Kohleveredlung im Werk besteht aus (2005) 28 % Hausbrandbrikett (6 Zoll) , 25 % Industriebrikett (3 Zoll) und 47 % Braunkohlenstaub für Großfeueranlagen. Dem seit 2006 neuesten Produkt , dem Irland Brikett werden 30 % Steinkohlestaub zugemischt. Es brennt dadurch besonders schwefel- und raucharm und ist deshalb umweltfreundlich auch für die irischen No Smoking Zones geeignet. Die Iren können dadurch in den Innenstädten ihre traditionellen Kohleheizungen beibehalten.

Man erhofft sich eine Produktion von jährlich 100.000 to. Im Jahre 2003 wurden von der Rheinischen Brennstoff GmbH in Köln, einer 100 %-tigen Tochter von RWE-Power, etwa eine halbe Million Tonnen Briketts verkauft. Im Werk sind 40 Brikettpressen und 10 Staubmühlen installiert, die je nach Auftragslage eingesetzt werden. Bei einer Kapazität von 6,5 Mio. t/a Rohbraunkohle wurden 2005 aus 4,7 Mio. t/a Rohbraunkohle 1,7 Mio. t/a Trockenbraunkohle hergestellt. Auch im Kohleveredlungsbetrieb Fortuna-Nord, der als Demonstrationsbetrieb zur Themenstraße Straße der Energie gehört, stehen noch 31 Pressen, die zur Zeit nicht eingesetzt werden (Im dritten Werk Ville/Berrenrath wird ausschließlich Braunkohlestaub für industrielle Kunden hergestellt).

Da die Kohlevorräte in der unmittelbaren Umgebung (Tagebau Frechen, Tagebau Ville, ...) lange erschöpft sind, erfolgt die Kohleversorgung über die konzerneigene Nord-Süd-Bahn aus den Tagebauen Garzweiler und Hambach.

Da es fast keine traditionellen Kohlenhändler mehr gibt, werden Hausbrandbriketts im Werk abgepackt und in 10 kg- und 25 kg-Paketen in Baumärkten und Raiffeisengenossenschaftsmärkten unter dem Namen Union-Brikett als Brennstoff für Öfen, Kaminöfen und Zentralheizungen verkauft. Die Lieferung erfolgt über Lastkraftwagen und insbesondere bei Industriebriketts über die Bahnlinien der Häfen und Güterverkehr Köln zum Hafen in Wesseling. Der Staub wird in speziellen Kesselwagen ausgeliefert.

Rohbraunkohle enthält bis zu 55 % Wasser, ihr Heizwert ist gering. Sie muss erst aufbereitet werden. Dies geschieht durch

*Mahlen in Kohlemühlen, in denen auch die gröberen Teile der Braunkohle (Stubben, noch in ihrer Struktur erkennbare Baumstümpfe, deren Inkohlung unvollkommen ist) zerkleinert werden.

*Trocknen mit Heißdampf in sich drehenden Röhrentrocknern.

*Pressen durch Strangpressen mit Drücken von bis zu 100 bar zu Briketts ohne zusätzliche Bindemittel.

Den Elektrischen Strom für die Maschinen und den Prozessdampf erzeugen die Fabriken selbst in Kraft-Wärme-Kopplung. Nicht gebrauchter Strom wird ins Stromnetz eingespeist. Auch Abwärme und Prozessdampf kann noch weiterverwertet werden. Die Kraftwerkskessel arbeiten mit dem Wirbelschichtverfahren. Zusätzlich zu Staubkohle wird im Werk Frechen auch getrockneter Klärschlamm mitverfeuert. Geplant war zuerst auch die Verfeuerung von Altholz (z.B. alten Eisenbahnschwellen). Diesen Plan hat der Betreiber nach umfangreichen Protesten der Anwohner fallengelassen.

Haus Bitz
Haus Bitz ist ein barockes Wasserschloss im Frechener Stadtteil Bachem, westlich vor den Toren Kölns. Seine historische Bausubstanz wurde durch einen modernen Neubau von Oswald Mathias Ungers und mit einem von Bernhard Korte gestalteten Schlosspark ergänzt.

Die erste Erwähnung von Haus Bitz wurde im sogenannten „Goldenen Buch“ der Abtei Prüm gefunden, das heute in der Stadtbibliothek Trier aufbewahrt wird. Dort vermerkte am 20. Dezember 866 der Abt Ansbaldus die Schenkungen der „verehrungswürdigen Matrone Hiedilda“, nämlich die Marienkirche zu „Bacheim im Kölngau“, samt Herrenhof Haus Bitz mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und 780 Morgen Land an die Abtei Prüm. Die Marienkirche besteht heute nicht mehr, wohl aber das Haus Bitz, das seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken kann.

Die fränkische Hofanlage war zu jener Zeit bereits befestigt und umfasste Herrenhaus, Halfen- und Gesindehaus sowie Scheunen und Stallungen, die sich um einen gepflasterten Hof gruppierten. Die Anlage war von einem Wassergraben umgeben, der durch den Bachemer Bach gespeist wurde, so wie es auch heute der Fall ist. Zugang zu dieser „Burg“ erfolgte durch eine Zugbrücke an der Ostseite.

Auch im Jahr 1222 zählte Haus Bitz zu den Besitzungen des Klosters Prüm und wird als solche in der in jenem Jahr durch Caesarius von Milendonk angefertigten Abschrift des Prümer Urbar aufgeführt. Die Abtei bewirtschaftete das Gut nicht selbst, sondern überließ es als Lehen Pächtern, die der Abtei im Gegenzug abgabeverpflichtet waren. Die Lehnsherren und später die Besitzer von Haus Bitz wechselten häufig, es sind die in Frechen und im Rheinland bekannten Adelsgeschlechter der Herren von Bachem, Palant, Hochsteden, Heinsberg, Heyringen und Wobeser.

m Jahre 1734 verkaufte Joachim von Wobeser das freiadelige Gut (freiadelig = steuerbefreit) an den Kölner Kaufmann Jacob Nierstraß. In diesem Zusammenhang bestritt der auf Burg Bachem ansässige Christian August von Geldern den freiadeligen Status der Gutes. 1737 kam es zu einer Einigung: Die Anlagen innerhalb des Wassergrabens behielten das Privileg, die anderen Ländereien unterlagen der normalen Besteuerung.

Die Tochter von Jakob Nierstraß heiratete Simon Pelzer, unter dem das Anwesen durch Ankäufe wesentlich an Umfang gewann. Ihr Sohn Jabob Pelzer richtete hier eine Schnupftabakfabrik ein. Im Jahre 1785 wurden Haus Bitz und alle Rechte sowie Besitztümer an den Freiherren Clemens Lothar von Fürstenberg verkauft. 1940 verkaufte die Familie den Besitz an die Gemeinde Frechen. Diese plante, dort den weiblichen Arbeitsdienst unterzubringen. Dazu kam es aber nicht. Stattdessen wurden verschiedene Gewerbe angesiedelt, darunter eine Töpferei, aber auch eine Begegnungsstätte.

Haus Bitz verfiel in der Mitte des 20. Jahrhunderts mehr und mehr. Der Wassergraben war längst verlandet und an den Glanz vergangener Zeit erinnerte nur wenig.

1986 kaufte ein Kölner Galerist das Areal und ließ das Herrenhaus aufwändig restaurieren. Der trocken gefallene Wassergraben konnte wieder hergestellt und erneut vom Bachemer Bach durchflutet werden. Der Schlosspark wurde durch den Landschaftsarchitekten Bernhard Korte, der schon auf der Museumsinsel Hombroich tätig gewesen war, als Skulpturenpark gestaltet.

1990 errichtete der Architekt Oswald Mathias Ungers auf den Grundmauern der Stallungen des alten Rittergutes einen modernen Gebäudekomplex mit Galeriehalle und einem repräsentativen Wohngebäude. Haus Bitz wurde auf diese Weise als eine über die Grenzen von Köln und Frechen hinaus bekannte Galerie und gleichzeitig als Wohnhaus des Galeristen genutzt.

Im Jahre 2005 erwarben drei Unternehmer das Anwesen und richteten es als kreatives Hauptquartier eines Softwareunternehmens ein, wobei die historische und architektonische Substanz des Hauses unangetastet blieb.

Auf den Resten der mittelalterlichen Wasserburg sind im Osten einer von einem Wassergraben umgebenen Burginsel ein zweigeschossiger Barockbau mit Mansarddach sowie ein im rechten Winkel dazu versetzter Anbau mit Tor und Remise erhalten.

Ein 1990 von Oswald Mathias Ungers entworfenes Gebäudeensemble ergänzt das historische Bauwerk zu einer burgähnlichen Hofanlage. Galeriehalle und Wohngebäude sind in einer auf klare geometrische Grundelemente reduzierten Formensprache entworfen und repräsentieren auf exemplarische Art und Weise den gestalterischen Anspruch des Architekten. Haus Bitz präsentiert sich damit in einem faszinierenden Zusammenspiel von historischer und zeitgenössischer Architektur.

 


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Das Foto basiert auf dem Bild "Alter Wasserturm in Frechen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist tohma.