Elsdorf ist eine Stadt im nördlichen Teil des Rhein-Erft-Kreises im Rheinland in Nordrhein-Westfalen. Geografische Lage Elsdorf ist eine ländliche Kommune. Es liegt in zirka 30 km Luftlinie Entfernung westlich von Köln zwischen Bergheim und Jülich, etwa in der Mitte des Rheinischen Braunkohlereviers. Im Südwesten stößt das Stadtgebiet an den Tagebau Hambach, der große Teile des Stadtgebiets in Anspruch nimmt. Die Ortsteile Etzweiler, Tanneck und die Siedlung Gesolei wurden umgesiedelt. Der Umsiedlungsort ist Neu-Etzweiler. Die ursprünglichen Planungen für den Tagebau Hambach sahen die spätere Erweiterung des Tagebaus bis zur heutigen A 61 vor („Hambach II“ ). Hier lagern noch heute 2,015 Milliarden m³ Braunkohle. Das ist deutlich mehr als die im Tagebau Garzweiler II ( = Frimmersdorf West-West ) damals prognostizierten 1,650 Milliarden m³. Hierfür wäre jedoch eine Umsiedlung aller Ortsteile notwendig.
Geschichte Die Wurzeln von Elsdorf reichen zurück bis in die Zeit, als das heutige Stadtgebiet von den Franken besiedelt wurde. Ausgrabungen eines fränkischen Gräberfeldes belegen erste Ansiedlungen gegen Ende des 5. Jahrhunderts. Einer Sage nach stammt der Name Elsdorf von Egilhard (auch Eilhard) ab, einem Abt der Reichsabtei Kornelimünster bei Aachen. Der Überlieferung nach wurde er im Jahr 881 bei einem Normanneneinfall im Wald zwischen Elsdorf und Bergheim erschlagen. Nach der Entwicklung über Egilo-, Egils- und Eilsdorf entstand schließlich der heutige Name Elsdorf. Seit dem Mittelalter gehörte Elsdorf zum Amt Bergheim im Herzogtum Jülich. Im Jahre 1794 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort und Elsdorf kam an die Mairie Esch im Kanton Bergheim im Arrondissement Cologne im Département de la Roer. 1815 kam Elsdorf an das Königreich Preußen und an den Kreis Bergheim im Regierungsbezirk Köln. 1869 wurde die Bahnlinie Neuss - Düren mit einem Bahnhof in Elsdorf gebaut. Dadurch nahm die Bevölkerung des Ortes stark zu, und Elsdorf stieg zum Mittelpunkt der Orte, die die heutige Stadt bilden, auf. 1870 wurde in Elsdorf von Emil Pfeifer mit Sohn Valentin Pfeifer und Eugen Langen die erste Zuckerfabrik der Firma Pfeifer & Langen errichtet. 1937 wurde die Gemeinde Heppendorf mit dem Amt Esch vereinigt, das 1938 in Amt Elsdorf umbenannt wurde. In seiner heutigen Ausdehnung existiert die Gemeinde erst seit der Gebietsreform (vgl. § 8 Köln-Gesetz), in der am 1. Januar 1975 die bis dahin selbständigen Gemeinden Angelsdorf, Elsdorf, Esch, Heppendorf, Niederembt und Oberembt zur Gemeinde Elsdorf zusammengefasst wurden. Zum 1. Januar 2011 wurde Elsdorf das Stadtrecht verliehen. Damit verbunden waren die Einrichtung eines Jugend- und Bauamtes.
Städtepartnerschaft Elsdorf hat 1990 eine Städtepartnerschaft mit der nordfranzösischen Stadt Bully-les-Mines und der Nachbargemeinde Aix-Noulette (beide im Département Pas-de-Calais) geschlossen. Kultur und Sehenswürdigkeiten sehenswerte Bauwerke
Parks Der bei Berrendorf und Heppendorf gelegene Sittarder Hof, der der Unternehmerfamilie Pfeifer der Elsdorfer Zuckerfabrik Pfeifer & Langen gehörte, verfügte bis zu seinem endgültigen Abriss im Jahre 2011 über einen sehenswerten Garten und Park. Der Sittarder Hof lag in einer Sicherheitszone, welche um die Abbruchkante des Tagebaus Hambach gebildet wurde, und konnte deshalb nicht erhalten bleiben.
Tagebuch Aussichtspunkte Einblick in den an Elsdorf angrenzenden Tagebau Hambach bietet sich von:
Sport Elsdorf bietet ein breites Spektrum an Sportarten und Sportstätten. Die größten Erfolge errang die Judoabteilung der ASG Elsdorf mit dem dreimaligem Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei den Damen. Die Tennisabteilung der ASG verfügt über acht Plätze. Die ASG Elsdorf wurde 1967 von den drei Freunden Paul Kohl, Hans Packmohr und Willy Schmitz gegründet. Resultierend aus jahrelanger erfolgreicher Jugendarbeit in der Basketballabteilung der ASG folgten auf mehrere Kreis- und Vizekreismeistertitel der Aufstieg der U18-Mannschaft in die Oberliga für die Saison 2010/2011. Die erste Damenmannschaft der Tischtennisfreunde Grün-Weiß Elsdorf spielt in der Oberliga und die erste Herrenmannschaft auf Verbandsebene. Die drei größten Fußballvereine in der Stadt Elsdorf sind der SC 08 Elsdorf, der FC Rot-Weiß Berrendorf und der FC Grün-Weiß Etzweiler. Weitere Vereine gibt es in Niederembt, Oberembt und Heppendorf. Regelmäßige Veranstaltungen Der Karneval spielt in Elsdorf wie im gesamten Rheinland eine wichtige Rolle. Die Karnevalsgesellschaft KG Fidelio veranstaltet jedes Jahr am Karnevalssonntag den Umzug („Zuckerwürfelzug“). Durch die Jugendorganisation KaJuJa, die jedes Jahr eine Sitzung mit einheimischen Kräften veranstaltet, wird die Verbindung zur Kirche hergestellt. Zur Stammbesetzung zählt das Zwiegespräch Der Bauer und der Wiener. Wirtschaft und Infrastruktur Verkehr - Straßenverkehr Autobahnanschlüsse:
Bundesstraßen:
Schienenverkehr Elsdorf hatte früher zwei Bahnhöfe: Kleinbahnhof Elsdorf Ost und Bahnhof Elsdorf, früher auch Elsdorf West, die nie miteinander verbunden waren, obwohl sie nur wenige hundert Meter voneinander entfernt lagen. Bahnhof Elsdorf: Am 1. September 1869 wurde Elsdorf an die Strecke Neuss – Düren angebunden. Bis zum 1. Juni 1991 fuhren alle Personenzüge auf der Strecke von Neuss nach Düren. In den Achtziger Jahren wurde das Empfangsgebäude abgerissen und durch einen kleinen Unterstand ersetzt. Ab dem 27. Mai 1995 wurde der Personenverkehr im Abschnitt Bedburg – Düren eingestellt, am 31. Dezember des gleichen Jahres der Güterverkehr. Die Stilllegung erfolgte zum 2. Juni 1996. Der Abschnitt Düren – Elsdorf verlief im Bereich des heutigen Braunkohletagebaus Hambach und wurde daher abgebaggert. Der Abschnitt Elsdorf – Bedburg wurde zunächst noch für den Güterverkehr genutzt, später mangels Nachfrage stillgelegt und abgebaut. An der Stelle des damaligen Bahnhofs befindet sich heute ein Parkplatz; die ehemalige Trasse durch Elsdorf liegt heute brach und soll zukünftig zur Parkanlage (Naherholungsgebiet) für Radfahrer und Spaziergänger umfunktioniert werden; ein Teil der Trasse ging in den Besitz der Elsdorfer Zuckerfabrik über. Kleinbahnhof Elsdorf: Der Kleinbahnhof Elsdorf gehörte zur Bergheimer Kreisbahn. Von hier startete die Strecke erst meterspurig (1000 mm), dann normalspurig (1435 mm) in Richtung Zieverich. Noch in den Sechziger Jahren wurde der Kleinbahnhof samt Strecke stillgelegt. Während die Strecke demontiert wurde, wechselte der Kleinbahnhof in Privatbesitz und ist heute das Cafe Dampflok. Nahverkehr Der Elsdorfer Busbahnhof wird von den REVG-Buslinien 940 (nach Bergheim), 941 (nach Horrem), 963 (nach Köln-Weiden und Titz-Rödingen) und 988 (nach Bedburg) sowie von der RVE-Linie 283 (nach Titz-Rödingen) und der West-Linie 416 (nach Immerath) bedient. Eine Busanbindung nach Merzenich oder Düren ist wegen des Hambacher Tagebaus nicht möglich. Ansässige Unternehmen Größte Arbeitgeber im Gebiet sind die RWE Power AG und die Zuckerfabrik Pfeifer & Langen. Ende 2005 wurde bekannt, dass 2006 die letzten Zuckerrüben angeliefert und verarbeitet werden. Die Produktion von Zuckersondersorten (Zuckerhüte, Kandis, Puder- oder Würfelzucker) in Elsdorf läuft weiter. In Elsdorf hat der Matratzenhersteller Matratzen Factory Outlet sowie der Einkaufsverband Back Europ seinen Sitz. Gerichtsbarkeit Elsdorf gehört zum Amtsgerichtsbezirk Bergheim. Niederembt Niederembt ist ein Ortsteil der Stadt Elsdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Erft-Kreis. Lage Niederembt grenzt im Osten an Bergheim-Glesch, im Süden an Esch, im Westen an Oberembt und im Norden an den Finkel-Bach. Niederembt gehört zur Stadt Elsdorf. Sie wurde zunächst als Gemeinde im Jahr 1975 im Zuge der Gebietsreform im Land Nordrhein-Westfalen gebildet und als Rechtsnachfolgerin der bis dahin selbständigen Gemeinden Angelsdorf, Elsdorf, Esch, Heppendorf, Niederembt und Oberembt. Geschichte Die Wurzeln von Niederembt reichen weit zurück in die Jungsteinzeit bis etwa vor 5000 Jahren. Auch die Römer und danach die Franken haben hier viele Spuren hinterlassen. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden im Frankeshoven (gehört zu Niederembt) 30 Gräber von damals entdeckt. Der Patron der Niederembter Kirche ist der Heilige Martin. Bereits um 960 war die Kölner Abtei St. Pantaleon im Besitz von zahlreichen Gütern in Embe. Erstmals erwähnt wurde der Name Niederembt im Jahre 1081.
Seit dem Mittelalter gehörte Niederembt zum Amt Bergheim im Herzogtum Jülich. 1794 besetzten französische Truppen den Ort und Niederembt kam an die Mairie Esch im Kanton Bergheim im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer. 1815 kam Niederembt an das Königreich Preußen und 1816 an die Bürgeremeisterei Esch im Kreis Bergheim. Seit dem 1. Januar 1975 ist Niederembt ein Teil von Elsdorf. Religion Katholische Pfarrkirche wurde 1681 erstmals erwähnt. Die heutige Pfarrkirche wurde auf den Vorgängerbauten im 15. Jahrhundert errichtet. Sie ist die drittgrößte Kirche im Rhein-Erft-Kreis. Sehenswürdigkeiten St. Martinus Kirche Die Pfarrkirche in Niederembt (Emba inferior) gehörte 1081 der Kölner Abtei St. Pantaleon, der sie 1246 inkorporiert wurde; auch um 1300 ist sie als Pfarre bezeugt. Das Präsentationsrecht wurde der Abtei noch 1721 bestätigt. Auf spätgotische Bauarbeiten beziehen sich wohl die inschriftlich auf versetzten Steinen an der Nordseite überlieferten Daten 1417 und 1446 (oder 1496). Das spätgotische Langhaus, das nur ein nördliches Seitenschiff hatte, wurde 1893 nach Plänen des Kölner Architekten Theodor Ross um ein entsprechendes Südschiff und einen größeren Chor erweitert. Weißes Haus Nach den Angaben von Peter Daniels (1951), soll die jülischer Bauordnung von 1554 keine Neubauten mit „Überkragung der Stockwerke“ gestattet haben. Man darf es also annehmen, dass das Weiße Haus in Niederembt in seiner jetzigen Gestalt von dieser Zeit entstanden ist. Auch das gegenüberliegende Gebäude stammt aus derselben Zeit. Bis 1950 gehörte das Weiße Haus der Kirche, die es bis zu diesem Zeitpunkt auch verwaltete. Infolge finanzieller Nöte hat die Kirche das Gebäude dann an die Gemeinde Elsdorf verkauft. Viele Schäden hat das Weiße Haus durch die Kriege erlitten. Damit das Gebäude vor dem Zerfallen geschützt wird, hat die Gemeinde Elsdorf eine umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahme durchgeführt.
Dabei wurde darauf geachtet, dass die Konstruktion und die Gestaltung dem Charakter des alten Baudenkmals entspricht. Heute ist das Weiße Haus das interessanteste Fachwerkhaus des Ortes und steht unter Denkmalschutz. Windmühle Wer von Jülich kommend über die B55 in den Rhein-Erft-Kreis fährt, der sieht schon von weitem die Niederembter Mühle. Sie befindet sich auf der Mühlenstraße etwas außerhalb von Niederembt in Richtung Esch. Vier schwarze Flügel streckt die weiß verputzte Windmühle in den Himmel. Erbaut wurde sie 1799 von Peter Matthias Geuenich. Rund 150 Jahre lang tat sie ihren Dienst und verarbeitete Getreide zu Mehl. Nachdem die Mühle 1909 (1908?) nach einem Blitzschlag abbrannte, wurde sie im Folgenden als Dampfmühle betrieben. Im 2. Weltkrieg wurde sie 1944 von einer Bombe getroffen. Später wurde sie als "moderne Mühle" elektrisch betrieben. Die Mühle war bis nach dem 2. Weltkrieg in Betrieb. Im Jahre 2004 wurde sie restauriert.
Wegekreuze
Wirtschaft und Infrastruktur Bereits im Jahre 1863 wurde Niederembt an den Omnibus-Fahrten zwischen Kirchherten und Horrem angeschlossen. 1898 nahm das "Amelner Johännchen" auf der Strecke Bedburg-Niederembt-Ameln den Betrieb auf. Der Verkehr dieser Linie wurde am 17. März 1953 eingestellt, da sie nicht mehr rentabel war. Durch diese Eisenbahn war Niederembt an die Zuckerfabriken in Ameln und Bedburg und der dortigen Wollfabriken und Linoleumbetriebe angeschlossen.
Einrichtungen
Seit 2005 verfügt Niederembt über eine Rettungswache, die durch das hauptamtliche Personal der Feuer- & Rettungswache Bergheim 24 Stunden besetzt wird. Das Einsatzgebiet umfasst das Stadtgebiet Bedburg sowie die überwiegenden Teile der Stadt Elsdorf. |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Elsdorf (Rheinland) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Niederembt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Die alte Mühle bei Elsdorf-Esch" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Elsdorf-blog.de. |