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Riederich ist eine Gemeinde etwa 10 km nordöstlich von Reutlingen in Baden-Württemberg und liegt im Ermstal. Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Riederich, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen bzw. zum Landkreis Esslingen :

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Bempflingen, Grafenberg, Metzingen und Reutlingen-Mittelstadt.

Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit deuten auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. Im Jahr 1097 wurde Riederich erstmals im Codex des Klosters Hirsau urkundlich erwähnt. Die Gemeinde Riederich ist Mitglied in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit Metzingen und Grafenberg.

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Der Gemeinderat besteht aus 14 ehrenamtlich tätigen Gemeinderäten (Bürgern) und dem Bürgermeister. Es ist das höchste Organ in der Gemeinde.

Musik

  • Musikverein Riederich, gegründet am 18. November 1950
  • Sängerbund Riederich

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Bauwerke

  • Alte Post in Riederich, erbaut zwischen 1703 und 1708
  • Altes Rathaus in Riederich, erbaut um 1788

Sport

  • TSV Riederich, gegründet 1897
  • Schützenverein Riederich
  • Pfadfinder Riederich

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Aufwendig und in privater Initiative saniert Vielen Einwohnern ist dieses Gebäude als "alte Post" bekannt, weil dort über Jahrzehnte die Poststelle eingerichtet war. Das zu Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Gebäude zählte zu den schönsten und am besten erhaltensten Fachwerkhäusern in Riederich.

Dank den immensen Bemühungen eines privaten Investors erstrahlt das Gebäude seit 1999 in neuem Glanz. Über dem Türsturz ist die Jahreszahl 1708 vermerkt. Forschungen haben ergeben, dass das Bauernhaus wohl zwischen 1703 und 1708 entstand.

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Die Konstruktion des Gebäudes ist in fränkischer Weise gezimmert. Hierbei handelt es sich um spezielle Zapfverbindungen. Das Sichtfachwerk weist Gestaltungselemente wie sogenannte Andreaskreuze auf. In der ehemaligen Stube ist eine Stabfelddecke, eine Abwandlung der Kassettendecke, zu finden.

Das nach "ländlich-klassizistischen" Formen erbaute Gebäude entstand laut schriftlicher Überlieferungen um 1788 als Schul- und Rathaus. Das bisher den gleichen Zwecken dienende Gebäude in der Gemeinde wurde wegen Baufälligkeit abgerissen.

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Im Jahre 1815 ist es zu dem verputzten, traufständigen Krüppelwalmdachhaus mit aufgesetztem Glockentürmchen umgebaut worden.

So präsentiert sich das Gebäude auch heute noch dem Betrachter. Bis 1968 war es Sitz der Gemeindeverwaltung. Heute dient das "alte Rathaus" privaten Wohnzwecken. Nach der grundlegenden Sanierung im Jahr 1999 ist das Gebäude in der Entenbachstraße zu einem Schmuckstück geworden.

Mit neu eingedecktem Dach und renovierter Außenfassade zeigt sich das altehrwürdige Haus in frischem Glanz.

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Besonders ins Auge fallen die neuen, in ansprechendem Grünton gehaltenen Holzfensterläden, die dem Gebäude ein feines Aussehen verleihen. Das denkmalgeschützte Objekt hat zu einer deutlichen Aufwertung des Ortskerns geführt.

Den architektonischen Mittelpunkt der Gemeinde bildet nach wie vor die Evangelische Pfarrkirche, welche seit dem Jahr 1983 den Namen "Auferstehungskirche" trägt. 1957 wurde sie bis auf den Turm und einen Teil der Nordwand, da sie "aller künstlerischen Reize entbehrte", abgebrochen und anschließend neu aufgebaut.

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Das bestehende Pfarrhaus wurde ebenfalls abgerissen und in der Florianstrasse neu gebaut. Bei der kirchlichen Loslösung von Bempflingen 1841 (Pfarrweserei) und 1860 (Pfarrei) besaß Riederich längst ein eigenes Gotteshaus. Das damals bloß gelegentlich für Gottesdienste benutzte Friedhof-Kirchlein erhielt lediglich Pfarrechte. Zwischen 1835 und 1880 erfuhr die Kirche einige Umbauten und Erweiterungen.

1873 wurde die Sakristei am östlichen Ende der Südseite letztmals erneuert. Die Orgel wurde 1840 von Gruol in Bissingen neu erbaut, da vorher keine vorhanden war. Der Turm steht auf der Westseite der Kirche und trägt die Jahreszahl 1732.

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Er wurde 1818 erneuert. Der Grundstock, etwa bis zur Höhe der Kirchenfenster ist aus Stein, das übrige von Holz. Die Taufgeräte sind aus Zinn und wurden im Jahr 1765 gestiftet. Der Abendmahlkelch samt Patene ist vergoldet und wurde 1765 gestiftet. In älterer Literatur ist immer wieder das Datum 1732 als Entstehungszeit der Kirche angegeben.

Die barocken Rundbogenfenster untermauerten noch diese Annahme. Dagegen ist fast die gesamte Innenausstattung nachweislich erst ein Jahrhundert später (um 1840) in das Gotteshaus gekommen. Insgesamt handelte es sich bei der alten Riedericher Kirche um einen einfach-ländlichen protestantischen Sakralbau.

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Seit 1990 ist eine Teilfläche des Kommunalwaldes als Bannwald geschützt. Die Körperschaftsforstdirektion Tübingen hat per Rechtsverordnung eine ca. 6 ha große Fläche im Distrikt „Bildhau“ zum Totalreservat erklärt. Dies bedeutet, dass in diesem von Eichen und Buchen dominierten Mischwald jegliche wirtschaftliche Nutzung untersagt ist.

Der Bannwald bleibt vollständig sich selbst überlassen, dadurch können sich Flora und Fauna ungestört entwickeln. Wissenschaftliche Untersuchungen in diesem Waldteil haben bereits Ende der 90-Jahre ergeben, dass die Artenvielfalt deutlich zugenommen hat.

Auf der kleinen Markung von Riederich gibt es zwar mit dem Fluss Erms und dem Brühlwiesen- und Ettwiesenbach einige Fließgewässer; natürliche stehende Gewässer sind jedoch nicht vorhanden. Deshalb wurden von der Gemeinde mit Unterstützung freiwilliger Helfer verschiedene Tümpel als sekundäre Feuchtbiotope an folgenden Standorten angelegt: - Alte Mittelstädter Straße (1987) -

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Am Reichenecker Sträßle in Waldrandlage (1997) - Am Ettwiesenbach (2002) Diese Stillgewässer sind wertvolle Lebensräume für Amphibien und Insekten. Besonders die Wasserwechselzonen sind ökologisch von hoher Bedeutung.

Auf Riedericher Markung sind folgende Bäume als Naturdenkmale geschützt: Linde bei der Ermsbrücke Schutzzweck Das Naturdenkmal befindet sich in einer kleiner kleinen Grünfläche mitten in Riederich und bildet zusammen mit der Ermsbrücke eine harmonische Einheit.

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Als frei stehender Einzelbaum mit einem schönen gleichmäßigen Erscheinungsbild prägt die 1933 gepflanzte Sommerlinde maßgeblich den dortigen Kreuzungsbereich der Stuttgarter Straße und der Mühlstraße. Sie ist nicht nur landeskundlich von Bedeutung, sondern auch ein ökologisch wichtiges Element im Biotopverbund mit dem Ufergehölz der Erms.

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 Linde bei der Kirche

Schutzzweck Die Linde hat einen schönen Habitus und eine weit ausladende Baumkrone. Sie ist schutzwürdig, da sie nicht nur den Vorplatz vor der Auferstehungskirche entscheidend prägt, sondern auch das angrenzende Wohngebiet auflockert. Der Baum bildet zusammen mit der Kirche ein stilvolles Ensemble, das es auch aus kulturellen Gründen zu schützen gilt.

Bereits Ende der fünfziger Jahre hatte sich abgezeichnet, dass das alte Schulhaus bei fortgesetzt wachsenden Schülerzahlen zu eng sein würde. Ende 1960 entschied der Gemeinderat im Gebiet Rohrwiesen-Schweigerin eine neue Schule zu errichten.

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1965 entstand ein modernes Schulgebäude mit vorbildlichen Unterrichtsräumen, Sporthalle und Lehrschwimmhalle. Noch heute wird das Lehrschwimmbecken von auswärtigen Schulen mitbenutzt. Der Öffentlichkeit steht das Bad einmal wöchentlich zur Verfügung. 1985 wurde ein neuer Lehrertrakt mit Klassenraum an das bestehende Gebäude gefügt.

Im Sommer 1999 wurden die drei Eingangsbereiche saniert und optisch aufgewertet. Im Jahr 2000 wird die Südseite der Schule ebenfalls saniert und erhält neue Fenster samt neuen Sonnenschutz. Die Nordseite und der Fachklassentrakt sollen in den kommenden Jahren folgen.

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Früher war Riederich ein reines Bauerndorf. Anfang des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich der Ort immer mehr zu einer Arbeiterwohngemeinde. Die Bevölkerung betrieb die Handweberei als Hausgewerbe, viele Einwohner gingen auch als Taglöhner in die Gerbereien und Färbereien nach Metzingen. Heute sind insgesamt 122 Gewerbebetriebe unterschiedlichster Sparten im Ort ansässig, die ihre Heimat in Riederich gefunden haben. Vor allem in den beiden Gewerbegebieten "Brühl" und "West" sind die meisten Betriebe angesiedelt. Beide Gebiete liegen verkehrsgünstig an der B 312.

Neben einer innovativen und zukunftsorientierten Wirtschaft, bietet Riederich mit seinem dörflichen Charakter, seinen Bürgern eine überaus angenehme Wohnqualität. Die Gemeinde liegt im Ermstal, mit Blick auf die Schwäbische Alb, unweit der Städte Metzingen und Reutlingen. Die Gemarkung von Riederich wird von der durchfließenden Erms geteilt.

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Hierdurch entstand ein natürlicher Grünstreifen, der die Gemeinde durchzieht und prägt. Neben der Erms durchzieht auch der sogenannte Brühlwiesenbach den Ort. Sehr aufwendig wurde dieser Gewässerstreifen renaturiert und seinem natürlichen Verlauf wieder übergeben, nachdem er vor Jahren diesem beraubt wurde.

Die Gemeinde Riederich hat zudem in der Vergangenheit sehr viel für die Umwelt und die Natur getan. So entstanden mehrere Biotope auf der Gemarkung. Vor allem das Feuchtbiotop "Reichenecker Sträßle" bietet vielen Tierarten Schutz und Heimat.

Das Kloster Denkendorf war ein dem heiligen Pelagius geweihtes Stift des Ordens der Chorherren vom Heiligen Grab in Denkendorf (Landkreis Esslingen).

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Das Stift der Chorherren vom Heiligen Grab in Denkendorf geht auf einen Edlen Bertholdus zurück, der nach 1128 dem Kapitel vom Heiligen Grab die Denkendorfer Pelagiuskirche stiftete und zusätzlich am 22. April 1142 im Kapitelsaal der Kanoniker vom Heiligen Grab in Jerusalem sein Eigen post mortem übertrug. Um 1130 war der neu gegründeten Propstei von Papst Honorius II. der päpstliche Schutz und die freie Propstwahl zugesichert worden, und König Konrad III. gewährte 1139 dem Stift auf einem Hoftag in Markgröningen den Schutz des Reiches und das Recht der Vogtwahl.

Diese königliche Schutzherrschaft wurde von den deutschen Herrschern des Mittelalters immer wieder bestätigt, so beispielsweise 1181 durch Friedrich I., 1226 und 1228 durch Friedrich II., 1291 durch Rudolf I. und 1299 durch dessen Sohn Albrecht.

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König Wilhelm von Holland allerdings hatte 1252 die Schirmvogtei über Denkendorf an Graf Ulrich von Württemberg verpfändet. Seit dieser Zeit betrieben die Grafen von Württemberg eine Politik, die hauptsächlich darauf abzielte, die Heiliggrabpropstei in das eigene Territorium einzubeziehen. So beauftragte beispielsweise 1342 Ludwig der Bayer den Grafen Ulrich von Württemberg, die Propstei Denkendorf in seinem und des Reiches Namen zu schirmen.

Aber daraus, dass sich das Chorherrenstift 1346, 1353 und 1359 das Privileg König Heinrichs VII. vom Jahre 1226 einschließlich des darin enthaltenen Schutzes und Schirms des Reiches bestätigen ließ, ist zu schließen, dass das Verhältnis zwischen Denkendorf und den württembergischen Schirmherren gespannt war.

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Auch Nachteile erwuchsen dem Stift durch die Vogtei der Württemberger, denn die enge Verbindung mit den württembergischen Grafen hatte zur Folge, dass im Krieg zwischen Württemberg und den Reichsstädten 1377 das Kloster von den Städten Esslingen und Ulm völlig niedergebrannt wurde.

Die Zerstörungswut der Esslinger im Jahre 1377 rührte aber sicherlich neben der Nähe des Denkendorfer Konvents zum Hause Württemberg auch daher, dass 1373 der Propst Friedrich Kayb in päpstlicher Vollmacht das Interdikt über die Esslinger Stadtkirche und einige Esslinger Geistliche ausgesprochen hatte. Wenig später veränderte sich die Beziehung der Propstei zur nahen Reichsstadt wieder, denn am 16. August 1387 wurde das Chorherrenstift Denkendorf in das Esslinger Bürgerrecht aufgenommen.

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Denkendorf stellte sich unter die Esslinger Schirmherrschaft und nahm das Bürgerrecht der Stadt an. In diesem Zusammenhang übergab das Stift sein Siegel an Esslingen. Denkendorf leistete für das Bürgerrecht jährliche Abgaben, Fuhren und Frondienste. Im Jahre 1400 begab sich das Stift noch weiter in die Abhängigkeit von Esslingen, denn die Stadt übernahm als der stärkste Gläubiger einen Teil der Schulden Denkendorfs.

Die Privilegien des Stiftes wurden ebenfalls an die Reichsstadt übergeben. Zwei von Stift und Stadt bestellte Pfleger verwalteten nun den Besitz des Stiftes. Somit ging ein großer Teil der Geschäftstätigkeit des Stiftes an den Esslinger Rat über. Am 18. September 1424 erfolgte ein erneuter Schirmwechsel des Chorherrenstiftes zu den Württembergern, unter deren Schutz die Denkendorfer Chorherren fortan blieben.

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In der Mitte des 15. Jahrhunderts zerstritt sich der Konvent so stark, dass von außen geschlichtet werden musste. Die Spannungen begannen mit der Propstwahl 1431 und endeten damit, dass am 6. Juli 1467 der von Perugia nach Denkendorf gekommene Generalprior des Ordens auf Wunsch des Grafen den amtierenden Propst Bernhard von Baustetten absetzte und Heinrich Gutzmann zum neuen Propst ernannte. Dieser Eingriff zeigte, wie stark der Einfluss des württembergischen Grafenhauses auf die Geschicke des Stiftes war.

Der Orden der Chorherren vom Heiligen Grabe wurde am 28. März 1489 durch die Inkorporation in den Johanniterorden durch ein Dekret des Papstes Innozenz VIII. aufgehoben. Ein Sturm der Entrüstung zahlreicher europäischer Fürsten (u.a. Kaiser Maximilian und Graf Eberhard von Württemberg) war die Antwort auf das Inkorporationsdekret. Der Nachfolger Innozenz VIII., Papst Alexander VI., erlaubte daher am 2. Dezember 1497 dem Denkendorfer Stift und seinen Niederlassungen, in ihrem bisherigen Status zu verbleiben. Endgültig besiegelte die von Ambosius Blarer im Auftrage Herzog Ulrichs durchgeführte Reformation, die 1535 der vita regularis in Denkendorf ein Ende setzte, das Schicksal der Chorherren vom Heiligen Grabe in Württemberg.

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Einige der Chorherren nahmen 1535 die evangelische Lehre an und ließen sich als Prediger anstellen. 1556 wurde in den Gebäuden eine evangelische Klosterschule eingerichtet, die bis 1584 Bestand hatte. 1713 entstand eine zweite evangelische Klosterschule, mit der besonders die Verdienste des Klosterpräzeptor Johann Albrecht Bengel verbunden sind und die bis 1810 Bestand hatte. Der berühmteste Schüler dieser Schule war Friedrich Hölderlin. Von 1830 bis 1907 war das Klostergelände in privatem Besitz: die Firma Kauffmann stellte hier „Klostersenf“ her. Nachdem das Stift 1907 wieder in den Besitz des Staates kam, befand sich in den Gebäuden von 1907 bis 1920 eine Präparandenanstalt für zukünftige Lehrer, von 1921 bis 1934 ein Volkshochschulheim für Mädchen, von 1934 ab wurde das Kloster von der nationalsozialistischen Gliederungen als Frauenschullager, Kindergarten und als NSDAP-Ortsgruppenbüro genutzt. Nach dem Krieg war es bis 1949 Zufluchtstätte für Heimatvertriebene, bis am 18. Mai 1950 das „Evangelische Diakonieseminar Denkendorf“ eingeweiht wurde. Nach dem Umzug des Diakonieseminars nach Ludwigsburg konnte am 16. Oktober 1972 die landeskirchliche Fortbildungsstätte „Kloster Denkendorf“ eröffnet werden. Seit 2007 wird das Kloster auch vom interreligiösen Verein „Haus Abraham“ genutzt.

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Die Liturgie der Chorherren vom Heiligen Grab basierte auf dem gallisch-fränkischen Ritus, wurde aber den lokalen Gegebenheiten der Kirche von Jerusalem angepasst. Die besondere Liturgie des Heilig-Grab-Kapitels in Jerusalem war zum einen durch Prozessionen, zum anderen durch Stationsgottesdienste gekennzeichnet. Der Nachvollzug der Heilsereignisse war auch in den liturgischen Handschriften vorgesehen. Die Gottesdienstordnung ist in zwei bisher bekannten Handschriften des Ordo secundum institutionem ecclesiae dominici Sepulcri überliefert, von denen eine im italienischen Barletta, die andere in Breslau zu finden ist.

Bedeutende Reliquien aus dem Heiligen Land kamen schon in der Gründungsphase der Propstei nach Denkendorf, denn sowohl Splitter vom Heiligen Grab als auch ein Span vom Kreuzesholz wurden in das Chorherrenstift geschickt. Beide sind zusammen in einem Doppelkreuzreliquiar gefasst und heute im Württembergischem Landesmuseum zu sehen.

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In der Forschung wurde auf Grund von stilistischen Merkmalen an diesem Kreuz geschlossen, dass das Denkendorfer Kreuz nicht aus Schwaben stammt, sondern im 12. Jahrhundert von Palästina aus dem Stift zur Verehrung übergeben wurde. Der Bestand der Bibliothek kann anhand eines überlieferten Bibliothekskatalogs aus dem Jahre 1538 rekonstruiert werden. Der Katalog enthält 224 Titel, die meisten Werke sind Wiegen- und Frühdrucke. 60 Predigtsammlungen sind hier verzeichnet, die Heilige Schrift und das liturgische Gebet sind mit 25 Werken vertreten, 18 Titel fallen in den Bereich der Theologie, Dogmatik und Philosophie, während Werke aus dem Bereich der Mystik gänzlich fehlen. 24 Werke handeln über kanonisches, 16 über das römische Recht. An dieser Gewichtung der Bücher ist gut zu erkennen, dass die Seelsorge in der Bibliothek eine hervorragende Stelle einnahm.

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Die Klosteranlage liegt auf einer Anhöhe und bildet mit den Klostergebäuden eine Einheit. Um 1200 musste die Pfarrkirche, bisher von Dorfgemeinde und Chorherren genutzt, einer spätromanischen Basilika weichen. Der Westturm stammt noch von der älteren Pelagiuskirche (um 1050), von der das Patronzinium des hl. Pelagius auf die neue Kirche des Chorherrenstifts übergegangen ist. Das Langhaus wurde um 1200 begonnen, als Baumaterial wurde Stubensandstein gewählt. Die flachgedeckte Basilika, die durch eine Vorhalle betreten wird und in einen rechteckigen Altarchor (erbaut zwischen 1225 und 1240) mündet, wird durch massive romanische Rechteckpfeiler gestützt. Die niedrigen Seitenschiffe haben im 15. Jahrhundert Veränderungen erfahren: das südliche wurde durch Maßwerkfenster und Rippengewölbe dem gotischen Kreuzgang angeglichen, im nördlichen sind die Fenster ebenfalls gotisch verändert worden. Besonders erwähnenswert ist die Denkendorfer Krypta, die vor allem durch die Nachbildung des leeren Grabes Christi, aber auch durch die Gestaltung als Saalraum, durch ein Tonnengewölbe überspannt, auffällt. Spätere bauliche Veränderungen betrafen das Dach (gotisches Steildach nach 1377), die Vorhalle (gotisches Portal 1468, Baldachin 1478), Krypta (Fresken 1515), Kanzel (1518) und Turm (um 1633/34).

 

Mitte der 1970er Jahre wurde das Äußere der Kirche im Stil der Romanik mehrfarbig gefasst. So ist das Kirchengebäude heute eines der wenigen Beispiele romanischer polychromer Architekturbemalung. Gedenkstätten.

An den früheren Präzeptor, den Theologen und Schriftsteller Johann Albrecht Bengel, erinnert im Klostergebäude eine kleine literarische Gedenkstätte, das sogenannte Bengelstüble. Gezeigt werden Ausgaben von Bengels Werken, Porträtbilder und verschiedene persönliche Dokumente. Im Kloster wurde der Kunstschriftsteller Fritz Alexander Kauffmann geboren. Seinem Vater gehörte die Firma Kauffmann, die den Denkendorfer Klostersenf herstellte. Sein Bildungsroman Leonhard – Chronik einer Kindheit (1947) erzählt von seiner Kindheit im Kloster Denkendorf.


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