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Die Stadt Recklinghausen liegt am Nordrand des Ruhrgebiets im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine Große kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Sie ist die größte Stadt und Sitz des bevölkerungsreichsten deutschen Landkreises, des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Recklinghausen ist in der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.

Recklinghausen liegt am Nordrand des Industriereviers im so genannten Emscherland auf der zur Emscherniederung sanft abfallenden Südabdachung der Lippe-Emscher-Platte.

Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist der Rodelberg mit 124 m über NN, die tiefste Stelle liegt bei der Schule in der Karlstraße und beträgt 43 m über NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in West-Ost-Richtung 9,5 und in Nord-Süd-Richtung 10,9 km. Der Umfang des Stadtgebiets beträgt 43 km.

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In Recklinghausen unterscheidet man neben der Kernstadt folgende 13 Stadtteile, wobei es sich hierbei teils um alte Siedlungen handelt, die 1926 dem Stadtgebiet eingegliedert wurden, oder um neu entstandene Wohngebiete:

Berghausen, Bockholt, Essel, Grullbad, Hillen, Hillerheide, Hochlar, Hochlarmark, König Ludwig, Röllinghausen, Speckhorn, Stuckenbusch, Suderwich (2004: etwas mehr als 10.000 Einwohner)

Hochlar hat etwa 7.500 Einwohner. Der Ort blickt auf eine lange Tradition im Vest zurück und fand erstmals im 9. Jahrhundert urkundliche Erwähnung als Huch Larhe (gerodeter Hügel). In Hochlar fanden zur Zeit der Inquisition auf dem Segensberg Hexen- und Ketzerverbrennungen statt.

Berühmte Ereignisse in Hochlar sind das alle drei Jahre stattfindende Schützenfest, das jedes Jahr aufgeführte Hochlarer Krippenspiel und der alle zwei Jahre stattfindende Erntedankmarkt.

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Jedes Jahr findet im Gerätehaus des Löschzuges Hochlar der Tanz in den Mai statt.

König-Ludwig/Röllinghausen (16.328 Einwohner) wurde nach der ehemaligen Zeche benannt. Ihr Namensgeber war der bayrische König Ludwig II. Teil des Stadtteils König-Ludwig ist die ECA-Siedlung. Der Bau wurde 1953 durch den Marshallplan der USA ermöglicht. Aus den USA kamen die Mittel, um in Recklinghausen eine Siedlung für ca. 500 Bewohner zu erschaffen.

Heute leben ca. 2000 Einwohner in der ECA-Siedlung. Folgende Städte grenzen an die Stadt Recklinghausen - im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, genannt:

Oer-Erkenschwick, Datteln, Waltrop, Castrop-Rauxel, Herten und Marl (alle Kreis Recklinghausen) sowie im Süden die kreisfreie Stadt Herne.

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Recklinghausen wird im Jahr 1017 erstmalig als Ricoldinchuson erwähnt. Ab 1150 wird die Stadt Mittelpunkt des so genannten "Vest Recklinghausen", einem Gerichts- und Verwaltungsbezirk für das gesamte Umland. Das Vest Recklinghausen gehört bis 1802 zum Kurfürstentum Köln. 1236 erhält Recklinghausen die vollen Stadtrechte.

Zwischen 1514 und 1706 sind 100 Hexenprozesse aktenkundig. Höhepunkt der Hexenverfolgungen waren 1580 - 1581 und 1588 - 1589, als auch die Truchsessschen Wirren endeten. Letzte als Hexe verurteilte Frau war Anna Spickermann, nach 16 Monaten Haft und Folter 1706 Hinrichtung durch das Schwert, dann verbrannt.

Nach Aufhebung des Kurfürstentums Köln kommt das Vest Recklinghausen zum Herzogtum Arenberg, 1811 zum Großherzogtum Berg (Arrondissement Essen innerhalb des Ruhrdepartements) und 1814 zum preußischen Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. 1815 wird das Vest endgültig preußisch und der Provinz Westfalen eingegliedert.

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Recklinghausen bildet eine aus mehreren Gemeinden bestehende Bürgermeisterei und wird Sitz eines Kreises. 1819 wird Herten und 1821 Erkenschwick Teil der Bürgermeisterei Recklinghausen. 1836 wird die Bürgermeisterei in die Stadt Recklinghausen (Einführung der revidierten Städteordnung) und der Landbürgermeisterei (ab 1844 Amt) Recklinghausen geteilt.

Zur Stadt gehört die Altstadt und die Stadtteile Hillen und Bruch. Zur Landbürgermeisterei gehören Herten und die Bauerschaften Ebbelich, Langenbochum, Scherlebeck, Bockholt, Disteln, Löntrup, Lenkerbeck, Hüls, Hochlarmark, Stuckenbusch, Hochlar, Speckhorn, Sinsen, Siepen, Oer mit Alt-Oer, Erkenschwick, Essel, Berghausen, Röllinghausen und die Gemeinde Suderwich.

1857 scheidet Herten aus dem Amt Recklinghausen aus und bildet ein eigenes Amt. Am 1. April 1901 scheidet Recklinghausen aus dem Kreis aus und wird kreisfreie Stadt, bleibt aber weiterhin Sitz des Kreises.

1926 wird das Amt Recklinghausen aufgehoben und die Gemeinde Suderwich sowie die Bauerschaften Röllinghausen, Berghausen, Hochlarmark, Stuckenbusch, Hochlar, Bockholt, Speckhorn, Börste und Essel Süd nach Recklinghausen eingemeindet. 1949 wird Recklinghausen Großstadt. Am 1. Januar 1975 wird Recklinghausen im Zuge des 2. Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen in den vergrößerten Kreis Recklinghausen eingegliedert.

Im Jahre 1949 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Recklinghausen die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1962 erreichte die Bevölkerungszahl mit 131.569 ihren historischen Höchststand. Ende Juni 2005 lebten in Recklinghausen nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 121.827 Menschen mit Hauptwohnsitz.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Religionen
Katholisch: Recklinghausen gehörte von Anfang an zum Erzbistum Köln und war mit dem gesamten Vest dem Archidiakonat Dortmund unterstellt. Diese politische Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Köln ist Ursache dafür, dass die Reformation keinen Fuß fassen konnte.

Daher blieb Recklinghausen über Jahrhunderte eine katholische Stadt. Nach Auflösung des Archidiakonats Dortmund 1612 bildete das Vest ein besonderes geistiges Kommissariat innerhalb des Erzbistums Köln. Die Propsteikirche St. Peter in Recklinghausen wurde die Mutterkirche für das gesamte Umland.

Nach dem Übergang an Preußen (1815) wurden auch die kirchlichen Strukturen neu geregelt. So kam Recklinghausen 1821 zum Bistum Münster und wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Recklinghausen-Nord und Recklinghausen-Süd aufgeteilt wurde. Heute gibt es das Kreisdekanat Recklinghausen, das aus mehreren Dekanaten besteht. Dazu gehört auch das Dekanat Recklinghausen mit seinen Kirchengemeinden.

Evangelisch: Im 19. Jahrhundert zogen auch Protestanten nach Recklinghausen. Sie gründeten in der Mitte des Jahrhunderts ihre eigene Kirchengemeinde und erbauten 1847 in Recklinghausen die erste evangelische Kirche im Vest, die Gustav-Adolf-Kirche.

Bis 1873 gehörte die Kirchengemeinde Recklinghausen und ihre Nachbargemeinde Dorsten zum Kirchenkreis Bochum, danach zum neu gebildeten Kirchenkreis Münster. Nachdem die evangelischen Gemeinden Ende des 19. Jahrhunderts stark wuchsen bzw. neue Gemeinden entstanden, war eine Teilung des Kirchenkreises Münster geboten.

1906 entstand der Kirchenkreis Recklinghausen in der Westfälischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen, der späteren Evangelischen Kirche von Westfalen. Ihm gehören die 7 Kirchengemeinden der Stadt (Recklinghausen-Altstadt - Andreaskirche, Bruch, Recklinghausen-Hillerheide, Hochlarmark, Johannes-Kirchengemeinde, Philipp-Nicolai-Kirchengemeinde und Suderwich) an, die sich zum "Evangelischen Gemeindeverband Recklinghausen" zusammen geschlossen haben. Darüber hinaus umfasst der Kirchenkreis Recklinghausen die Kirchengemeinden in Herten, Marl, Datteln, Oer-Erkenschwick, Waltrop und Haltern am See.

Daneben gibt es in Recklinghausen auch noch verschiedene evangelische Freikirchen, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche.

Ende 2005 lag der Anteil der katholischen Bürger bei 42,9 %, der evangelischen bei 28,2 %.

Weitere: Es befinden sich auch drei Versammlungen (Gemeinden) von Zeugen Jehovas in Recklinghausen. Die Neuapostolische Kirche ist ebenfalls im Ort vertreten.

Inzwischen existieren in Recklinghausen auch mehrere Moscheen. Fünf Moscheen werden vom Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) zwei weitere vom Türkisch-Islamischen Verein betrieben. Außerdem existieren noch weitere islamische Gebetsräume, Kulturvereine und Gemeindezentren.

In der alten jüdischen Schule (heute Rabbi-Selig-Auerbach-Haus) unterhält eine kleine jüdische Gemeinde ein Begegnungszentrum. Im Keller befindet sich eine Mikwe, ein rituelles jüdisches Tauchbad.

An der Spitze Recklinghausens gab es schon seit dem 13. Jahrhundert einen Rat, der aus den 12 Schöffen entstand. Doch verschwand der Begriff Schöffe erst im 14. Jahrhundert zugunsten der Ratsmänner. Ab 1378 gab es den Bürgermeister und die Räte.

Sie wurden alljährlich am Stephanustag gewählt. Erst 1781 wurde die jährliche Wahl abgeschafft. Danach gab es 4 Bürgermeister und 4 Beigeordnete. Recklinghausen war Mitglied im Vestischen Landtag, der bis 1808 durch die Stadt Recklinghausen einberufen wurde.

Ab 1808 gab es zwei auf 5 Jahre gewählte Bürgermeister, denen ein Sekretär und ein Inspektor zur Seite standen. 1811 wurde die Munizipalverfassung nach französischem Vorbild eingeführt. 1837 trat die preußische Städteordnung in Kraft. Danach stand ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt, der nach Erlangung der Kreisfreiheit den Titel Oberbürgermeister erhielt.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war.

Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. Mit der Wiedereingliederung der Stadt in den Kreis Recklinghausen trugen die Stadtoberhäupter die Titel "Bürgermeister" bzw. "Stadtdirektor". 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Das Wappen der Stadt Recklinghausen zeigt in Grün eine goldene Stadtmauer mit offenem Tor, darin ein aufrechter goldener Schlüssel mit Bart oben, die ein goldenes Kirchengebäude mit spitz bedachtem Hauptturm über Fassadengiebel und Seitentürmen mit Zwiebeln umgibt. Die Stadtfarben sind grün-gelb. Das Wappen wurde der Stadt 1908 von König Wilhelm II. von Preußen verliehen.

Die Stadt ist Sitz traditionsreicher Schulen wie des Gymnasium Petrinum, das seine Tradition auf die erstmals 1421 erwähnte Lateinschule der Stadt zurückführt und bis heute eine der wenigen Schulen der Region ist, die als erste Fremdsprache neben Englisch auch Latein anbietet. Die Lateinklassen werden deshalb von Schülerinnen und Schülern aus ganz Recklinghausen und den Nachbarstädten besucht.

Es bestehen weiterhin seit 1924 das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, ursprünglich Aufbaugymnasium für begabte Schüler, seit 1904 das Hittorf-Gymnasium, welches einen billingualen Zweig anbietet, das Marie-Curie-Gymnasium, ursprünglich Städtisches paritätisches Lyceum als Zusammenlegung der 1866 gegründeten Höheren katholischen Töchterschule und der 1881 gegründeten Privaten evangelischen Töchterschule und schließlich seit 1965 das neusprachlich-naturwissenschaftliche Theodor-Heuss-Gymnasium in Recklinghausen-Süd.

Daneben gibt es noch eine Reihe weiterführender Schulen wie die Realschule der Maristen-Schulbrüder. Im Gesamtschulbereich sind die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, die Wolfgang-Borchert Gesamtschule und die Städt. Gesamtschule Suderwich in Recklinghausen ansässig.

In Recklinghausen befindet sich seit 1995 eine Abteilung der 1992 gegründeten Fachhochschule Gelsenkirchen. Recklinghausen verfügt mit den jährlich stattfindenden "Ruhrfestspielen" über ein kulturelles Ereignis, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist.

An Freizeitmöglichkeiten sind auch die Trabrennbahn, der Tierpark und die Westfälische Volkssternwarte mit Planetarium zu nennen. Am Rande der Stadt entsteht das weitläufige Naherholungsgebiet Landschaftspark Emscherbruch.

Für Theaterfreunde bietet Recklinghausen mehrere Tournee-Gastspiele an. Ferner gibt es das Theater im Depot. Die Stadt ist auch Heimat der Neuen Philharmonie Westfalen (Landesorchester Nordrhein Westfalen), die zum 1. November 1996 aus dem Philharmonischen Orchester der Stadt Gelsenkirchen (Orchester des Musiktheaters im Revier – MiR) und des Westfälischen Sinfonieorchesters hervorging. Träger sind die Städte Gelsenkirchen und Recklinghausen und der Kreis Unna.

Als freie und offene Kulturgruppen, die sich in Recklinghausen engagieren und etabliert haben seien das Theater Gegendruck sowie das Alternative Kulturzentrum zu erwähnen.

Der historische Stadtkern Recklinghausens ist weitgehend erhalten. Das historisch bedeutendste Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt ist die katholische Propsteikirche St. Peter. Weitere Bauwerke sind Reste der Stadtmauer, die Engelsburg Recklinghausen, das 1908 errichtete Rathaus und das Ruhrfestspielhaus.

Im Stadtgebiet finden sich noch zwei als Industriedenkmäler erhaltene Fördergerüste: ein Stahlkastenstrebengerüst der Zeche Recklinghausen II und ein seltenes Turmgerüst der Zeche General Blumenthal, nahe der A43.

Die Ziegelsteinskulptur des dänischen Künstlers Per Kirkeby steht vor dem Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege am Lohtor am Rande der Innenstadt. Das 26 m lange und 6 m hohe Bauwerk aus etwa 30.000 Ziegelsteinen besteht aus sechs großen und sieben kleinen Bögen und ist in den Gehweg integriert.

Regelmäßige Veranstaltungen
Februar: Rosenmontagsumzug
März/April (bis Palmsonntag): "Palmkirmes"
Mai/Juni: Ruhrfestspiele
Dezember: Nikolauszug und Weihnachtsmarkt

Die Emscher ist ein 84 Kilometer langer Fluss im Ruhrgebiet.

Die Emscher entspringt südöstlich von Dortmund bei Holzwickede (Kreis Unna) am Haarstrang auf etwa 160 m ü. NN in einem Quellteich. Genau genommen existieren mehrere kleinere Rinnsale aus denen die Emscher entspringt. Diese münden dann im besagten Quellteich. Das Einzugsgebiet des Flusses beträgt mit einem System von verzweigten Nebenläufen rund 860 km².

In ihrem Oberlauf durchfließt die Emscher – nur durch den Höhenzug von Haarstrang beziehungsweise Ardeygebirge vom Ruhrtal getrennt – den Südosten von Dortmund und wendet sich dann nach Nordwesten.

Im nördlichen Castrop-Rauxel unterquert sie den Rhein-Herne-Kanal mittels eines Dükers. Danach fließt sie bis Oberhausen fast durchgehend parallel zu diesem Kanal in westliche Richtung. Beim Bau des Kanals hat man die Geografie des Emschertals genutzt.

In Oberhausen knickt der Fluss nach Nord-Westen ab und fließt dann bis zu seiner heutigen Mündung in den Rhein bei Dinslaken-Eppinghoven. Dort ist ihre Abflussmenge auf durchschnittlich 16 m³/s angewachsen.

Städte an der Emscher sind Holzwickede, Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herten, Herne, Gelsenkirchen, Essen, Bottrop, Oberhausen, Duisburg, Dinslaken.

Der Name Emscher ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs. Im Mittelalter war der Fluss im Ober- und Mittelauf in weiten Teilen natürliche Grenze von Territorien. Nördlich des Flusses lag in weiten Bereichen das Gebiet des Vest Recklinghausen, südlich das der Grafschaft Mark und des Stift Essen. Die Emscher bildete auch die Süd- und Westgrenze der Grafschaft Dortmund. Entlang der Emscher waren daher zahlreiche Wasserburgen angelegt, an den Grenzen der Grafschaft Dortmund Warten.

Ein Projekt der Schiffbarmachung wurde nach mehrjährigen Verhandlungen vom preussischen König Friedrich II. am 23. August 1774 abgelehnt.

Ursprünglich handelte es sich bei der Emscher um einen stark mäandernden Fluss, die Gesamtlänge betrug 109 Kilometer.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann durch die einsetzende Industrialisierung im Ruhrgebiet auch ein starkes Bevölkerungswachstum. Der erhöhte Trinkwasserbedarf wurde durch das Ruhr- und Lippegebiet gedeckt, das Abwasser und das Grubenwasser der Bergwerke in die Emscher entlassen.

Die Emscher war dadurch früh zu einer Kloake verkommen (siehe Köttelbecke). Das geringe Gefälle, der stark mäandernde Flusslauf und vom Bergbau hervorgerufenen Absenkungen des Bodens verursachten Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Überschwemmungen, was aufgrund der mitgeführten Fäkalien zu steigender Seuchengefahr führte.

Da die beteiligten Kommunen und Großbetriebe aus eigenem Antrieb nicht in der Lage waren, das Problem zu lösen, wurde schließlich 1899 die Emschergenossenschaft als Zwangsvereinigung der betroffenen Kommunen und einleitenden Großbetriebe gegründet. Ihre Aufgaben liegen in der Abwasserreinigung, der Sicherung des Abflusses, im Hochwasserschutz und in der Gewässerunterhaltung.

Unter der Ägide der Emschergenossenschaft wurde die Emscher um ca. 3 Meter tiefer gelegt, größtenteils befestigt und begradigt. Mehrfach wurde der Flusslauf reguliert. Die Mündung wurde im 20. Jahrhundert zweimal verlegt: 1910 von Duisburg-Alsum nach (Duisburg-)Walsum und 1949 nach Dinslaken. Dementsprechend teilt sich die Emscher an ihrem Unterlauf in Alte Emscher, Kleine Emscher und Neue Emscher. Die Alte Emscher fließt von Oberhausen durch Duisburg-Hamborn, Duisburg-Beeck und Duisburg-Alsum, die Kleine Emscher von Oberhausen durch Duisburg-Hamborn und Duisburg-Walsum und die Neue Emscher von Oberhausen durch Dinslaken in den Rhein.

Die durch den Bergbau hervorgerufenen Bergsenkungen wurden durch immer höhere Deiche ausgeglichen, so dass die Emscher heute an einigen Stellen sogar einige Meter über dem Niveau der Umgebung liegt. Dies bedeutet jedoch auch, dass Zuflüsse zur Emscher, die das umliegende Land entwässern, nach oben in die Emscher gepumpt werden müssen. Ohne die Eindeichung und das Abpumpen des Wassers stünden große Teile der Emscherregion unter Wasser.

Bis vor kurzem gab es jedoch keine Alternativen zur offenen Abwasserentsorgung, da unterirdische Kanäle bedingt durch Bergschäden regelmäßig abgesunken wären. Somit versuchte man sich hauptsächlich im Schutz des Rheins, drei zentrale Klärwerke wurden dazu bis Ende der 1990er eingesetzt.

Der Verlauf der Emscher dient als Trasse für verschiendene Energieleitungen. Im Bild sieht man Hochspannungsleitungen, die Steinkohlenkraftwerke (im Hintergrund das STEAG-Kraftwerk in Herne) und Verbraucher verbinden. Auf dem linken Ufer verlaufen die Rohre (olivgrün) der Fernwärmeschiene Ruhr, in die Kraftwerke Wasser von 110 - 180 Grad C einspeisen und damit die Übergabepunkte zu den städtischen Fernwärmeversorgern im Ruhrgebiet beliefern.

Bis 1939 verkehrte eine Fähre zum Übersetzverkehr von Personen in Duisburg. Sie wurde 1960 durch eine Brücke ersetzt.

Mit dem überwiegenden Ende des Bergbaus im Ruhrgebiet bzw. seiner Nordwanderung stellen Bergsenkungen in der Emscher-Region nun kein Hindernis mehr dar, so dass mit dem Bau von unterirdischen Kanälen und der Renaturierung der Emscher begonnen wurde. Gleichzeitig wird ein dezentrales Abwasserklärsystem aufgebaut.

Erste Schritte in Richtung ökologischem Umbau des Emschersystems wurde mit der IBA Emscherpark unter anderem mit den Radwegen Emscher-Weg und Emscher Park Radweg und dem Emscher Landschaftspark gelegt. In den 90er Jahren wurde bereits ein kurzer Abschnitt der Emscher im Rahmen der Bundesgartenschau in Dortmund renaturiert.

Das zentrale Bauwerk im Rahmen der Renaturierung der Emscher bildet der Emscherkanal. Er besteht aus einer 51 km langen Betonröhre, die momentan in einer Tiefe von 5 - 35 Metern zwischen Dortmund und Dinslaken gebaut wird. Die Fertigstellung des Emscherkanals ist für 2014 geplant.

Der an der Quelle der Emscher liegende Emscherquellhof wurde 2005 von der Emschergenossenschaft grundsaniert und wird für Ausstellungen und als Tagungs- und Bildungszentrum genutzt.

Das kanalisierte Flussbett der Emscher birgt durch die abgeschrägten, sehr glatten und glitschigen Betonwände ein hohes Gefahrenpotential für jeden, der (versehentlich oder absichtlich) ins Flußbett gelangt. Trotz Einzäunung und Ausschilderung hat die kanalisierte Emscher daher schon viele Menschen das Leben gekostet. So ertrank z.B. der Schriftsteller Michael Holzach (unter anderem: „Deutschland umsonst“, „Das vergessene Volk“, „Feldmann“) in der Emscher bei dem Versuch, seinen Hund Feldmann zu retten.


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Das Foto basiert auf dem Bild "Das Rathaus von Recklinghausen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Markus Schweiss.