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Waldburg ist eine Gemeinde und ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg (Deutschland).

Die Gemeinde Waldburg, die durch die gleichnamige Burg aus dem 12. Jahrhundert bekannt ist, ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Gullen mit Sitz in Grünkraut.

Die Gemeinde Waldburg liegt am Südrand des Altdorfer Walds etwa auf halber Luftlinie zwischen Ravensburg im West-Nordwesten und Wangen im Ost-Südosten.

Nachbargemeinden von Waldburg sind Amtzell, Bodnegg, Grünkraut, Schlier und Vogt.

Im Gemeindegebiet sind derzeit sechs Naturschutzgebiete (Blauensee, Dietenberger Weiher, Edensbacher Mösle, Felder See, Pfaumoos, Niggelmoos und Bei der Schleife und Scheibensee) sowie ein Landschaftsschutzgebiet (Jungmoränenlandschaft zwischen Amtzell und Vogt) ausgewiesen (Stand: 1. April 2010).

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Waldburg wird in der Beschreibung des Oberamts Ravensburg aus dem Jahre 1836 zwar bereits als Gemeinde mit 48 Parzellen und 1163 (katholischen) Einwohnern ausgewiesen, aber als „Standesherrlicher Ort“ deklariert, den Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Waldsee gehörig. Die erste namentliche Erwähnung von Waldburg als Lehen ist danach laut Pappenheims Chronik 1402 erfolgt. Das Kloster Weingarten, die Landvogtei und der größte Teil der Truchsess von Waldburg teilten sich die Hoheit. 1570 brannte ein Teil der Ortschaft ab, 1632 während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Waldburg durch die Schweden belagert und der Ort gebrandschatzt, 1724 legte ein Brand das halbe Dorf in Schutt und Asche.

Waldburg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Magnus (mit Filialkirchengemeinde St. Cassian in Hannober), die zum Dekanat Ravensburg gehört. Die Pfarrgemeinde Waldburg in ihrer heutigen Form entstand erst zwischen 1808 und 1816. Die im 16. Jahrhundert entstandene Pfarrei umfasste lediglich den Ort selbst und drei umliegende Parzellen. Die übrigen gehörten zu den Pfarreien Bodnegg und Amtzell beziehungsweise wurden vom Kloster Weingarten bepfarrt. Die Aufzeichnungen der Waldburger Kirchenbücher beginnen erst im Jahre 1700 und später. 1920 wurde eine Filialpfarrei in Hannober eingerichtet, was zur Folge hatte, dass einige bisher zur Pfarrei Amtzell und Vogt gehörende Parzellen der Pfarrei Waldburg zugeordnet wurden.

Die evangelischen Christen in Waldburg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Atzenweiler, die zum Dekanat Ravensburg gehört.

1836 zählte die Gemeinde 1163 Einwohner, die Zahl änderte sich nur wenig auf 1223 in 1910 und 1330 im Jahre 1950. Erst mit der darauf folgenden Ausweisung von Wohngebieten im Ortsbereich verdoppelte sich die Einwohnerzahl bis heute bei praktisch unveränderter Gesamtfläche der Gemeinde. Derzeit (Juni 2011) hat Waldburg 3100 Einwohner.

Wappen
Blasonierung: Unter rotem Schildhaupt, darin ein goldener Reichsapfel, in Gold drei schreitende, rot bezungte, hersehende schwarze Löwen (Leoparden) übereinander.

Die Löwen entsprechen dem Wappen des Hauses Waldburg. Der ebenfalls in Wappen des Hauses Waldburg verwendete Reichsapfel erinnert daran, dass die Reichskleinodien im Mittelalter vorübergehend auf der Waldburg und damit auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde aufbewahrt wurden.

Seit etwa 1980 besteht eine Partnerschaft zur gleichnamigen Gemeinde Waldburg (Oberösterreich).

Museen

  • Die Waldburg aus dem 12. Jahrhundert mit Museum ist die Stammburg des Truchsessen- und Reichsfürstengeschlechts Waldburg. In ihr wurden temporär 1194 und 1220 bis 1240 die Reichsinsignien aufbewahrt. Vom Burgturm (780 m) aus hat man bei klarer Sicht ein Fernsichtpanorama bis zum Bodensee und ins Berner Oberland. Die Waldburg, die auch für öffentliche und private Veranstaltungen genutzt wird, kann als Museum besichtigt werden.
  • Das private Museum für Indianistik zeigt anhand von Originalexponaten und Modellen die Kultur und Tradition der Ureinwohner Nordamerikas.

Bauwerke

  • Katholische Pfarrkirche St. Magnus in Waldburg, begründet 1327 als Kapelle St. Walburga, ab 1337 umgebaut zur Pfarrkirche St. Magnus, 1525, 1748 und 1962 umgebaut, Inneres 1937 erneuert und 1979/1980 restauriert. Der Hochaltar von Gabriel Weiß (1750) ist der Katakombenheiligen St. Romula geweiht. Am Romulafest im September wird das Altarblatt versenkt, und die im Altar aufbewahrten Gebeine der Heiligen werden sichtbar.
  • Katholische Filialkirche St. Cassian in Hannober, erbaut 1914 bis 1920 in neobarockem Stil, mit Hochaltargemälde „Der heilige Cassian segnet Hannober“ von Gebhard Fugel und spätgotischer Figurengruppe „Anna selbdritt“
  • Kapelle St. Cassian (genannt Hustenkapelle) in Hannober, 17. Jahrhundert
  • Kapelle St. Erasmus (genannt Grimmenkapelle) in Frankenberg, mit Bildtafel von 1748
  • Kapelle St. Rochus (genannt Oißekäppele (Eißen=Furunkel)) im Schafmeier
  • Habnitkapelle in Neuwaldburg, 1997 erbaut zu Ehren des seligen Habnit, eines Volksheiligen des 16. Jahrhunderts, der in der Waldburger Pfarrkirche begraben ist
  • Pfarrhaus in Waldburg, 1571 von dem Waldburger Bürger Hans Sauter auf eigene Kosten erbautes Fachwerkhaus
  • Das Haupthaus des Hotels Krone wurde 1842-1844 vom damaligen Wirt Kronenberger erbaut. Bis dahin bestand an gleicher Stelle schon eine sogenannte „Tafernwirtschaft“, die schon auf der Rauch`schen Dorfansicht von 1625 eingetragen war. Das Gebäude wurde 2008 renoviert.
  • Sternwarte mit Planetenweg
  • Zwischen Waldburg und Neuwaldburg befindet sich bei 47° 46′ 10″ N, 9° 43′ 21″ O ein 108 Meter hoher Fernmeldeturm, der 1987 erbaut wurde.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jeden Freitag wird auf dem Dorfplatz Wochenmarkt abgehalten.
  • Höhepunkt im Jahreslauf ist das „Romulafest“, das am dritten Sonntag im September zu Ehren der heiligen Romula, einer Katakombenheiligen, deren Gebeine in der Pfarrkirche ruhen, gefeiert wird. Die 1848 gegründete Bürgerwehr, der Spielmannszug und die Musikkapelle Waldburg-Hannober bilden in ihren wilhelminischen Trachten mit ihrer Parade die große Attraktion. Am darauf folgenden Montag findet ein Kinderfest statt.
  • Im Ortsteil Hannober wird im August das „Kassiansfest“ mit Prozession und Volksfest gefeiert, die Kirchweihe zu Ehren des Kirchenpatrons der Filialkirche.
  • Im August findet der Oberschwäbische Töpfermarkt auf dem Dorfplatz statt.
  • Bei der Reiterprozession „Blutritt“ zu Ehren der Heilig-Blut-Reliquie in Weingarten (jeweils am Freitag nach Christi Himmelfahrt) ist die Pfarrgemeinde Waldburg prominent und farbenfroh mit einer Reiterdelegation und ihrer Musikkapelle vertreten.
  • In Waldburg wird seit einiger Zeit auch die schwäbisch-alemannische Fasnet gefeiert. 1994 wurde die Narrenzunft „Burgnarren“ gegründet, deren Narrenfigur einen Hofnarren darstellt. Der Narrenruf der Burgnarren ist „Etz goht's rund, d'r Burgnarr kunnt“.

Große Industriebetriebe gibt es in Waldburg nicht, jedoch kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Im Ortsteil Hannober ist ein größeres Gewerbegebiet für mittelständische und Klein-Betriebe ausgewiesen und erschlossen.

Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien unter anderem mit Ravensburg, Schlier, Vogt und Wangen im Allgäu verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.

Vom Fass ist ein Franchiseunternehmen im Einzelhandel mit Weinen, Spirituosen, Likören, Essigen und Ölen mit weltweit über 200 Standorten. Die Zentrale ist im Waldburger Ortsteil Hannober ansässig.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Waldburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Die Waldburg" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Der Urheber des Bildes ist Andreas Praefcke.