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Bodnegg ist eine Gemeinde mit 96 Weilern bzw. Höfen (Vereinödung im 18. Jahrhundert) im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg.

Bodnegg liegt am Übergang von Oberschwaben zum Westallgäu in 519 bis 700 Meter Höhe, jeweils etwa 15 km von der Kreisstadt Ravensburg, von Wangen im Allgäu und von Tettnang entfernt.

Vom Kirchberg aus (640 m ü. NN) sind der Bodensee und Berge sowohl der Schweiz (z.B. der Säntis), Österreichs (z.B. der Hohe Freschen) wie des bayerischen Allgäus (z.B. der Hochgrat) zu sehen.

Nachbargemeinden sind im Landkreis Ravensburg die Stadt Ravensburg, die Gemeinden Amtzell, Grünkraut und Waldburg; im Bodenseekreis die Stadt Tettnang und die Gemeinde Neukirch.

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Im Gemeindegebiet sind vier Naturschutzgebiete (Auweiher, Herzogenweiher, Pfaumoos, Niggelmoos und Bei der Schleife und Quellmoore bei Englisreute) sowie ein Landschaftsschutzgebiet (Jungmoränenlandschaft zwischen Amtzell und Vogt) ausgewiesen.

Über die Herkunft des Namens Bodnegg, mundartlich „Burneck“ oder „Bunneck“ ausgesprochen, wird gerätselt. Während die Nachsilbe „-egg“ als Bergvorsprung gedeutet wird, ranken sich um die erste Silbe „Bod-“ mehrere Deutungsversuche, bis hin zu einer Ableitung aus dem keltischen Wort „burren“, was einen kleinen runden Hügel bedeute.

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Bereits im 12. Jahrhundert besitzt das Kloster Weißenau einen „curtem in Bodnegge“, also einen Hof in Bodnegg. 1357 verkauft Truchsess Eberhard III. von Waldburg einige Höfe an das Kloster Weingarten. 1463, 1470 und 1486 erwirbt das Kloster Weißenau viele weitere Güter, 1473 wird ihm die Pfarrei Bodnegg einverleibt.

Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wird das Kloster säkularisiert und fällt an den Grafen von Sternberg-Manderscheid. Die meisten Güter, also auch die in Bodnegg, fallen an die Landvogtei Schwaben und somit an Österreich, jedoch bereits 1806 an das von Napoléon Bonaparte zum Königreich erhobene Württemberg.

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Bodnegg wird 1806 dem württembergischen Oberamt Altdorf zugeteilt, 1810 kommt es zum neu gegründeten Oberamt Ravensburg (seit 1934 Landkreis Ravensburg).

Der Hauptort Bodnegg war bis in das 20. Jahrhundert nur ein kleiner Weiler mit rund 50 Einwohnern, der vor allem als kirchliches Zentrum für die vielen einzelnen Höfe der Umgebung diente. Die Bevölkerungszahl der Gemeinde wird um 1840 mit 1408 angegeben, 1910 zählt sie 1660 Einwohner. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort durch den Bau mehrerer Neubaugebiete zu einer größeren Wohngemeinde.

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Bodnegg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Ulrich und Magnus in der Seelsorgeeinheit Vorallgäu (mit den Kirchengemeinden Grünkraut, Schlier und Unterankenreute). Bodnegg gehört zum 2007 gebildeten Dekanat Allgäu-Oberschwaben.

Die evangelischen Christen in Bodnegg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Atzenweiler, die zum Dekanat Ravensburg gehört. Die Weiler Hinterberg und Schmitten gehören allerdings zur Kirchengemeinde Wangen.

Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Gullen mit Sitz in Grünkraut.

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Wappen

Blasonierung: Goldener Dreiberg auf blauem Grund, darüber ein silbernes Schwert mit zwei schräggekreuzten goldenen Schlüsseln.

Die Symbole des Wappens, Schwert und Schlüssel (Attribute der Heiligen Petrus und Paulus) befinden sich auch im Wappen des ehemaligen Klosters Weißenau. Sie sollen darauf hinweisen, dass Bodnegg ab dem 15. Jahrhundert zum Kloster Weißenau gehörte. Der Dreiberg deutet auf die exponierte Lage der Kirche hin.

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Bodnegg pflegt eine rege Partnerschaft mit dem Schweizer Ort Vouvry. Diese Partnerschaft wurde von den Schulen der beiden Gemeinden ins Leben gerufen, um den Schülern des Bildungszentrums Bodnegg die französische Sprache näherzubringen. Praktisch wird dies in Form eines Schüleraustauschs umgesetzt, in dessen Rahmen die Schüler auf deutscher wie auf Schweizer Seite jeweils drei Wochen in einer Gastfamilie der Partnergemeinde leben. Inzwischen hat sich daraus auch auf Vereins- und kommunalpolitischer Ebene ein reges gegenseitiges Interesse entwickelt.

Bildung

  • Schulen: An der 1968 gegründeten Ganztagesschule Johann-Baptist-von-Hirscher-Bildungszentrum werden über 900 (2009/10) Schülerinnen und Schüler in den Schularten Grundschule, Hauptschule mit Werkrealschule und Realschule unterrichtet. Die eigenständige Lindenschule ist eine Förderschule für Kinder mit stark erhöhtem Förderbedarf.
  • Kindergärten: St. Martin und St. Elisabeth in kirchlicher Trägerschaft.
  • Bücherei: Öffentliche Gemeindebücherei - Katholische Öffentliche Bücherei - im Bildungszentrum Bodnegg. Gegründet als Pfarrbücherei im Jahr 1949, steht die Bücherei seit 1968 unter dreifacher Trägerschaft, welche die öffentliche mit der schulischen Nutzung verbindet. Als Bücherei der Grundversorgung (seit 1974) umfasst der Bestand gegenwärtig rund 9.000 Titel. Seit 2005 ist die Bücherei im Pavillongebäude des Bildungszentrums in neuen Räumen untergebracht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Der Verein organisiert ein Jahresprogramm für gehobene Unterhaltung aus Theater, Wort und Musik.
  • Die Musikkapelle Bodnegg ist eine Trachtenkapelle mit derzeit ca. 70 aktiven Musikanten.
  • Der Verein zur Förderung der Jugendarbeit in Bodnegg e.V. organisiert das Sommerferienprogramm mit ca. 12 Einzelaktionen und einem einwöchigen Hüttenaufenthalt, bei dem jährlich 80 Kinder und Jugendliche mitgehen.
  • Treibende Kraft der schwäbisch-alemannischen Fasnet ist die Narrenzunft Bodnegg mit den Narrenfiguren „Brotfresser“ und „Brotweible“.

Bauwerke

Hervorragende Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen der Gemeinde sind die auf dem Kirchberg gelegene weithin sichtbare barocke Pfarrkirche St. Ulrich und Magnus und das dazugehörige Pfarrhaus.

Im Ortszentrum weist der Brunnen mit dem „Bodnegger Brotfresser“ auf eine (vergangene?) Besonderheit der Bodnegger hin: Ihren sprichwörtlichen schwäbischen Geiz und die entsprechende Angst der Nachbargemeinden, wenn bei Gemeindefesten die Bodnegger anrückten und das Brot, das es meist als Beilage umsonst gab, am liebsten ohne die zu bezahlenden „Hauptspeisen“ (z.B. Fleisch) vertilgten.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Baptist von Hirscher (1788–1865), katholischer Moraltheologe und Katechet

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bodnegg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild "St. Ulrich und Magnus in Bodnegg" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Manuel Altherr.