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Berg ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Ravensburg.

Die Gemeinde Berg liegt im oberschwäbischen Schussental und an dessen westlichen Anhöhen nahe der Städte Weingarten und Ravensburg.

Angrenzende Gemeinden sind von Norden Fronreute, Baienfurt, Weingarten, Ravensburg und Horgenzell (alle Landkreis Ravensburg).

Die Flächengemeinde Berg besteht aus 55 Teilorten, die zum Teil nur Einzelhöfe oder Ansammlungen von wenigen Häusern sind. Die bedeutendsten Teilorte sind:

  • Berg (mit Kirche und Rathaus)
  • Vorberg, das an der Verbindungsstraße nach Ravensburg liegt und seit 1950 den größten Teilort darstellt. Ein eigener Ortskern existierte zuvor nicht, da es immer fester Bestandteil von Berg war und wie der Name schon sagt vor Berg liegt.
  • Ettishofen, im 12. Jahrhundert als Ethinishoven erstmals urkundlich erwähnt, mit Wohnsiedlung Ettishofener Siedlung von 1956 bis 1970
  • Weiler, 1250 erstmals als Wilar urkundlich genannt
  • Kellenried mit Abtei St. Erentraud (gegründet 1924) in Kellenried-Kloster

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Weitere Teilorte: Aichach, Atzenhofen, Bachmaier, Baien, Basenberg, Bautzen, Benzenhofen, Burg, Dietenhofen, Goldehub, Großbaumgarten, Großtobel, Hahnenberg, Hartmann, Hochstett, Hof, Horb, Horrach, Inntobel, Kanzach, Kanzachmühle, Kasernen, Kernen, Kesernen, Kleintobel, Kreuzer, Matzenhofen, Mehlishofen, Möhris, Neuaichach, Neubaumgarten, Oberbelzenhofen, Oberlupberg, Oberstaig, Ramsee, Rosenhäusle, Schnetzen, Sonntagen, Stauden, Steinenbruck, Stockäcker, Straß, Tiergarten, Unterbelzenhofen, Unterberg, Unterloch, Unterlupberg, Vockenweiler, Wurzenmaier, Zuberg.

Berg wurde im Jahr 1094 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Weingarten erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit existierte die „Kirche zu Berg“ bereits. Im 17. Jahrhundert starb die Bevölkerung durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest praktisch aus. Zuwanderer aus Vorarlberg und der Schweiz füllten die Lücken nur langsam wieder aus. Berg gehörte lange zur Landvogtei Schwaben in Vorderösterreich. Aufgrund des Preßburger Friedens kam der Ort 1805 zu Württemberg, wo er dem Oberamt Ravensburg, dem Vorläufer des heutigen Landkreises, zugeordnet wurde.

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Die Gemeinde ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die katholische Pfarrei St. Peter und Paul gehört zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart. In der Abtei St. Erentraud in Kellenried leben Benediktinerinnen.

Die evangelischen Christen in Berg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Weingarten, die zum Dekanat Ravensburg der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehört. Die Kirchengemeinde Weingarten ist in Berg mit einem eigenen Pfarramt vertreten. Die Gottesdienste finden im evangelischen Gemeindezentrum in Berg statt.

Das am 18. August 1958 verliehene Gemeindewappen zeigt, angelehnt an das Wappen der Herren von Tobel, in Rot zwei schräggekreuzte goldene Leitern. Die Farben wurden in Anlehnung an die frühere Zugehörigkeit eines Teils des Gemeindegebiets zur vorderösterreichischen Landvogtei Schwaben gewählt.

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Die Gemeinde Berg pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu

  • Rodigo bei Mantua (Italien)
  • Brest (Weißrussland) - seit 1989, gemeinsam mit Ravensburg, Weingarten, Baienfurt und Baindt
  • dem Teilort Seifersdorf der Gemeinde Wachau bei Dresden

Bauwerke

  • Grabhügel (Bronzezeit) und Sühnekreuz (Spätmittelalter oder später) im Dickenwald
  • Reste der Wasserburg der Herren von Tobel in Burg bei Tobel (erhalten sind ein gemauertes Erdgeschoss und ein spätgotischer Fachwerkaufsatz)
  • Pfarrkirche St. Peter und Paul in Berg. Die im Kern romanische Säulenbasilika erhielt 1474 einen gotischen Chor und einen Turm. Das Hauptschiff wurde 1876 im Stil der Neugotik umgebaut und zuletzt 1963-1965 renoviert (dabei wurde die neugotischen Holzdecke und Ausstattung wieder zerstört). Zur Ausstattung gehören eine spätgotische Kreuzigungsgruppe, spätgotische Figuren der hl. Petrus und Paulus und eine Pietà von 1593.
  • Pfarrhaus aus der Zeit des Barock
  • Marienkapelle in Weiler, erbaut 1664
  • Schloss Benzenhofen (47° 50′ 6″ N, 9° 33′ 57″ O), 1898-1899 in historistischem Stil nach dem Vorbild romantischer Burgen erbaut von Otto Benze (der sich Otto Benze von Benzenhofen und später auch Marquis de Montglat Freiherr Benze von Benzenhofen-Chàteaurenard nannte), ab 1949 für einige Jahre Wohnhaus des ehemaligen Reichskanzlers Franz von Papen
  • Abtei St. Erentraud in Kellenried mit der in barockisierendem Stil 1923-1924 von Adolf J. Lorenz erbauten Abteikirche. Die Abtei besitzt eine barocke Weihnachtskrippe, deren älteste Figuren aus dem 17. Jahrhundert stammen und die jährlich von Weihnachten bis zum 2. Februar ausgestellt wird. Im Klosterladen werden Krippenfiguren und Kerzen aus eigener kunsthandwerklicher Produktion angeboten.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Die schwäbisch-alemannische Fasnet wird in Berg von der 1996 gegründeten Narrenzunft Berger Alafanz, sowie der 2004 gegründeten Narrenzunft Berger Tobel-Hexa veranstaltet, die auch an Narrentreffen in der Umgebung teilnehmen. Die Figur der Berger Alafanz geht auf eine (nicht belegte) Legende zurück, nach der die ursprüngliche Lage der heutigen katholischen Kirche eine andere hätte sein sollen. Der Alafanz jedoch hat, ebendieser Legende nach, das Bauholz des Nächtens immer wieder an die Stelle getragen, wo die Kirche dann letztendlich auch gebaut wurde. Eine Geschichte, die man sich früher in ähnlicher Weise auch in anderen Dörfern so erzählte. Die Narrenzunft nahm diese Geschichte auf und hat heute ca. 240 Mitglieder, davon ca. 155 Aktive. Höhepunkt der Dorffasnet ist der Karrenumzug am Samstag vor dem „gumpigen Donnerstag“. Dabei zieht ein bunter Umzug (2008: 21 Fahrzeuge) die ca. 4 km lange Strecke vom Teilort Weiler über mehrere Stationen bis zur Bergkuppe, wo dann ein Narrenbaum aufgestellt wird. Ein Aufstieg zur Kuppe mit 11 % Steigung bringt diesem Umzug auch den Titel „Steilster Umzug in Oberschwaben“.
  • Jährlich im August findet das Kinder- und Heimatfest Bergfest mit Spielen und Wettkämpfen für Kinder und einem „Bergfestschießen“ mit der Armbrust für Berger ab dem Alter von 40 Jahren (das „Schwabenalter“) und jüngeren Mandatsträgern statt. Die Ältesten haben beim Schießen das Vorrecht.

Sport

Der Sportverein TSV Berg 1959 e.V. wurde im Jahr 1959 gegründet. Der Verein ist in vier verschiedene Abteilungen gegliedert: Fußball, Ski & Wandern, Turnen & Fitness und Volleyball. Die aktive Fußballmannschaft spielt in der Landesliga Württemberg (Stand: 2011).

Berg war früher ein kleines Bauerndorf und die Landwirtschaft ist immer noch ein, wenn auch rückläufiger Wirtschaftsfaktor. Es gab im Jahr 2000 noch 62 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und 16 Nebenerwerbslandwirte.

Nach 1945 wandelte sich Berg auch zu einer Wohngemeinde im Einzugsbereich der Städte Weingarten und Ravensburg. Neben verschiedenen Handwerksbetrieben, dem Baugewerbe und Transportunternehmen sind die Branchen Textil und Stahlbau vertreten. Gleichzeitig sind auch im Handel und Dienstleistung viele neue Arbeitsplätze entstanden.

Berg liegt an der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) (Haltepunkt: Weingarten/Berg). Dieser Haltepunkt, fast auf der Gemarkungsgrenze zwischen Weingarten und Berg, kam 1998 zustande, nachdem sich die Stadt Weingarten und die Gemeinde Berg darauf einigten, diesen wesentlich aus Eigenmitteln zu finanzieren. Die Gemeinde ist durch Omnibuslinien mit Ravensburg, Weingarten und anderen Nachbargemeinden verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an. Berg liegt direkt an der 4-spurigen Bundesstraße 30N(Neu) und ist über die Abfahrt „Ravensburg Nord“ gut zu erreichen.

Seit 1972 ist Berg Hauptsitz der Rafi GmbH & Co. KG, eines 1900 in Ravensburg gegründeten und heute weltweit tätigen Herstellers für elektromechanische Bauelemente und Tastaturen. Seit dem Jahr 2000 findet alle vier Jahre eine Leistungsschau des in Berg ansässigen Gewerbes statt.

Die Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Berg hat etwa 250 Schüler (Stand 2004). Das am Hang des Kirchbergs gelegene Schulgebäude von 1962 (mit Erweiterungsbau von 1984), die benachbarte Turn- und Festhalle von 1972 und die neue Turnhalle von 2005 bilden mit Kirche, Pfarrhaus und Rathaus auf dem Berg das Zentrum der Flächengemeinde. Für die jüngsten Einwohner gibt es drei gemeindliche und einen römisch-katholischen Kindergarten.

Im Teilort Kleintobel besteht seit den 1950er Jahren die Heimschule Martinshaus Kleintobel. Das Martinshaus bietet heute neben einer Realschule (Sonderschule für Erziehungshilfe) vielfältige Angebote der Jugendhilfe in Kleintobel und an anderen Orten der Region an und wird als Teil der Zieglerschen Anstalten Wilhelmsdorf betrieben.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Berg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Schloss Benzenhofen" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Andreas Praefcke.