Hüttlingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ostalbkreis. Geografische Lage Hüttlingen liegt am Rand der östlichen Schwäbischen Alb auf 400 bis 503 Metern Höhe am Kocherknie, etwa 8 km von der Kreisstadt Aalen entfernt. Nachbargemeinden Die Gemeinde grenzt im Nordwesten an Neuler, im Nordosten an Rainau und im Süden an die Kreisstadt Aalen. Gemeindegliederung Zur Gemeinde Hüttlingen gehören das Dorf Hüttlingen, die Weiler Albanuskling, Mittellengenfeld, Niederalfingen, Oberlengenfeld, Seitsberg und Sulzdorf, die Höfe Lachenschafhaus, Obersiegenbühl, Unterlengenfeld und Untersiegenbühl und die Häuser Fuchshäusle, Haldenschafhaus, Straubenmühle und Zanken sowie die abgegangenen Ortschaften Aushof, Haselhof und Rotschafhaus. Geschichte Auf Hüttlinger Gemarkung verlief der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL), ein Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs, der auf einem Feld beim Weg Hochfeld gegenüber dem Wohngebiet Wasserstall einen Knick gemacht hat. Mittels geophysikalischen Prospektion konnten im Jahr 2012 die Reste zweier Limestürmen lokalisiert werden. Die Vergangenheit von Hüttlingen reicht bis ins Jahr 254 n. Chr. zurück. Damals gründete die Familie des alemannischen Sippenführers „Hutilo“ die erste Siedlung am Kocherknie. Dieser Sippenführer gilt auch als Namensgeber der Gemeinde.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1024. 1475 wurde Niederalfingen erstmals urkundlich erwähnt. In Württemberg gehörte Hüttlingen zum Oberamt Aalen und später zum Landkreis Aalen, mit dem die Gemeinde im Zuge der Kreisreform von 1973 im Ostalbkreis aufging.
Religionen In Hüttlingen gibt es eine römisch-katholische und eine evangelische Kirchengemeinde. Die evangelische Kirchengemeinde gehört zur Kirchengemeinde Wasseralfingen-Hüttlingen. Partnerschaften Hüttlingen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Cotignola (Ravenna) in Italien. Kultur und Sehenswürdigkeiten Der Rätische Limes verlief mitten durch Hüttlingen. In der Limesanlage am Kocher können Nachbildungen verschiedener Baustile von Palisaden und Mauerteilen besichtigt werden.
Die Marienburg im Teilort Niederalfingen wird heute als Jugendbildungsstätte, Freizeitstätte und Schullandheim genutzt. Das unterhalb der Burg gelegene Vogteigebäude beherbergt das Heimatmuseum der Gemeinde Hüttlingen. Im Teilort Niederalfingen liegt ein Naturfreibad. Im Gemeindegebiet gibt es einige Fußballplätze und Kapellen. Wirtschaft und Infrastruktur Hüttlingen liegt am Knotenpunkt der Bundesstraßen 19 (Eisenach–Oberstdorf) und 29 (Aalen–Nördlingen), in Nähe des Autobahnanschlusses zur A 7 (Ulm–Würzburg). Am rund 2 km vom Zentrum Hüttlingens entfernten Bahnhof Goldshöfe halten Züge der Linien Aalen–Crailsheim (Obere Jagstbahn) und Aalen–Donauwörth (Riesbahn). Bahn- und Buslinien des öffentlichen Personennahverkehrs können zu Tarifen der Verkehrskooperationen OstalbMobil wie auch zu den eigenen Tarifen des jeweiligen Verkehrsunternehmens benutzt werden. Radfernwege Durch den Ort führt mehrere Radwanderwege:
Bildung Mit der Alemannenschule gibt es eine Grund- und Werkrealschule im Ort; die Werkrealschulklassen 5–7 werden in der Außenstelle Neuler unterrichtet, die Klassen 8–10 in Hüttlingen. Dazu bestehen vier katholische Kindergärten.
Energie Östlich von Hüttlingen liegt das 380/220/110-kV-Umspannwerk Goldshöfe. Landkreis Aalen Der Landkreis Aalen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde. Der Landkreis Aalen, nach seiner Fläche der größte Landkreis Baden-Württembergs vor der Kreisreform, lag im Osten Baden-Württembergs an der Grenze zu Bayern. Geografisch hatte er Anteil an der östlichen Schwäbischen Alb bzw. deren nördlichen Ausläufern. Das Kreisgebiet durchzogen die Jagst und der Kocher, zwei Nebenflüsse des Neckars. Seine Nachbarkreise waren Anfang 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten Dinkelsbühl und Nördlingen (in Bayern) sowie Heidenheim, Schwäbisch Gmünd, Backnang, Schwäbisch Hall und Landkreis Crailsheim. Das Gebiet des Landkreises Aalen gehörte vor 1800 zu verschiedenen Herrschaften, darunter Herzogtum Württemberg, Markgrafschaft Ansbach, Fürstentum Oettingen, Fürstpropstei Ellwangen und die Reichsstädte Aalen und Bopfingen. 1803 kam das Gebiet an Württemberg, wo es zunächst zu den Oberämtern Aalen und Ellwangen sowie einigen Stabsämtern innerhalb der Landvogtei Ellwangen gehörte. 1810 wurden die Oberämter Aalen, Ellwangen und Neresheim gebildet, die zum Jagstkreis gehörten und bis 1938 bestanden. Dann wurden sie zum Landkreis Aalen vereinigt. Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Aalen zum Regierungsbezirk Nordwürttemberg. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in einem Fall. Am 1. September 1971 wurde die Gemeinde Untergröningen, bisher Landkreis Schwäbisch Gmünd, in die Gemeinde Abtsgmünd eingemeindet und somit dem Landkreis Aalen zugeordnet. Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Aalen aufgelöst und seine Gemeinden dem neu gebildeten Ostalbkreis zugeordnet, der somit auch Rechtsnachfolger des Landkreises Aalen wurde. Das Wappen des Landkreises Aalen zeigte in von Gold und Rot gespaltenem Schild vorn einen halben schwarzen Adler am Spalt, hinten eine goldene Mitra mit abhängenden Bändern. Das Wappen wurde dem Landkreis Aalen am 27. Mai 1957 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Der Adler steht für die ehemaligen Reichsstädte Aalen und Bopfingen sowie den Anteilen anderer Reichsstädte im Kreisgebiet. Die Mitra symbolisiert die ehemalige Fürstpropstei Ellwangen bzw. die Klöster Ellwangen und Neresheim. Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn (Die A 7 gab es damals noch nicht). Daher wurde er nur durch die Bundesstraßen 19 und 29 und mehrere Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Zum Landkreis Aalen gehörten ab 1938 zunächst 65 Gemeinden, darunter 6 Städte. Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Aalen machten am 1. Januar 1970 zwei Gemeinden: Waldhausen wurde in die Stadt Aalen und Flochberg in die Stadt Bopfingen eingegliedert. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Aalen schließlich 1973 im Ostalbkreis aufging. Die größte Gemeinde des Landkreises war die Kreisstadt Aalen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war. Die kleinste Gemeinde war Benzenzimmern. Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AA zugewiesen. Es wird im Ostalbkreis durchgängig bis heute ausgegeben. |
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