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Fränkisch-Crumbach ist eine Gemeinde im Odenwaldkreis in Hessen (Deutschland).

Geographische Lage

Fränkisch-Crumbach liegt im Vorderen Odenwald beiderseits des Crumbachs, einem linken westlichen Zufluss der Gersprenz, die bei Stockstadt in den Main fließt. Die mit über 16 Quadratkilometern recht große Gemarkung, davon 524 Hektar bewaldet, reicht vom Gersprenzufer im Osten bis zum Rimdidim (499 m) im Westen und schließt dabei die Ruine von Burg Rodenstein und eine Reihe von Weilern und Wohnplätzen ein, wie Bierbach, Eberbach, Erlau, Güttersbach, Höllerheck, Holzwiese, Meierei, Michelbach, Rodenstein und Schleiersbach.

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Gemeindegliederung

Fränkisch-Crumbach ist die einzige Gemeinde im Odenwaldkreis ohne eingegliederte Ortsteile. Sie ist im Rahmen der Gebietsreform in Hessen nicht verändert worden.

Nachbargemeinden

Fränkisch-Crumbach grenzt im Norden an die Gemeinde Brensbach, im Osten und Süden an die Gemeinde Reichelsheim (beide im Odenwaldkreis) sowie im Westen an die Stadt Lindenfels (Kreis Bergstraße) und die Gemeinde Fischbachtal (Landkreis Darmstadt-Dieburg).

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Geschichte

Die älteste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als Crumbach datiert aus dem Jahr 1148. Eine spätere Namensform ist unter anderem Crumpach. Seit 1822 ist die Form Fränkisch-Crumbach in Gebrauch.

Bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1806 gehörte der Ort als Herrschaft Crumbach zur Rodensteiner Mark und gehörte zunächst den Herren von Rodenstein, die sich vor Erbauung der Burg Rodenstein Herren von Crumbach nannten. Nach deren Aussterben gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam Fränkisch-Crumbach an das Großherzogtum Hessen.

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Bis zur Gebietsreform in Hessen gehörte die Gemeinde dem Landkreis Dieburg an. Am 1. August 1972 wurde Fränkisch-Crumbach zusammen mit Brensbach in den Odenwaldkreis eingegliedert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Evangelische Kirche St. Laurentius wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Sie erhielt 1485 einen Turm und einen spätgotischen Chor mit Rippengewölbe. Bemerkenswert sind die Epitaphien der Herren von Rodenstein, die zum Teil aus der Renaissance stammen.

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  • Die Burgruine Rodenstein, erbaut um das Jahr 1250 und
  • Die Gemmingsche Gruft an der Hauptstraße
  • die wenige Kilometer entfernte Burgruine Schnellerts
  • Die katholische Sarolta-Kapelle im Schlosspark, der sich an das Herrenhaus der Herren von Gemmingen-Hornberg anschließt.
  • Rathaus (ehemaliges Pretlack'sches Palais)

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Sport
Seit 2003 findet jährlich in Fränkisch-Crumbach ein Hammerwurf-Meeting auf internationalem Niveau statt.

Verkehr
Durch die Bundesstraße 38 (Weinheim–Roßdorf) ist die Gemeinde an das Verkehrsnetz angeschlossen.

Burg Rodenstein

Die Burg Rodenstein ist die Ruine einer Hangburg im Odenwald und gehört zur Gemeinde Fränkisch-Crumbach im Odenwaldkreis (Südhessen); erreichbar ist sie von dort und der Nachbargemeinde Reichelsheim aus.

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Lage

Die Ruine liegt in einem Seitental des Gersprenz-Tals abseits größerer Siedlungen etwa 3,5 km westsüdwestlich von Fränkisch-Crumbach und 2,7 km nordwestlich von Reichelsheim. Die Lage als Hangburg ist eher als ungünstiges Gelände anzusehen. Neben dem Namen weist auch die Lage auf eine Burg hin, die in den gerodeten Wald vorgeschoben wurde. Typisch für solche Rodungsburgen ist hier der Hof unterhalb der Burg, welchem die wenigen Felder und Wiesen im Tal als Nutzfläche zur Verfügung standen.

Geschichte

Die Burg ist eine Wehranlage der Herren von Crumbach und Rodenstein, deren Stammsitz sich in Fränkisch-Crumbach befand. Sie wurde um 1240 als Trutzburg gegen das Schloss Reichenberg gebaut, wobei die Herren von Crumbach und Rodenstein die volle Unterstützung der Grafen von Katzenelnbogen genossen.

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1346 verkaufte Erkenger, Herr von Rodenstein, die Hälfte seines Anteils am Hause Rodenstein an Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen. 1433 erwarb Philipp I. von Katzenelnbogen weitere Anteile von Hermann und Konrad von Rodenstein. 1436 belehnte Graf Johann IV. von Katzenelnbogen den Edlen Hans, Herrn zu Rodenstein und Lißberg, mit der Hälfte des Schlosses Rodenstein

1479 fielen mit dem Aussterben der Katzenelnbogener deren Besitzungen unter Heinrich III. an die Landgrafschaft Hessen. Die Burg wurde nicht durch kriegerische Ereignisse zur Ruine. Eine Skizze von Valentin Wagner zeigt sie im Jahr 1634 noch als schlossartige Anlage mit intakten Gebäuden. Nachdem 1635 Adam von Rodenstein mit seiner ganzen Familie an der Pest starb, war die Burg nicht mehr bewohnt.

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Seit dieser Zeit wurde begonnen, Teile der Burg abzubrechen und das Baumaterial wiederzuverwenden. 1640 und 1646, als der letzte Rodensteiner Georg Friedrich eine Reise nach Frankreich antrat, war sie noch intakt. Zwischen Georg Friedrich und seinem Vormund entwickelte sich aus dem begonnenen Abbruch ein Rechtsstreit, in dessen Verlauf sich der Rodensteiner sogar an Kaiser Leopold wandte.

Versuche zur Wiederherstellung danach blieben erfolglos. Nach dem Tod Georg Friedrichs 1671 und dem Aussterben der Rodensteiner im Mannesstamm wurde die Burg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Steinbruch genutzt. In Fränkisch-Crumbach entstand aus den Steinen der Adelshof der Freiherren von Pretlack (heutiges Rathaus).

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Heute gehört der Rodenstein seit mehreren Generationen den Freiherren von Gemmingen-Hornberg (Rohrbach & Höhr-Grenzhausen).

Zustand und Beschreibung 1634

Die Zeichnung Wagners von 1634 vermittelt einen guten Eindruck einer dicht bebauten spätmittelalterlichen Ganerbenburg. Standort des Zeichners dürfte am heutigen Fahrweg nach Laudenau gewesen sein. Rechts im Bild erkennt man den gut erhaltenen Mühlturm. Er trägt ein Obergeschoss aus Fachwerk mit einem steil abgewalmten Dach. Der Kamin darauf deutet an, dass die obere Stube darin als Wohnung des Turmwächters gedient haben könnte.

Das neuere Tor im Nordwesten der Burg, welches den Mühlturm als Toranlage ablöste, erkennt man links neben dem Mühlturm. Die Zufahrt verlief über eine überdachte Holzbrücke davor. Hinter dem Tor erhebt sich ein im Vergleich zur Gesamtanlage wuchtiger Wohnbau. Es handelt sich um den jüngeren Palas aus dem 14. Jahrhundert (steinerner Stock), in dessen Obergeschoss sich die Wohnung des Burgherren befand. Auf Höhe dieses Stockwerks befindet sich ein Fachwerkerker auf zwei Strebehölzern. Auf dem Dach sind zahlreiche Gauben, ein Kamin und eine Wetterfahne zu erkennen. Eine schwach angedeutete Wellenlinie unterhalb der Fenster im Obergeschoss könnte einen Rundbogenfries andeuten. Das mit seiner Traufseite an den Wohnbau links anschließende Gebäude dürfte als Küchenbau zu identifizieren sein, an den seinerseits der ältere Palas links anstößt. Zwei weit in den Zwingerbereich auskragende Erker daran könnten als Aborterker genutzt worden sein.

Nicht zu identifizieren ist ein kleineres Gebäude, das vor dem großen Wohnkomplex der Kernburg zu erkennen ist und in den Zwinger hineinragt. Links im Bild ist ein Teil der Zwingermauer zu erkennen, ganz links der nordöstliche Flankierungsturm der Zwingerbefestigung. Die Burg ist zusätzlich von einem Palisadenzaun umgeben, möglicherweise ein Hinweis auf hier betriebene Landwirtschaft. Eine Teilungsurkunde von 1624 nennt auch Weinberge an der Burg. Vor der Burg ist weiterhin ein großes Dach eines Wirtschaftsgebäudes sichtbar, möglicherweise eine Scheune.

Heutige Burgruine

Bei der Burg handelt es sich um eine typische Hangburg. Die Kernanlage stellte einen rechteckigen Bau mit abgerundeten Ecken dar, wobei die Südwestseite zum Berghang schildmauerartig verstärkt worden ist. In der Nordecke der Kernburg befindet sich der ehemalige erste Palas. Ein zweiter wurde im 14. Jahrhundert hinzugefügt. Die Anlage besaß keinen Bergfried.

Die innere Burganlage war von einer Ringmauer mit mehreren Türmen umgeben. An der Außenseite des Mühlturms ist ein zugemauertes Tor zu erkennen. Offensichtlich wurde der Eingang erst später von der Bergseite zur Talseite versetzt, wo sich das heutige Tor mit dem Zugang befindet. Im 16. Jahrhundert wurden weitere Teile der Ringmauer und ein Zwinger im Süden der Anlage ergänzt.

Im 20. Jahrhundert wurde die Ruine restaurativ gesichert und in ihren jetzigen Zustand versetzt.

Unterhalb der Burg befindet sich das Hofgut Rodenstein, ein älterer Fachwerkbau, der nach einem Brand 1910 neu errichtet wurde. Der Stein mit der Jahreszahl 1593 über dem Portal stammt ursprünglich aus der Burg. Im Hofgut befindet sich ein Gastronomiebetrieb.

Trivia

Mit der Burg Rodenstein und dem Adelsgeschlecht sowie der benachbarten Burg Schnellerts ist die Sage vom Rodensteiner, auch Schnellertsgeist genannt, verbunden, der verflucht wurde, bei einem drohenden Kriegsausbruch aus seinem Grab zu steigen und die Leute zu warnen. Die Dichter Joseph Victor von Scheffel und Werner Bergengruen verewigten die Ruine in literarischen Werken.

Etwa 750 m südwestlich der Burg Rodenstein befindet sich der Wildweibchenstein, eine Felsformation, an die sich ebenfalls mehrere Sagen knüpfen. Der Schweizer Berufsmagier Vincent Raven nahm den Videoclip zur Single Die Prophezeiung auf der Burg auf.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fränkisch-Crumbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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