ANZEIGE 

 ANZEIGE

Waldbröl ist eine Stadt im Süden des Oberbergischen Kreises in Nordrhein-Westfalen und liegt etwa 50 Kilometer östlich von Köln. Der Hauptort Waldbröl ist mit 11.000 Einwohnern weit größer als die Hauptorte aller Nachbarkommunen und dient diesen als Einkaufs- und Dienstleistungsstadt.

Aufgrund seiner Bedeutung als wirtschaftliches und Verkehrs-Zentrum des südlichen Oberbergischen Kreises erhielt Waldbröl 1957 Stadtrecht. Städtisches Gepräge zeigt sich an Kennziffern wie Einzelhandels-Zentralität (132%), Schülerquote (23%), Kriminalitätsrate und Verkehrsunfall-Häufigkeit (43% bzw. 37% über Kreisdurchschnitt).

1131 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt, in einer päpstlichen Besitzbestätigung für das Bonner St. Cassiusstift. Schreibweise der Erstnennung: Waltprugele.

ANZEIGE 

 ANZEIGE

Waldbröl war die Heimat von Robert Ley. Dieser wollte aus Waldbröl die „größte Stadt zwischen Köln und Kassel“ machen. Geplant war unter anderem sogenannte "Volkstraktorenwerke", eine "Adolf-Hitler-Schule" und ein Hotel der KdF, welches als einziges fast fertiggestellt wurde.

Die Einwohnerzahl sollte auf bis zu 300.000 steigen. Außerdem sollten eine U-Bahn, Kasernen, ein Theater, ein Kino sowie eine Autobahnanbindung entstehen.

Waldbröl beherbergt noch bis 2006 das Zentrum für Transformation der Bundeswehr, und zwar in den Räumlichkeiten des oben erwähnten Nazi-Hotels. Frühere Bezeichnungen der militärischen "Denk-Schmiede" waren Schule für psychologische Verteidigung / Akademie für Kommunikation / Amt für Studien und Übungen / Zentrum für Analysen und Studien.

ANZEIGE 

76% der Beschäftigten sind im tertiären Sektor tätig, verarbeitendes Gewerbe ist vergleichsweise gering vertreten, der Pendlersaldo negativ.

In der Stadt befinden sich zwei Gewerbegebiete:

Der Standort Boxberg wurde ab 1966 bezogen und hat eine Größe von 52.000 m² mit gegenwärtig ca. 900 Arbeitsplätzen.

Der Gewerbe- und Industriepark Hermesdorf hat seit Ansiedlungsbeginn 1984 eine Größe von 43.000 m² mit ca. 500 Arbeitsplätzen erreicht. Das Firmenspektrum ist breit gefächert und reicht von Getriebe- und Ladenbau über Elektrowärmetechnik, Kunststoffverarbeitung, Paletten- und Haushaltsgeräteherstellung zum Holz- und Metallbau.

 ANZEIGE

1863 wurde das Denkmal für den Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. an der evangelischen Kirche errichtet. Das Denkmal stiftete der Kreis Waldbröl aus Anlass des 50. Jahrestages der Erhebung des preußischen Staates. Die Inschrift lautet: Dem Könige Friedrich Wilhelm III. der Kreis Waldbröl - 17. März 1863.

Friedrich Wilhelm wurde 1770 in Potsdam als Sohn von Friedrich Wilhelm II. und Friederike von Hessen-Darmstadt geboren. Er galt als schüchterner und zurückhaltender Junge, was sich besonders in seiner wortkargen Rede bemerkbar machte, die sich durch das Weglassen der Personalpronomina auszeichnete und als Vorbild für die ebenfalls knappe Militärsprache gilt.

Am 24. Dezember 1793 heiratete Friedrich Wilhelm Luise von Mecklenburg-Strelitz, mit der er später 10 Kinder hatte. In seinem Kronprinzenpalais Unter den Linden in Berlin führte Friedrich Wilhelm ein eher bürgerliches Leben mit einer problemlosen Ehe.

Von seinem Lebensstil wich er auch nach der Krönung zum preußischen König im November 1797 nicht ab. Angewidert vom moralischen Zerfall am Hofe seines Vaters (Intrigen und Affären), war er zuerst bemüht, die Sittlichkeit im Königshaus wiederherzustellen. Dieser Eifer ging sogar so weit, dass er Johann Gottfried Schadows Prinzessinnengruppe der Öffentlichkeit fast gänzlich entzog. Überhaupt zeigte er nur wenig Sinn für Kunst und Literatur.

Seine Politik war, wie er selbst, zurückhaltend und neutral. Reformen liefen nur sehr langsam an und seine Neutralitätspolitik auf der internationalen Bühne gilt als Fehlschlag. Da Frankreich die linksrheinischen Gebiete beanspruchte, bildete sich um Preußen eine Koalition aus Großbritannien, Russland und Österreich, die am 1. März 1799 den Krieg gegen die Franzosen begann (siehe Koalitionskriege).

Zwar ging Frankreich aus diesem Krieg geschwächt hervor, aber sein Einfluss auf Preußen wuchs. Deutschland wurde in den darauffolgenden Jahren von Frankreich radikal umgestaltet. So verschwanden in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses viele Kleinstaaten und freie Städte von der Landkarte. Preußen profitierte zwar dadurch mit Gebietsgewinnen, geriet aber in eine außenpolitische Isolation.

Selbst als Frankreich die Neutralität Norddeutschlands verletzte, blieb Friedrich Wilhelm neutral und trug somit zum Niedergang des Reiches bei. 1806 verpflichtete sich Friedrich Wilhelm, Napoleon nicht mit Truppen für einen Überfall auf Russland zu unterstützen. Wenig später ordnete er ein Ultimatum gegen Frankreich an, worin er die Forderung stellte, alle französischen Truppen aus Süddeutschland zurückzuziehen. Napoleon ignorierte dies und erklärte Preußen am 9. Oktober den Krieg.

Bei der darauffolgenden Schlacht bei Jena und Auerstedt wurde das Heer des Königs vernichtend geschlagen und er musste nach Memel in Ostpreußen fliehen. Am 9. Juli war Friedrich Wilhelm gezwungen, den Frieden von Tilsit anzunehmen, der das Land Preußens auf Brandenburg, Ostpreußen und Schlesien reduzierte.

Der Zusammenbruch des preußischen Staates waren der Anlass für die die preußischen Reformen. Der König leitete diese Reformen nur äußerst widerwillig ein. Sie wurden jedoch maßgeblich von solche Politikern wie Hardenberg, dem Freiherr vom Stein, Wilhelm von Humboldt, und Militärs wie Gneisenau und Scharnhorst vorangetrieben.

Die Lage des Landes besserte sich in der Folge spürbar. 1813 nahm Preußen an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teil, worauf es 1815 seine Großmachtstellung wieder erlangen konnte. Auf das durch das Wehrgesetz von 1814 organisierte Heer wurden große Summen verwendet. So erließ er am 11. März 1815 die "Order zur Neubefestigung der Stadt Coblenz und der Festung Ehrenbreitstein".

In den folgenden Jahren entstand die Festung Koblenz, eines der umfangreichsten Festungssysteme Europas, gebaut nach modernsten Erkenntnissen, der so genannten "Neupreußischen" oder "Neudeutschen Befestigungsmanier".

Das Unterrichtswesen wurde auch nicht vernachlässigt. Schon unter Wilhelm von Humboldt wurde 1810 die Alma Mater Berolina, die Universität Berlin (1828 - 1949 Friedrich Wilhelms Universität, danach Humboldt-Universität zu Berlin), 1811 die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität (Universität Breslau) und zuletzt unter Altensteins Leitung die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn gegründet.

Durch die 1817 gegründete Union, suchte Friedrich Wilhelm zugleich den kirchlichen Sinn zu heben und Einigkeit der Konfessionen zu erzielen, wobei er sich freilich durch Widerstand, den er vielfach von Seiten des Volkes und der Geistlichkeit erfuhr, zu Zwangsmaßregeln reizen ließ, wie die Entstehung der Altlutheraner und der Agendenstreit belegen. Die Hoffnungen, dass der König weitere Reformen vorantreiben könnte, wurde durch seine restaurative Politik zunichte gemacht.

Besonders durch den Einfluss von Fürst Metternich, mit dem sich der König am 1. August 1819 im böhmischen Teplitz traf, wurde die Pressezensur eingeführt, die Überwachung der Universitäten forciert und die Verfassungsreform beendet. Statt der Verfassung wurden 1820 zunächst die so genannten Demagogenverfolgungen in Szene gesetzt, und am 5. Juni 1823 Provinzialstände berufen, deren Zusammensetzung und Befugnisse dem berechtigten Verlangen des Volkes in keiner Weise genügen konnten, und die, wenn sie zu Ansehen und größerer Macht gelangt wären, nur das Unwesen mittelalterlicher Stände erneuert hätten.

Die Unruhen, welche auch in Deutschland infolge der Julirevolution ausbrachen, bestärkten den König in seiner Abneigung gegen alle volkstümlichen Regungen und verschärften die absolutistischen Tendenzen seiner Regierung, welche sich wiederum in gehässigen Verfolgungen kundgaben. Als solche wurde auch die Verhaftung der Erzbischöfe von Köln und Posen angesehen, und die öffentliche Meinung trat durchaus nicht für die Regierung ein, obwohl sie der Anmaßung des Klerus gegenüber im Recht war.

Ebenso wenig befriedigt war man von der Außenpolitik des Königs: durch die Heilige Allianz (26. September 1815) mit den Kaisern von Österreich und Russland hatte er Preußen ganz an die reaktionäre Politik dieser Mächte gekettet.

Er beteiligte sich an den Kongressen von Troppau und Laibach, wo Alexander II. und Metternich die bewaffnete Intervention gegen die freiheitliche Bewegung in Italien und Spanien beschlossen, und schloss sich willig allen Maßregeln dieser Männer an, in Deutschland und Europa jede Änderung der für Preußen doch so wenig günstigen Wiener Verträge zu verhindern.

Er erleichterte durch eine strenge Überwachung der Grenze Russland die Unterdrückung des polnischen Aufstandes 1831, während er die Trennung Belgiens von den Niederlanden und Frankreichs Intervention geschehen ließ.

Da seine Gattin bereits 1810 verstorben war, heiratete Friedrich Wilhelm im Jahre 1824 Auguste Gräfin von Harrach; es handelte sich hierbei allerdings um eine morganatische Ehe. In den folgenden Jahren gingen seine politischen Bemühungen zurück. Die spätere Meinung über ihn war ungünstig.

Friedrich Engels schrieb am 8. November 1845 in einem Brief über Preußen: ...es [Preußen] wurde damals regiert von Friedrich Wilhelm III., mit dem Spitznamen „der Gerechte“, einem der größten Holzköpfe, die je einen Thron geziert. Er war zum Korporal und zum Inspektor von Uniformknöpfen geboren; er war liederlich, ohne Leidenschaft, und gleichzeitig ein Moralprediger, er war unfähig, anders als im Infinitiv zu sprechen und wurde als Schreiber von Proklamationen nur von seinem Sohn übertroffen; er kannte nur zwei Gefühle - Furcht und feldwebelhafte Anmaßung.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Waldbröl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

dem Artikel Friedrich_Wilhelm_III. aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Das Foto basiert auf dem Bild "Rathaus von Waldbröl" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist unter unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist mrfinch.