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Nümbrecht ist eine nordrhein-westfälische Gemeinde im Oberbergischen Kreis - rund 40 Kilometer östlich von Köln gelegen. Sie ist heilklimatischer Kurort.

1131 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar in der "Päpstlichen Besitzbestätigung für das Bonner St. Cassiusstift" (Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte v. Klaus Pampus).

Schreibweise der Erstnennung: Nuenbret.

Funde belegen, dass bereits seit der Steinzeit Menschen in diesem Gebiet gelebt haben. Römische Tonscherben weisen bereits auf frühe Handelsbeziehungen hin. Die Geschichte der Gemeinde beginnt aber erst im frühen Mittelalter.

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600 - 700 Die ersten Siedlungen im Oberbergischen Raum entstehen.

zwischen 768 und 918 Es ist wahrscheinlich, dass Nümbrecht als Siedlung bereits existierte (Nümbrecht bedeutet: abgemessener Bezirk für eine neue Siedlung).

1131 Erste urkundliche Erwähnung der Siedlung Nümbrecht

zwischen 900 und 1200 Die Siedlung Marienberghausen entsteht.

955 Vermutliches Baujahr der evangelischen Kirche in Nümbrecht

1. Dezember 1264 Mit der Übernahme der Grafschaft von Sayn durch Gottfried I. beginnt die Geschichte der Herrschaft Homburg.

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1268-1276 Gottfried I. lässt die Burg Homburg als Residenz erbauen.

1359 Der damalige Graf von Sayn heiratet die Tochter des letzten Grafen von Wittgenstein und erweitert seinen Namen zu "von Sayn Graf zu Wittgenstein".

1665 Die Kapelle von Marienberghausen wird zu einer Kirche ausgebaut, die in ihrer Form bis heute erhalten ist.

1743 Die homburgische Eigendynastie erlischt, die Herrschaft fällt an das Haus Sayn-Wittgenstein-Berleburg.

1792 Christian Heinrich, Graf von Sayn-Wittgenstein-Berleburg, wird in den Fürstenstand erhoben.

1806 Sein Sohn Friedrich Albert verliert die Hoheitsrechte als Landesherr durch die Gründung des Rheinbundes. Nach 530 Jahren endet damit die homburgische Landesherrschaft.

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1808 Die beiden Mairien (= Bürgermeisterämter) Nümbrecht und Marienberghausen werden gegründet und dem napoleonischen Großherzogtum Berg angegliedert.

1813 Die Herrschaft der Franzosen ist beendet und die Mairien, umbenannt in Bürgermeistereien, stehen unter preußischer Oberhoheit.

1845 Die Rheinische Gemeindeordnung wird erlassen, aufgrund welcher sowohl in Nümbrecht als auch in Marienberghausen der erste Gemeinderat gewählt werden kann.

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1933 Die Verwaltungsgeschäfte gehen auf Mitglieder der NSDAP über, 12 Jahre lang herrschen auch in Nümbrecht Angst und Willkür.

1946 Die Gemeinden werden demokratisiert und neue Gemeinderäte gewählt.

1968 Die Verwaltungen der beiden Gemeinden Nümbrecht und Marienberghausen schließen sich zusammen.

1969 Mit dem Inkrafttreten des "Gesetzes über die Neugliederung des Oberbergischen Kreises" entsteht aus Marienberghausen und Nümbrecht die heutige Großgemeinde.

1973 Nümbrecht erhält durch den Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales die staatliche Anerkennung als Luftkurort.

1987 Die staatliche Anerkennung als heilklimatischer Kurort. Die zahlreichen Kur- und Freizeiteinrichtungen werden weiterentwickelt und ergänzt.

1992 Gründung des Gymnasiums in Nümbrecht.

1994 Gründung der Sophie-Scholl-Realschule.

1995 Eröffnung der Rhein-Sieg-Klinik - Fachbereiche Orthopädie und Neurologie - an der Höhenstraße in Nümbrecht.

2003 Als erste Kommune in NRW wurde Nümbrecht mit der Umweltdachmarke Viabono (Markenzeichen für umweltfreundlichen Tourismus) ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde Nümbrecht als Heilklimatischer Kurort der Premium Class klassifiziert.

Mit Genehmigung der Gemeindeverwaltung Nümbrecht.

Das Wappen zeigt die beiden weißen Türme mit Zinnen als Symbol des Schlosses auf rotem Grund. Während der linke Turm höher ist, sieht man über dem rechten als Zeichen der Verbundenheit der Gemeinde Nümbrecht mit dem Fürstenhaus den Wappenschild mit vier Feldern, die jeweils zweimal den Homburger Löwen und schwarze Balken auf silbernem Grund aufweisen. In der Mitte ist unter einem Giebel ein silbernes Tor mit Fallgatter zu sehen.

Der Originaltext zum Wappen ist überliefert: "Die Gemeinde Nümbrecht führt in ihrem Wappen das Symbol des Schlosses und der Herrschaft Homburg, welches Graf Ludwig von Wittgenstein, der Vertreter der jüngeren Linie des Hauses Sayn, im Siegburger Vergleich 1604, nachdem der letzte Graf von Sayn, Heinrich IV., auf seinen Anteil an der Herrschaft Homburg verzichtet hatte, aus dem Saynschen Wappen in das seine aufnahm".

Anlässich der Gebietsreform in den sechziger Jahren verfügte der Regierungspräsident am 6. August 1970, dass die jetzige Gemeinde Nümbrecht das historische Wappen weiter führen dürfe.

Sehenswürdigkeiten

Aussichtsturm
Aussichtsturm auf dem "Lindchen" in Nümbrecht (341 m über NN, 154 Stufen, 30 m hoch). Weitblick bis zum Rhein, (Siebengebirge) und bis zum Rothaargebirge.

Amiger Stollen
Eisenerz-Stollen, etwa 200 bis 300 Jahre alt. Der Stollen liegt unterhalb der Alfred-Lang-Schutzhütte und des Aussichtsturms im Waldgebiet "In der Goldkaule", Stollenlänge etwa 20 Meter. Nach der Überlieferung soll der Stollen jedoch bis zum Dorf Ödinghausen führen. Heute ist der Eingang mit einem Gitter verschlossen und nur die naturgeschützten Fledermäuse wissen, wie tief der Stollen wirklich ist...

Benroth
"Ökologisches Dorf der Zukunft". Das "Ökodorf" Benroth liegt etwa 5 km von Nümbrecht entfernt. Die ökologische Umgestaltung durch kleine und größere Maßnahmen (zum Beispiel Feuchtbiotop, Trockenmauern, Hecken, Entsiedlungen) lässt sich im Erscheinungsbild des Dorfes ablesen, so dass sich ein Besuch insbesondere in den Monaten Mai bis Oktober lohnt.

Führungen nach Anmeldung möglich. Der etwa einstündige Weg ("Ökomeile") durch das Dorf ermöglicht einen interessanten Einblick in das Projekt. Auch heute noch engagieren sich viele ehrenamtliche Mitglieder des Gemeinnützigen Vereins Benroth e.V. um dem Titel "Ökologisches Dorf der Zukunft" gerecht zu werden. Auch die Kleinen beteiligen sich maßgeblich am Aufbau und Erhalt des Dorfes. Benroth ist immer einen Besuch wert.

Fachwerk
Besonders im Ort Bruch nordöstlich von Nümbrecht stehen gut erhaltene Fachwerkhäuser, die zum größten Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen. Teilweise wurden sie auf den Grundmauern der vorherigen Häuser erbaut.

Dicke Steine
Quarzit-Härtlinge aus der Devonzeit, Alter: etwa 350 Mio Jahre. Die Quarzitsteine wurden durch Erosion aus dem weicheren Meergestein freigewaschen. Fundstätte Seelilie und Armkiemer (also keine Findlinge aus der Eiszeit oder gar Meteoriten, wie früher angenommen wurde).

Hexenweiher
Zwei Teiche (Weiher) unterhalb des Dorfes Spreitgen. Ob im Mittelalter, wie angenommen, hier noch so genannte "Hexenproben" durchgeführt wurden, ist historisch nicht belegt (Die Hexen wurden "geschwemmt", das heißt sie wurden an Händen und Füßen gefesselt in einen Teich geworfen. Gingen sie unter, galten sie als unschuldig.

Meist hieß es aber: "Sie sind artig geschwommen." Dann war ihr Schicksal aber auch besiegelt.). Immerhin haben auf Schloss Homburg (siehe unten) Hexenprozesse stattgefunden; zum Beispiel wurden am 14. September 1631 sechs Frauen aus dem Oberkirchspiel auf Grund einer solchen Anklage hingerichtet (sie wurden übrigens zur Schärfe des Schwertes begnadigt, da sie freiwillig - und noch über die Anklage hinaus - gestanden hatten).

Kirchen
Die 1000jährige ehrwürdige Schlosskirche in Nümbrecht ist baugeschichtlich einer der interessantesten Sakralbauten des Oberbergischen Kreises: Wuchtiger romanischer Turm, schwere mittelalterliche Pfeiler und Gurtbögen im Innenraum, zartgegliederter gotischer Chor, flache Gewölbe aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, barocke Turmhaube und bemerkenswerte, ebenfalls barocke Prinzipalstücke.

Bunte Kerke (Kirche mit mittelalterlichen Wandgemälden) in Marienberghausen. Durch wiederholte Umbauten unterscheidet sich das Gotteshaus deutlich von anderen mittelalterlichen Wehrkirchen. Von der ursprünglichen Kirche ist nur noch der Westturm aus dem 12. Jahrhundert vorhanden. Der spätgotische Bildbestand im Inneren ist jedoch erhalten geblieben.

Die bekannten Themen der Wandgemälde kamen 1910 bei einem Orgelumbau wieder zum Vorschein, nachdem sie in der Reformationszeit alle übertüncht worden waren. Die Kirche ist eine der wenigen im Rheinland, die einen unverfälschten Bestand an spätgotischer Malerei aufweist.

Marienberghausen
1969 und 1991 war Marienberghausen Sieger im Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".

Oberbergische Postkutsche
Von Mai bis Ende September - jeweils freitags, samstags und sonntags - verkehrt zwischen Nümbrecht und Wiehl ein Nachbau einer Postkutsche der kaiserlichen Post um 1871.

Auf der landschaftlich reizvollen Strecke gibt es eine Reihe von Haltepunkten. Die Idee wurde Anfang der siebziger Jahre ins Oberbergische gebracht und hier umgesetzt.

Passagiere können so erleben, wie früher die Post transportiert wurde und sich Reisende zu ihrem Ziel bringen ließen. Ihre Jungfernfahrt machte die Oberbergische Postkutsche am 30. April 1973. Seither fährt sie zweispännig über die hügelige Route, und das gelbe Gefährt erregt immer wieder großes Aufsehen bei Besuchern der Region.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nümbrecht aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Schloss Homburg" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist unter unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist A. Schm..