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Morsbach ist eine Gemeinde im Oberbergischen Land. Sie liegt im südlichen Zipfel des Oberbergischen Kreises an der Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Rheinland-Pfalz.

Das Wappen zeigt im oberen Feld des waagerecht geteilten Schildes auf silbernem Untergrund einen schreitenden roten, blaugezungten, blaugekrallten und blaugekrönten bergischen Löwen, während im unteren Feld auf blauem Untergrund ein silberner Bachlauf mit schwarzen Markierungen in den Biegungen sowie drei schwarzen Moorkolben mit je zwei grünen Blättern und grünem Stengel zu sehen ist.

Um 895 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar "Abschrift eines Copialbuches des Bonners St. Cassiusstift" (Urkundliche Erstnennungen oberbergische Orte v. Klaus Pampus) Schreibweise der Erstnennung: Morsbach.

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4000-1800 v. Chr.: Die erste Besiedlung des Morsbacher Gebietes reicht bis in die Jungsteinzeit zurück, wovon ein Steinbeil und das Bruchstück einer Feuersteinklinge Zeugnis geben.

Um 800 Das Reich Karls des Großen erhält eine neue Gauverfassung. Erste erfassbare Gebietseinteilung. Das Kirchspiel Morsbach gehört zum Auelgau (Sieggau) verwaltet vom Gaugrafen. Territorialherren im Kirchspiel Morsbach sind die Grafen von Sayn. wUm 895 Im frühmittelalterlichen Verzeichnis der Besitztümer des Kanonikerstifts St. Cassius und Florentius in Bonn wird Morsbach erstmals urkundlich erwähnt. Ebenso etwas später in einem die Verhältnisse jener Zeit darstellenden Liegenschaftsverzeichnis der Diözese Köln (Liber valoris). Morsbach ist damit der älteste urkundlich erwähnte Ort im Oberbergischen Kreis.

1131 Papst Innozenz II. bestätigt am 31. März dem Bonner Cassiusstift den Besitz an der Morsbacher Kirche und einem Teil des anfallenden Zehnten (ecclesiam Moresbach cum parte decimae).

1174 Die Grafen von Berg auf Schloss Burg an der Wupper erhalten von Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen Burg Windeck als Lehen.

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1276 Aus dem saynischen Amt Nümbrecht, bestehend aus den Kirchspielen Nümbrecht, Waldbröl und Morsbach, wird die selbständige vom Hauptbesitz losgelöste Herrschaft Homburg mit eigener Verfassung und Verwaltung.

1311 Die Grafen von Sayn-Homburg erkennen die Gerichtsrechte im Kirchspiel Morsbach, das Fischereirecht und den Zehnten des Kupferbergwerks Böcklingen als Besitz der Grafen von Berg an.

1380 Die Grafschaft Berg wird von Kaiser Wenzel zum Herzogtum erhoben. Hauptstadt ist Düsseldorf

Um 1400 wird etwa die Hälfte des homburgischen Kirchspiels Morsbach mit seinem Hauptort Eigentum der Herzöge von Berg. Die Grenzen werden in „Weistümern“ von 1464 bis 1572 beschrieben und 1575 in der sogenannten Merkatorkarte kartographisch dargestellt. Das „Eigenthumb Moirsbach“ gehört zum Amt Windeck. Damit ist das Kirchspiel Morsbach in einen bergischen und homburgischen Bereich (Hauptort Holpe) gespalten.

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Um 1500 Bau einer Kapelle in Holpe als Filialkirche von Morsbach. 1563 Die Grafen von Sayn-Homburg erlassen für ihr Gebiet eine lutherische Kirchenordnung und erklären die neue Lehre zur Staatsreligion. Damit wird alsbald das Kirchspiel Morsbach auch konfessionell in den katholischen Sprengel Morsbach und den lutherischen Sprengel Holpe geteilt. 1604 Durch den „Siegburger Vergleich“ (12. Juni) kommt auch der homburgische Gebietsteil zum Herzogtum Berg und zum Amt Windeck. Das Kirchspiel wird mit etwa 1100 Einwohnern wieder eine politische Einheit.

1614 (endgültig 1666) kommt das Herzogtum Berg an Pfalz-Neuburg (Wittelsbacher).

1634 Das Kirchspiel Morsbach wird Lehensbereich des Grafen Hermann von Hatz- feldt (Herr zu Wildenburg und Crottorf).

1661 Das Lehen wird von Philipp Wilhelm von Berg wieder zurückgenommen. Er verleiht den Morsbachern die Fisch- und Jagdgerechtigkeit, einen eigenen Schultheiß und ein eigenes Untergericht (7 Scheffen) nach dem „hohen Gericht zu Windeck“.

1742 Kurfürst Karl Theodor zu Pfalz-Sulzbach wird Herzog von Berg. Als er 1777 zugleich Kurfürst von Bayern wird, wird die Residenz des Herzogtums nach München verlegt.

1795 Im Krieg der verbündeten europäischen Monarchen gegen die französische Revolutionsarmee dringen die Franzosen über den Rhein vor, besetzen das Herzogtum Berg und lagern auch in Morsbach.

1805 Der Nachfolger des Kurfürsten Karl Theodor, Kurfürst Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, verbündet sich mit Napoleon und wird König von Bayern.

1806 Bayern tritt das Herzogtum Berg an Frankreich ab. Berg wird Großherzogtum und Joachim Murat (Schwager Napoleons) sein Regent.

1808 Das Großherzogtum fällt an Napoleon zurück (Generalgouvernement). Neue Verwaltungseinteilung: Mairie (Bürgermeisterei) Morsbach (rd. 2200 Einwohner) im Kanton Waldbröl, im Arrondissement Siegen (Präfektur in Dillenburg), im Department Sieg.

1810 Ab 1. Januar gilt im Generalgouvernement Berg das französische Recht, das zum großen Teil bis 1870 oder 1900 in Kraft bleibt.

1813-1815 wird das Generalgouvernement - nach der Vertreibung der Franzosen - provisorisch von einem Generalgouverneur (Justus Gruner) verwaltet. Neue Einteilung: Gemeindebezirk Morsbach, Kanton Waldbröl, Kreisdirektion Wipperfürth.

1816 Neue Verwaltungseinteilung: Bürgermeisterei Morsbach, Kreis Waldbröl, Regierungsbezirk Köln, Provinz Kleve-Jülich-Berg (ab 1822 Rheinprovinz).

1932 Am 1. Oktober werden die Kreise Waldbröl und Gummersbach zum Oberbergischer Kreis vereinigt. Die Gemeinde Morsbach hat rd. 5300 Einwohner. Ihre Grenzen sind seit Jahrhunderten fast unverändert.

1945 Das Heimatgebiet unter amerikanischer Besatzung (8. April - 17. Juni 1945, bis 20. Februar 1949 britische bzw. belgische Besatzung).

1946 Der Oberbergische Kreis liegt im neu gebildeten Bundesland Nordrhein-Westfalen.

1995 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Morsbach mit historischem Festzug

Mit Genehmigung der Gemeindeverwaltung Morsbach


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Morsbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Romanische Basilika St. Gertrud" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und ist unter unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Frank Vincentz.