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Amorbach ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg mit etwa 4100 Einwohnern (Stand Dezember 2006). Sie liegt am Rande des bayerischen Odenwaldes und feierte im Jahre 2003 ihr 750-jähriges Bestehen.

Der Jahresniederschlag beträgt 813 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 66% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der September, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im September. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 5% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

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Ursprünglich entstand der Ort aus einem Benediktinerkloster (Kloster Amorbach), welches sich nach und nach zu einem Ort entwickelte und 1253 zur Stadt erhoben wurde. In späteren Jahren wechselte die im Grenzgebiet von Hessen, Bayern und Baden gelegene und heute etwa 4050 Einwohner zählende Stadt mehrfach den Landesherrn. Zwischen 1803 und 1806 war sie Residenzstadt des Fürstentums Leiningen. Erst 1816 wurde sie endgültig bayerisch. 1965 wurde Amorbach Luftkurort.

Die im Eigentum des Fürstenhauses zu Leiningen befindliche ehemalige Benediktinerabtei mit ihrer beachtenswerten Bibliothek und die fürstliche Abteikirche mit ihrer weltberühmten Stumm-Orgel ziehen jährlich Tausende von Besuchern an. 1782 wurde die Orgel nach achtjähriger Bauzeit von den Brüdern Johann Philipp Stumm (1705–1776) und Johann Heinrich Stumm (1715–1788) vollendet. Im Amorbacher Werk, dem größten und bedeutendsten im 200-jährigen Wirken der schon damals hochgeschätzten Orgelbau-Dynastie Stumm, konnten diese Stil und Klangideal, eine Synthese des süddeutschen und des französischen Orgelbaues, uneingeschränkt verwirklichen. Die originale Klangsubstanz des imposanten Werkes überdauerte fast unbeschadet mehr als zwei Jahrhunderte. Im ausgehenden 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden nach dem jeweiligen Zeitgeschmack weitere Register hinzugefügt.

Die Nadel 

Hinter dem beeindruckenden 16-feldrigen Prospekt, mit seinen 124 klingenden und bis zu sieben Meter hohen Zinnpfeifen befinden sich Hauptwerk, Positiv und Echo mit originaler Disposition und Pfeifenwerk auf den 1982 rekonstruierten Schleifladen. Alle 14 Pedalregister stehen frei dahinter. Wiederum dahinter steht in drei Etagen das 1982 hinzugefügte neue Schwellwerk. Es enthält eine sinnvolle Zusammenstellung von nach 1868 hinzugefügten Registern mit einem der französischen Orgelromantik verpflichteten Klangcharakter.

Mit ihren 5116 Pfeifen und 30 Schalenglocken, die sich auf 66 Register verteilen und von vier Manual- und einer Pedalklaviatur gespielt werden, verfügt die Orgel über einen unerschöpflichen Klangreichtum. Nicht nur die hohen solistischen Qualitäten eines jeden Registers sondern auch die hervorragende Akustik der ehemaligen Abteikirche lassen ein Orgelspiel zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. So hat die Amorbacher Stumm-Orgel internationale Bedeutung.

Einmalig, zumindest im europäischen Raum, ist das Museum Sammlung Berger mit Teekannenmuseum. Neben eindrucksvollen Exponaten moderner Kunst von Arman, Michael Buthe, Chagall, Christo, Keith Haring, Otto Reichart, Rebecca Horn, Yves Klein, Roy Lichtenstein, Nam June Paik, Niki de Saint-Phalle, H. A. Schult, Daniel Spoerri, Ben Vautier, Dick Higgins und anderen zeigt das Museum die größte Teekannensammlung Europas mit 2467 figürlichen Teekannen aus aller Welt und rund 500 Miniaturteekannen.

Die Zehntscheuer in Amorbach, 1488 erbaut, hat seit fünf Jahrhunderten eine zentrale Bedeutung für die Stadt. Ursprünglich für die Aufbewahrung der Naturalsteuer Zehnt des Mainzer Kurfürsten erbaut, wurde sie in den 1960er Jahren nach umfassenden Umbauarbeiten als Kino betrieben.

Der Kulturkreis Zehntscheuer Amorbach e.V., der das Gebäude 1991 zur Kleinkunstbühne umgestaltete, hat sich neben dem angebotenen Programm zur Aufgabe gemacht, das im historischen Stadtkern gelegene Gebäude zu erhalten und zu renovieren. Vorläufiger Höhepunkt war der Kauf der Zehntscheuer im Jahre 2001.

So wurden in den vergangenen Jahren nach und nach die Toilettenanlagen modernisiert und erweitert, der aus Kinozeiten stammende schräge Fußboden begradigt, sowie der komplette Innen- und Außenputz samt Anstrich saniert bzw. erneuert. Abgerundet wurde das Ganze durch eine Licht- und Tonanlage sowie einer den Vorschriften entsprechenden Küche. Für die Außenfassade wurden unter fachmännischer Anleitung althergebrachte Farben und Techniken verwendet. Der Innenraum besticht nach der neuen Möblierung durch seine gemütliche Atmosphäre und besonderen Flair. 2.500 freiwillig geleistete Arbeitsstunden und weit über 120.000 EUR waren nötig um dies zu erreichen. Der Kauf wurde u.a. durch Spendenaktionen, Benefizkonzerte sowie finanzielle Rücklagen des Vereines realisiert. Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, es gibt immer noch viel zutun.

Regelmäßige Veranstaltungen
* Amorbacher Abteikonzerte in der ehemaligen Benediktiner-Abteikirche
* Kabarett und Kleinkunstprogramm in der Kleinkunstbühne Zehntscheuer Amorbach
* Täglich wird die weltberühmte STUMM-Orgel (1782) mit ihren 5116 Pfeifen um 12 und 15 Uhr mit ständig wechselnden Programmen gespielt.
* Jährlich am Muttertag findet der sogenannte Gangolfsritt statt, ein Pferdeumzug quer durch die Stadt.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Amorbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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Das Foto basiert auf dem Bild "Pfarrkirche St. Gangolf in Amorbach" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist presse03.