Frank Goebel Marburg

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Biedenkopf - Oliver Hess
Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH.

 

Der Luftkurort Biedenkopf ist eine Stadt im Norden Mittelhessens an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen am Oberlauf der Lahn. Sie war bis zur Zusammenlegung mit dem Landkreis Marburg im Jahre 1974 Kreisstadt des Landkreises Biedenkopf und kann als Hauptstadt des historischen Hinterlandes angesehen werden, das heute zum Teil auch in anderen Landkreisen liegt.

Die Stadt Biedenkopf liegt im westlichsten Teil des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Nordöstlich stößt die Kernstadt an die 674 m hohe Sackpfeife und ihre Vorhöhen, südwestlich an den zum Gladenbacher Bergland gehörigen Schwarzenberg und seine Ausläufer.

Zusammen mit 18 anderen Kommunen gehört Biedenkopf zum Naturpark Lahn-Dill-Bergland.

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Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Biedenkopf (sie werden nach dem Uhrzeigersinn im Norden beginnend genannt):

Biedenkopf - Oliver Hess
Urheber: Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH

 

Die Städte Hatzfeld und Battenberg im Landkreis Waldeck-Frankenberg, im Landkreis Marburg-Biedenkopf die Städte Münchhausen und Wetter und die Gemeinden Dautphetal und Breidenbach sowie die Städte Bad Laasphe und Bad Berleburg im Kreis Siegen-Wittgenstein, welche zu Nordrhein-Westfalen gehören.

Die Stadt gliedert sich in die Kernstadt Biedenkopf sowie die Stadtteile Breidenstein, Dexbach, Eckelshausen, Engelbach, Katzenbach, Kombach, Wallau und Weifenbach.

Erstmals wurde Biedenkopf 1196 erwähnt, als ein Harmouthdus von Biedencaph als Ministeriale des Kölner Erzbischof auftrat. Die Familie von Biedencap(h) entstammt der von Hohenfels und erbaute einen Vorgängerbau des Schlosses Biedenkopf. Um 1231 gelangte die Burg in den Besitz von Landgraf Konrad von Thüringen, der die Stadt Biedenkopf unterhalb der Burg anlegen ließ. 1302 kam Biedenkopf in den Besitz der der Landgrafen von Hessen, welche die Stadt jedoch häufig verpfändeten. Die Stadt wurde Sitz eines eigenständigen Amtes (als Kreisstadt).

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Weitere lokale Adelsgeschlechter waren:
die Familie von Breidenbach mit der Hufenburg im sogenannten Hopfgarten unterhalb des früheren Felsenkellers
die Familie von Döring mit der Döringsburg in der Obergasse
die Familie von Schenk (Das sogenannte Schenkbarsche Haus, ein Fachwerkhaus gegenüber der Kirche)

Ab dem 6. Juni 1832 war Biedenkopf Kreisstadt des Kreises Biedenkopf.

In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde eine Eisenbahnstrecke geplant. Der Bau begann aber erst 1880; die Strecke wurde am 19. März 1883 eröffnet.

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Zur Erinnerung an die Gefallenen des Kreises Biedenkopf in den Kriegen von 1866 (Preußen gegen Österreich) und 1870/71 (deutsche Länder gegen Frankreich) wurde vom Kriegerverein 1905 am Marktplatz ein Kriegerdenkmal errichtet.

Um 1933 war Hessen eine Hochburg der NSDAP; deshalb bekam Adolf Hitler im Jahr 1933 die Ehrenbürgerschaft verliehen. Diese wurde ihm – kurioserweise zweimal – aberkannt: 1946 und 2007. 

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Nach dem Krieg wurde viel neu gebaut, vor allem für Heimatvertriebene. Davon zeugen Straßennamen wie zum Beispiel Donauschwabenstraße oder Sudetenstraße.

Am 1. Juli 1974 verlor Biedenkopf den Status als Kreisstadt, als im Zuge der hessischen Gebietsreform der Kreis Biedenkopf, der Landkreis Marburg und die kreisfreie Stadt Marburg zum Landkreis Marburg-Biedenkopf zusammengefasst wurden. Gleichzeitig wurden die Stadt Breidenstein, die Gemeinde Wallau (Lahn) und der Ortsteil Katzenbach der Gemeinde Buchenau (Lahn) nach Biedenkopf eingemeindet.

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Historisch bedingt ist die Bevölkerung der Kernstadt Biedenkopfs überwiegend evangelisch-lutherisch geprägt. Die vormals geringe Minderheit der katholischen Bevölkerung erhielt in den Nachkriegsjahren des 2. Weltkrieges eine deutlich größere Relevanz durch den Zuzug von Umsiedlern aus den Vertriebenengebieten.

Als christliche Gemeinden sind in Biedenkopf die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die Pfarrgemeinde St. Josef (römisch-katholisch), die Freie evangelische Gemeinde, die Neuapostolische Gemeinde sowie die Biblische Gemeinde der Jesus-Christus-Oase vertreten. Aufgrund der Größe teilt sich die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde administrativ in zwei Bezirke auf, dem West- und dem Ost-Bezirk. Muslime besuchen die „Yunus Emre Camii“-Moschee in der Industriestraße.

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Wappen
Blasonierung: In Blau über silberner Zinnenmauer drei silberne Türme – der mittlere bezinnt, die beiden kleineren Seitentürme mit rotem Kegeldach und goldenem Knauf; beiderseits des Mitteldachs ein goldenes Vierblatt; unter der Mauer in Rot ein schreitender goldener Löwe.

Das Wappen wurde 1908/09 amtlich gebilligt und am 24. Juli 1975 vom Hessischen Minister des Innern erneut genehmigt. Das Wappen stellt das in einen Schild gesetzte farbige Stadtsiegel dar. Dieses ist seit 1259 bekannt und seit 1266 urkundlich belegt. Es zeigt die Stadt im Bild.

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Städtepartnerschaften

Frankreich: La Charité-sur-Loire, seit 1960
Italien: Cogoleto, seit 1963
Belgien: Oostduinkerke-aan-Zee, inzwischen eingemeindet nach Koksijde, seit 1966
Belgien: Wépion-sur-Meuse, seit 1974
Ungarn: Kecskéd, seit 1989
Deutschland: Neustadt an der Orla, seit 1991

Dem Beispiel anderer Städte folgend, hat Biedenkopf im Jahre 1960 damit begonnen, Verschwisterungen mit anderen europäischen Städten einzugehen, um einen Beitrag zur friedlichen Entwicklung Europas zu leisten. Die erste Städtepartnerschaft wurde mit dem französischen Ort La Charité sur Loire eingegangen.

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Das 50-jährige Jubiläum dieser Verschwisterung ist im Jahre 2010 gewürdigt worden. In der Folge wurde ein Verschwisterungsverein gegründet und weitere Städte aus anderen Nationen konnten in die gelebte europäische Partnerschaft integriert werden; nach der Wiedervereinigung kam mit Neustadt an der Orla auch eine ostdeutsche Gemeinde aus Thüringen hinzu. Als sogenannte 4-Städte-Treffen (später: 5-Städte-Treffen) werden im jährlichen Wechsel gemeinsame Jugendaustauschprogramme mit Feriencamps organisiert.

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Diese werden durch Freundschaftsbesuche zwischen Schulen Biedenkopfs und seiner Partnerstädte ergänzt. Die Feuerwehren aus dem belgischen Küstenort Oostduinkerke und Biedenkopf unterhalten ebenfalls regelmäßige Kontakte. Einzig der Kontakt zur italienischen Gemeinde Cogoleto ist in den letzten Jahrzehnten eingeschlafen.

Zur Würdigung des Engagements in den partnerschaftlichen Beziehungen wurde die Stadt 1985 mit der Ehrenfahne des Europarates ausgezeichnet.

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Neben dem Hinterlandmuseum im Schloss Biedenkopf gehören der Schartenhof in Eckelshausen, das Dorfmuseum Wallau, die Dorfstube Engelbach, ein privates Holder (Traktor)-Museum in Engelbach sowie das ebenfalls private Ikonen- und Textilmuseum „Schenkbarsches Haus Museum“ in der Oberstadt zur Museumslandschaft Biedenkopfs.

Musikalisch erwähnenswert sind die Eckelshausener Musiktage, die in der 21. Kalenderwoche im Mai stattfinden. Nach kurzlebigen Vorgängervereinen unter dem Turnverein und der Feuerwehr existiert seit 1970 in der Kernstadt Biedenkopf ein Spielmannszug als eingetragener Verein, zeitweise mit einer eigenen Jugendabteilung. 1989 wurde die Hessenmeisterschaft errungen.

Biedenkopf verfügt zudem über mehrere Gesangvereine, ein Harmonika-Orchester (gegründet 1956) und eine Mundharmonika-Gruppe. Das Kammerorchester Lahn wurde 1994 gegründet und ist ein Streichorchester, das Kammerkonzerte in der Region gestaltet. Die Weifenbacher Musikanten repräsentieren die jahrzehntelange Tradition der dort ansässigen Musikkapellen. Im „Musikantendorf“ Weifenbach gibt es unter anderem noch drei Gesangvereine, den MGV 1885 Weifenbach, Frauenchor Weifenbach und den gemischten Chor „lets sing“. In allen anderen Stadtteilen sind weitere Laienchöre aktiv. Seit 1954 existiert eine Trachtentanzgruppe in Biedenkopf; zeitweilig mit einer separaten Kindergruppe.

In der Altstadt von Biedenkopf haben sich zahlreiche Fachwerkhäuser erhalten, deren ältestes das landgräfliche Amtshaus an der Kirche ist, das als „Schenkbarsches Haus“ bekannt ist.

Oberhalb der Stadt liegt die Burg Schloss Biedenkopf aus dem 14. Jahrhundert. Heute beherbergt sie das Hinterlandmuseum.

Ein stadtbildprägendes Gebäude ist die denkmalgeschützte evangelische Stadtkirche im alten Stadtkern.

Biedenkopf verfügt über vier Sporthallen in der Kernstadt (Großsporthalle, Sporthalle der Stadtschule, Lahntalhalle des Lahntalschulgymnasiums, Vater-Jahn-Halle des TV 1862 Biedenkopf) sowie eine Großsporthalle in Wallau und eine Turnhalle in Weifenbach. Schwimmmöglichkeiten ergeben sich im Hallenbad im Bürgerhaus (inzwischen Bestandteil einer privaten Hotelanlage) und im Lahnauenbad (Freibad). Hinzu kommt der Perfstausee mit Badestrand im Stadtteil Breidenstein.

Spielstätte des Tennisclubs TC Rot-Weiß 1969 Biedenkopf sind die Tennisplätze neben dem Franz-Josef-Müller-Stadion in der Lahnaue. Ein weiterer Tennisclub - Aue TC - spielte u.a. im benachbarten privaten Aue-Tennis- und Soccercenter. Im Herbst 2011 fusionierten beide Vereine und bilden seitdem den TC Biedenkopf mit circa 200 Mitgliedern. Im Franz-Josef-Müller-Stadion finden Leichtathletikwettbewerbe statt und die Fußball-Heimspiele des VfL 1911 Biedenkopf werden dort auf Kunstrasen ausgetragen. Auf der Bleiche – einem Festplatzgelände an der Lahn gegenüber dem Stadion – finden Reitturniere statt. Eine Reithalle mitsamt Stallungen und Reitplatz, ein Schießstand am Schützenhaus und ein Trimm-dich-Pfad im Kottenbachtal ergänzen das sportliche Angebot der Kernstadt. In heimischen Vereinen sind auch die Schachspieler und Freunde des Budo-Sports organisiert.

In 1992 wurde durch den Zusammenschluss der Kunstturnabteilungen aus den Vereinen TV Biedenkopf, TV Weifenbach, TV Wallau und TuS Niederlaasphe die Kunstturnvereinigung Obere Lahn e. V. gegründet, die mittlerweile mit ihrer ersten Mannschaft in der 2. Bundesliga Nord turnt. Um einen dauerhaften Trainingsbetrieb zu gewährleisten, ist ein Teilbereich der Lahntalhalle für die KTV Obere Lahn e. V. reserviert. Dort sind Geräte zum Kunstturnen fest installiert.

Auf der Sackpfeife, dem „Hausberg“ Biedenkopfs und der höchsten Erhebung des Landkreises Marburg-Biedenkopf (673,3 m, innerhalb des Stadtgebietes/Landkreises um 660 m) betreibt ein städtischer Eigenbetrieb das Freizeitzentrum Sackpfeife unter anderem mit einer Sommerrodelbahn und einem Wintersportzentrum, bestehend aus einer Skipiste mit Flutlichtbeleuchtung, Sessellift und gespurten Langlauf-Loipen. Die Infrastruktur wird mit Hilfe des ortsansässigen Skiclubs Sackpfeife gepflegt; dieser unterhält auch eine vereinseigene Skihütte an der Piste.

Biedenkopf ist die Heimat vieler Kegelvereine; öffentliche Kegelbahnen befinden sich im Gasthaus „Die Esse“ (auch Bowling), im Bürgerhaus und in einem separaten Bau des ehemaligen Hotels „Frauental“. Ein Sportkegelclub war temporär in der zweiten Bundesliga erfolgreich. Aktuell spielt der inzwischen fusionierte Klub als KSG-Hinterland e. V. in der Hessenliga.

Die Volleyballabteilung des TV Biedenkopf wurde in 1971 gegründet und war in den 1980er Jahren so erfolgreich, dass die erste Herrenmannschaft ab der Saison 1985/86 zeitweilig in der 2. Bundesliga spielte.

Alle sieben Jahre findet jeweils von Donnerstag bis Samstag der dritten August-Woche der Grenzgang in Biedenkopf statt. Dieses große Volksfest mit zehntausenden von Besuchern entstand aus der Grenzbegehung, bei der mit den Nachbargemeinden die Grenze der Gemarkung geklärt wurde. Der Grenzgang ist seit 1693 bezeugt. Seit 1839 wandelte er sich zum Volksfest. Der nächste Grenzgang findet im Jahr 2012 statt.

Das Kartoffelbraten, im Volksmund „der Brott“, ist ein typischer Biedenkopfer Brauch, der sich aus der herbstlichen Kartoffelernte entwickelt hat. Auf zahlreichen Waldplätzen werden traditionell im frühen Herbst rohe Kartoffeln in der Glut eines Buchenfeuers gegart. Das Feuer wird aus frisch geschlagenem Buchenholz erstellt, mit dem Ziel, es auf einen Haufen von Glutkohle zu reduzieren. Sobald das Feuer eine hinreichende Menge an Glutkohle ergeben hat, wird vom Feuer die Glutkohle separiert und flächig ausgebreitet. Dann werden die Kartoffeln zunächst „zum Schwitzen“ in die Glut gelegt, damit überflüssiges Wasser aus den Kartoffeln entdampfen kann.

Danach werden die Kartoffeln vollständig mit Glut bedeckt und somit zum Garen gebracht. Nach der Garzeit werden die Kartoffeln dem Feuer mit geeigneten Hilfsmitteln entnommen, ideal sind langstielige und engmaschige Gabeln aus dem Kleinpflasterbau zur Trennung von Glut und Kartoffeln. Die gegarten und ungepellten Kartoffeln werden unter Zugabe von Butter und Salz, sowie mit Beilage von Leberwurst und Salaten, verzehrt. Zum Biedenkopfer Kartoffelbraten werden traditionell ausschließlich drei Salatsorten als Beilage genutzt: Rettichsalat, Zwiebelsalat und Heringssalat. Das Feuer wird von einem Bratmeister am Morgen entzündet, damit am Mittag genügend Glutkohle für das Garen der Kartoffeln zur Verfügung steht. Nach dem Garen der Kartoffeln wird das Feuer und der Gluthaufen weiterhin gepflegt, damit für den Rest des Tages genügend Glut vorrätig ist, denn in der Glutkohle werden im Verlauf des Nachmittags und Abends noch Mettwürstchen und klein portionierte Hackbraten im Speckmantel gegart. Sowohl Würstchen als auch Hackbraten werden zuvor entweder in Butterbrot- und Zeitungspapier (traditionelle Variante) oder in Alufolie verpackt. Dazu reicht man Fassbier (Pils) und klaren (meist Kümmel-) Schnaps.

Im Regionalplan Mittelhessen 2001 ist die frühere Kreisstadt Biedenkopf als Mittelzentrum im ländlichen Raum ausgewiesen. Die Stadt ist Teil der Regionalachse Marburg – Dautphetal – Biedenkopf – (Bad Laasphe). Diese Achse hat zur Aufgabe, die Region zu erschließen, einen Leistungsaustausch zwischen den Mittelzentren zu ermöglichen sowie die Region an das Oberzentrum Marburg und an das Fernverkehrsnetz anzubinden. Dabei soll dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine besondere Bedeutung zukommen. Zusätzlich besteht mit der Achse Dillenburg – Steffenberg – Breidenbach – Biedenkopf eine überörtliche Nahverkehrs- und Siedlungsachse mit regionaler Verbindungsfunktion. Gemeinsam mit Dautphetal und Breidenbach ist Biedenkopf auch als gewerblicher Schwerpunkt ausgewiesen

In Biedenkopf und seinen Ortsteilen ist traditionell der Maschinen-, Modell- und Formenbau stark vertreten. Dazu zählen unter anderem die Meissner AG (Modell- und Werkzeugbau), BANSS Schlacht- und Fördertechnik GmbH oder CFS (Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungssysteme, ehemals Krämer & Grebe Tiromat). Auch die kunststoffverarbeitende Industrie ist in der Stadt ansässig, unter anderem die Firma Elkamet.

Die Tageszeitung mit dem größten Marktanteil in Biedenkopf ist der Hinterländer Anzeiger der Zeitungsgruppe Lahn-Dill. Einen Lokalteil für den Altkreis Biedenkopf gibt auch die Oberhessische Presse aus Marburg heraus. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Anzeigenblättern, wie „Hinterland extra“ von der Oberhessischen Presse, die MAZ (Mittelhessische Anzeigen Zeitung) oder das „Sonntag Morgenmagazin“ aus Gießener Verlagshäusern.

In Biedenkopf besteht eine Polizeistation des Polizeipräsidium Mittelhessen. Untergebracht ist die Station in der ehemaligen Landwirtschaftsschule in der Hospitalstraße mit fünf Dienstgruppen und einer dezentralen Ermittlungsgruppe.

In Biedenkopf ist ein Ortsverband des THW stationiert. Dieser besteht aus einem Zugtrupp, der ersten Bergungsgruppe (B1), der zweiten Bergungsgruppe (B2) und einer Elektrofachgruppe (Fgr E). Zudem gibt es in Biedenkopf eine THW-Jugendgruppe, die zum Stab gehört.

Seit 1868 ist die Existenz einer Freiwilligen Feuerwehr in Biedenkopf belegt. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in der Kreisstadt eine Pflichtfeuerwehr, die im Jahr 1924 wieder durch eine Freiwillige Brandwehr ersetzt werden konnte. Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre konnten die ersten motorisierten Spritzen in Dienst gestellt werden. Die Biedenkopfer Feuerwehr entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einer modern ausgerüsteten Stützpunktwehr. Mit Hilfe von kreis- und landeseigenen Löschgeräten konnte auch bei der Bekämpfung von Großbränden (zum Beispiel nach Fliegerangriffen im Zweiten Weltkrieg auf Frankfurt am Main und Kassel) mitgeholfen werden. Das 50-jährige Jubiläum des Kreisfeuerwehrverbandes Biedenkopf wurde 1954 mit der Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages gewürdigt. Mit freundschaftlichen Beziehungen zu den Feuerwehren der französischen Stadt La Charité sur Loire (ab 1961) und der belgisch-flämischen Stadt Oostduinkerke aan Zee (ab 1968) wurde die Grundlage zur offiziellen Verschwisterung mit diesen Städten gelegt.

Zu Beginn der 1970er Jahre wurde die Organisation der Wehren durch gesetzliche Änderungen als öffentliche Einrichtungen organisiert; vormals galten noch vereinsrechtlichen Strukturen. So wurde ein Stadtbrandinspektor eingesetzt, welcher im Falle eines Einsatzes auch die Befehlsgewalt über die ansonsten selbständigen Wehren der Stadtteile Dexbach, Engelbach, Eckelshausen und Kombach ausübt. 1976 wurde ein großzügiges Gelände in Lahnnähe als Feuerwehrstützpunkt Biedenkopf in Betrieb genommen. Neben einem Trockenturm stehen dort unter anderem Garagen, Werkstätten und Fortbildungsräume zur Verfügung. Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr wird inzwischen durch eine Jugendfeuerwehr ergänzt; aus deren Reihen rekrutiert man den Nachwuchs. Durch immer größere Industrieansiedlungen in Biedenkopf und neue Aufgaben, die der Wehr im Rahmen der Prävention und des Umweltschutzes zufielen, wurde die technische Ausstattung kontinuierlich den gestiegenen Anforderungen angepasst. Heute umfasst der Fuhrpark etwa zwölf Einsatzfahrzeuge inklusive eines Einsatzleitwagens und der 30 Meter-Drehleiter.

In Biedenkopf befindet sich zudem eine Rettungswache des Rettungsdienst Mittelhessen. Die Wache befindet sich im Mühlweg mit guter Verkehrsanbindung direkt an die Umgehungsstraße. Stationiert sind hier zwei Mehrzweckfahrzeuge, eins im 24 Stunden-Dienst, das andere im Tagdienst. Versorgt werden die Stadt Biedenkopf, die Gemeinden Eckelshausen, Kombach, Katzenbach, Wolfgruben, Weifenbach, und Wallau. Nur im Nachtdienst werden die Gemeinden Breidenstein, Breidenbach, Klein-Gladenbach, Wiesenbach, Dexbach und Engelbach zusätzlich von dieser Wache versorgt. Rund 2300 Einsätze pro Jahr werden in diesem Gebiet erbracht.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Biedenkopf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.
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