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Bad Mergentheim (im regionalen Dialekt: Märchedol) ist eine Stadt an der Tauber im Nordosten Baden-Württembergs, etwa 35 km südwestlich von Würzburg bzw. 56 km nordöstlich von Heilbronn. Vor der Bildung des Landes Baden-Württemberg war sie die nördlichste Stadt Württembergs. Heute ist sie nach Wertheim die zweitgrößte Stadt des Main-Tauber-Kreises und ein Mittelzentrum.


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Urheber Oliver Hess.

 


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Bad Mergentheim wurde im Jahr 1058 erstmals erwähnt und war von 1526 bis 1809 Hauptsitz des Deutschen Ordens. Seit 1926 trägt die Stadt die Bezeichnung Bad; seit dem 1. April 1975 ist sie Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Assamstadt und Igersheim hat Bad Mergentheim eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. 

Bad Mergentheim liegt in einer Talweitung der Tauber an der Einmündung der Wachbach. Die Kernstadt liegt direkt an der Tauber, während ein Großteil der Stadtteile in Seitentälern liegt.

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bad Mergentheim. Beginnend im Westen, folgend Norden - Osten - Süden:

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* Main-Tauber-Kreis
o Assamstadt
o Boxberg
o Lauda-Königshofen
o Igersheim
o Weikersheim
o Niederstetten
* Hohenlohekreis
o Mulfingen
o Dörzbach

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Bad Mergentheim besteht neben dem Stadtteil Bad Mergentheim-Stadt (12.488; 1.651,2) mit Bad Mergentheim sowie der abgegangenen Ortschaft Riet aus 13 weiteren Stadtteilen (in Klammer Einwohnerzahlen vom 31. März 2004 und Fläche in ha) und den Stadtteilen zugehörigen Ortsteilen, die seit der Gemeindereform der 1970er Jahre zu Bad Mergentheim gehören.


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Bad Mergentheim-Althausen (596; 1.264,2) mit Althausen sowie der abgegangenen Ortschaft Tainbach oder Deinbuch, Bad Mergentheim-Apfelbach (351; 910,5) mit Apfelbach und dem Gehöft Staatsdomäne Apfelhof sowie die abgegangene Ortschaft Hof, Bad Mergentheim-Dainbach (373, einziger badischer Stadtteil; 727,6), Bad Mergentheim-Edelfingen (1.357; 748,0), Bad Mergentheim-Hachtel (357; 826,1) mit Hachtel sowie der abgegangen Ortschaft Igelstrut, Bad Mergentheim-Herbsthausen (195; 357,4), Bad Mergentheim-Löffelstelzen (1.000; 509,3) mit Löffelstelzen sowie den abgegangenen Ortschaften Kettenburg und Laubertsbronn, Bad Mergentheim-Markelsheim (1.986; 1.511,8) mit Markelsheim sowie der abgegangenen Ortschaft Asbach, Bad Mergentheim-Neunkirchen (850; 255,7), Bad Mergentheim-Rengershausen (484; 1.066,9) mit Rengershausen sowie der abgegangenen Ortschaft Buchele, Bad Mergentheim-Rot (263; 818,3) mit den Ortsteilen Dörtel und Schönbühl, Bad Mergentheim-Stuppach (683; 1.530,1) mit den Ortsteilen Lillstadt und Lustbronn und Bad Mergentheim-Wachbach (1.304; 818,8).

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Mit Ausnahme von Bad Mergentheim-Stadt bilden die Stadtteile mit zugehörigen Ortsteilen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung in den Ortschaften Rot und Stuppach wird die Unechte Teilortswahl entsprechend angewendet, die Stadtteile und Ortsteile bilden jeweils Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. 

Die 14 Stadtteile sind in fünf Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung gegliedert. Wohnbezirk I mit Bad Mergentheim-Stadt, Wohnbezirk II mit Althausen, Neunkirchen, Rengershausen und Stuppach, Wohnbezirk III mit Dainbach, Edelfingen und Löffelstelzen, Wohnbezirk IV mit Apfelbach und Markelsheim und Wohnbezirk V mit Hachtel, Herbsthausen, Rot und Wachbach.

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Bad Mergentheim bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Heilbronn-Franken, in der Heilbronn als Oberzentrum ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Bad Mergentheim gehören noch die Gemeinden im Süden des Main-Tauber-Kreises, und zwar Ahorn, Assamstadt, Boxberg, Creglingen, Igersheim, Niederstetten und Weikersheim.

Mergentheim wurde 1058 als „Mergintaim“ erstmals urkundlich erwähnt (comitatus Mergintaim in pago Tubergewe). 1280 wurden der Siedlung die Zollrechte von Herzog Johann von Lothringen zuerkannt. Am 2. Juli 1340 wurde Mergentheim auf Bitten des Deutschmeisters Wolfgang von Nellenburg durch Kaiser Ludwig den Bayern zur Stadt erhoben. Von 1526 bis 1809 war Mergentheim Hauptsitz des Deutschen Ordens (Sitz des Hochmeisters). Seit 1809 gehörte die Stadt zum Königreich Württemberg. Im gleichen Jahr wurde Mergentheim Sitz eines Oberamtes. 1826 wurden die Heilquellen wiederentdeckt, aufgrund deren Mergentheim zur Badestadt wurde. 1926 wurde Mergentheim das Prädikat Bad verliehen. 1938 wurde das Oberamt Mergentheim in den Landkreis Mergentheim überführt.

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In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Bad Mergentheimer Synagoge verschmutzt und demoliert. So wurden beispielsweise – wie an vielen anderen Synagogen – auch hier die Fenster zerstört, gleiches passierte mit den Schaufenstern des Schuhgeschäfts Springmann in der Bahnhofstraße durch NSKK- und SA-Angehörige.


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Etliche jüdische Männer wurden in „Schutzhaft“ genommen. 1978 wurde ein Denkmal zu diesen Geschehnissen auf dem Gelände der evangelischen Kirchengemeinde aufgestellt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Bad Mergentheim zur Amerikanischen Besatzungszone. Die amerikanische Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP). Die meisten von ihnen stammten aus Litauen.

Der Landkreis Bad Mergentheim bestand bis zur Kreisreform zum 1. Januar 1973, als der Bestandteil des neuen Main-Tauber-Kreises wurde. Dadurch verlor Bad Mergentheim seine Funktion als Kreisstadt zugunsten von Tauberbischofsheim.

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Ab 1972 wurden im Zuge der Gemeindereform 13 bis dato selbstständige Gemeinden, teilweise mit weiteren zugehörigen Wohnplätzen, nach Bad Mergentheim eingemeindet. Infolgedessen überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bad Mergentheim 1975 die Grenze von 20.000.


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Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg mit Wirkung vom 1. April 1975 beschloss.

Von 1962 bis 1993 war in der Stadt die Panzerbrigade 36 „Mainfranken“ der Bundeswehr stationiert.

Das Gebiet der Stadt Bad Mergentheim gehörte ursprünglich zum Bistum Würzburg. Die Reformation konnte sich zunächst nicht durchsetzen, doch wurde während der Schwedenzeit das lutherische Bekenntnis eingeführt, als der katholische Pfarrer zum Protestantismus übertrat. Die Gottesdienste wurden zunächst in der St. Johannis-Kirche, dann in der Marienkirche abgehalten.

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Die katholischen Gottesdienste wurden in jener Zeit in der Schlosskirche gehalten. Nach Rückkehr des Hochmeisters von Stadion wurde die Stadt jedoch wieder fast vollständig rekatholisiert. Die Gemeinde gehörte zunächst noch zum Bistum Würzburg, wurde dann nach dem Übergang an Württemberg ab 1814 Teil des Generalvikariats Ellwangen, bevor sie 1821/1827 der neu gegründeten Diözese Rottenburg (heute Rottenburg-Stuttgart) zugeordnet wurde.


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Bad Mergentheim wurde Sitz eines Dekanats. Die heutigen Pfarrgemeinden im Stadtgebiet gehören zu zwei Seelsorgeeinheiten. Zur Seelsorgeeinheit 1a gehören die Gemeinden St. Gumbert Apfelbach, St. Johann Baptist Bad Mergentheim mit Filialkapelle in Edelfingen, Zur heiligsten Dreifaltigkeit Löffelstelzen und St. Kilian Markelsheim, zur Seelsorgeeinheit 1b gehören die Gemeinden Maria Krönung Stuppach, St. Leonhard Rengershausen, Filialkirchengemeinde St. Pius Laibach, St. Georg Wachbach, St. Petrus und Paulus Rot und Filialkirchengemeinde Mariä Himmelfahrt Hachtel. Der ehemals badische Stadtteil Dainbach hat eine neugotische katholische Kapelle aus dem Jahr 1900. Die Gemeindeglieder gehören zur ebenfalls badischen Nachbarpfarrei Unterschüpf und damit zum Erzbistum Freiburg. Die Stadtteile Althausen, Neunkirchen und Herbsthausen sind überwiegend evangelische Orte.

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Nach dem Übergang an Württemberg gründete sich in Bad Mergentheim wieder eine protestantische Gemeinde, welche 1815 die Schlosskirche als Gottesdienstraum zuerkannt bekam. Einen eigenen Pfarrer erhielt die Gemeinde ab 1825.

Die Gemeinde ist von Anfang an Glied der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Bad Mergentheim wurde seinerzeit zwar Sitz des Oberamtes, die kirchliche Verwaltung, das Dekanatamt, war und blieb jedoch in Weikersheim. Daher gehört die Kirchengemeinde Bad Mergentheim bis heute zum Kirchenbezirk Weikersheim.

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Neben der Kernstadtgemeinde Bad Mergentheim gibt es in den Stadtteilen Althausen, Edelfingen, Herbsthausen, Markelsheim, Neunkirchen und Wachbach jeweils eine eigene evangelische Kirchengemeinde bzw. Kirche. Letztere ist auch für Hachtel zuständig. Die evangelische Kirchengemeinde Dainbach gehört bis heute zur Evangelischen Landeskirche in Baden (Kirchenbezirk Boxberg).

Neben den beiden großen Kirchen sind in Bad Mergentheim auch freikirchliche Gemeinden vertreten, darunter eine Gemeinde der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten und die 1991 gegründete Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten). Auch eine neuapostolische Gemeinde ist in Bad Mergentheim ansässig. Des Weiteren gibt es ein Gemeinschaftshaus der Bahai und eine Altpietistische Gemeinschaft.

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Juden gab es in Mergentheim seit dem Mittelalter. Sie wurden vom Deutschen Orden zugelassen, auch um dessen wirtschaftlichen Interessen zu dienen. Mit ca 5 % in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lag ihr Bevölkerungsanteil weit über dem Durchschnitt des Deutschen Reiches (knapp 1 %). Die Geschichte bis hin zur Zerstörung durch den Nationalsozialismus (Vertreibung und Ermordung) wird in dem Buch Die letzten Mergentheimer Juden von Hermann Fechenbach geschildert, einem nach England emigrierten Maler.

Folgende Gemeinden wurden nach Bad Mergentheim eingegliedert. Soweit nicht anders angegeben gehörten alle zum Landkreis Mergentheim:
* 1. Januar 1972: Althausen, Apfelbach, Löffelstelzen, Markelsheim, Neunkirchen
* 15. Februar 1972: Rengershausen, Stuppach
* 1. Dezember 1972: Dainbach (Landkreis Tauberbischofsheim)
* 1. September 1973: Herbsthausen, Rot
* 31. Dezember 1974: Hachtel, Wachbach
* 1. Januar 1975: Edelfingen

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Als Große Kreisstadt unterliegt Bad Mergentheim der Fachaufsicht des Regierungspräsidiums. Der sonst für die Kommunalaufsicht zuständige Landkreis ist lediglich für die Rechtsaufsicht zuständig. Dies führt zu einer größeren Unabhängigkeit im Vergleich zu anderen kreisangehörigen Städten und Gemeinden.

1998 wurde in Bad Mergentheim zum ersten Mal ein Jugendgemeinderat gewählt. Dieser wird alle zwei Jahre von den Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren gewählt. Jeweils sieben der 14 Mitglieder kommen aus dem Stadtgebiet und aus den Ortsteilen. 

An der Spitze der Gemeinde stand ursprünglich der Schultheiß. Nach der Stadterhebung trat an dessen Stelle der Oberamtsbürgermeister und der Unterbürgermeister. 1784 wurde die Stadtverwaltung umgebildet. Danach gab es ein Stadtgericht mit einem Stadtschultheißen als Vorsitzenden. Ihm standen 3 Assessoren zur Seite.

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Nach dem Übergang an Württemberg leitete der Stadtschultheiß, später der Bürgermeister die Stadtverwaltung. Seit 1. April 1975, als Bad Mergentheim Große Kreisstadt wurde, trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von der wahlberechtigten Bevölkerung auf 8 Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats, welcher ebenfalls von der wahlberechtigten Bevölkerung auf 5 Jahre gewählt wird.

Das Wappen der Stadt Bad Mergentheim zeigt „in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, belegt mit einem goldenen Kreuz, im goldenen Herzschild ein schwarzer Adler; in den Winkeln oben je ein sechsstrahliger, sinkender roter Stern, unten je eine fünfblättrige rote Rose“. Die Stadtflagge ist rot-weiß.

Das Stadtwappen ist schon viele hundert Jahre alt und wurde in der Blasonierung 1942 offiziell festgelegt. Es handelt sich um das Hochmeisterkreuz, das vom Hochmeisterwappen abgeleitet ist. Die Sterne und Rosen sind Symbole Mariens, welche Patronin des Ordens ist. Die Stadtflagge wurde erst am 17. April 1967 durch das Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. 

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Bad Mergentheim unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
* Digne-les-Bains, Alpes-de-Haute-Provence, Frankreich, seit 24. Juni 1962
* Sainte-Marie-du-Mont, Basse-Normandie, Frankreich, seit 28. Mai 1967 (Partnerschaft mit dem 1975 eingemeindeten Stadtteil Edelfingen)
* Fuefuki, Japan - „Fahnenfreundschaft“ mit der ehemals eigenständigen Gemeinde Isawa, seit 26. Mai 1991 - Bekräftigung der Freundschaft mit Fuefuki am 17. Oktober 2007
* Borgomanero, Provinz Novara, Italien, seit 10. September 2005

Bad Mergentheim ist über die Bundesautobahn 81 Würzburg - Stuttgart (Anschlussstellen Boxberg, Ahorn oder Tauberbischofsheim) zu erreichen.

Das Stadtgebiet wird durch die Bundesstraßen B 19 (Eisenach - Mellrichstadt - Würzburg - Bad Mergentheim - Ulm - Oberstdorf) und die B 290 (Tauberbischofsheim - Bad Mergentheim - Aalen, Ostalbkreis) erschlossen.

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Der Bahnhof Bad Mergentheim liegt an der Eisenbahnlinie Aschaffenburg –Miltenberg –Wertheim –Lauda –Bad Mergentheim –Crailsheim (Taubertalbahn/ Maintalbahn). Die Strecke wird seit dem 1. Januar 2006 von der WestFrankenBahn im Stundentakt betrieben. Über die Bahnhöfe Würzburg und Crailsheim wird die Tauberbahn an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angebunden. Seit 2004 gibt es im Fahrplan jedoch Einschränkungen an Wochenenden. Die Bahnstrecke ist zur Zeit von der Stilllegung bedroht. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien im Auftrag der Verkehrsgemeinschaft Main-Tauber (VGMT) im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN).

Der Stadtteil Markelsheim ist ein renommierter Weinort im Taubertal und Sitz der Weingärtner Markelsheim eG. Bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde auch in Bad Mergentheim Wein angebaut. Der Anbau in Bad Mergentheim wurde aufgrund von Schäden und mangelnder Pflege (Kriegsfolgen) sowie akutem Reblausbefall und fehlendem Kapital eingestellt. Teile der ehemaligen Weinberge wurde in späteren Jahren für den Ausbau des Kurbetriebs benutzt.

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Am 13. Oktober 1826 entdeckte der Schäfer Franz Gehring die heutige Wilhelmsquelle. In den Folgejahren wurden weitere Quellen erschlossen, so stehen heute drei Trinkquellen mit Mineralwasser, und eine Badequelle mit Sole zur Verfügung.
* Wilhelmsquelle, Natrium-Calcium-Sulfat-Chlorid-Wasser, Bohrtiefe 9 m
* Karlsquelle, Natrium-Chlorid-Sulfat-Wasser, auch in Flaschen erhältlich, Bohrtiefe 27 m
* Albertquelle, Natrium-Chlorid-Sulfat-Säuerling, Bohrtiefe 31 m
* Paulsquelle, Natrium-Chlorid-Säuerling, nur für Badetherapie, Bohrtiefe 550 m

In Bad Mergentheim erscheint als Tageszeitung die Tauber-Zeitung, eine Lokalausgabe der Südwest Presse. Eine weitere lokale Tageszeitung ist die Ausgabe Bad Mergentheim der Fränkischen Nachrichten aus Tauberbischofsheim, die ihrerseits wiederum ihre überregionalen Seiten vom Mannheimer Morgen beziehen.

Der Sender Radio Ton betreibt in Bad Mergentheim ein Zweit-Studio, das Lokalnachrichten liefert.

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In der Nähe des Ortsteils Löffelstelzen (am Ketterwald) befindet sich bei 9° 47′ 1″ östliche Länge, 49° 30′ 30″ nördliche Breite ein Stahlbetonturm für die Abstrahlungen von Fernseh- und Hörfunkprogrammen im Bereich des Südwestrundfunks (SWR). Der Grundnetzsender versorgt hauptsächlich den Main-Tauber-Kreis sowie angrenzende Gebiete. Auf UKW werden mit 10 kW folgende Programme gesendet: SWR1 Baden-Württemberg (87,8 MHz), SWR2 (93,2 MHz), SWR3 (99,7 MHz), SWR4 Baden-Württemberg (105,5 MHz) sowie DASDING (100,5 MHz) mit 40 Watt und Radio Ton (103,5 MHz) mit 20 kW. Im DAB Frequenzblock 12B werden die landesweiten Programme von Digital Radio Südwest mit 8 kW gesendet. Im TV sendet Das Erste auf Kanal 48 mit 100 kW.

Bad Mergentheim hat ein Notariat und ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Ellwangen und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört. Ferner hat es eine Außenstelle des Finanzamts Tauberbischofsheim und eine Außenstelle (Kfz-Zulassungsstelle) des Landratsamts Main-Tauber-Kreis.

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Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Mergentheim des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Bis Mitte der 90er Jahre war Bad Mergentheim zudem Garnisonsstadt sowie Standort der Panzergrenadierbrigade 36 sowie weiterer Einheiten der 12. Panzerdivision.

Die Tauber ist ein linker und südlicher Nebenfluss des Mains. Ihr gesamter Lauf liegt in Franken.

Der Name wird auf das keltische Wort dubra für (dunkles) Wasser zurückgeführt. Andere Ableitungen erklären ihn durch Dubron (keltisch) mit der Bedeutung schnell dahineilendes Wasser. Im heutigen Walisisch (Kymrisch) steht DwFR einfach für das Wort Wasser. Mehrere Ortsnamen Dover in Großbritannien gelten als anglisierte Formen davon. In Großbritannien findet sich auch die Ortsbezeichnung Doverdale (ein Parish nahe Droitwich, ein Ort in Worcestershire), die dem Wort Taubertal nicht nur klanglich und äußerlich ähnelt, sondern wahrscheinlich eine analoge Wortherkunft besitzt (Dover und Tauber beide aus kelt. Dubr-, Dale und Tal beide später hinzugefügter germanischer erläuternder Wortteil).

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Die Tallinie der Tauber zeichnet einen früheren Nebenfluss der Urdonau nach, der entgegen der heutigen Fließrichtung nach Südosten floss. Zu ihm gehörten auch Teile des heutigen Mainvierecks. Vor dem Pleistozän war das Taubertal breiter und flacher. Das heutige enge Tal bildete sich erst während der Kaltzeiten in Verbindung mit weiträumigen tektonischen Hebungen. Vermutlich war das Taubertal auch in die Talverschüttungsphasen des Mains einbezogen. Auch jüngste Formungsprozesse im Taubertal sind ablesbar. Beispielsweise liegt die Grünsfeldhausener Achatiuskapelle heute mehr als drei Meter unter dem Niveau der Talaue, was auf die Ablagerung von Auenlehm zurückzuführen ist, die im Verlauf mehrerer Jahrhunderte die Talsohle um mindestens neun Meter erhöhte.

Während der 1970er-Jahre erreichte eine Meinungsverschiedenheit zwischen Wettringen in Bayern und Weikersholz bei Rot am See in Baden-Württemberg über die Frage, wo der Ursprung der Tauber tatsächlich liege, ihren Höhepunkt. Da der Klingenbrunnen bei Weikersholz die oberste Quelle ist, die ständig schüttet, wird dieser Brunnen seit 1976 als Ursprung der Tauber angesehen.

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Weniger als einen Kilometer unterhalb ihrer Quelle wechselt die Tauber ins bayerische Mittelfranken über und fließt dann in nordnordöstlicher Richtung durch Wettringen und Diebach nach Gebsattel, mit einem kurzen Abschnitt in Baden-Württemberg an der Thomasmühle (Gemeinde Rot am See). Ab Gebsattel richtet sie ihren Lauf nach Nordnordwesten. Nach dem Zufluss der Schandtauber beginnt sie, ihr Tal tief in die Schichten des Muschelkalks einzugraben, anfangs in engen Schlingen.

In einer dieser Schlingen zieht sie an Rothenburg ob der Tauber vorbei, das zu ihrer Rechten 50 Meter über dem Talboden liegt. Unterhalb von Tauberzell wechselt sie an der Holdermühle nach Baden-Württemberg und fließt an Archshofen und Craintal vorbei, dann durch die Stadt Creglingen. Noch einmal durchquert sie um Bieberehren, Röttingen und Tauberrettersheim in einem nach Norden gerichteten Bogen bayerischen Boden (Unterfranken), bevor sie endgültig nach Baden-Württemberg übertritt.

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Unterhalb Weikersheims fließt sie dabei zunächst auf einem kurzen Stück in Richtung Westen, kehrt sich aber schon beim etwa 10 km (Luftlinie) entfernten Bad Mergentheim nach Nordwesten und behält diesen Kurs forthin bei. Ihr Tal weitet sich auf seinen nächsten über 20 km mehr und mehr; zwischen Tauberbischofsheim und Werbach erreicht der Talgrund dabei seine maximale Breite von etwa anderthalb Kilometern.

Gleich unterhalb von Werbach verengt es sich wieder auf mancherorts fast nur ein Zehntel dieses Werts, der Fluss schafft sich hier wiederum ein tiefes Mäandertal, diesmal im Buntsandstein. Dieser windungsreiche und besiedlungsarme Abschnitt zieht sich über 23 Flusskilometer lang hin (Luftlinie nur etwas über 12 km), an seinem Ende erreicht die Tauber schließlich Wertheim und mündet dort von links in den Main.

Von der Klingenbrunnen-Quelle bis zur Mündung hat der Fluss eine Länge von 131 Kilometern.

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Das Einzugsgebiet der Tauber beträgt ungefähr 1.800 Quadratkilometer, von denen 660 in Bayern liegen. Wichtigste Nebenflüsse sind die Gollach bei Bieberehren, die Vorbach bei Weikersheim, die Umpfer bei Königshofen sowie der Grünbach bei Gerlachsheim. Weitere Zuflüsse mit Längen zwischen 10 und 20 km sind Herrgottsbach (in Creglingen), Steinach (bei Bieberehren), Nassauer Bach (bei Schäftersheim), Aschbach (bei Elpersheim/Markelsheim), Wachbach (in Bad Mergentheim), Balbach (bei Unterbalbach), Brehmbach (in Tauberbischofsheim) und Welzbach (bei Werbach).

Das mittlere und weite Teile des unteren Taubertal beherbergen eine Flora, die an sommertrockene Verhältnisse angepasst ist. Hier treffen wärmeliebende Pflanzen aufeinander, deren ursprüngliche Heimat zum einen die osteuropäischen Steppenheiden und zum anderen die mediterranen Trockenrasen sind. Da hier der Weinbau in nicht allzu großem Umfang betrieben wird, sind einige dieser Pflanzen an verschiedenen Standorten noch in ausreichender Zahl anzutreffen. Charakteristisch für viele Trockenrasen ist der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum), er kann große Flächen überziehen. Die Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) hat mehrere Vorkommen, die aber oft nur aus wenigen Pflanzen bestehen. Die Osterluzei (Aristolochia clematitis) ist regelmäßig anzutreffen.

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Das Apenninen-Sonnenröschen (Helianthemum apenninum) wurde bereits mehrfach nachgewiesen, es ist aus dem unteren Maintal eingewandert. Der Diptam (Dictamnus albus) wächst vornehmlich an Waldsäumen zahlreich. Das Federgras (Stipa pennata) und der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) besitzen nur wenige Standorte mit größeren Beständen. Bisher wurden nur sehr wenige Exemplare des Affen-Knabenkrauts (Orchis simia) gefunden. Möglicherweise wurde es angesalbt.

Das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) ist wesentlich häufiger. Ebenfalls sehr selten ist das Brandknabenkraut (Orchis ustulata), erst 2005 wurde es wieder nachgewiesen. Hoch über dem Taubertal bei Werbach befindet sich eines der wenigen Vorkommen des Lothringer Leins (Linum leonii) in Deutschland. Der Schmalblättrige Lein (Linum tenuifolium) ist etwas öfter anzutreffen. Im Taubertal gibt es mittlerweile mehr als 30 Naturschutzgebiete, weshalb bedrohte Pflanzenarten hier ein geschütztes Terrain finden.

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Die im Taubertal häufig vorkommenden Steinriegel- und Magerrasenlandschaften beherbergen nicht nur eine an Trockenheit angepasste Flora, sondern auch eine Vielzahl an Wärme liebenden Tieren. So kann an sehr warmen Junitagen in der Gegend um Lauda-Königshofen der Schmetterlingshaft beobachtet werden. Zauneidechse, Rot- und Blauflügelige Ödlandschrecken tanken auf den sich bei sonnigem Wetter schnell aufheizenden Steinriegeln Energie, während der Schwalbenschwanz mit Vorliebe die Blüten auf den umliegenden Trockenrasen besucht.

Für die in der Tauber vorkommenden Fischarten wurden an 25 der 28 Wehre die bestehenden Aufstiegshindernisse beseitigt. Das Reicholzheimer Wehr und das Wehr an der Eulschirbenmühle bei Gamburg wurden mit einem sogenannten Umgehungsgerinne ausgestattet. Im Verlauf der Tauber zwischen Bronnbach und Reicholzheim wurden Seitengewässer als Ausgleichsmaßnahme geschaffen, die mittlerweile Biotope unter anderem für Gelbrandkäfer, Schilfrohrsänger und seit 2006 für den Biber darstellen.

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Weiterhin kommen im Taubertal in Baden-Württemberg noch die Groppe und in Bayern zusätzlich der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der Hirschkäfer, die Mopsfledermaus und das Große Mausohr vor.

Das Taubertal ist bekannt für seinen Weinbau. Es werden die Sorten Müller-Thurgau, Silvaner, Kerner, Dornfelder, Acolon, Schwarzriesling und die Spezialität Tauberschwarz angebaut, seit etwa 2000 auch die Rebsorte Zweigelt. Die Tauber fließt durch drei Anbaugebiete, durch den badischen Bereich Tauberfranken zwischen Wertheim und Lauda-Königshofen, den württembergischen in der Mitte (Markelsheim, Weikersheim und Schäftersheim) und bayerisch-fränkischen im Oberlauf bei Tauberrettersheim, Röttingen und von Tauberzell bis Rothenburg ob der Tauber. Daneben spielt der Fremdenverkehr eine bedeutende Rolle.

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Besonders bekannt ist der Radweg „Liebliches Taubertal“ von Rothenburg ob der Tauber bis Wertheim am Main, sehenswert ist – neben den Städten – außerdem Kloster Bronnbach im unteren Taubertal mit sehr vielen terrassierten Uferhängen.

In den größeren Städten haben sich auch größere Industriebetriebe entwickelt, vorherrschend sind die holzverarbeitende (etwa Weinig und Vereinigte Spezialmöbelfabriken in Tauberbischofsheim, Ruppel GmbH in Lauda, Bembé Parkett GmbH & Co. KG in Bad Mergentheim) und die Glasindustrie (v.a. in Wertheim) sowie der (Fein-)Maschinenbau (etwa TREPEL Airport Equipment GmbH, die LAUDA Messgeräte oder die Richard Kablitz & Mitthof GmbH).

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Mit dem Bahnhof in Lauda befindet sich im mittleren Teil des Taubertals ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Hier kreuzt sich die in Nord-Südrichtung verlaufende zweigleisige und elektrifizierte Hauptstrecke von Würzburg nach Heilbronn (und weiter nach Stuttgart oder nach Heidelberg) mit der von Nordwest nach Südost verlaufenden eingleisigen und nichtelektrifizierten Taubertalbahn zwischen Wertheim und Weikersheim (früher auch bis nach Creglingen), die dem Verlauf der Tauber folgt.

Ebenfalls der Tauber folgt im mittleren Bereich des Taubertals die B 290 zwischen Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim. Im übrigen Verlauf des Tals wird das Tal durch Landesstraßen erschlossen. Teile davon sind Bestandteil der touristisch bedeutenden Romantische Straße, die in Rothenburg ob der Tauber über eine Tauberbrücke von 1330 führt.

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Bei Tauberbischofsheim überquert die Bundesautobahn 81 das Taubertal und gewährt Anschluss an die B 290. Die Taubertalbrücke genannte Balkenbrücke in Hohlkastenform wurde 1968 erbaut. Sie hat eine maximale Pfeilerhöhe von 13 m bei Standardspannweiten von 55 m.

Zu Beginn der Elektrifizierung wurden entlang der Tauber mehrere Gleichstrom-Elektrizitätswerke zur örtlichen Stromversorgung der anliegenden Städte mittels Wasserkraft betrieben. Das erste Elektrizitätswerk im Taubertal war die sogen. Taubermühle in Lauda, die 1889 den Betrieb aufnahm. Weitere Elektrizitätswerke bestanden etwa in Bad Mergentheim (ab 1909), Bronnbach, Rothenburg, Röttingen und Tauberbischofsheim.

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Zwischen 1920 und 1950 wurden diese Kleinkraftwerke überwiegend zugunsten von meist größeren und weiter entfernt stehenden Wechselstromkraftwerken aufgegeben. Heute sind jedoch noch oder wieder mehrere Kleinanlagen in Betrieb, die ihren Strom durch Wasserkraft aus der Tauber erzeugen:

Elektrizitätswerk & Kraftwerk Rothenburg ob der Tauber, betrieben von den Städtischen Werken Rothenburg.

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Elektrizitätswerk Müller in Tauberrettersheim.
Mühle & Elektrizitätswerk Karl Kuhn, das seit 1898 den Ort Markelsheim mit Strom versorgt.
Wasserkraftanlage an der Tauber für die Stadtwerke Wertheim, ein neues Kraftwerk, das seit 1992 von Elektrizitätswerk Linner in Engelsberg betrieben wird.

In Hochhausen bei Tauberbischofsheim ist außerdem heute noch eine von zwei 65 kW-Turbinen einer ehemaligen Mühle betriebsbereit, die noch zur Stromversorgung des ehemaligen Mühlengebäudes (heute Wohnhaus) dient.

Das Taubertal wurde seit etwa dem 6./5. Jahrhundert vor Christus von Kelten besiedelt. Neben keltischen Kleinfunden ist das bedeutendste Zeugnis keltischer Siedlungskultur der keltische Ringwall (Oppidum Finsterlohr) auf der Höhe der Tauberspitze bei Finsterlohr/Burgstall. Die heute mit einem ausgeschilderten Wanderweg erschlossene Anlage gilt als die größte ehemalige keltische Fluchtburg in Süddeutschland. Weiterhin sind keltische Toponyme der Name der Tauber selbst (siehe oben) sowie der Ortsname Lauda, der nach Karl Schreck als auf kelt. „Lutuhezi“ zurückgehend gedeutet wird.

Ab dem ersten Jahrhundert vor Christus gerieten die Kelten zunehmend unter den Druck zwischen den nordwärts gerichteten Aktivitäten des Römischen Reichs und den aus dem Norden herandrängenden Germanenstämmen, so dass sie viele solcher Fluchtburgen anlegten.

Mit der letzten Vorverlegung des Obergermanisch-Rätischen Limes durch Antonius im 2. Jahrhundert wurde der Taubergrund unmittelbares Limesvorland, das nächste Kastell in Osterburken war nur etwa zwanzig Kilometer von der Tauber entfernt.

Regem Handel im Limesvorland verdanken sich zahlreiche römische Münzfunde bei Haus-um- und -Neubauten, vor allem im 20. Jahrhundert. Ab dem ersten Jahrhundert haben alemannische Siedler aus Norden kommend die Maingegend und den Taubergrund übernommen, seit dem 5. Jahrhundert verdrängten fränkische Siedler die Alemannen (Schlachten bei Zülpich 496 und weitere am Oberrhein bis 506), die teils nach weiter südlich auswichen.

Durch die Franken erfolgte die Gründung eines nach ihnen benannten Herzogtums und an der Tauber eine große Zahl an neuen Siedlungen. Vor allem die auf -heim und -hausen auslautenden Ortsnamen (Wertheim, Waldenhausen, Reicholzheim, Niklashausen, Hochhausen, Bischofsheim, Dittigheim, Distelhausen, Gerlachsheim, Markelsheim, Elpersheim, Weikersheim, Tauberrettersheim) geben sich als fränkische Gründungen zu erkennen (Mergentheim ist eine Umbildung der Neuzeit aus Mergenthal).

Im Mittelalter, als die auf Karl den Großen zurückgehende Gauverfassung bestand, bildete der größte Teil des Taubergrundes und seiner Umgebung unter dem Namen Taubergau einen der größten Gaue des Herzogtums Franken. In den historischen Dokumenten finden sich verschiedene Schreibweisen dafür wie Tubergewe, Tubergowe, Tuberegewe, Tubargewe, Thubargowe, Dubragaoe und die lateinische Form Dubragagensis pagus.

Die Stadt Rothenburg o.d.T. (d.h. ob der Tauber) gehörte allerdings schon damals nicht zum Taubergau (wie auch heute nicht zum Main-Tauber-Kreis), sondern zum Mulachgau. Anfangs waren die Gaue zugleich Grafen zugeordnet, um etwa 1100 herum löste sich diese Zuordnung langsam auf und Bezeichnungen wie Taubergau wurden zu einer Landschaftsbezeichnung ohne politische Bedeutung.

Schon 1058 wurde der Taubergau neben einer Grafschaft Mergintaim genannt. Als Herrscher sind für den Taubergau dokumentiert: 807 Graf Audulf (der Seneschall und Küchenmeister Karls des Großen, später auch Statthalter in Baiern war), 962, 972 und 973 Graf Gerung, 1018 und 1054 Hezilo, vermutlich vom Geschlecht Weikersheim-Hohenlohe, das nach und nach große Teile des Taubergaus und Gebiete an Jagst und Kocher in seinen Besitz brachte.

Im Mulachgau am Tauberoberlauf findet 970 ein Adliger namens Reiniger Erwähnung, der in Detwang im gleichen Jahr eine Pfarrei errichtete. 1079 tritt im Taubergau urkundlich erstmals ein Heinrich von Luden (Lauda) auf, 1153 Konrad von Weikersheim-Hohenlohe, 1192–1209 Heinrich von Hohenlohe. Bis ins 14. Jahrhundert hielten die Hohenlohe im Taubertal das Geleitrecht an den dortigen Straßen, 1418 verlieh Kaiser Sigismund Albrecht von Hohenlohe die unumschränkte Gerichtshoheit für das gesamte Territorium, 1495 wurde Hohenlohe Grafschaft.

 

In der Neuzeit wurde das Gebiet an der Tauber politisch immer mehr fragmentiert, die Hohenlohe gaben ihre Besitzungen im Taubertal weitgehend an andere Herrschaften ab, außerdem fanden von 1555 bis 1806 fortwährend Teilungen der Linien der Hohenlohe statt. Die Gebietszugehörigkeiten wechselten schließlich häufig von Ort zu Ort. Die bedeutendsten Herrschaften waren die Grafschaft Wertheim, die Kurpfalz, der Deutsche Orden (mit Sitz und Schloss in Bad Mergentheim), das Fürstbistum Würzburg (unter dem Lauda Oberamtsstadt für die anderen zu Würzburg gehörenden Ortschaften des Taubergrundes wurde), das Kurfürstentum Mainz (zu dem etwa Königshofen gehörte) und die Reichsstadt Rothenburg.

Trotz dieser politischen Zersplitterung blieb das Taubertal ein bedeutender Verkehrs-, Wirtschafts- und Handelsraum, der vor allem im Weinbau eine starke Stellung hatte, sowohl als Produzent wie auch als Handelsknoten, wo sich die Weinhandelsroute entlang der Tauber nach Nordwesten (Kurpfalz, Trier) und dazu senkrecht zwischen Zentral-Württemberg und Mainfranken kreuzten (Tauber-Furt bei Königshofen, später Brücke in Lauda).

Durch die Napoleonischen Kriege und den daraus folgenden Umwälzungen, die im Heiligen Römischen Reich zum Reichsdeputationshauptschluss führten, kamen in den Jahren 1803 bis 1806 die Ämter (Tauber-)Bischofsheim, Lauda und vor allem Gemeinden nördlich von Tauberbischofsheim an das kurzlebige Fürstentum Leiningen. Zeitgleich kamen Orte im südlichen und östlichen Teil der Tauber zusammen mit dem überwiegenden Teil von Mainfranken an Bayern. 1806 kam der gesamte Norden des Taubertals einschließlich Leiningen aufgrund geschickter badischer Diplomatie in Frankreich 1806 an Baden, der mittlere Teil – außer vier kleinen Orten zwischen Creglingen und Weikersheim, die 1803 an Bayern gefallen waren (Klingen, Bieberehren, Röttingen und Tauberrettersheim) – kam 1810 als Oberamt Mergentheim der Landvogtei an der Jagst an das Königreich Württemberg, und der Südosten fiel mit dem Oberlauf der Tauber bis Tauberzell bei Rothenburg an das Königreich Bayern. Die Grenze zwischen Baden und Württemberg verlief seitdem an der Tauber zwischen den Orten Unterbalbach (badisch) und Edelfingen (württembergisch), während die Tauber durch die neue Grenzziehung viermal zwischen Württemberg und Bayern hin und her wechselte. Paradoxerweise führte diese Gebietskonsolidierung zu einem deutlichen wirtschaftlichen Rückschlag und einem Bedeutungsverlust für den Taubergrund. Alle Städte und Gemeinden waren nun Hinterland eines von drei jeweils großflächigen Ländern und hatten plötzlich durchweg eine extreme Randlage in ihrem neuen Staat. Die ehemals wohlhabenden würzburgischen Orte um das Oberamt Lauda verloren ihre Beziehungen zum 40 km entfernten Würzburg und hatten jetzt eine Hauptstadt, die dreimal so weit entfernt und kein traditioneller Weinabnehmer war. Bad Mergentheim wurde gar von einer Art Hauptstadt (Sitz des Deutschen Ordens) zu einem Kleinstädtchen am nördlichsten Rande des Königreichs Württemberg, desgleichen Rothenburg, dessen Niedergang allerdings bereits im 30-jährigen Krieg eingesetzt hatte.

Nach vielen Änderungen und Neuzuschnitten in der kleinteiligen Ämterzuordnung des Taubertals im Zeitraum 1806 bis 1938 wurde 1939 der nördliche Teil zum Landkreis Tauberbischofsheim, der mittlere zum Landkreis Mergentheim, der südöstliche kam zum Landkreis Rothenburg ob der Tauber, und die vier o.g. kleinen Orte gehören seither zum Landkreis Würzburg. Im gleichen Jahr erfolgte eine Ebene höher eine neue Gliederung in Reichsgaue, die auf die Gaueinteilung der NSDAP von 1925 basierte und außer dem Namen Gau nichts mit der Gaueinteilung des mittelalterlichen Reiches zu tun hatte. Das nördliche Taubertal gehörte damit bis 1945 zum Reichsgau Baden mit der Gauhauptstadt Straßburg, der mittlere Teil zum Reichsgau Württemberg-Hohenzollern (Stuttgart), der Abschnitt der vier kleinen unterfränkischen Orte zum Reichsgau Mainfranken (Würzburg) und der südöstliche Abschnitt am Oberlauf der Tauber zum Reichsgau Franken (Nürnberg). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte das gesamte Taubertal zur US-amerikanischen Besatzungszone, dabei gehörten die Landkreise Tauberbischofsheim und Mergentheim bis 1952 zum Land Württemberg-Baden und zur Verwaltungseinheit Nordwürttemberg-Nordbaden der US-amerikanischen Besatzungszone. Durch die Vereinigung von Baden, Württemberg und Hohenzollern zum neuen Bundesland Baden-Württemberg im Jahr 1952 blieben nördliches und südlich-mittleres Taubertal auf der Ebene oberhalb der Kreise endgültig politisch vereinigt. Seitdem fließt die Tauber nur noch durch zwei Bundesländer, Bayern und Baden-Württemberg.

Im Zuge der Gebiets- und Kreisreform wurden die beiden baden-württembergischen Landkreise Tauberbischofsheim (TBB) und Mergentheim (MGH) am 1. Januar 1973 unter Hinzunahme einiger Gemeinden aus dem Altkreis Buchen (BCH) zum Tauberkreis vereinigt (am 1. Januar 1974 Umbenennung in Main-Tauber-Kreis), der seitdem zur Verwaltungsregion Franken des Bundeslandes Baden-Württemberg gehört. Rothenburg und fünf weitere Gemeinden an der Tauber (Schnelldorf, Wettringen, Insingen, Diebach, Gebsattel und Steinsfeld) gehören seit der bayerischen Kreisreform vom 1. Juli 1972 zum Landkreis Ansbach im Regierungsbezirk Mittelfranken. Im Landkreis Schwäbisch Hall durchläuft die Tauber allein die Gemeinde Rot am See, zunächst am Ursprung bei Weikersholz die Reubacher Gemarkung, kurz vor ihrem Übertritt nach Bayern grenzt auf einem kurzen Stück die Gemarkung von Michelbach an der Lücke ans rechte Ufer, weiter talab, fast schon bei Insingen, tritt das Gewässer an der Thomasmühle nochmals für ein kurzes Stück auf die Reubacher Gemarkung über. Die letztgenannte Mühle ist der einzige Siedlungsplatz des Landkreises Schwäbisch Hall, der am Gewässer liegt. Somit fließt die Tauber seit 1974 nur noch durch vier Landkreise: Schwäbisch Hall (SHA), Ansbach (AN), Main-Tauber (TBB) und Würzburg (WÜ), Letzterer gehört dem Regierungsbezirk Unterfranken an.

Auf baden-württembergischem Gebiet besteht die Trennung in einen badischen Norden und einen württembergischen Süden jedoch weiterhin in vielen Bereichen fort, so etwa bei den Sportverbänden, den Oberschulämtern oder den Weinbaugebieten. Bezüglich der Weinbaugebiete referierte die Trennung bis fast zur letzten Jahrtausendwende sogar auf die Zeit vor Napoleon, indem der ehemals badische Nordteil des Taubertals zum Fränkischen Weinbaugebiet gehörte, das ganz überwiegend im Bundesland Bayern liegt. Seitdem wurde Tauberfranken zwar offiziell zum Weinbaugebiet Baden umgegliedert, hat jedoch das dem fränkischen Weinbaugebiet zugehörige Recht auf Bocksbeutelabfüllung behalten, das den übrigen Winzern in Baden-Württemberg nicht zukommt. Die Weine vom nördlichen Teil der Tauber gelten also weiterhin als Frankenweine, die im südlichen, die zum Weinbaugebiet Württemberg gehören, dagegen nicht, obwohl auch sie zur Region Heilbronn-Franken gehören.

Der Name Tauber tritt in den Namen mehrerer am Fluss gelegener Orte auf. Am prominentesten unter diesen ist der weltbekannte Touristenort Rothenburg ob der Tauber, der den Namen des Flusses weithin bekannt gemacht hat. Weitere Orte, die den Fluss in ihrem Namen tragen, sind Tauberscheckenbach, Tauberzell, Tauberrettersheim und das durch den Olympiastützpunkt Fechten bundesweit bekannte Tauberbischofsheim. Die Bahnlinie in ihrem Grund heißt Taubertalbahn.

Ebenfalls nach dem Fluss benannt ist der baden-württembergische Main-Tauber-Kreis. Die Region entlang der Tauber wird häufig auch Tauberfranken genannt, die Landschaft südlich des Flusses zwischen Bad Mergentheim und Creglingen heißt Taubergrund.

Die Tauber-Franken-Halle in Lauda-Königshofen ist seit 1967 die größte Veranstaltungshalle im Taubertal und wird für Industriemessen, Sportwettkämpfe (z. B. Handball), Musikveranstaltungen (Dancefloor und Konzerte), Festivals, Volks- und Sportfeste für die ganze Region genutzt. Jedes Jahr im September findet rund um die Halle die zehntägige Königshöfer Messe statt, das größte tauberfränkische Volksfest. Die Tauberfranken-Kaserne in Lauda war ein 20 Hektar großer Standort der Bundesluftwaffe und wurde 2004 im Zuge der bundesweiten Truppenverringerung und Reduzierung an Bundeswehrstandorten geschlossen. Das Areal wird derzeit in ein höherwertiges Gewerbegebiet umgewandelt, wozu die Gemeinde 2006 eine Entwicklungsgesellschaft mit dem Namen i_PARK TAUBERFRANKEN GmbH gegründet hat.

Die Touristikgemeinschaft Liebliches Taubertal vermarktet als touristische Dachorganisation mehrerer Landkreise und Gemeinden das Taubertal mit dem Schwerpunkt als Ferien- und Wanderregion. Die Bezeichnung Liebliches Taubertal wird in vielen Broschüren und Werbetexten seit etwa 60 Jahren benutzt und ist in der Region zur stehenden Wendung geworden. Es gibt außerdem den an der Tauber entlang ausgebauten offiziell so genannten Tauberradweg von Rothenburg nach Wertheim. Weiterhin benutzen einige, vor allem jüngere, Unternehmen das Wort Tauber als Namensbestandteil, etwa das Unternehmen Tauber-Solar in Tauberbischofsheim. Auch die regionale Sparkasse ist nach der Tauber benannt und heißt Sparkasse Tauberfranken. Seit 2005 existiert außerdem eine sogenannte „Regionalwährung“ namens Tauberfranken.

   

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