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Lörrach (alemannisch auch Lörech) ist eine Kreisstadt im Südwesten Baden-Württembergs. Sie ist die größte Stadt des gleichnamigen Landkreises und seit dem 1. April 1956 Große Kreisstadt. In der näheren Umgebung liegen der Schwarzwald, das Rheintal sowie die Städte Weil am Rhein und Basel.

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Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH

 

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Urheber Oliver Hess,
Proweb Consulting GmbH.

 

Lörrach liegt weniger als fünf Kilometer vom Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz entfernt, die Gemarkungsfläche grenzt unmittelbar an die Schweiz.

Die Stadt ist Bestandteil des Trinationalen Eurodistricts Basel (früherer Name: Trinationale Agglomeration Basel) mit rund 830.000 Einwohnern. Der erweiterte trinationale Ballungsraum wird, da er sich um das Rheinknie gebildet hat, auch RegioTriRhena genannt. Dieser Lebens- und Wirtschaftsraum umfasst die Gegend im äußersten Südwesten Baden-Württembergs, die Nordwestschweiz sowie das Oberelsass. Er zählt etwa 2,3 Millionen Einwohner und über eine Million Erwerbstätige.

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Lage

Lörrach liegt im äußersten Südwesten Deutschlands an den Ausläufern des südlichen Schwarzwaldes im Wiesental und an der Schweizer Grenze zu Riehen, welches dem Kanton Basel-Stadt angehört. Längs der Wiese, einem rechten Nebenfluss des Rheins, verläuft die sogenannte „Grüne Grenze“ zur Schweiz, ein Wanderweg für Fußgänger und Radfahrer.

Lörrach wird manchmal als „Hauptstadt“ des Markgräflerlands bezeichnet und gehört dem trinationalen Eurodistrikt Basel und Regio TriRhena an.

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Die Landeshauptstadt Stuttgart liegt 260 Kilometer von Lörrach entfernt, die Schweizer Großstädte Bern 102 Kilometer und Zürich 90 Kilometer, eine gute Autostunde. Die nächste französische Großstadt (49 Kilometer) ist Mülhausen, die nächste deutsche Großstadt ist Freiburg im Breisgau (74 Kilometer).

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Die Stadt Lörrach wird von vielen bewaldeten Erhebungen (Schädelberg, Homburg, Röttler Wald und Tüllinger Berg) entlang des Wiesentals umrahmt, wovon der Tüllinger Berg mit 460 Meter ü. NN eine der höchsten bildet.

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Von dort aus hat man die beste Aussicht auf die umliegenden Städte Weil am Rhein und Basel sowie auf das Rheinknie. Auf dem Tüllinger Berg ist ein 657 Hektar umfassendes Landschaftsschutzgebiet eingerichtet. Am Südwesthang des Berges wird die regional bedeutende Gutedelrebe angebaut und zu Markgräfler Wein verkeltert.

Durch Lörrach, genauer gesagt, an der Burg Rötteln vorbei über den Tüllinger, führt die Schlussetappe der Variante A des Westweges. Seit 2010 verläuft ein Teil des Hebel-Wanderweges ebenfalls durch das Stadtgebiet.

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Insgesamt befinden sich ein vom Schwarzwaldverein betreutes 89 Kilometer langes Wanderwegenetz auf Lörracher Gemarkung.

Lörrach liegt in einem sogenannten Zollgrenzbezirk mit Sitz eines Hauptzollamtes. Bisher führten sowohl der Schweizer wie der Deutsche Zoll Grenzkontrollen durch. Nach dem Schengener Abkommen, dem die Schweiz am 16. Oktober 2004 beigetreten ist, sind ab dem 12. Dezember 2008 die Personenkontrollen weggefallen.

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Die Warenkontrollen werden zunächst weiterhin bestehen bleiben, da die Schweiz nicht der europäischen Zollunion beigetreten ist. Die Grenzlage Lörrachs brachte den Stadtbewohnern sowohl Vor- als auch Nachteile.

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Mit dem Fall der Grenzen innerhalb der EU und den Bilateralen Verträgen der EU mit der Schweiz gelangte die Region erstmals aus einer politischen Randlage heraus in eine europäische Zentrallage.

Mittels gut ausgebauter Nord-Süd- und Ost-West-Verkehrsverbindungen ist Lörrach wirtschaftlich eingebunden und profitiert auch im Fremdenverkehrswesen als Regionalzentrum des südlichen Schwarzwaldes.

Nachteilig wirkt sich die gestiegene Kriminalität durch den Grenzverkehr aus, dazu zählen insbesondere Straftaten im Bereich des Drogenschmuggels. Der Landkreis Lörrach lag 2004 bei der Häufigkeitszahl an kriminellen Delikten mit 10.099 Fällen landesweit auf Platz sechs in Baden-Württemberg.

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Geologie und Wasserversorgung

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Lörrach liegt im südlichsten Abschnitt des Oberrheingrabens, eine der Hauptlinien des Oberrheinischen Grabenbruchs verläuft durch das Stadtgebiet. Die durch tektonische Bewegungen entstandene Senke macht den Raum Lörrach damit zu einer der erdbebengefährdetsten Regionen Deutschlands. Er wird mehrmals im Jahr von kleineren bis mittleren Erdbeben heimgesucht.

Die Stadt selbst breitet sich auf einem Talboden aus der Quartärzeit aus. Beidseitig des Tals ist Lörrach von Abhängen umgeben, welche den südlichen Teil des Wiesentals bilden. Der Fluss Wiese aus dem Schwarzwald bahnt sich seinen Weg bis zur Mündung in den weiten Schotterflächen der Rheinebene in Basel.

Die Muschelkalke am Tüllinger Berg bildeten sich im Tertiär vor rund 30 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit befand sich zwischen Schwarzwald und den Alpen der nordschweizerische Molasse-See. Die Sande, die sich dort ablagerten, bilden die heutige Unterlage des Tüllinger Berges.

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Die wechselnden Schichten am Tüllinger Berg entstanden durch fortwährende Verlandung und Befüllung des Sees. So bildeten sich wasserdurchlässige Kalkschichten und wasserundurchlässige Tone. Auf diesen Ton- und Mergelschichten sammeln sich Niederschläge, die bis zur Grundfläche der Kalkplatten wieder ins Erdreich sickern.

Wasseraustritte am Tüllinger Berg führen zu Rutschungen, den sogenannten Schlipfen. Ein besonders großer Erdrutsch ereignete sich 1758, welcher sogar den Lauf der Wiese veränderte.

Geografische Daten der Stadtgemarkung Lörrachs:

  • Tiefster Punkt: 272 Meter ü. NN (der Fluss Wiese an der Landesgrenze zur Schweiz)
  • Höchster Punkt: 570 Meter ü. NN (Hochstand im Röttler Wald)

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Das bebaute Stadtgebiet Lörrachs misst in der größten Nord-Süd-Ausdehnung 6,0 Kilometer, in der Ost-West-Richtung sind es 4,6 Kilometer.

Der Stadtraum Lörrach ist reich an Grundwasserquellen. An der Untergrenze der Hochterrassenschotter gegen stauende Blaue Letten (Melettaschichten) tritt Wasser auf der Talsohle zutage (z. B. Leuselhard, Buckweg).

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Oberhalb undurchlässiger Tonsteinareale treten oft große Mengen Hangwasser aus, welche früher in zahlreichen Schachtbrunnen genutzt wurden.

Örtlich auftretende Verwerfungsquellen findet man beispielsweise östlich der Hartmatten. Der Tüllinger Berg wird kranzförmig auf etwa 400 Meter Höhe von einem Quellhorizont umgeben.

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Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Wasserversorgung Lörrachs durch laufende steinerne Brunnen bewerkstelligt. Im Jahr 1887 wurde am Hochgestade beim Schwimmbad ein Tiefbrunnen gebaut, der seitdem die Stadt über ein öffentliches Verteilernetz aus dem Grundwasser versorgt. Seit 1967 befindet sich das Versorgungszentrum im Landschaftspark Grütt.

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Dort laufen aus insgesamt sieben Tiefenbrunnen im Grüttpark und Grundwasser aus dem Gewann Wilde Brunnen zwischen Hauingen und Brombach aus unterschiedlichen Tiefen im zentralen Wasserwerk zusammen. Jährlich werden dort über drei Millionen Kubikmeter Trinkwasser des Härtegrades 2 aufbereitet und auf etwa 9000 Anschlüsse verteilt.

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Klima

Lörrach hat aufgrund seiner besonderen geografischen Lage ein ausgesprochen mildes, im Sommer sogar heißes Klima. Die Region des Markgräflerlands gilt als die wärmste Deutschlands, da aus dem Rhônetal über die Burgundische Pforte mediterrane Luft einströmt. Nach Erhebungen des Deutschen Wetterdienstes für die Jahre 1961 bis 1990 beträgt die durchschnittliche Sonnenscheindauer rund 1700 Stunden im Jahr. Dieser Wert liegt im bundesweiten Vergleich (Mittelwert für Deutschland liegt bei 1541 Stunden) im oberen Drittel.

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Die überdurchschnittlich vielen Sonnentage haben der südwestlichen Region den Spitznamen „Die Toskana Deutschlands“ eingebracht. Im Winter liegt in Lörrach normalerweise keine oder nur eine sehr dünne Schneedecke. Am 5. März 2006 legte jedoch ein Rekordschneefall die Region rund um Lörrach und Basel lahm. In der Lörracher Innenstadt wurden gut 42 Zentimeter Neuschnee gemessen, so viel wie zuletzt 1962.

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Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in die Kernstadt sowie drei Stadtteile und drei Ortsteile:

  • 1908 Stadtteil Stetten
  • 1935 Stadtteil Tumringen
  • 1935 Stadtteil Tüllingen
  • 1974 Ortsteil Haagen
  • 1975 Ortsteil Brombach
  • 1975 Ortsteil Hauingen

Die drei Ortsteile verfügen über eine eigene Ortsverwaltung mit einem Ortsvorsteher. Der Lörrach vorstehende Ortschaftsrat wird alle fünf Jahre direkt von den Bürgern gewählt. 1963 wurde die Satellitenstadt Salzert erschlossen, welche östlich von Stetten liegt.

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Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenen Namen, die meist nur sehr wenige Einwohner haben (etwa Im Löhr in Brombach, Rötteln und Röttelnweiler bei Haagen oder Rechberg oberhalb von Hauingen) und dennoch von großer historischer Bedeutung sein können, wie zum Beispiel Rötteln oder Obertüllingen mit ihren Kirchengebäuden aus dem 8. Jahrhundert.

Die Nachbargemeinde Inzlingen ist zwar eigenständig, die Stadt Lörrach bildet mit ihr jedoch eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

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Raumplanung

Lörrach bildet zusammen mit der Nachbarstadt Weil am Rhein eines der beiden Oberzentren der Region Hochrhein-Bodensee (das andere ist Konstanz). Ihm sind die Mittelzentren Bad Säckingen, Rheinfelden (Baden), Schopfheim und Waldshut-Tiengen zugeordnet.

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Das Oberzentrum Lörrach/ Weil übernimmt für die Städte und Gemeinden Binzen, Efringen-Kirchen, Eimeldingen, Fischingen, Inzlingen, Kandern, Malsburg-Marzell, Rümmingen, Schallbach, Steinen und Wittlingen auch die Funktion des Mittelbereichs.

Darüber hinaus gibt es grenzüberschreitende Verflechtungen mit den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft in der Schweiz sowie mit dem südlichen Elsass in Frankreich. Aufgrund des stark anhaltenden Zuzugs ist nach dem Flächennutzungsplan 2022 vorgesehen, dass rund 53 Hektar neues Bruttowohnland erschlossen wird.

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Erste Besiedlung und urkundliche Erwähnung

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Lörrach reichen bis in die ältere Steinzeit zurück. Funde in den Höhlen des Isteiner Klotzes aus der mittleren Steinzeit (vor etwa 6000 Jahren) weisen auf Bergbauaktivitäten und Rentierjäger hin.

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Die Funde auf Lörracher Gemarkung beginnen mit der Jungsteinzeit, einer Periode, in der sich mit dem Übergang zur Sesshaftigkeit dorfähnliche Siedlungen gebildet haben.

Nach der Ansiedlung von Kelten im 1. Jahrhundert v. Chr. war das Land von der Expansion des Römischen Reiches betroffen, die unter Kaiser Augustus mit der Besetzung des linken Rheinufers begann. Um etwa 70 n. Chr. wurde unter den Flaviern die Romanisierung über das rechtsrheinische Hoch- und Oberrheinland bis hin zum Limes fortgesetzt.

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Auffällig ist, dass im Gegensatz zum Raum Basel, zum südlichen Oberrheingebiet sowie zum Hochrheintal auf der Gemarkung Lörrach nur geringe Zeugnisse der römischen Zeit zu finden sind. Das vordere Wiesental sowie der Dinkelberg gehörten noch nicht zum Interessensbereich der römischen Eroberer. Spuren der Römerzeit findet man lediglich im heutigen Stetten und in Brombach.

In Lörrach, wo der Romanisierungsprozess erst später einsetzte, findet man in landschaftlich bevorzugter Lage ein römisches Landgut, eine sogenannte Villa Rustica. Die ausgegrabenen und restaurierten Grundmauern der Villa Rustica in Brombach sind bis dato das einzig entdeckte Zeugnis römischer Bauten.

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Die umliegenden Ortschaften Lörrachs wie beispielsweise Tumringen, Tüllingen oder das im Jahr 763 erstmals erwähnte Stetten sind zum Teil durch Schenkungsurkunden dokumentiert. Lörrach selbst fand vergleichsweise späte urkundliche Erwähnung. Eine Urkunde des Klosters St. Gallen vom 7. September 751 dokumentiert Lörrach erstmals.

Erst im 12. und 13. Jahrhundert gewann das Dorf Lörrach an Bedeutung. Erstmals wurde Lörrach im Jahr 1102 in einem Gründungsbericht des Klosters St. Alban erwähnt.

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Fortan war Lörrachs Geschichte stark mit den Herren von Rötteln verbunden. Diese beteiligten sich an den Kreuzzügen unter Kaiser Barbarossa. Der Einfluss der Herren von Rötteln blieb nicht nur auf das Weltliche beschränkt.

Im Jahr 1238 wurde Liutold I. von Rötteln zum Bischof von Basel ernannt. Nach ihm ist die 1259 urkundlich erwähnte Burg Rötteln benannt, welche später zum Stammsitz der Adelsfamilie wurde. Im 14. Jahrhundert wandelte sich das Herrschaftsverhältnis um und der Einfluss der Herren von Rötteln wich, so dass die Burg Rötteln in der Folgezeit viele unterschiedliche Besitzer hatte.

Lörrach erlangt das Stadtrecht, Reformation und Kriege

Am 26. Januar 1403 erteilt der deutsche König Ruprecht von der Pfalz dem Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg dem Dorf Lörrach das Recht, einen Jahrmarkt und dazu einen Wochenmarkt am Mittwoch abzuhalten. Da Lörrach im Schnittpunkt wichtiger Handelsstraßen lag, war dieses Marktrecht von großer Bedeutung, welches 1452 von Kaiser Friedrich III. bestätigt wurde.

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Die von Johannes Oekolampad 1529 in Basel eingeführte Reformation nahm auch in Lörrach Einfluss. 1556 hielt ein evangelischer Pfarrer die erste Predigt in deutscher Sprache statt im sonst üblichen Latein. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges litt Lörrach zum einen an den Kriegsfolgen, zum anderen forderte die mehrere Jahre andauernde Pest viele Opfer.

1633 marschierten spanische Truppen durch das Land und wurden zur schweren Landplage. Während der Schlacht bei Rheinfelden 1638 hatte Bernhard von Sachsen-Weimar sein Hauptquartier in Brombach und hielt Rötteln besetzt. Erst der Friede von Münster 1648 brachte Lörrach Frieden.

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Friedrich Magnus von Baden-Durlach verlieh am 18. November 1682 Lörrach das Stadtrecht. Dieses wurde allerdings infolge ständiger Kriegswirren nicht wirksam und geriet in Vergessenheit. So wurde am 3. Juni 1756 das Lörracher Stadtrecht durch Markgraf Karl Friedrich erneuert.

Durch die Grenzlage Lörrachs zu Frankreich und wechselnde Bündnisse der Markgrafschaft wurde die Region um Lörrach in den nächsten 150 Jahren häufiger Schauplatz von Schlachten. Die Kriegsfolgen belasteten die Stadt und deren Entwicklung nachhaltig. 1702 fand westlich von Lörrach die Schlacht am Käferholz im Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges statt.

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Im Polnischen Erbfolgekrieg 1733 bis 1738 stießen im Jahr 1735 erneut französische Truppen bei Hüningen über den Rhein, verlangten von den Bewohnern des Wiesentals Proviant und erhoben eine Kriegssteuer für alle Gemeinden.

Auch der von 1740 bis 1748 dauernde Österreichische Erbfolgekrieg verschonte Lörrach nicht. Zwar kam es zu keinen Zerstörungen, jedoch mussten die Gemeinden des Markgräflerlandes Österreicher und Franzosen mit Proviant versorgen. Erst der Zweite Aachener Frieden brachte für einige Jahrzehnte Frieden ins Land.

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1796 wurde Lörrach Schauplatz im ersten Koalitionskrieg. Die Lörracher Bevölkerung wurde durch Leistung von Kontributionen und Frondiensten belastet. Während des zweiten Koalitionskrieges von 1799 bis 1802 wurde das untere Wiesental erneut von französischen Truppen überlaufen.

Dafür profitierte Lörrach 1803 von der Erhebung des Landes Baden zum Kurfürstentum durch Napoléon und 1806 zum Großherzogtum. Während der zweiten Hälfte des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verkehrte der bedeutendste alemannische Mundartdichter, Johann Peter Hebel, in Lörrach.

Hebel war von 1783 bis 1791 Lehrer an der ehemaligen Lateinschule in Lörrach, dem sogenannten Pädagogium.

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Industrialisierung und Badische Revolution

Lörrachs Weg in die Industrialisierung war von vielen Firmengründungen in der benachbarten Schweiz geprägt. Entlang des Wiesentals und in Lörrach selbst siedelten sich viele textilverarbeitende Betriebe an.

Durch die sich entfaltende Wirtschaft wurde der Bau von Arbeiterwohnhäusern notwendig. Das Stadtbild begann sich rasant zu verändern. In der Zeit um 1800 entstanden viele klassizistische Bauwerke in Lörrach, darunter die Synagoge, die Stadtkirche im Zentrum und die Fridolinskirche in Stetten.

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Unter dem Eindruck der Badischen Revolution von 1848/49 ging das Land Baden zum kommunalen Dreiklassen-Wahlrecht über, das nach dem Steueraufkommen gestaffelt war. Enttäuscht von den Frankfurter Demokraten, unternahmen Friedrich Hecker und Gustav Struve am 13. April 1848 von Konstanz aus einen bewaffneten Aufstand, der als Heckerzug in die Geschichte eingegangen ist.

Ihr Ziel war Schliengen, wo sich die damalige Endstation der Bahnlinie Mannheim-Basel befand. Am 20. April 1848 forderte Hecker die Stadt Lörrach auf, die revolutionäre Bewegung zu unterstützen. Der Gemeinderat weigerte sich jedoch. Heckers Truppen wurden im Gefecht auf der Scheideck bei Kandern geschlagen. Den zweiten Umsturzversuch unternahm Struve von Basel aus.

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Er zog nach Lörrach und proklamierte am 21. September 1848 im Lörracher Rathaus die Deutsche Republik. Allerdings wurde auch dieser Umsturzversuch durch Regierungstruppen beendet. So wurde Lörrach für vier Tage der Hauptort des Struve-Putsches, gewissermaßen der „Regierungssitz“.

1862 erhielt Lörrach mit der Eröffnung der Wiesentalbahn, einem Zweig der Badischen Hauptbahn, Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1867 wurde die katholische Kirche St. Bonifaz errichtet. Zu dieser Zeit hatte Lörrach rund 6000 Einwohner.

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20. Jahrhundert und Gegenwart

Die fortschreitende Industrialisierung ließ die Bevölkerungszahl Lörrachs weiter steigen. Im Jahr 1900 erreichte sie die Marke von 10.000 Einwohnern. Das Dorf Stetten wurde am 1. April 1908 eingemeindet und erhöhte damit die Einwohnerzahl Lörrachs auf 15.000. Die Gemarkungsfläche war von 752 Hektar auf 1213 Hektar angewachsen.

Lörrachs wirtschaftlicher Aufschwung wurde durch den Ersten Weltkrieg beendet. Im Jahr 1915 hatte Lörrach durch feindliche Luftangriffe Tote zu beklagen. Auf dem Tüllinger Berg wurde eine Hindenburg-Linie zur Verteidigung der Stadt ausgebaut. 1916 wurde in der Realschule ein zusätzliches Lazarett eingerichtet.

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Während des Ersten Weltkriegs hatten Lörrach und die umliegenden Teilorte insgesamt 813 Gefallene zu beklagen. Nach Ende des Weltkrieges schädigte die Rohstoffknappheit besonders die textilverarbeitenden Industrien und führte zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit. Die soziale Lage verschärfte sich weiter und ab August 1922 begann im Zuge der Hyperinflation der rasche Verfall der Währung.

In dieser Zeit wurden in einem Teil der in Lörrach ansässigen Betriebe die Löhne in Schweizer Franken ausbezahlt. Zur Zeit der Weimarer Republik kam es verstärkt zu sozialen Unruhen in Lörrach mit dem Höhepunkt am 14. September 1923.

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Als Bilanz dieser Tage gab es drei Tote, viele Verletzte sowie mehrere Geisel-Misshandlungen. Die wirtschaftliche Schieflage führte auch dazu, dass die Behörden und die Verwaltung außer Stande waren, vordringliche Bauvorhaben durchzuführen. Die engen Spielräume führten dazu, dass die Amtszeit des Bürgermeisters Dr. Heinrich Graser (1927–1933) als Mängelverwaltung bewertet wird.

Die Ortsgruppe der NSDAP in Lörrach bestand seit 1922. Diese tat sich allerdings während der 20er Jahre der Weimarer Republik eher schwer, Fuß zu fassen, obwohl es auch in Lörrach mit der deutschnational-völkischen Zeitschrift "Der Markgräfler" des Mundartdichters Hermann Burte antiparlamentarische Propaganda gab.

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Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurde Reinhard Boos 1933 als Bürgermeister von Lörrach eingesetzt. Boos, der in Lörrach mit großem Engagement die NSDAP aufbaute und stärkte, war in der Folge vor Ort zum Teil federführend an der Zerschlagung der Gewerkschaften sowie der oppositionellen Parteien beteiligt.

Ab 1938 wirkte Boos wiederum leitend an den Aktionen gegen die Lörracher Juden mit. Während der Novemberpogrome 1938 verschafften sich mehrere Männer Zutritt zur Synagoge und zerstörten diese. Das zerstörte Gotteshaus wurde anschließend abgerissen. Lörrach blieb, dank der geografischen Ferne zu den Kriegsfronten, während des Zweiten Weltkrieges vergleichsweise unbeschädigt. Am 24. April 1945 beendeten französische Truppen in Lörrach die Kriegshandlungen.

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Die Nachkriegsjahre waren, bedingt durch die Ankunft der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen, von einem überproportionalen Wachstum der Stadtbevölkerung gekennzeichnet. Die verhältnismäßig geringen Kriegsschäden im Raum Lörrach lockten zudem viele Arbeitssuchende an. Von rund 20.000 Einwohnern nach dem Krieg wuchs die Zahl auf über 30.000 bis ins Jahr 1960 an.

Rund 7.500 davon waren Vertriebene und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten und der Sowjetischen Besatzungszone bzw. späteren DDR. In der stark wachsenden Stadt entstanden in den 1960er Jahren die Siedlung Salzert und in Brombach der Bühl. Ein 1964 erarbeiteter Generalverkehrsplan war die Grundlage für weitere Stadtplanungen und den Aufbau eines neuen Verkehrskonzeptes durch eine Stadtumfahrung.

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In den 1970er Jahren wurde ein Teil der Innenstadt zur Fußgängerzone restrukturiert. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurde am 1. Januar 1975 die Stadt Lörrach durch Vereinigung der Stadt Lörrach mit den Gemeinden Hauingen und Brombach neu gebildet.

Bereits am 1. Januar 1974 wurde Haagen nach Lörrach eingemeindet. Im Jahr 1976 weihte Oberbürgermeister Hugenschmidt das neue Rathaus ein. Das 17-stöckige, dunkelgrüne Hochhaus prägt seither die Silhouette der Stadt. Der Bau der Wiesentalbrücke als Teilstück der A 98 und die Landesgartenschau im Jahr 1983 waren zwei wichtige Projekte, welche die Stadt wesentlich weiter entwickelt haben. Die 1981 gegründete Berufsakademie Lörrach, 2009 in Duale Hochschule Lörrach umbenannt, hat gegenwärtig über 1500 Studenten.

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Mit Ablauf des 31. März 1984 wurde die Pädagogische Hochschule Lörrach durch eine Gesetzesänderung des Landtags von Baden-Württemberg geschlossen. Anfang der 1990er Jahre begannen umfangreiche Baumaßnahmen in der Lörracher Innenstadt, welche durch Stilllegung von Autostraßen die bisherige Fußgängerzone wesentlich erweitertet haben.

Am 19. September 2010 kamen bei einem Amoklauf in der Innenstadt neben der Täterin drei Menschen ums Leben, 18 weitere wurden verletzt.

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Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung von Lörrach ist mit der politischen und ökonomischen Entwicklung der Stadt eng verbunden. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahl stetig. Die beiden Weltkriege sowie die Wirtschaftskrisen bewirkten eine Stagnation.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen wieder rasch an. Diese Entwicklung wurde dadurch gefördert, dass die Kriegsschäden in Lörrach relativ gering waren und Arbeitsplätze in der benachbarten Schweiz lockten.

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Mit der Gemeindereform in den Jahren 1974 und 1975 vergrößerte sich die Bevölkerung durch die Eingemeindung der Vororte Haagen bzw. Brombach und Hauingen weiter. Seit Mitte der 1970er Jahre nahm die Bevölkerung allerdings ab, weil sich die Hauptwachstumszonen in die umliegenden Gemeinden verlagert hatten. Dieser Trend wurde seit dem Mauerfall wieder umgekehrt.

Durch die bessere wirtschaftliche Situation und die damit niedrigere Arbeitslosenquote folgte die Bevölkerungsentwicklung dem bundesweiten Trend und so konnte Lörrach viele Neubürger gewinnen. Gegenwärtig wächst die Lörracher Einwohnerzahl stetig weiter; eine Prognose sieht für das Jahr 2017 den Stand von 50.000 Einwohnern erreicht. Die Ausländerquote in Lörrach liegt bei 13,8 %.

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Religionen

Christentum

Die Kirchen der Stadt gehörten anfangs zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat Breisgau unterstellt. Somit bestand hier seit jeher eine kirchliche Grenze zum nur wenige Kilometer entfernten Bistum Basel. 1529 wurde die Lörracher Pfarrei von Basel aus besetzt, nachdem dort die Reformation eingeführt worden war. In der Stadt selbst wurde auf Veranlassung des Landesherrn die Reformation erst 1556 eingeführt.

Danach war Lörrach über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. In Rötteln bestand seit Anfang des 15. Jahrhunderts ein Landkapitel, das Ende des 17. Jahrhunderts nach Lörrach verlegt wurde. Die evangelischen Pfarrer in Lörrach waren ab 1682 zugleich Spezialsuperintendenten der Diözese Rötteln.

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Hauptkirche Lörrachs ist die schon im 12. Jahrhundert erwähnte Stadtkirche. Neben dem lutherischen Bekenntnis gab es seit dem 17. Jahrhundert auch reformierte Gemeindeglieder, die aus der benachbarten Schweiz kamen. Aus der Superintendentur Lörrach entstand im 19. Jahrhundert der Kirchenbezirk Lörrach.

Aus der Stadtkirchengemeinde (Johannespfarrei) entstanden im 20. Jahrhundert weitere Gemeinden und zwar die Pauluspfarrei (1906, danach nannte sich die Johannespfarrei zunächst Südpfarrei) für die Nordstadt, die Matthäuspfarrei (1949) für die Oststadt (die auch Inzlingen mitversorgt), die Markuspfarrei (1956), die Salzertgemeinde (1969) und die Friedensgemeinde (1974) in der Homburgsiedlung. Für die Paulus- und Markuspfarrei wurde 1956 die Christuskirche erbaut. Die Johannespfarrei erhielt 1975 ein Gemeindezentrum an der Suttermattstraße.

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Auch in den Stadtteilen Brombach, Hauingen, Rötteln (mit Tumringen) und Tüllingen gibt es evangelische Kirchengemeinden, da diese Orte wie Lörrach früh zu Baden gehörten und von dort die Reformation eingeführt wurde. Haagen gehört kirchlich zu Rötteln. Auch diese Kirchengemeinden gehören zum Kirchenbezirk Lörrach der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Der Stadtteil Stetten stand bis 1803 unter vorderösterreichischer Herrschaft. Daher gibt es hier eine katholische Tradition, obwohl im Ort zunächst auch die Reformation eingeführt wurde. Durch einen Vertrag mit Österreich wurde Stetten wieder katholisch. Die Gemeinde Stetten betreute zunächst auch die seit dem 18. Jahrhundert in Lörrach wieder ansässigen Katholiken.

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Sie feiert ihre Gottesdienste in der 1822 neu erbauten Fridolinskirche. Der ursprüngliche Kirchenbau Stettens stammt aus dem 13. Jahrhundert. Zwischen 1864 und 1867 wurde in Lörrach wieder eine eigene Pfarrkirche (St. Bonifatius) gebaut, an der 1867 eine Pfarrkuratie gegründet wurde, die 1882 zur Pfarrei erhoben wurde. Eine zweite katholische Kirche (St. Peter) wurde 1964 erbaut.

Im Neumattgebiet, einem etwas ausgelagerten Teil von Stetten, wurde 1966 die Filialkirche zur Heiligen Familie der Gemeinde Stetten erbaut. In Brombach entstand bereits 1900 die St.-Josefskirche, die seit 1911 Pfarrei ist. Zur Gemeinde gehören auch Haagen und Hauingen. Alle katholischen Gemeinden Lörrachs bilden seit dem 1. März 2000 zusammen mit der Nachbargemeinde St. Peter und Paul in Inzlingen eine Seelsorgeeinheit innerhalb des Dekanats Wiesental des Erzbistums Freiburg.

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Gegenwärtig ist bei der Lörracher Stadtbevölkerung insgesamt ein leichtes Übergewicht der evangelischen Konfession festzustellen. Im Lörracher Zentrum und im Stadtteil Stetten besteht eine relative katholische Mehrheit.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter die Freie evangelische Gemeinde mit ihrer Jugend Peter, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Evangelische Chrischona-Gemeinde, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde – Freie Christengemeinde Lörrach e. V., die Christliche Versammlung Lörrach, die Gemeinde der offenen Tür und die Heilsarmee.

In Lörrach gibt es zwei neuapostolische Gemeinden.

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Judentum

Lörrach hat eine jüdische Gemeinde, die bis auf das Jahr 1660 zurückgeht. Anfangs waren die Juden vorwiegend im Viehhandel beschäftigt. Später gehörten zahlreiche Geschäfte und Unternehmen jüdischen Familien. Auch viele Handwerker und Akademiker fanden sich unter den jüdischen Einwohnern.

Am politischen und kulturellen Leben Lörrachs nahmen sie regen Anteil, doch während der Novemberpogrome 1938 verwüsteten vor allem SA-Leute die Lörracher Synagoge aus dem Jahr 1808 völlig. Diese befand sich unweit des Marktplatzes. Heute erinnert an dieser Stelle eine Gedenktafel aus dem Jahr 1976 an das jüdische Gebetshaus. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden mindestens 47 der 162 in Lörrach lebenden Juden ermordet.

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Im Jahr 1995 wurde in Lörrach die Israelitische Kultusgemeinde neu gegründet. Das Einzugsgebiet der neuen Gemeinde mit ca. 400 Mitgliedern im Jahr 2007 reicht von Badenweiler bis Waldshut. Viele der Gläubigen sind aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion zugewandert. Die Gemeinde wächst weiter. Am 28. Juni 2007 erfolgte die Grundsteinlegung einer neuen Lörracher Synagoge, die am 9. November 2008 – siebzig Jahre nach Zerstörung der alten Synagoge – offiziell eröffnet wurde.

Islam

Lörrach hat mehrere islamische Gemeinden, die ihre Gebete in verschiedenen Gebetsräumen verrichten; eine eigens zu diesem Zweck errichtete Moschee existiert bisher nicht. Die Türkisch-Islamische Union bildet mit 250 aktiven Mitgliedern die mit Abstand größte Gemeinde.

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Wappen

Das Wappen von Lörrach ist eine goldene nach links (heraldisch rechts) aufsteigende Lerche als gemeine Figur auf rotem Feld. Die Wappenfarben entsprechen jenen des badischen Wappens. Das Lörracher Wappen ist ein sogenanntes redendes Wappen, das vom Stadtnamen abgeleitet ist. Urkundlich belegt ist es mit der Stadtrechtsurkunde aus dem Jahre 1756 (§ 9), wobei vermutet wird, dass dieses Motiv schon seit 1682 als Wappen verwendet wurde.

Der älteste Beleg für das Wappen befindet sich auf einem Plan von 1643 im Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt. Das Wappentier ist allerdings gestalterisch schon mehrfach verändert worden. 1965 genehmigte das Generallandesarchiv Karlsruhe das Wappen, welches als stilisierte aufsteigende Lerche gedeutet wird. Am 11. November 1975 wurde im Zuge der Gemeindereform das Wappen für die durch Eingemeindungen neugebildete Stadt bestätigt.

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Das Dienstsiegel ist kreisrund, trägt in der Mitte das Stadtwappen, welches von der Umschrift „Stadt Lörrach“ gesäumt wird. Vor der Einführung des Euro-Kennzeichens war das Wappen auch auf der Zulassungsplakette der Kennzeichen von Kraftfahrzeugen zu sehen, die im Landkreis Lörrach angemeldet wurden.

Neben dem Wappen darf nach einem Beschluss des Innenministeriums des Landes Baden-Württemberg vom 11. November 1975 die Stadt eine Flagge mit den Farben „Rot-Gelb-Rot“ führen.

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Städte- und Kulturpartnerschaften

Lörrach unterhält folgende Städtepartnerschaften:

  • Sens, Frankreich (seit 1966)
  • Senigallia, Italien (seit 1986)
  • Meerane, Deutschland(seit 1990)
  • Wischgorod, Ukraine (seit 1999)
  • Chester, Großbritannien (seit 2002)
  • Edirne, Türkei (seit 2005)

Hand und Fuß 

Die vier Städte Sens, Senigallia, Chester und Lörrach sind untereinander gleichfalls Partnerstädte. Jährlich finden zahlreiche Begegnungen und Austausche sowohl zwischen Schulen und Vereinen als auch von Praktikanten aus Industrie und Handel statt.

Lörrach wurde wegen des Engagements zur Förderung und Verbreitung des europäischen Gedankens 1979 durch den Europarat die Europafahne, 1983 der Französisch-Deutsche Preis und die Ehrenplakette 1988 des Europarates verliehen. Die Städtefreundschaft mit Wischgorod in der Ukraine besteht gemeinsam mit der Stadt Sens seit 1999.

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Im Jahr 2004 wurde Lörrach International, ein Verein zur Förderung der Städtepartnerschaften und Freundschaften e. V., gegründet. Ziel des Vereins ist, die bestehenden Städtepartnerschaften durch starkes bürgerschaftliches Engagement zu begleiten und weitere Partnerschaften aufzubauen.

Im Jahr 2005 wurde von diesem Verein die Kulturpartnerschaft zu Edirne in der Türkei begründet, die inzwischen zur Städtefreundschaft erhoben wurde. Mit dem EU-Erasmusprogramm werden die Dozenten- und Studentenaustausche internationaler Studiengänge der beiden Hochschulen (Trakya Üniversitesi und DHBW Lörrach) gefördert. Auch im Bereich Musik, bildende Kunst und berufliche Ausbildung findet ein reger Austausch mit der Gewerbeschule sowie Lörracher Schulen und Gymnasien statt.

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Auf Kreisebene wurde 1990 eine Partnerschaft mit der Kreisstadt Glauchau begründet, die im Rahmen der Kreisreform jetzt auf die neue Kreisstadt Zwickau überging. Darüber hinaus arbeitet der Lörracher Landkreis seit 1999 eng mit der polnischen Stadt Lubliniec in Oberschlesien zusammen und unterschrieb Mitte 2002 einen Partnerschaftsvertrag.

Das Jubiläumsjahr 40 Jahre Partnerschaft mit Sens und 20 Jahre mit Senigallia stand unter dem Begriff Musica Jubila 2006. Jugendliche Musiker aus allen Partnerstädten trafen sich zu Workshops und bildeten mehrere länder- und kulturübergreifende Ensembles. Während zahlreicher Begegnungen in gemeinsamen Jugendcamps, die seit vielen Jahren abwechselnd in den einzelnen Partnerstädten abgehalten werden, wird die Freundschaft der Städte-Partnerschaftsjugend gepflegt und ausgebaut.

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Wirtschaft und Infrastruktur

Lörrach ist ein Industrie- und Dienstleistungsstandort. Etwa 30 % aller Arbeitsplätze stellen Unternehmen des produzierenden Gewerbes zur Verfügung, rund 22 % des Handels und des Gastgewerbes, außerdem über 45 % der Dienstleistungsbranche.

Die große Kreisstadt bietet rund 18.300 Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Lörrach lag im Mai 2008 bei 3,9 %, in der Stadt bei 4,5–5,5 %. Außerdem zeichnet sich Lörrach durch eine große Zahl an Grenzgängern aus. Aus der Stadt Lörrach pendeln über 3.300 Berufstätige in die Schweiz, aus dem gesamten Landkreis sind es über 14.000 (Stand April 2002).

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Einzelhändler haben im Jahr 2004 insgesamt einen Umsatz von 342,7 Millionen Euro erwirtschaftet, rund ein Fünftel dieses Umsatzes haben Schweizer Kunden beigetragen.

Verkehr

Die erste Postlinie wurde 1576 zwischen der unteren und oberen Markgrafschaft eröffnet. Seit der Zuerkennung der Stadtrechte bemühte sich Markgraf Friedrich VII. Magnus, die Linie weiter auszubauen. Zwischen Durlach und Lörrach verkehrte zweimal wöchentlich der Kurierdienst durch einen Mann zu Fuß oder zu Pferd. 1756 erhielt Lörrach eine Posthalterei.

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Das Verkehrsnetz erweiterte sich bis zum Feldberg, nach Basel, Kandern und Beuggen. Die letzte Postkutsche fuhr bis 1840. Die reguläre Reisegeschwindigkeit zum 200 Kilometer entfernten Karlsruhe dauerte 30 Stunden, mit dem sechsspännigen Eilwagen nur zwölf Stunden.

Nach 1900 hielt der Kraftfahrzeugverkehr Einzug in Lörrach. Waren es 1926 nur 400 Fahrzeuge, wuchsen die Zulassungen bis 1956 auf 4500 an. Der internationale EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg liegt 14 Kilometer westlich von Lörrach im Elsass. In den Jahren 1920/21 verfügte Lörrach in Tumringen über einen eigenen Flugplatz.

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Fernstraßen

Mit der direkt durch Lörrach verlaufenden Bundesautobahn 98 sind über das Autobahndreieck Weil am Rhein die Rheintalautobahn A 5, die französische A 35, sowie die A 2 und A 3 auf Schweizer Seite angebunden.

Die 1970 geplante A 98 wurde am 12. April 1983 mit der Inbetriebnahme der 1211 Meter langen Wiesentalbrücke eröffnet. Seit März 2006 ist über die A 98 eine durchgängige Fahrt von Lörrach bis Rheinfelden möglich. Zwischen den Anschlussstellen Lörrach-Mitte (5) und Lörrach-Ost (6) verkehrten nach einer manuellen Verkehrszählung aus dem Jahr 2005 rund 15.300 Fahrzeuge mit einem Anteil des Schwerlastverkehrs von 11,2 % und gehört damit bundesweit zu den am schwächsten befahrenen Autobahnabschnitten.

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Die von Titisee-Neustadt über den Feldberg-Pass führende Bundesstraße 317 ist die Hauptverkehrsader der Stadt und folgt der Talachse. Die B 317 ist durch das Staatsgebiet der Schweiz unterbrochen. Derzeit wird die Zollfreie Straße gebaut, die diese Strecke vervollständigen soll. Seit dem 7. September 2007 verläuft durch Lörrach die neu eröffnete Kulturstraße Straße der Demokratie.

Eisenbahn und ÖPNV

Lörrach ist auf der Schiene über die Wiesentalbahn mit Basel und Zell im Wiesental sowie über die Gartenbahn mit Weil am Rhein verbunden. Nach der Übernahme dieser Strecken durch die Schweizer Bundesbahnen im Dezember 2003 wurden die Strecken umfassend modernisiert, u. a. wurden in Lörrach zwei neue Haltepunkte (Schillerstraße und Dammstraße) erstellt.

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Gleichzeitig wurden die Strecken in die Regio S-Bahn Basel integriert; die Wiesentalbahn als S 6 (rote Linie) und die Gartenbahn als S 5 (rosarote Linie). Im Zuge der Regio S-Bahn wurde 2005 auch der Bahnhof Lörrach (seit Dezember 2009 offizieller Hauptbahnhof) teilrenoviert und barrierefrei ausgebaut; eingesetzt werden seit 2005 die modernen Züge des Typs Stadler Flirt der SBB GmbH. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 wurden einige Bahnhöfe umbenannt, unter anderem wurde der Bahnhof Schillerstraße zum Bahnhof Lörrach Museum/Burghof.

Aktuell gibt es in Lörrach sieben Bahnhöfe, diese sind: Lörrach Dammstraße, Lörrach-Stetten, Lörrach Museum/Burghof, Lörrach Schwarzwaldstraße, Lörrach-Haagen/Messe, Lörrach-Brombach/Hauingen und Lörrach Hauptbahnhof.

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Daneben gibt es in Lörrach seit 1963 ein Autoreisezug-Terminal mit täglichen Verbindungen nach Hildesheim und Hamburg-Altona. Von 1919 bis 1939 sowie von 1947 bis 1967 verkehrte die Linie 6 der Basler Straßenbahn mit Umsteigen an der Grenze als Städtische Straßenbahn Lörrach.

Zurzeit wird diskutiert, diese Linie wieder bis nach Lörrach zu führen. Darüber hinaus verfügt Lörrach über einige lokale und regionale Busverbindungen. Sie gehören dem Regio Verkehrsverbund Lörrach an.

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Behörden, Einrichtungen und Gerichte

Lörrach, als Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, beherbergt das Landratsamt und zwei Straßenmeistereien. Lörrach hat mehrere Schulen sämtlicher Schultypen (siehe Bildungseinrichtungen), eine Volkshochschule, die Stadtbibliothek Lörrach mit über 88.500 Medien, davon über 69.000 Bücher, zwei Stadtteilbibliotheken, seit 1985 die Wissenschaftliche Regionalbibliothek sowie eine Musikschule.

Das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau gehörende Amtsgericht Lörrach ist für Städte und Gemeinden im Landkreis zuständig. Ferner gibt es in Lörrach ein Arbeitsgericht, welches die Gerichtsbarkeit in erster Instanz für die Landkreise Lörrach und Waldshut ausübt. Dazu kommen noch weitere drei Kammern in Radolfzell am Bodensee. In der Stadtmitte, am Alten Markt, befindet sich eine Außenstelle des Staatlichen Schulamtes.

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Die Deutsche Bundesbank unterhält in Lörrach eine Betriebsstelle. Dieser Standort steht nicht mehr dem Publikumsverkehr offen und dient der Bargeldversorgung. Im Zuge von Filialschließungen der Bundesbank hatte man in Lörrach von einer Schließung abgesehen; das Fortbestehen ist allerdings von weiteren ökonomischen Prüfungen abhängig.

Lörrach hat weiterhin ein Finanzamt, eine Agentur für Arbeit, ein Hauptzollamt und eine Polizeidirektion mit den nachgeordneten Dienststellen der Verkehrs- und Kriminalpolizei sowie einer Dienststelle der Autobahnpolizei. Ferner ist die Stadt Sitz des Kirchenbezirks Lörrach der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Dekanats Wiesental innerhalb der Region Hochrhein des Erzbistums Freiburg.

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In Lörrach gibt es zwei Krankenhäuser: Das Kreiskrankenhaus Lörrach als Teil der Kliniken des Landkreises Lörrach GmbH in der Trägerschaft des Landkreises und das St. Elisabethen-Krankenhaus, als gemeinnützige GmbH in der Trägerschaft des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul sowie gemeinsamer Geschäftsführung mit dem Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser in Freiburg im Breisgau.

Die drei Kreiskrankenhäuser Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim wurden am 1. Januar 1994 zu einer GmbH zusammengefasst. Das Lörracher Kreiskrankenhaus wurde am 1. Oktober 1845, damals als Städtisches Spital, eröffnet. Derzeit verfügt das Kreiskrankenhaus Lörrach über 282 Betten, an allen drei Standorten insgesamt über 517 Planbetten.

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Das St. Elisabethen-Krankenhaus, gegründet 1913 als Privatklinik Dr. Böhler, verfügt über 220 Betten. Die Fachdisziplinen sind zwischen beiden Lörracher Krankenhäusern aufgeteilt (Kreiskrankenhaus Lörrach: Innere Medizin und Chirurgie; St. Elisabethen-Krankenhaus: Kinderklinik, Gynäkologie und Geburtshilfe, HNO und Urologie).

Ansässige Unternehmen

Größtes Unternehmen in Lörrach ist der Schokoladenhersteller Kraft Foods Deutschland GmbH, unter anderem durch die Marken Milka und Suchard bekannt. Bereits seit 1880 wird in Lörrach Schokolade hergestellt; es ist auch der größte Schokolade-Produktionsstandort der Firma Kraft Foods in Europa.

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Die moderne Produktionsanlage stellt bis zu drei Millionen Schokoladetafeln täglich her. Ebenfalls überregional bekannt ist das Pharmaunternehmen GABA (Goldene Apotheke Basel) mit den Marken aronal, elmex und meridol. Die frühere Firma Wybert, welche wiederum eine Filiale der 1638 gegründeten Goldenen Apotheke Basel war, wurde 1921 in Tumringen gegründet. Im Jahr 2000 erfolgte die Umfirmierung der Wybert und sie trat auch nach außen als GABA-Gruppe auf. Seit 2004 gehört sie zur Colgate-Palmolive-Gruppe.

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Viele Lörracher Betriebe sind Schweizer Gründungen aufgrund des grenzüberschreitenden Verdichtungsraums Basel. Dieser wurde durch den Beitritt Badens zum Deutschen Zollverein 1835 begünstigt. Im Zuge der Industrialisierung siedelten sich vor allem viele Textilunternehmen in Lörrach an. 1835 gründete der Basler Felix Sarasin-Heußler die Spinnerei Haagen, die zeitweise über 500 Arbeiter beschäftigte. Das traditionsreiche Textilveredelungsunternehmen KBC und der Abführtee-Hersteller Midro Lörrach GmbH haben in Lörrach ihren Sitz. Im Jahr 1995 eröffnete die schweizerische Lebensmittelkette Migros ein Warenhaus in der Lörracher Innenstadt; hier befindet sich auch die Migros-Deutschlandzentrale. In Lörrach ist die 1850 gegründete Privatbrauerei Lasser ansässig. Einer der großen Arbeitgeber der Region ist Hieber’s Frische Center.

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Ein Zweigwerk der A-Raymond-Gruppe ist ein bedeutender Zulieferer von Befestigungselementen in der Autoindustrie und seit 1898 in Lörrach ansässig. Das zentrale europäische Distributionslager des internationalen Modeunternehmens Tally Weijl befindet sich seit 1999 im Lörracher Ortsteil Brombach auf dem Gelände des ehemaligen Logistikzentrums des Modeunternehmens Schöpflin. Der italienische Maschinenbauer Marchesini unterhält ebenfalls eine Filiale, von der aus die schweizerische Pharma- und Kosmetikindustrie mit Verpackungsmaschinen versorgt wird. Die 1887 von Julius Kaltenbach gegründete Maschinenfabrik Kaltenbach stellt unter anderem Drehbänke, Sägen und Fräsmaschinen her. Das Unternehmen gehört zur Kaltenbach-Gruppe mit dem Stammsitz in Lörrach. Die Gruppe produziert neben Lörrach in den Niederlanden und in Frankreich und hat acht Tochterunternehmen sowie rund 50 Vertretungen weltweit. Das Logistikunternehmen Streck Transport hat seinen Sitz in Lörrach.

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Medien

In Lörrach unterhalten die Tageszeitungen Badische Zeitung und Die Oberbadische und die Wochenzeitung Der Sonntag jeweils eine Lokalredaktion. Die Oberbadische (bis September 2006 Oberbadisches Volksblatt) mit Verlagssitz in Lörrach ist die älteste Zeitung Lörrachs (seit 1885). Das Oberbadische Verlagshaus gibt außerdem die Weiler Zeitung und das Markgräfler Tagblatt heraus. Das monatlich erscheinende Stadtmagazin Puls berichtet über Veranstaltungen in und rund um Lörrach. Der Radiosender Südwestrundfunk unterhält seit dem Frühjahr 1982 in Lörrach ein Regionalbüro, in dem Teile des Radioprogramms (Hochrhein Radio) SWR4 Baden-Württemberg produziert werden.

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Bildungseinrichtungen

In Lörrach ist die Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach beheimatet, die 1981 als Berufsakademie gegründet wurde. Sie bietet neben den klassischen dreijährigen Studiengängen mit Bachelor-Abschluss auch teilweise länger dauernde trinationale Studiengänge mit Partnerhochschulen in Frankreich (Universität des Oberelsass in Mülhausen bzw. Colmar) und der Schweiz (Fachhochschule Nordwestschweiz, FHNW) an. Den etwa 1400 Studenten werden in den beiden Studienrichtungen Wirtschaft und Technik derzeit elf verschiedene Studiengänge mit mehreren Vertiefungen angeboten. Ferner gibt es in Lörrach ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung für Grund- und Hauptschulen.

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Lörrach verfügt über zwölf öffentliche Grundschulen bzw. Grund- und Hauptschulen (Albert-Schweitzer-Schule, Astrid-Lindgren-Grundschule Hauingen, Eichendorffschule, Fridolinschule, Grundschule Salzert, Grundschule Tumringen, Hebelschule, Hellberg-Grund-und Hauptschule Brombach, Neumatt-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie Schloßberg-Grund- und Hauptschule) eine Realschule (Theodor-Heuss-Realschule), zwei Gymnasien (Hans-Thoma- und Hebel-Gymnasium) und eine Förderschule (Pestalozzi-Schule).

Der Landkreis Lörrach ist Schulträger der Gewerbeschule (unter anderem mit Technischem Gymnasium, Bereiche Technik und Informatik), der Kaufmännischen Schule (unter anderem mit Wirtschaftsgymnasium) und der Hauswirtschaftlich-Landwirtschaftlichen und Sozialpädagogischen Schule (Mathilde-Planck-Schule; unter anderem mit Ernährungswissenschaftlichem Gymnasium und Biotechnischem Gymnasium). Gemeinsam mit der St. Elisabethen-Krankenhaus-Lörrach-gGmbH ist der Landkreis Lörrach Träger der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege und für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Die Schule für kranke Kinder befindet sich im St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach.

Mehrere Privatschulen, darunter die Altenpflegeschule des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona, die Freie Evangelische Schule (Grund-, Haupt-,Realschule, Gymnasium und technisches Gymnasium mit dem Profil Gestaltungs- und Medientechnik ), die Freie Waldorfschule Lörrach, die Private Sprachschule Foerderer und die Private Schule für Erziehungshilfe am Evangelischen Kinderheim Tüllinger Höhe runden das schulische Angebot Lörrachs ab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Südbaden wird ein Alemannisch gesprochen, das als Übergang zwischen dem Schwäbischen und dem Hoch- oder Südalemannischen gesehen werden kann. In diesem Grenzgebiet bezeichnet man den Dialekt als Niederalemannisch. Anzumerken ist, dass die alemannischen Dialekte regional sehr unterschiedlich klingen. In Lörrach (regionale alemannische Aussprache: [ˈlœʀɑx]) wird Hochalemannisch gesprochen, welches dem Schweizerdeutsch ähnlich klingt und in Südwestdeutschland, dem Elsass, der deutschsprachigen Schweiz, im österreichischen Bundesland Vorarlberg sowie im Fürstentum Liechtenstein verbreitet ist. Besonders auffällig an diesem Dialekt ist die Verschiebung des germanischen k im Anlaut zu ch: Kind und Kopf werden beispielsweise im Hochalemannisch Chind und Chopf ausgesprochen.

In der jüngeren Vergangenheit verlieren sich vor allem durch Zuwanderung aus dem sächsisch sprechenden Raum im Landkreis zunehmend die hochalemannischen Besonderheiten. In diesem Dialektkontinuum kommt es zu einer Vermischung des Hochdeutschen und einer dem Niederalemannischen nahen Sprache. So entsteht eine Sprachgrenze zwischen der Schweiz und dem hochalemannischen Baden. Im Hotzenwald, dem Markgräflerland (außer der Grenzregion) und der Region um Jestetten ist das Hochalemannische besser bewahrt und klingt wie die Schweizer Dialekte

Gebäude und Architektur

Aufgrund der geschichtlichen Entwicklung ist Lörrach eine vergleichsweise junge Stadt. Das ist einer der Gründe, wieso Lörrach weder architektonisch außerordentlich bedeutsame oder prägnanten Gebäude aufzuweisen hat noch eine homogene Altstadt im Vergleich zu anderen Städten aufweisen kann. Dennoch finden sich zu fast allen großen Epochen der Baukunst diverse Zeugnisse. Besondere Bedeutung hat in Lörrach der barocke Baustil. Ursächlich dafür ist die Zerstörung der Burg Rötteln 1678 und der daraus resultierenden Verlagerung der Verwaltung nach Lörrach. Das Stadtrecht aus dem Jahr 1682 bedingte, dass die Stadt zum Verwaltungszentrum ausgebaut wurde.[66] 1695 war eine Sommerresidenz, ein „fürstliches Landhaus zu Lörrach“, für Friedrich Magnus geplant worden, die auch eine barocke Schlossanlage enthalten sollte.

Alter Marktplatz und Fußgängerzone

Lörrachs Stadtkern ist durch eine 1991 eröffnete Fußgängerzone geprägt. Das Zentrum bildet dabei der Alte Marktplatz, auf den man von vier Seiten aus gelangen kann. Am Kreuzungspunkt befindet sich eine würfelförmige Skulptur (Granit Rosa Porriño von Ulrich Rückriem). Die Innenstadt ist außerdem durch viele Wohn- und Geschäftshäuser geprägt, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden. Erwähnenswert sind etliche noch erhaltene „Modellhäuser“ (standardisierter Haustyp) aus der Zeit der zweiten Stadterhebung 1756, z. B. in der Kirchenstraße (Nähe Marktplatz). Zu Fuß lassen sich vom Zentrum an 22 Stationen verschiedene Brunnen und Plastiken entlang des sogenannten Lörracher Skulpturenwegs erkunden. Neben der Pyramide am Burghof ist noch die Große Säulenfigur von Stephan Balkenhol auf dem Senser-Platz, nördlich des Alten Marktplatzes erwähnenswert. Wenige Meter vom Alten Marktplatz entfernt befindet sich das Alte Rathaus, in welchem sich seit 1998 nach Sanierung und Umbau die Volkshochschule untergebracht ist. Das aus dem Jahre 1870 stammende Gebäude enthält die alten Rathausglocken vom Vorgängerbau aus dem Jahr 1756. Vom alten Rathaus rief Gustav Struve am 21. September 1848 die Deutsche Republik aus. Vier Tage lang war Lörrach Hauptort des Struve-Putsches und damit gewissermaßen Regierungssitz.

Neuer Marktplatz und Wochenmarkt

Östlich des Alten Marktplatzes erstreckt sich der Neue Marktplatz, auf dem an drei Tagen der Woche ein großer Wochenmarkt stattfindet. Die abzweigende Synagogengasse erinnert daran, dass an diesem Platz die frühere Lörracher Synagoge stand, die im Dritten Reich zerstört wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Standort der Synagoge mit einem Büro- und Geschäftshaus überbaut. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser Platz auch als Aufmarschplatz genutzt.

Heute wird der Platz von einem Brunnen dominiert und dient als Verbindung vom Alten Markt zum Burghof. Die Brunnenskulptur Lebensbaum vom Künstler Michael Fischer stellt ein ineinander verschlungenes Liebespaar in der Krone eines Baumes dar. An Markttagen ist der Platz dicht mit Marktständen besetzt. Es ist ein Bauernmarkt, auf dem vorwiegend Produkte aus der Region, wie Gemüse, Obst, Brot, Kuchen, Schnaps, Wein und Blumen meist von den Erzeugern selbst zum Verkauf angeboten werden. Erst seit Ende der 1990er Jahre sind weitere Spezialitätenstände hinzugekommen, die am Rand des Marktplatzes Fleisch, Käse, Geflügel, Pasta, Pilze und Konfitüren anbieten. Meist handelt es sich dabei um regionale Produkte. Wegen des günstigen Klimas kommen in Lörrach z. B. auch einheimische Pfirsiche, Artischocken oder Auberginen auf den Markt, die andernorts importiert werden müssen. Der Lörracher Wochenmarkt, der seit Anfang des 15. Jahrhunderts existiert, gilt als einer der größten und schönsten der Region und zieht auch viele Kunden aus der Schweiz und dem Elsaß an. Er findet dreimal wöchentlich am Dienstag, Donnerstag und Samstag statt.

Im Jahr 2003 feierte die Stadt das 600 Jahre bestehende Marktrecht. Dem Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg wurde von König Ruprecht von der Pfalz für sein Dorf Lörrach das Marktrecht verliehen. Die Marktrechtsurkunde wurde am 26. Januar 1403 in Regensburg unterzeichnet. Mit diesem Recht für einen Jahr- und Wochenmarkt wollte der Markgraf ein wirtschaftlich-politisches Gegengewicht zu Basel schaffen. 1452 bestätigte Kaiser Friedrich III. das Marktrecht erneut. Zusätzlich zu den Wochenmärkten veranstaltet die Stadt Lörrach jeweils am dritten Samstag im Monat auf dem Post- und Rathausplatz einen grossen Flohmarkt mit ausschließlich privaten Verkäufern.

Burghof Lörrach

Am 6. November 1998 hat nach zweijähriger Bauzeit der Burghof Lörrach die alte Stadthalle in ihrer Funktion abgelöst und als neues Kultur- und Veranstaltungszentrum eröffnet. Der Name Burghof erinnert daran, dass der Bau auf historischer Stätte errichtet wurde. Hier stand die im Jahr 1638 zerstörte Lörracher Burg. Bei dieser handelte es sich um eine kleine Wasserschlossanlage, etwa vergleichbar dem Stettemer Schlössli oder dem Wasserschloss Inzlingen. Der Entwurf der Basler Architekten Katharina Steib und Wilfrid Steib wirkt wie ein schmales und hohes Schiff und ist eine Konstruktion aus Beton, rötlichem Klinkerstein, Stahl und Glas. Der Burghof misst 87 Meter in der Länge, 30 Meter in der maximalen Breite und 19 Meter in der Höhe. Der große und der kleine Saal, die Empore und die Seitengalerie bieten bis zu 885 bestuhlte Plätze. Die Anordnung der Stühle kann je nach Veranstaltung verändert werden; sie können auch ganz herausgenommen werden. Der Burghof wird multifunktional für Konferenzen, Theater-, Konzert- und Kulturveranstaltungen jeder Art verwendet. Im Burghof befindet sich das Lörracher Informationszentrum.

Auf dem Platz vor dem Burghof direkt am Eingang steht die 11,40 Meter in der Basislänge und 7,5 Meter in senkrechter Höhe messende Metallskulptur Truncated Pyramid Room von Bruce Nauman in Form eines offenen, begehbaren Pyramidenstumpfs. Die mit schwarzem Bitumen angestrichene Figur aus Stahlbeton wird abends von innen mit gelbem Scheinwerferlicht beleuchtet. Diese Raum-Licht-Skulptur von Nauman existierte erst als Modell aus einer Werkgruppe, die im Jahr 1982 entstanden ist, und ist seine erste in Europa öffentlich ausgestellte Arbeit.

Museen

Die einstige Tabakfabrik wurde 1759 als Pädagogium umgebaut. Im Barockbau an der Basler Straße wirkte Johann Peter Hebel als Lehrer. Später wurde die Schule in Hebelgymnasium umbenannt, bevor sie nach einer umfangreichen Renovierung 1978 zum Museum am Burghof umgewandelt wurde. Über 100 Jahre alte Sammlungen umfassen mittelalterliche Holzbildwerke und ein Zinnoptikum. Es gibt Ausstellungen zu verschiedenen Themen wie beispielsweise Naturräume Rheinaue, Hügel- und Berglandschaft, Erdgeschichte und Erdbebengefahr, Siedlungsgeschichte von der Steinzeit bis zu den Alemannen. Die Exponate umfassen über 50.000 Objekte. Das Museum beherbergt außerdem eine wissenschaftliche Präsenzbibliothek mit über 10.000 Büchern und Zeitschriften, darunter etwa 1.000 besonders wertvolle Bücher ab dem 16. Jahrhundert. Neben regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen wurde die Dauerausstellung ExpoTriRhena aufgebaut, welche Geschichte und Gegenwart der Drei-Länder-Region Deutschland, Frankreich und Schweiz darstellt.

Auf dem Hügel Bühl im Stadtteil Brombach wurden 1981 die Grundmauern einer römischen Villa Rustica aus dem zweiten Jahrhundert ausgegraben und restauriert. Die im Stadtteil Brombach gelegene Bildhauer-Rudolf-Scheurer-Stiftung ist in einem zwölf Meter hohen Skulpturenturm untergebracht; dieser wird als Ausstellungsraum des Künstlers genutzt. Gezeigt werden Skulpturen, Reliefs und Grafiken aus der 40-jährigen Tätigkeit des Bildhauers Rudolf Scheurer. Seit dem 5. Mai 2009 stellt ein Kunstmuseum die rund 2500 Werke des Lörracher Malers Paul Ibenthaler in zwei jährlichen stattfindenden Ausstellungen aus.

Burg Rötteln

Einen weitläufigen Ausblick auf Lörrach, die umliegenden Gemeinden und die Stadt Basel erhält man von der Burg Rötteln, dem Wahrzeichen der Stadt und einer der größten Burganlagen Südbadens. Die erste urkundliche Nennung der Burg stammt aus dem Jahr 1259; die ältesten Teile der Burg gehen vermutlich auf den Beginn des 11. Jahrhunderts zurück. Bis 1678 diente die zuletzt eher festungsartige Anlage als Verwaltungssitz für die Obere Markgrafschaft (Oberland, Teil von Baden-Durlach). Nach der Zerstörung verlegte man die Ämter in die Talsiedlung Lörrach, Rötteln wurde nicht wieder aufgebaut und verfiel – unter zeitweiliger Nutzung als Steinbruch – zu einer romantischen Ruine. Johann Peter Hebel verewigte die Burg in diesem Zustand in seinen Gedichten. Im 20. Jahrhundert erfolgte dann die bauliche Sicherung bzw. die Teilrekonstruktion durch private Initiative. Die langgezogene Burganlage verfügt über zwei besteigbare Türme. Von Mitte März bis Ende Oktober kann die Burg von innen besichtigt werden.

Schlösser und Kirchen

Das im Lörracher Stadtteil Stetten gelegene Stettener Schlösschen ist der einzige Profanbau aus dem 17. Jahrhundert, der dem Stil der Renaissance zuzuordnen ist. Das damalige Herrenhaus mit dem markanten Treppenturm hat spätgotische Bauelemente.

Die erste Erwähnung des Brombacher Schlosses stammt aus dem Jahr 1294. Das kleine Schlösschen, dessen Besitzer Matthias Reich von Reichenstein war, galt mit seinen zwei Meter dicken Grundmauern als uneinnehmbar. Das Basler Erdbeben zerstörte das Bauwerk, welches wieder hergestellt wurde. Französische Truppen vernichteten 1676 bis 1678 das Brombacher Schloss völlig, doch 1880 wurde es vom Industriellen Großmann wieder aufgebaut. Rings um das Schloss schließt sich ein kleiner Park an. Zahlreiche Kirchen beider Konfessionen befinden sich in Lörrach. Das Kirchenschiff der evangelischen Stadtkirche südlich vom Alten Marktplatz wurde 1815 bis 1817 nach den Plänen des Weinbrenner-Schülers Wilhelm Frommel im klassizistischen Stil erbaut. Dazu gehörte auch das emporhebende Podium. Der Kirchturm stammt aus dem Jahr 1514. Er fällt durch seine schmucklosen Portale und Mauerschlitze auf. Das Satteldach des Kirchturms wurde 1817 durch ein spitz zulaufendes Zeltdach mit goldener Kugel und Kreuz ersetzt. Die Kirche war 1556 der Ort, von dem aus durch eine Predigt des Basler Priesters U. Koch die Reformation in der Markgrafschaft Baden-Durlach eingeführt wurde. Um die Kirche lag einst der Friedhof.

Die evangelische Christuskirche wurde 1956 erbaut. 1975 entstand an der Suttermattstraße ein evangelisches Gemeindezentrum.

Die katholische Hauptkirche Lörrachs ist die zwischen 1864 und 1867 erbaute Kirche St. Bonifatius. Am 15. Juli 2007 wurde sie bei einem Großbrand erheblich beschädigt und wird derzeit wieder aufgebaut. Zu den jüngsten Kirchen in Lörrach gehört die Kuratiekirche St. Peter des Architekten Rudolf Dietsche in der Nordstadt am Rande des Grüttparks. Die zur katholischen Gemeinde gehörende Kirche steht auf einem 6 Meter hohen Plateaugelände. Der Turm auf der Nordseite ist mit einem zylinderförmigen Flachbau verbunden. Markant ist, dass sich durch eine Stahlbetonkonstruktion das Flachdach zum 42 Meter hohen Turm hin verjüngt. Dieser bemerkenswerte Bau wurde von 1962 bis 1964 am Rande des Grüttparks erbaut und ist weithin sichtbar. Eine 220 m² große Glaswand, entworfen von dem Künstler Wilfrid Perraudin (1912–2006), zeigt einen Bilderzyklus mit Motiven des Neuen Testaments und zum Kirchenpatron Petrus. Im Jahr der Realisierung 1963 war dies die größte Beton-Lichtwand der Welt.

Die katholische Fridolinskirche in Stetten (1821 bis 1822) ist ein herausragendes Beispiel klassizistischer Kirchenbaukunst im deutschen Südwesten. Sie wurde nach Plänen von Christoph Arnold errichtet. Die Frontfassade wird von zwei eher schlichten Kirchtürmen eingerahmt. Zur Gemeinde gehört auch die 1965/66 nach den Plänen des Architekten Wilhelm Frank erbaute Filialkirche Heilige Familie in der Gemarkung Neumatt im Westen Stettens.

Die Rötteler Kirche wurde 751 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Markgraf Rudolf III. ließ die Kirche umbauen. Sein Grabmal und das seiner Frau Anna werden in der Röttler Kirche aufbewahrt. Ihr Grab befindet sich in einer schönen, mit einem Gewölbe überspannten Kapelle hinter dem Chor. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1401. Die Röttler Kirche wie auch die Burg Rötteln werden abends angestrahlt.

Die evangelische St-Germanus-Kirche in Brombach wurde um 1903/1904 im neugotischen Stil erbaut und hat für mehr als 800 Personen Platz. Der Turm stammt aus dem 13./14. Jahrhundert. Teile des Chors werden auf das Jahr 1479 datiert. Die große Glocke aus dem Jahr 1595 wurde von Sebaldt Hofmann aus Basel gegossen. Die St. Josefskirche in Brombach wurde 1899/1900 erbaut. Die evangelische Kirche St. Nikolaus in Hauingen wurde 1102 erstmals erwähnt. Die heutige Kirche wurde 1768 erbaut, der Turm hat ältere Teile aus dem Jahr 1469.

Weitere Bauwerke

Das heute als Polizeidirektion genutzte Gebäude in der Weinbrennerstraße wurde 1719 bis 1727 in mehreren Etappen als Salzmagazin mit Fruchtspeicher und Weinkeller errichtet. Der ausladende, repräsentative Flügelbau im Barockstil verfügt über ein großflächiges Walmdach mit flach hervorspringenden Dachluken. Das große Rundbogenportal erreicht man über eine nach außen geschwungene, breite Treppe. Das Lörracher Rathaus trägt den Spitznamen „Langer Egon“, nach dem ehemaligen Oberbürgermeister Egon Hugenschmidt, in dessen Amtszeit es erbaut wurde. In der Nähe des Lörracher Bahnhofs steht das auffällige 17-stöckige Hochhaus, in welchem sich die Verwaltung und der Sitz des Oberbürgermeisters befinden. Das dunkelgrüne Gebäude wurde nach vierjähriger Bauzeit für 23,7 Millionen Mark 1976 fertiggestellt und ist mit 85 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Architektonisch eigenwillig ist das Gebäude der Lörracher Jugendherberge.

Der Bau liegt am Steinenweg zwischen dem Stadtteil Stetten und der Siedlung Salzert unmittelbar am Waldrand. Von der exponierten Lage des Gebäudes aus hat man einen guten Blick auf Basel und die umliegenden Ortschaften. Die Einweihung der Jugendherberge erfolgte am 26. April 1982 durch den damaligen Bundespräsidenten Professor Karl Carstens. Auf dem Grundstück eines ehemaligen Leichtathletik-Sportfeldes wurde von 1990 bis 1994 in der Nordstadt Lörrachs von den Architekten Wilhelm + Partner die Wohnanlage „Stadion“ errichtet. Die komplexe architektonische Struktur der Anlage besteht aus oval angeordneten Einheiten und acht freistehenden Gebäuden in ihrem Inneren. Die acht Gebäude verteilen sich auf zwei Quadrate, die von einem 400-Meter-Laufring umschlossen werden. Der Wohnkomplex birgt insgesamt 220 Wohneinheiten in sich.[73][74] Seit dem Frühjahr 2005 prägt ein 41 Meter hohes Wohnhaus am Chesterplatz in der Innenstadt das Stadtbild. Ebenfalls am Chesterplatz befindet sich das Geschäftshaus Galleria Mendini, ein Projekt des italienischen Architekten Alessandro Mendini. Die zum Platz zugewandte Fassade fällt durch seine auffällige Farbgebung auf.

Parkanlagen und Messestandort

Im Süden von Lörrach, westlich des Hünerbergs, liegt der Rosenfels-Park am Fuße der Villa Rosenfels (1876 erbaut). In dieser Parkanlage, die ursprünglich zum Landgut der Familie Koechlin gehörte und die erst seit 1925 für die Öffentlichkeit zugänglich ist, befindet sich ein kleiner Tierpark sowie eine Konzertmuschel aus dem Jahr 1965. Neben dem Alten Marktplatz dient die Konzertmuschel als Austragungsort für das Stimmen-Festival.

In der Stadtmitte befinden sich der Hebelpark mit einer überlebensgroßen Statue des alemannischen Heimatdichters Johann Peter Hebel und der Park Villa Aichele. Das Gebäude der Villa Aichele stammt aus dem Jahr 1861 und ist mit seinem barockisierenden Sockel dem Neobarock zuzuordnen.[75] Es diente dem Schweizer Textilfabrikanten Nicolas Koechlin als Wohnhaus. Die Erben von Koechlin haben die Villa 1901 an Maria Aichele – der Mutter von Albert Aichele – verkauft, nach der die Villa benannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Besitz an die Stadt über.

Heutzutage finden in der Villa Aichele regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Vernissagen oder standesamtliche Trauungen statt. Anlässlich der Landesgartenschau 1983 ist der Landschaftspark Grütt entstanden. Der Name Grütt leitet sich von dem Wort rütten ab, was soviel wie roden heißt. Diese größte Grünanlage Lörrachs besitzt einen kleinen See (Grütt-See) und einen Bach, der sich durch den ganzen Park zieht. Entlang des Promenadenweges befindet sich ein Rosengarten. Am Nordrand des Parks liegt das Regio-Freizeit- und Messezentrum mit einer Bruttogesamtfläche von 23.000 Quadratmetern. Hier befinden sich zwei feste Hallen mit insgesamt 7.200 Quadratmeter Ausstellungsfläche und elf weitere Hallen in Leichtbauweise. Auf einem Freigelände werden zusätzlich Sonderschauen veranstaltet. Das Messegelände hat 2005 einen neuen Messeparkplatz erhalten, um den Messestandort aufzuwerten.

Sport in Lörrach

Die Stadt Lörrach verfügt insgesamt über 60 Sportvereine, darunter mehrere Turnvereine, Tennisclubs, Skiclubs, Schützenvereine und Fußballvereine. Der Turn- und Sportverein Lörrach-Stetten war sowohl für Ottmar Hitzfeld wie für Sebastian Deisler Ausgangspunkt ihrer Karriere und war überdies besonders in den 1980er Jahren in der Verbandsliga Südbaden erfolgreich. Zu einer Besonderheit gehört der Gewichheberverein KSV Lörrach 1902 der 1980/81 und 1989/90 in der 2. Bundesliga hob. Bekannte Sportler des Vereins sind Monique Ludwigs (geb. Riesterer) und Jörg Mazur der zuletzt für den Erstligist SV Germania Obrigheim hob. Unter den Fußballclubs ist besonders der 1902 gegründete FV Lörrach zu nennen. In diesem Bezirksligaverein spielten Ottmar Hitzfeld und Sebastian Deisler in den Anfangsjahren ihrer Karriere Fußball. Zur Hundertjahrfeier des FV Lörrach spielte am 12. Juli 2002 im Lörracher Grüttpark-Stadion der FC Bayern München gegen den Lörracher Fußballverein und gewann überlegen mit 9:1. Dieses Spiel kam aufgrund der Kontakte von Hitzfeld zum Rekordmeister zustande und war ein Dankeschön an den Fußballverein seiner Jugendtage, ebenso als er zuvor schon seinen damaligen Verein Borussia Dortmund zu einem Freundschaftsspiel einladen konnte.

Im Jahr 2000 führte die 87. Tour de France durch Lörrach, die von tausenden begeisterten Fans am Straßenrand begleitet wurde. Die 17. Etappe von Lausanne nach Freiburg im Breisgau führte durch die Lörracher Innenstadt hinauf zur Lucke, einem kleinen Pass in Richtung Kandern. Die jährlich stattfindende Regio-Tour ist ein internationales Etappenrennen in der Dreiländerregion und führt häufig durch den Landkreis Lörrach. Von Mitte bis Ende September findet der Deutschlandlauf statt. Dieser Ultramarathonlauf, der in Kap Arkona auf der Insel Rügen gestartet wird, endet nach 17 Tagesetappen und rund 1200 Kilometern in der Lörracher Innenstadt. Sieger des Laufs im Jahr 2006 war der Finne Janne Kankaansyrja in einer Gesamtzeit von 110 Stunden und 6 Minuten. Insgesamt 21 Männer und vier Frauen beendeten diesen Lauf erfolgreich.

Fasnacht

Die ersten Ursprünge der Lörracher Fasnacht lassen sich nicht mehr rekonstruieren. Der erste gesicherte Beleg dafür ist eine schriftliche Erwähnung aus dem Jahr 1620. Dieses Konzeptblatt diente als Vorlage für eine Urkunde aus den Akten des Oberamts Rötteln. Sie beinhaltet Verhaltensvorschriften für die Bevölkerung während der Vorfastenzeit. Tänze werden beispielsweise in einem gewissen Rahmen erlaubt, „Mummereien“ (Verkleidungen) jedoch untersagt. Dieser Beleg enthält allerdings keine detaillierten Schilderungen zum Festablauf selbst. Erst wieder im 19. Jahrhundert liegen Belege für die Fasnacht vor, so dass keine kontinuierliche Tradition feststellbar ist. Die Reformation drängt das fasnächtliche Treiben zurück und die geringe Bedeutung Lörrachs im 17. und 18. Jahrhundert verhinderte eine ausgeprägte Fasnachtstradition. Erst die Industrialisierung, der wirtschaftliche Aufschwung und die merklich steigende Anzahl der Bevölkerung bot neue Voraussetzungen für die Schaffung einer Lörracher Fasnacht.

Der erste bildlich dokumentierte Maskenumzug fand in Lörrach am 11. Februar 1866 statt. Diese Anfangsjahre waren jedoch von weitgehender Unorganisiertheit geprägt. Von 1895 bis 1907 fanden keine Maskenumzug sondern lediglich Maskenbälle statt.[76] Der Grundstein der heutigen Lörracher Fasnacht wird Mitte der 1930er Jahre gelegt. Der neu geschaffene Stil orientiert sich zwar an der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, enthält anfangs allerdings auch Elemente aus dem Rheinland. 1936 findet die erste eigenständige Lörracher Fasnacht statt. Die Narrengilde Lörrach sowie einige Cliquen und die Narrenzunft Lörrach wurden in diesem Jahr gegründet. In den Folgejahren gehen die Elemente des rheinischen Karnevals zurück und neben der schwäbisch-alemannischen Tradition etablieren sich Einflüsse der Basler Fasnacht in Form der Figur Waggis und der sogenannten Guggenmusik. Der Heimatmaler Adolf Glattacker, der selbst aktiver Fasnächtler war, prägte durch seine Entwürfe für Plakatten und Embleme der Narrengilden maßgeblich mit.

Neben den Umzügen gehört das Fasnachtsfeuer zum festen Bestandteil des Fasnachtsbrauchtums. Diese finden traditionell am Samstag bzw. Sonntag nach Rosenmontag statt und gehört nachweislich zu den ältesten Bestandteilen fasnächtlichen Brauchtums. Dazu werden mehrere Meter hohe Haufen aus Holz aufgetürmt und in Brand gesetzt. Auf der Spitze des Holzhaufens wird manchmal symbolhaft für die bösen Geister eine Puppe angebracht. Teilnehmer des Fasnachtsfeuers schleudern Wurfscheiben (Scheibenschlagen) in den brennenden Haufen. Jeder Lörracher Stadtteil veranstaltet sein eigenes Fasnachtsfeuer, so z. B. auf dem Tüllinger-Berg, auf dem Hünerberg oder auf dem Mainbühl in Stetten.

Die Lörracher Fasnacht orientiert sich terminlich an die sogenannte „Herrenfasnacht“. Andere Stadtteile, wie beispielsweise Hauingen, orientieren sich an die „Bauernfasnacht“. Hier beginnt die Fasnachtszeit erst, wenn anderenorts die Fastenzeit begonnen hat. Die unterschiedlichen Zeitpunkte rühren von der Neuordnung durch die Synode von Benevent im Jahr 1091, in der die Fastenzeit um eine Woche nach vorne verschoben wurde. Trotz der vergleichsweise kurzen Fasnachtstradition gilt Lörrach durch die Aktivitäten der letzten 70 Jahre als eine Fasnachtshochburg in Baden-Württemberg. Die Narrengilde Lörrach 1936 e.V. zeichnet heute für die Straßenfasnacht, die Narrenzunft Lörrach 1936 e.V. für die Zunftabende verantwortlich. 2007 nahmen 150 Fasnächtler aus Lörrach an der Steubenparade in New York City teil.


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