Grenzach-Wyhlen ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg im äußersten Südwesten Deutschlands. Grenzach-Wyhlen liegt am Hochrhein im Dreiländereck von Schweiz, Frankreich und Deutschland an den südlichen Ausläufern des Südschwarzwalds. In direkter Nähe liegt der Dinkelberg. Die Gemeinde grenzt im Norden an Inzlingen, im Osten an die Stadt Rheinfelden (Stadtteil Herten), im Süden an die Schweizer Gemeinden Pratteln, im Westen an Muttenz und Birsfelden, alle im Kanton Basel-Landschaft sowie im Nordwesten an Riehen und Bettingen im Kanton Basel-Stadt.
Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen besteht aus den ehemaligen Gemeinden Grenzach und Wyhlen. Zur ehemaligen Gemeinde Grenzach gehört das Dorf Grenzach. Zur ehemaligen Gemeinde Wyhlen gehören die Dörfer Rührberg und Wyhlen, die Siedlungen Karbidfabrik, Kraftwerk, Siedlung an der Rheinfelder Straße und Sodafabrik und die Häuser Am Schacht. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Grenzach liegen die Wüstungen Bertlikon und Büttiken sowie die abgegangene Burg Burggraben. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wyhlen liegen die Wüstungen Adaghiliniswillare, Angin, Ansoldowilare, das nicht genau lokalisiert ist und eventuell in Schopfheim liegt, Auhof, Gewert oder Gewörtinsel und Linda.
Die heutige Gemeinde Grenzach-Wyhlen entstand am 1. Januar 1975 aus den beiden selbständigen Gemeinden Grenzach und Wyhlen im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform. Erste Siedlungen in der heutigen Gemarkung sind keltischen Ursprungs und gehen auf die Hallstattzeit im frühen 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurück. Der keltischen Besiedlung folgte die römische und ab dem 3. Jahrhundert eine alamannische. Auf die alamannische Besiedelung geht der Name des Teilortes Wyhlen (ze wilon, bei den Villen) zurück. Die römische Niederlassung hieß Carantiacum (Gut des Carantius). Aus diesem Namen ging der heutige Teilortname Grenzach hervor. Die urkundliche Ersterwähnung der Siedlungen findet sich schließlich im 13. Jahrhundert. Grenzach und Wyhlen waren inzwischen unter fränkischer Herrschaft. Im Mittelalter trennte die Ortschaften eine Landesgrenze. Grenzach kam zur Markgrafschaft Baden, Wyhlen zu Vorderösterreich. Im Dreißigjährigen Krieg und in späteren kriegerischen Auseinandersetzungen erlitten die Ortschaften schwere Verwüstungen. Mit der Gründung des Landes Baden wurde auch Wyhlen badisch, so dass die beiden Orte nach mehr als 500 Jahren wieder zur selben Territorialherrschaft gehörten. Nordwestlich von Grenzach befindet sich der Rest einer prähistorischen Wehranlage, Burg Hornfels. Der zu Grenzach-Wyhlen gehörende Ort Rührberg liegt oberhalb von Wyhlen (500m ü. NN). Er wurde etwa 1750 erstmals schriftlich erwähnt und um 1830 wurde er von Bauern besiedelt. Rührberg hat ca. 400–500 Einwohner. Die Gemeinde ist über die Hochrheinbahn (Basel - Kreuzlingen) mit dem überregionalen Schienennetz verbunden. Darüber hinaus verfügt sie über einige lokale und regionale Busverbindungen. Sie gehört dem Regio Verkehrsverbund Lörrach an. Die Bundesstraße B 34 nach Bodman-Ludwigshafen verknüpft Grenzach-Wyhlen mit dem überregionalen Straßennetz. Nächste Autobahnanschlussstellen sind Rheinfelden-Süd/Grenzach-Wyhlen/(B34) (A 861), Lörrach-Ost (A 98) sowie in der Schweiz Basel-Ost/Wettstein (A 2). Um Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern und damit umweltfreundlicher zu transportieren, ist bei der Gemeinde der „Hochrhein-Güterbypass“ geplant, gegen dessen Realisierung es jedoch Anwohnerproteste gibt. In Grenzach-Wyhlen ist die Roche Deutschland Holding GmbH ansässig, die in Deutschland knapp 10.000 Arbeitsplätze unterhält. Auch die NaturEnergie AG, einer der bundesweit größten Anbieter von Ökostrom hat in der Gemeinde ihren Sitz und betreibt an der Staustufe Augst/Wyhlen ein Wasserkraftwerk. In Grenzach-Wyhlen bestehen alle Schularten des dreigliedrigen Schulsystems. Auf dem Lise-Meitner-Gymnasium kann das Abitur abgelegt werden. Auf dem gleichen Gelände in der Kantstraße besteht auch eine Realschule.
Daneben gibt es mit der Bärenfelsschule in Grenzach und der Lindenschule in Wyhlen zwei Grund- und Hauptschulen. Außerdem gibt es mit der Hebelschule in Wyhlen eine reine Grundschule. Für die Kleinsten gibt es zwei kommunale, zwei evangelische, zwei katholische und einen privaten Kindergarten. Das Schulzentrum Wyhlen gilt auch als Außenstelle der Musikschule Rheinfelden (Baden). In Grenzach-Wyhlen befand sich bis Anfang 2007 eine Sendeanlage des SWR. Sie verwendet als Antennenträger einen 111 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast bei 47°32'12" nördlicher Breite und 7°40'32" östlicher Länge. Obwohl der Sendemast in Grenzach-Wyhlen höher ist als die üblicherweise bei Fernsehumsetzern verwendeten Antennenträger, besitzt die Anlage zur Zeit nur eine untergeordnete Bedeutung, denn es wird zur Zeit nur das erste Fernsehprogramm auf Kanal 25 mit 35 W ERP abgestrahlt. Früher wurden auch noch die ersten drei Hörfunkprogramme mit 50 Watt ERP abgestrahlt. Besondere Erwähnungen verdienen das Grenzacher Schlössle, ein Wasserschloss, das Zehnthaus in Wyhlen und das Kraftwerk Wyhlen. Im Waldgebiet der Teilgemeinde Grenzach liegt knapp oberhalb des Grenzüberganges "Riehener Weg" (am Fußwanderweg Richtung Hornfelsen) der südlichste Bunker des sogenannten "Westwalls", der allerdings schon kurz nach Kriegsende gesprengt wurde. Gleichwohl ist die Bunkeranlage nebst den Gräben noch gut erhalten. Der Ortsteil Rührberg liegt am Westweg, einem Fernwanderweg, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. In Grenzach befindet sich das Museum Römervilla, das vom Verein für Heimatgeschichte betreut wird. Bei der Ausgrabung wurden über zwei Meter hohe Mauerteile einer römischen Peristylvilla freigelegt sowie ein großes Badebecken, Säulen, Marmorprofile von Türen und Fenstern und hochqualitätvolle Wandmalereien. Der Buchswald von Grenzach-Wyhlen ist ein Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung. Bei den Handballern des TV Grenzach spielt die 1. Damenmannschaft in der Regionalliga. Der örtliche Ruderclub RC Grenzach konnte schon einige WM-Medaillen erringen. Außerdem besitzt der TV Grenzach eine Basketball Abteilung die innerhalb des Basketballverbandes Nordschweiz spielt. Es gibt auch den 1. FC Grenzach, den SV Wyhlen, den Judoclub Grenzach-Wyhlen und viele mehr. Südschwarzwald bezeichnet den höchsten Teil des Schwarzwaldes mit starker Überformung durch eiszeitliche Gletscher südlich einer ungefähren Linie Freiburg im Breisgau – Donaueschingen. Der Begriff Hochschwarzwald ist hiermit nicht ganz deckungsgleich; er umfasst üblicherweise zusätzlich den höchsten Teil des Mittleren Schwarzwaldes südöstlich des Elztales. Der Naturpark Südschwarzwald umfasst diesen Bereich ebenfalls, also annähernd das Gebiet des Hochschwarzwaldes und einige Randgebiete. Anders als der von fast parallelen Bergkämmen und von Plateaus geprägte Nordschwarzwald und als der intensiv zertalte Mittlere Schwarzwald ist der Südschwarzwald von einem zentralen Hochgebiet beherrscht, von dem aus die meisten großen Täler ausgehen. Die beherrschenden Gipfel des zentralen Hochgebietes sind der Feldberg (1.493 m) und das Herzogenhorn (1.415 m). Die Rheinebene überragen markant der Belchen (1.414 m), der Schauinsland (1.284 m) und der Hochblauen (1165 m). Weitere auffallende Gipfel sind im Süden der Blößling (1.309 m) und der Hochkopf (1.263 m), sowie im Osten der Hochfirst (1.192 m). Ausgehend vom Feldberggebiet fließen die Wiese Richtung Südwesten, die Alb südwärts, Schwarza/Schlücht der Südostabdachung folgend, die Wutach, noch als Seebach und Gutach, zunächst nach Osten und die Quellflüsse der Dreisam steil hinunter zur nordwestlich gelegenen „Schwarzwaldhauptstadt“ Freiburg im Breisgau.
Westlich einer Linie Höllental-Wehraschlucht herrscht bewegtes, steilhängiges Relief mit Höhenunterschieden zwischen 400 und 1.000 Metern, östlich davon überwiegen wellige Hochgebiete mit breiten Tälern und Höhenunterschieden zwischen 150 und 400 Metern. An Gesteinen herrschen Gneise vor mit einigen Granit-Intrusionen. Porphyrische Ganggesteine treten gelegentlich durch Felsbildungen hervor. Anders als im Nordschwarzwald ist die Buntsandstein-Decke mit ihren plateauartigen Bergformen nur geringmächtig und wenig reliefwirksam. Der Waldanteil an der Vegetation liegt im Südschwarzwald niedriger im Vergleich zum Mittleren und besonders zum Nördlichen Schwarzwald. Bedeutende Naturdenkmale:
* Höllental mit Ravennaschlucht
Bedeutende Ortschaften und Kulturdenkmale: * Kloster St. Trudpert im Obermünstertal
Als Hochrhein wird ein Abschnitt des Flusses Rhein bezeichnet. Dem Hochrhein folgt weitgehend die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Nach ihm ist auch eine Planungsregion des Landes Baden-Württemberg benannt. Die Bezeichnung Hochrhein hat sich erst im 19. Jahrhundert durch die Wissenschaft eingebürgert. Vor allem die Geologen waren bestrebt, den Hochrhein sprachlich vom Oberrhein abzugrenzen. Davor sprach man allenfalls vom „Badisch-Schweizerischen Rhein“. Der Hochrhein beginnt am Ausfluss des Rheins aus dem Untersee des Bodensees bei Stein am Rhein und geht am Basler Rheinknie in den Oberrhein über. Als genauer Grenzpunkt zwischen dem Teilbecken Rheinsee des Untersees und dem Hochrhein ist die Rheinbrücke Stein am Rhein definiert. Im Gegensatz zu Alpenrhein und Oberrhein fließt der Hochrhein vor allem nach Westen und fällt dabei von 395 m auf 252 m. Das Tal ist abwechselnd breitsohlig und eng eingekerbt. Entsprechend unterschiedlich ist die Besiedlungsdichte. Größere Nebenflüsse des Hochrheins sind Biber, Thur, Töss, Glatt, Wutach, Aare, Alb, Murg, Sissle, Wehra, Ergolz und Birs. Bemerkenswert ist, dass beim Zusammenfluss die Aare mit 560 m³/s wasserreicher ist als der etwas längere Rhein mit 439 m³/s. Aus hydrologischer Sicht ist also der Rhein ein Nebenfluss der Aare.
Das relativ hohe Gefälle und die kaltzeitlich bedingten Laufveränderungen erleichterten die Bildung mehrerer bedeutender Stromschnellen („Laufen“) am Hochrhein. Zunächst bildet der Hochrhein in Neuhausen beim Auftreffen auf eine vormals verschüttete Stromrinne den größten Wasserfall Kontinentaleuropas, den Rheinfall von Schaffhausen (Großer Laufen; Oberer Jura). Es folgt oberhalb der Wutachmündung bei Ettikon der Kadelburger oder Koblenzer Laufen (Oberer Muschelkalk). Bei Laufenburg verfehlte der sich nacheiszeitlich eintiefende Rhein wiederum eine zuvor zusedimentierte Abflussrinne und traf auf einen Ausläufer des Schwarzwälder Kristallins.
Darin schnitt er die enge Laufenburger Stromschnelle ein, das heute gesprengte und überstaute Kleine Laufen. Ebenfalls überstaut ist heute das Schwörstadter Laufen. Bekanntere Städte am Hochrhein sind Stein am Rhein, Schaffhausen, Neuhausen am Rheinfall, Waldshut-Tiengen, Laufenburg, Bad Säckingen, Rheinfelden und Basel. Im vielfach von Becken und Nebentälern gekammerten Hochrheingebiet existieren zahlreiche aktuelle und historische Landschaftsbezeichnungen. Von West nach Ost sind dies Dinkelberg, Augstgau, Fricktal, Tafeljura, Albgau, Aargau, Hotzenwald, Klettgau, Zurzibiet, Zürichgau und Thurgau. Der Charakter der Flusslandschaft wurde durch den Bau von Wasserkraftwerken auf weiten Strecken verändert. Verbunden mit dem ursprünglichen Ziel der Schiffbarmachung wurden hierbei auch die großen Stromschnellen bei Laufenburg gesprengt und überstaut (siehe auch Wasserfälle in Deutschland). Zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein fließt der Hochrhein noch ungestaut. Das erste Flusskraftwerk des Hochrheins in Schaffhausen hat seine Stauwurzel oberhalb von Diessenhofen. Das nächste Kraftwerk liegt bei Rekingen und Küssaberg-Reckingen (Kraftwerk Reckingen). Danach fließt der Rhein wieder ungestaut durch den Koblenzer Laufen, nimmt danach die Aare auf und stößt bei Leibstadt und Dogern auf das nächste Kraftwerk (Kraftwerk Albbruck-Dogern). Von hier bis Basel folgen weitere sieben Kraftwerke. Insgesamt zählt der Hochrhein elf Staustufen mit zwölf Flusskraftwerken (zwei bei der Staustufe Augst/Wyhlen). Die bedeutendsten Organisationen für grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Hochrhein sind die Hochrheinkommission und die Hochrheinagentur.
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