Stutensee ist eine Stadt in der Region Karlsruhe in Baden-Württemberg. Sie ist nach Bruchsal, Ettlingen und Bretten die viertgrößte Stadt des Landkreises Karlsruhe und gehört zum Mittelbereich Karlsruhe. Die 1975 im Rahmen der Gebietsreform entstandene Gemeinde überschritt 1990 die 20.000-Einwohner-Grenze. Die Gemeindeverwaltung stellte 1997 daraufhin den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, dem die baden-württembergische Landesregierung nachkam, indem sie mit Wirkung vom 1. Januar 1998 Stutensee zur Großen Kreisstadt erklärte. Stutensee liegt in der Oberrheinischen Tiefebene unmittelbar nördlich der Stadt Karlsruhe. Namensgeber der Stadt ist das Schloss Stutensee, das im Zentrum der vier Stadtteile liegt. Teile der Gemeinde werden vom Hardtwald bedeckt und von der Pfinz durchflossen. Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Stutensee. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Westen genannt und gehören – die Stadt Karlsruhe ausgenommen – zum Landkreis Karlsruhe: Eggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim-Hochstetten, Graben-Neudorf, Karlsdorf-Neuthard, Bruchsal, Weingarten (Baden) und Karlsruhe. Stutensee gliedert sich in vier Stadtteile: Blankenloch, zu dem auch Büchig und der Wohnplatz Stutensee zählen Stutensee entstand durch die Gebietsreform der 1970er Jahre, als die vier Gemeinden Blankenloch (mit dem 1935 eingegliederten Ortsteil Büchig und dem zugehörigen Wohnplatz Stutensee), Friedrichstal, Spöck und Staffort mit Wirkung vom 1. Januar 1975 zur Gemeinde Stutensee vereinigt wurden. Zuvor hatten die Bürgermeister der vier Gemeinden am 20. Mai 1974 im Vorraum des Schlosses Stutensee den so genannten "Stutensee-Vertrag" über die Bildung der neuen Gemeinde Stutensee geschlossen. Die meisten Stadtteile sind jedoch schon alte Siedlungen. So wurden Spöck im Jahr 865 als Specchaa, Staffort 1110 als Stafphort, Blankenloch 1337 als Blankelach und Büchig 1373 als Buchech erstmals erwähnt.
Friedrichstal ist hingegen eine Gründung von Religionsflüchtlingen aus Nordfrankreich (Hugenotten, Edikt von Fontainebleau), Belgien und der Schweiz. Der Ort entstand erst ab 1699 auf dem gerodeten Hardtwald unter Hinzuziehung von Teilen der Gemeinde Spöck. Am 18. Juli 1700 wurde Friedrichstal eine selbständige Gemeinde. Ihren Namen erhielt die Siedlung von Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach, der die Ansiedelung gestattete. Alle fünf Dörfer gehörten zur Markgrafschaft Baden-Durlach. Staffort war bis ins 18. Jahrhundert Sitz eines Amtes, doch kamen die Orte dann zum Oberamt Karlsruhe. Von 1803 bis 1809 gehörten die Gemeinden vorübergehend zum Amt Durlach und ab 1809 dann zum Landamt Karlsruhe, das 1864 mit dem Stadtamt Karlsruhe zum Bezirksamt Karlsruhe vereinigt wurde. 1930 wurden die Gemarkungen der Gemeinden Blankenloch, Friedrichstal und Spöck durch Aufteilung des Hardtwalds erheblich vergrößert. 1935 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Büchig nach Blankenloch und die noch verbliebenen vier Gemeinden kamen bei der Kreisreform 1938 zum Landkreis Karlsruhe. Das Gebiet der Stadt Stutensee gehörte ursprünglich zum Bistum Speyer. Politisch waren die Orte Blankenloch, Büchig, Spöck und Staffort Teil der Markgrafschaft Baden-Durlach, die in allen Orten die Reformation einführten. Daher waren diese Orte über Jahrhunderte überwiegend protestantisch. Auch das 1699 neu angelegte Friedrichstal war eine protestantische Gründung von aus Frankreich vertriebenen Hugenotten. Zunächst gab es nur 3 Kirchengemeinden, Blankenloch (die heutige Michaelisgemeinde), Spöck (mit Filialgemeinde Staffort) und Friedrichstal. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Heilig-Geist-Gemeinde Büchig eine selbständige Kirchengemeinde. Ebenso entstand am 1. Januar 1986 die Kirchengemeinde Staffort-Büchenau aus der früheren zu Spöck gehörigen Filialgemeinde Staffort und dem zur Stadt Bruchsal gehörigen Stadtteil Büchenau, welcher als überwiegend katholischer Ort vorher keine eigene Kirchengemeinde hatte. Alle Gemeinden gehören heute zum Kirchenbezirk Karlsruhe-Land (Sitz in Bruchsal) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch Katholiken, meist Flüchtlinge aus den Ostgebieten, in die heutigen Stadtteile von Stutensee und so konnten ab 1954 bis heute in allen Stadtteilen katholische Kirchen errichtet werden, und zwar die Kirchen St. Josef Blankenloch, St. Elisabeth Friedrichstal, St. Georg Spöck, St. Wolfgang Staffort und Heilig Geist Büchig. Sie alle bilden heute die katholische Seelsorgeeinheit Stutensee innerhalb des Dekanats Bruchsal des Erzbistums Freiburg. Neben den beiden großen christlichen Kirchen bestehen in Stutensee auch noch Gemeinden verschiedener Freikirchen, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Blankenloch (Baptisten), die Evangelisch-Methodistische Kirchengemeinde Blankenloch (Methodisten) sowie zwei Liebenzeller Gemeinschaften (Blankenloch und Staffort) und die Christliche Gemeinschaft Blankenloch. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Friedrichstal vertreten. Das Wappen der Stadt zeigt in Gold über blauem Wellenschildfuß eine springende rote Stute. Die Stadtfarben sind rot-gelb. Das Wappen wurde der Gemeinde Stutensee am 29. April 1976 vom Landratsamt Karlsruhe verliehen. Es ging aus einem Wettbewerb hervor und ist ein so genannten redendes Wappen, da es die beiden Symbole des Gemeindenamens (Stute und See) zum Ausdruck bringt. Es hat mit Ausnahme seiner Blasonierung keinen historischen Bezug. Die Blasonierung folgt den badischen Farben Rot-Gelb, nachdem alle vier Ortsteile seit dem Mittelalter zur Markgrafschaft Baden gehörten. Städtepartnerschaften Stutensee ist über die Bundesautobahn A 5 Karlsruhe-Frankfurt (Anschlussstellen Karlsruhe-Durlach und Bruchsal) zu erreichen. Die Bundesstraßen B3 Karlsruhe-Heidelberg und B36 Karlsruhe-Mannheim führen im Osten bzw. Westen der Stadt Stutensee vorbei. Die Stadtteile Blankenloch und Friedrichstal haben Bahnanschluss an der Strecke Karlsruhe-Mannheim. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen zum einen die Stadtbahnlinie 2 Karlsruhe (Marktplatz) - Blankenloch, die neben Büchig fünf Haltestellen im Stadtteil Blankenloch anfährt und von der Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH betrieben wird sowie zum anderen mehrere Buslinien. Alle Linien fahren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV). Eine Verlängerung der Stadtbahnlinie S 2 über Friedrichstal nach Spöck wird zur Zeit (Stand: April 2006) fertig gestellt. Die Strecke wird am 24/25. Juni 2006 feierlich eröffnet.
In Stutensee erscheint keine eigene Tageszeitung. Über das lokale Geschehen berichtet die Karlsruher Landausgabe der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Darüber hinaus gibt die Stadt die wöchentlich erscheinende Stutensee Woche heraus, die amtliche Mitteilungen enthält, sowie über das Geschehen in den Parteien, Vereinen und Kirchen informiert. In Stutensee gibt es folgende Schulen: Erich-Kästner-Realschule, Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee, Pestalozzi-Schule Blankenloch, Theodor-Heuss-Grundschule Büchig, Friedrich-Magnus-Schule Friedrichstal, Richard-Hecht-Schule Spöck und Drais-Grundschule Staffort. Die Freiwillige Feuerwehr Stutensee geht aus dem Zusammenschluss der vier Gemeinden Blankenloch mit Büchig, Friedrichstal, Spöck und Staffort im Jahr 1975 hervor. Derzeit besteht sie aus den Abteilungsfeuerwehren: Blankenloch, Friedrichstal, Spöck und Staffort. Pro Jahr rücken die Einsatzkräfte mit 13 Fahrzeugen zu etwa 160-170 Einsätzen aus. Der Löschzug Büchig löste sich 2005 auf, das Fahrzeug wurde an die Abteilungsfeuerwehr Blankenloch übergeben. Stutensee hat kein eigenes Theater. Es werden jedoch in der Festhalle Stutensee im Stadtteil Blankenloch gelegentlich Theatervorführungen dargeboten. Weitere Veranstaltungsorte sind das Foyer des Rathauses (Blankenloch), das Jugendzentrum Blankenloch, die Veranstaltungshalle Spöck, die Sängerhalle Friedrichstal und die Dreschhalle Staffort. Museen Bauwerke Evangelische Kirche Friedrichstal, erbaut 1830 anstelle einer Kapelle von 1725 Evangelische Kirche Staffort, erbaut 1899-1901 anstelle einer mittelalterlichen Kirche St. Wolfgang Staffort; in einem ehemaligen Tabaklager wurde in den 1980er Jahren eine Kirche eingebaut (Einweihung am 22. November 1989) Der Hardtwald (der Name kommt wohl von dem Flurnamen „Hardt“) ist ein historisches Waldgebiet in der Oberrheinebene zwischen Rastatt und Schwetzingen/Oftersheim, nördlich und südlich von Karlsruhe. Als größtes und bekanntestes Waldgebiet dieser Region wird nach ihm die Landschaft auf dem rechtsrheinischen Hochgestade als Hardt bezeichnet. Zahlreiche ortsansässige Unternehmen, Vereine, Schulen und Bauwerke tragen das Wort Hardt als Bestandteil im Namen. Seltener ist auch die Schreibweise Haardt zu lesen, was nicht zu Verwechslungen mit der linksrheinischen Haardt führen sollte.
Nordhardt Nördlich von Karlsruhe ist der Hardtwald ein fast zusammenhängendes, ebenes und Naherholung bietendes Waldgebiet (Staatsforst). Der Hardtwald wird hier auch als die grüne Lunge von Karlsruhe bezeichnet. Durch seine Verlängerung in Form des Schlossgartens reicht die Grünzone bis in die Innenstadt. Damit fungiert der Hardtwald neben seiner Aufgabe als Wassergewinnungsgebiet auch als Frischluftschneise für die Stadt. Mitten im Waldgebiet wurde das Forschungszentrum Karlsruhe errichtet. Zum nördlichen Hardtwald gehört auch das Naturschutzgebiet Kohlplattenschlag. Südhardt Südlich von Karlsruhe reicht der Hardtwald bis nach Ötigheim. Geschichte Bis zur Gründung der Stadt Karlsruhe im Jahr 1715 war der Hardtwald noch ein zusammenhängendes Waldgebiet. Markgraf Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach baute zunächst ein Schloss mit Wegenetz durch den Hardtwald, der ihm auch als Jagdrevier diente. Nachdem er seine mitten im Wald errichtete Ruhestätte zur neuen Residenz ausbaute, wuchs die Stadt im Laufe der Zeit, und immer mehr Wald wurde gefällt und bebaut.
Im Zweiten Weltkrieg sollte durch den geheimen Bau einer Stadtattrappe mit dem bekannten Karlsruher Fächergrundriss im nördlichen Hardtwald zwischen Linkenheim, Friedrichstal und Blankenloch eine Zerstörung der Stadt verhindert werden, was jedoch ohne Erfolg blieb. Die Pfinz ist ein 60 km langer rechter (östlicher) Zufluss des Rheins in Baden-Württemberg. Sie entspringt am nördlichen Rand des Schwarzwalds in der Nähe von Straubenhardt-Pfinzweiler.
Bei Karlsruhe-Grötzingen tritt sie in die Rheinebene ein und verläuft dort, verteilt auf mehrere Gräben und Kanäle, durch einige nördlich von Karlsruhe gelegenene Ortschaften in Richtung Nordwesten, bis sie bei Dettenheim-Rußheim in den Rhein mündet. Auf ihrem Weg zur Mündung kreuzt die Pfinz eine alte römische Handelsstraße bei Staffort (stete Furt) und unterquert zwei Entlastungskanäle, jeweils bei Hagsfeld und bei Dettenheim-Rußheim. Die Pfinz ist Namensgeberin der Gemeinde Pfinztal, zu der sich im Zug der Gemeindereform am 1. Januar 1974 vier an oder in der Nähe der Pfinz gelegene Gemeinden zusammenschlossen. Ferner spiegelt sich der Name auch im evangelischen Dekanat Alb-Pfinz der Evangelischen Landeskirche in Baden, das seinen Sitz in Pfinztal hat, wider. Die Gegend um den Fluss wird traditionell auch als Pfinzgau bezeichnet. Das Schloss Stutensee liegt etwa im geografischen Mittelpunkt der Gemeinde Stutensee im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg und gab ihr den Namen. Das Schloss wurde 1749 von Markgraf Karl Friedrich von Baden als Lusthaus bzw. Jagdschloss erbaut. Der Name geht auf das 1652 gegründete markgräfliche Gestüt zurück, das unweit von Fischteichen angelegt wurde, welche Markgraf Karl II. um 1550/60 hatte anlegen lassen. Ein erheblicher Ausbau der Stallungen erfolgte ab 1669 - das von Melacs Truppen zersprengte Schloss Staffort wurde zum Abriss freigegeben und die Steine der Ruine als Baumaterial verwendet. Heute ist beim Schloss eine Jugendeinrichtung des Landeswohlfahrtsverbandes Baden. Im Sommer 2004 ging das Schloss zu je 50 % in den Besitz des Landkreises Karlsruhe und des Rhein-Neckar-Kreises über. Die heutige Jugendeinrichtung Schloss Stutensee + Stift Sunnisheim GmbH besteht aus zwei Heimen, eines davon beim Schloss Stutensee, das andere im Stift Sunnisheim bei Heilbronn. Die vom Rhein - und zwar von seinem Abschnitt Oberrhein - durchflossene Oberrheinische Tiefebene ist ein 300 km langes und bis zu 40 km breites Tiefland zwischen den Städten Frankfurt am Main und Basel. Der südlichste Teil der Ebene befindet sich in der Nordwestschweiz um die Stadt Basel, das südwestliche Viertel liegt in der französischen Region Elsass mit den Hauptorten Straßburg und Colmar, der weitaus größte Anteil gehört zu Deutschland. Die Ebene ist der morphologische Ausdruck der bedeutendsten geologischen Struktur im südwestlichen Mitteleuropa - des Oberrheingrabens. Der Oberrheingraben ist das zentrale Segment einer Grabenbruchzone, die sich von der Nordsee bis in das westliche Mittelmeer erstreckt. Ursache für die Entstehung der Grabenzone waren Zugspannungen in Erdkruste und Erdmantel (Passives Rifting). Die Spannungen riefen eine Dehnung und Ausdünnung der Erdkruste hervor. Infolge der Ausdünnung senkte sich die Erdoberfläche in der Grabenzone ab. Dagegen wölbte sich die Kruste-Mantel-Grenze (Moho) unter dem Graben auf. Im Oberrheingrabengebiet wurden zeitgleich die Gebiete westlich und östlich zu den Grabenschultern von Vogesen/Pfälzerwald bzw. Schwarzwald/Odenwald emporgehoben. Ein Teil des entstandenen Reliefs wurde durch Sedimentation, die in den abgesunkenen Graben hinein erfolgte, sowie Erosion der gehobenen Schultern ausgeglichen. Die früher vertretene These, dass eine subkrustale Wärmequelle (Plume) für die Entstehung des Oberrheingrabens verantwortlich sei (Aktives Rifting), ist nach neueren Befunden aus der Geophysik und Geodynamik nicht haltbar. Die Entwicklung des Oberrheingrabens begann vor ca. 35 Millionen Jahren. Sie verlief im Wesentlichen in zwei Phasen. In Phase I vor 35 bis 20 Millionen herrschte in Mitteleuropa ein Dehnungsregime. Die Dehnung wurde im Oberrheingrabengebiet an bereits vorhandenen Verwerfungen lokalisiert. Es kam über die gesamte Länge des Grabens zwischen Frankfurt und Basel zu einer Absenkung der Erdoberfläche und Ablagerung von Sedimenten. Die randlichen Gebiete hoben sich zu Grabenschultern heraus. Mit dem Übergang in Phase II wurde die Dehnung durch ein Blattverschiebungsregime abgelöst. Die Gebiete westlich des Oberrheingrabens (Ostfrankreich, Pfalz, Rheinhessen) verschoben sich relativ zu den rechtsrheinischen Gebieten nach Südwesten. Die weitere Absenkung im Graben beschränkte sich auf das Grabensegment nördlich der Stadt Karlsruhe.
Dagegen unterlagen die anderen Grabenabschnitte samt den randlichen Schultern der Hebung und Erosion. Das Blattverschiebungsregime ist heute weiterhin aktiv. Allerdings hat sich in jüngerer geologischer Vergangenheit die Größe und Ausrichtung der Spannungen in der Erde geringfügig geändert, so dass wieder Sedimentation im gesamten Graben stattfindet. Der Oberrheingraben ist ein Gebiet erhöhter Seismizität. Die Erdbeben sind im allgemeinen von geringer Magnitude und Intensität (gemäß der MSK-Skala). Es kommt durchschnittlich alle paar Monate zu einem Erdbeben der Magnitude 3, das von Menschen in der unmittelbaren Umgebung des Epizentrums gespürt werden kann. Ungefähr alle zehn Jahre sind überregional wahrnehmbare seismische Erschütterungen mit Magnituden > 5 und leichten Schäden zu erwarten. Eine Ausnahme stellt die Region um Basel und den angrenzenden Schweizer Jura dar. Dort traten in Mittelalter und Neuzeit Erdbeben mit zerstörerischen Auswirkungen auf (z. B. Basler Erdbeben von 1356). Es wird vermutet, dass diese Erdbeben mit der fortdauernden Überschiebung des Schweizer Juras auf den südlichen Oberrheingraben in Verbindung stehen. Erdbeben werden in weiten Bereichen des Oberrheingrabengebietes bis in Tiefen von ca. 15 km ausgelöst. Zu größeren Tiefen verformen sich die Gesteine aufgrund der hohen Temperaturen durch raumgreifendes Kriechen. Ein Versatz von Gesteinsschichten entlang von Verwerfungen, der eine Voraussetzung für das Auftreten von Erdbeben ist, findet im Oberrheingrabengebiet ab Tiefen von 15 km nicht mehr statt. In Südwestdeutschland mit dem Oberrheingrabengebiet sind Überreste einstiger Vulkane weit verbreitet (z. B. Kaiserstuhl, Hegau, Schwäbischer Vulkan, Steinsberg, Katzenbuckel, Pechsteinkopf). Die meisten Vulkanite sind um die 40 Millionen Jahre alt. Ein zweiter vulkanischer Höhepunkt war vor 18 bis 14 Millionen Jahren. Die Magmen stammen fast ausschließlich aus einem bis zu 2 % aufgeschmolzenen Teilbereich des Erdmantels (Asthenosphäre). Er befindet sich unter Südwestdeutschland in Tiefen von über 70 km. Die Magmen stiegen aus diesen Tiefen nahezu unverändert bis an die Erdoberfläche auf und erstarrten vorwiegend als Nephelinite und Melilithite. Nur lokal entwickelten sich beim Aufstieg andere Magmenzusammensetzungen (z. B. am Kaiserstuhl) Eine Grabenbildung kann durch die Ausdünnung der Erdkruste zur Entstehung thermischer Anomalien im Erdmantel führen. Die Anomalien rufen die Produktion magmatischer Schmelzen und Vulkanismus an der Erdoberfläche hervor. Jedoch entstand im Oberrheingrabengebiet keine solche thermische Anomalie, weil der Erdmantel durch die langsam erfolgte Dehnung bei seinem Aufstieg abkühlte. Es wird eher ein Zusammenhang zwischen dem Vulkanismus und der Entstehung der Alpen vermutet, weil bedeutende geologische Ereignisse im Alpenraum mit den Höhepunkten vulkanischer Aktivität in Südwestdeutschland zeitlich zusammenfielen. Zwei bedeutende deutsche Wirtschaftsregionen liegen in der Oberrheinischen Tiefebene, das Rhein-Neckar-Dreieck mit Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg sowie das Rhein-Main-Gebiet mit Frankfurt, Mainz und Wiesbaden. Auch um Karlsruhe, Straßburg, Freiburg und Basel haben sich städtische Verdichtungsräume gebildet, die Bestrebungen Auftrieb geben, eine Europäische Metropolregion „Städtenetz am Oberrhein“ zu bilden. Der Bereich befindet sich in der sogenannten „Blauen Europa-Banane“ von London nach Mailand, einer besonderen Wachstums- und Entwicklungszone. Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Stutensee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Schloss Stutensee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Pfinz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Hardtwald aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Dem Artikel Oberrheinische Tiefebene aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Das Foto basiert auf dem Bild "Schloss Stutensee" aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Silke Geisert. |